Beiträge von Marie-Luise

    Der arme Kerl ist mir über Nacht nicht aus dem Kopf gegangen. Ich will es noch daher noch einmal deutlich sagen: Einem Tier Brei mit "Gewalt" aufzuzwängen ist aus meiner Sicht nie richtig! Es kann etwas dauern, bis es sich an das Gehaltenwerden und an das fremde Futter und die Spritze im Mäulchen gewöhnt. Wenn ein Tier sich aber entschlossen wehrt, ist nicht noch mehr Zwang die Lösung, sondern herauszufinden, warum es das Futter ablehnt!


    Wir sollten alle auch bedenken, dass neben dem Schaden, den viel Brei in einem aufgegaßten Magen oder Darm anrichten kann, bei solchen Zwangsmaßnahmen auch Brei in die Lunge kommen kann. Das endet dann in einer Lungenentzüngung und wahrscheinlich dem Tod des Tieres. Zudem kann man sicherlich auch mit dem Einwickeln in einem Handtuch dem Tier Schmerzen verursachen, wenn ein Beinchen in einer ungeschickten Lage steckt. Das würde ich keinen Tier zumuten wollen, erst recht nicht einem zarten Meerschweinchen!


    Lex1990 Ich würde beim Tierarzt das Problem schildern und klären lassen, ob die Aufgasung besser geworden ist und was er bisher dagegen bekommen hat. Ein Tierarzt kann per Tasten, Abhören und am sichersten durch Röntgen Aufgasungen beurteilen. Sollte er noch aufgegaßt sein, muss er öfter als dreimal täglich Simeticon (ein Entschäumer, der unter verschiedenem Namen erhältlich ist) und ein Schmerzmittel bekommen. Wie schon geschrieben, wäre auch Colosan wichtig. Zumindest mit der Medizin und ggf. mit etwas Brei kann Dir ja der Tierarzt zeigen, wie er es macht. Sollte der Kleine sich dort auch so heftig wehren, würde ich als erstes mich auf die Aufgasung konzentrieren. Wenn er dann einige Stunden später weniger Schmerzen hat, wird es vielleicht leichter gehen. Sollte er beim Tierarzt die Medizin und den Brei willig nehmen, kannst Du es Dir ja dort abschauen, wie es gemacht wurde.


    Alles Gute und bitte berichte weiter!

    Der Grund für die Empfehlung von mindestens 4 Tieren in Außenhaltung ist nicht nur das Erwärmen des Schlafhauses. Zwei Tiere bewegen sich in der Regel auch weniger als Tiere in einer größeren Gruppe. Die Bewegung ist aber in der kalten Jahreszeit besonders wichtig, damit die Tiere warm und gesund bleiben. Das kann man auch durch eine Wärmelampe nicht ersetzen.


    Zudem fehlt Ihnen dann einfach die Anregung. Im Haus haben sie viel mehr Abwechslung und Kontakt zu Menschen, als zu zweit draußen, wenn wir Menschen meistens kaum im Garten sind.


    Wäre es keine Option für Euch, die Tiere im Haus in einem ausreichend großen Gehege zu halten und nur im Sommer unter Aufsicht in den Garten in das Gehege zu setzen?

    Was wurde gegen die Aufgasung gemacht? Welche Medizin soll er dreimal am Tag bekommen?


    Bei starken Aufgasungen sollte er öfter als dreimal am Tag Simeticon (vom Tierarzt oder noch besser z.B. Magen Darm Entspannung von Klosterfrau, Inhalt einer Kapsel auf 1ml mit Wasser aufgefüllt) bekommen und zusätzlich Schmerzmittel. Wichtig wäre auch Colosan zur Unterstützung. An Aufgasungen (starke Blähungen) können Meerschweinchen sterben und sie sind sehr schmerzhaft. Vielleicht wehrt er sich deshalb so sehr! Falls er noch voll Gas sein sollte und ihm Futter hineingezwungen wird, wird es ja nur noch schmerzhafter.


    Was ich damit sagen will: Aufgasungen können entstehen, wenn ein Tier, z.B. wegen Zahnproblemen zu wenig oder zu schlecht gekaut frisst. Aber die Aufgasung muss beseitigt werden ehe es wieder richtig fressen kann bzw. gleichzeitig. Das Fressen allein ist nicht die Lösung, im Gegenteil.

    Wenn Ihr ein neues Gehege baut, wollt Ihr schreiben, was Ihr geplant habt? Mitunter hat man Ideen, die gut erscheinen, aber für die Schweinchen nicht optimal sind. Vielleicht gibt es ja ggf. noch von unserer Seite gute Ideen, die Ihr rechtzeitig berücksichtigen könntet.


    Bei 4 Tieren würde ich nicht unter eine Grundfläche von 2,5 qm + Etage von 1 qm gehen oder eine Grundfläche von mindestens 3 qm ohne Etage. Mehr Fläche wäre natürlich besser. Andernfalls wird es knapp für sinnvolle Einrichtung (mindestens 1 Unterstand pro Tier + 1 freier), Futterplätze und Rennstrecke.

    Schweinchen mit spitzeren, längeren Gesichtern sind dichter an den seit Jahrhunderten gezüchteten Formen und näher an der natürlichen Kopfform. Die kurzen, runden Köpfe werden nur seit einigen Jahrzehnten gezüchtet, weil es vielen Menschen gefällt. Es entspricht mehr dem Kindchen-Schema. Die Leidtragenden sind dabei die Tiere, wenn es so extrem wird, dass sie z.B. Zahnprobleme bekommen.


    Ich finde Deine Tiere schön - sie gefallen mir besser als viele Rassetiere.


    Natürlich kann es sein, dass jemand Meerschweinchen wahllos züchtet und z.B. zuviel Inzucht betreibt. Davor ist man aber bei Rasse-Zuchten auch nicht sicher. Dort ist ja leider das Äußere wichtiger, als Gesundheit und eine gute seelische Verfassung der Tiere. Natürlich gilt das nicht für jeden Züchter. Ich spreche nur von dem allgemeinen Unterschied zwischen Rassezuchten und anderen.

    Wenn die Tiere sich gut verstehen, würde ich auch bei 2 qm Grundfläche eher 3 als 2 halten. Die Grundfläche ist ja nötig, damit sich auch mal renennen können und sich genug bewegen. Das passiert bei 3 Tieren eher als bei 2. Nur im Falle von anhaltendem Streit und Spannungen wären 2 qm bei 3 Tieren schlechter als bei 2. Aber das sollte ja ohnehin keine Dauerlösung sein.


    Wäre es vielleicht zudem möglich, eine zusätzliche Etage z.B. über die Hälfte des Geheges zu setzen? Ich vermute, dass die 2qm die Grundfläche sind? Mit einer Etage mit halber Tiefe, könntest Du überall noch gut hineingreifen und säubern, aber sie hätten 50% mehr Platz.

    Bezüglich Narkose ist es aus meiner Sicht wichtig, womit der jeweilige Tierarzt sich auskennt. Es gibt anscheinend Tierärzte, die mit Inhalationsnarkose Probleme haben, aber das liegt wohl eher an ihrer Erfahrung oder ihrem Umgang damit, da es bei anderen sehr gut funktioniert. Lange Narkosen sind für Meerschweinchen eine Gefahr. Daher wird ja auch die oben erwähnt Dreifachnarkose angewandt, bei der die Betäubung mit passenden Gegenmitteln aufgehoben wird. Da das aber auch Spritzen sind, ist m.E. die Dosierung - trotz Tabellen und Erfahrung - schwieriger, als das Narkosegas abzustellen und ggf. Sauerstoff zu geben. Das zusätzliche Schmerzmittel muss und soll ja nicht aufgehoben werden.


    Als unsere Jungs kürzlich mit über zwei Jahren kastriert wurden, habe ich sie direkt nach dem Ende der OP und Sauerstoffgabe in wachem Zustand mitgenommen und sie haben schon im Auto etwas gefressen.


    Was Du schreibst Maya09 hört sich für mich so an, als seien sie zufrieden. Ich würde jedoch die Häuser nicht umstellen, wenn das zu Spannungen zwischen ihnen führt. Durch den Wechseln in den Garten haben sie ja ohnehin Abwechslung. Ich weiß, dass das Umstellen oft empfohlen wird und es mag auch viele Gruppen geben, denen das gut tut. Bei einer Böckchen-Gruppe wäre ich damit sehr vorsichtig. Wichtiger als Abwechslung ist aus meiner Sicht, dass sie sich weiterhin gut verstehen und Spannungen sich nicht hochschaukeln. Da würde ich sie lieber mit Ansprache, aus der Hand füttern u.ä. beschäftigen.


    Und ich würde mir gut überlegen, ehe ich von 2 Tieren in 1 Gruppe auf 6 Tiere auf 2 Gruppen verteilt gehen würde. Das ist ja neben dem Platzanspruch eine Frage der Arbeit und des Geldes. Bei 6 Tieren hast Du ja nicht nur die dreifachen Futterkosten, sondern auch die dreifachen Arztkosten. Und beim Platz würde ich keine falschen Kompromisse machen. Jeweils 2 qm Grundfläche sollte jede Dreiergruppe haben. Das wäre aus meiner Sicht schon knapp, wenn sie nicht täglich - also auch in der kalten Jahreszeit - zusätzlich Auslauf bekämen. Auch den Auslauf müssten sich ja 2 Gruppen dann teilen. Oder würdest Du den dann auch erweitern?

    Mit kleinen Böckchen würde ich es nicht versuchen in Eurer Situation. In der Mehrzahl der Berichte, die ich gelesen habe und auch aus eigenem Erleben, ging es schief, Babyböckchen zu zwei erwachsenen Jungs zu setzen. Die Babies sind - zumindest vor den Rappelphasen - nicht das Problem. Die Gefahr ist aber groß, dass die Erwachsenen sich heftig streiten um die Kleinen.


    Wenn sich Eure Jungs mit über 2,5 Jahren noch öfters gegenseitig besteigen, finde ich das schon bedenklich. Sie sollten eigentlich längst klare Verhältnisse haben. Diese können sich natürlich irgendwann auch ändern, aber sollten nicht immer wieder ausdiskutiert werden. Wirken sie denn beide glücklich und entspannt?

    Ich hatte mehrfach gelesen, dass es gut sein solle, wenn das Tier nicht direkt vor der OP eine anstrengende Autofahrt hinter sich hat, weil durch den Stress die Narkose schwieriger würde. Wenn ein Baby aber von seiner Mutter und allen Tieren, die er seit seiner Geburt kennt, über Nacht getrennt wird, dann muss das erst recht Stress sein. Daher würde ich das nicht machen.


    Ich finde das überhaupt eine fragwürdige "Mode" die Tiere stundenlang vorher abzugeben. Das macht die Arbeit für den Tierarzt sicherlich einfacher planbar, aber das Tier dürfte in der Regel viel mehr Stress haben. Das hängt natürlich auch etwas vom Tier selbst ab. Wir mussten unsere Jungs gestern vorübergehend in ein anderes Zimmer ausquartieren. Sie hatten vertraute Unterstände, Tücher, die nach ihnen rochen und uns, die sie kannten. Trotzdem haben sie sich bis zum Abend kaum von der Stelle getraut. Erst nach über 24 Stunden waren sie wieder weitgehend normal im Verhalten. Das ist vielleicht extrem, aber sie hatten ja auch eine viel leichtere Umstellung, als ein Baby allein in einer völlig fremden Umgebung.

    Ich habe von Dr. Lazarz bisher mehrfach Lob und nichts Negatives gehört. Falls er einigermaßen in Deiner Nähe ist, würde ich ihn morgen früh anrufen, nach einem möglichen Termin fragen und was es voraussichtlich kosten wird. Vielleicht weiß er ja im Idealfalle sogar noch eine andere Lösung als das Ziehen des Zahnes.

    Übrigens kann es sein, dass er auf Dauer nicht mit dem anderen Kastraten zusammenbleiben kann. Fast immer geht es nicht gut, 2 Männchen und 2 Weibchen zusammenzuhalten. Außerdem ist natürlich das blinde Tier im massiv Nachteil, wenn der Kleine später versucht, sich gegen ihn durchzusetzen.

    Herzlich Willkommen, StarChain!


    Ob der Kleine nach der Kastration sofort wieder zu Weibchen darf, hängt davon ab, ob es noch eine Frühkastration war. Diese macht man bei rund 250 g Gewicht, das ist meist bei 3-4 Wochen. Letztlich muss der Tierarzt entscheiden, wann es soweit ist.


    Wie alt war der kleine denn? Und waren die Hoden schon zu sehen bei ihm?


    Wenn Du unsicher bist würde ich ihn sofort wieder von den Weibchen trennen und erst mal den Tierarzt anrufen und nachfragen.


    Auch ein Kastrat bzw. Frühkastrat bespringt die Weibchen, wenn sie brünstig sind. Das hat an sich nichts zu sagen. Nur wenn er schon zeugungsfähig war, kann es gut sein, dass er jetzt noch fruchtbar ist und der nächste Nachwuchs kommt.

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    Leider gibt es ganz unabhängig von der Frage der Wärme mehrere Probleme, wie Du es ja auch bei einem Abgleich mit der von Wassn genannten Seite sehen wirst.


    Ich hoffe, Du bist nicht frustriert, dass wir Probleme ansprechen, an die Du wahrscheinlich gar nicht gedacht hast. Wir wollen aber nicht einfach eine Frage beantworten, wenn es viel grundlegendere Dinge gibt, die die Tiere gefährden.


    Ich hatte vor meinem Neueinstieg in die Meerschweinchenhaltung selbst überlegt, unser großes Außengehege für sie zu nutzen. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr sieht man aber, wie aufwendig tiergerechte Aushaltung ist.

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    Da Schweinchen sehr verschieden sind und hier Erfahrung mit Gruppenleben große Unterschiede macht, gibt es ganz selten Tiere, bei denen so etwas gelingen würde. In fast allen Fälle würde es aber sofort oder spätestens, wenn die Kleinen etwas älter sind, zu heftigen Kämpfen kommen.


    Eine gemischte Gruppe wäre auch mein Traum. Ich habe daher auch viele Erfahrungsberichte gelesen. Das mindeste wären 3 Weibchen pro Männchen und sehr viel Platz. Aber auch dann kann es immer noch schief gehen.


    Vermutlich ist Dein älteres - ja auch noch nicht ganz erwachsenes Männchen - auch schon länger von Erwachsenen getrennt? Sollte das so sein, kann er vermutlich den Kleinen auch nicht genug beibringen.


    Wie gehen sie denn bisher miteinander um und wie lange sind sie schon zusammen?


    Wieviel Grundfläche hat das Gehege und gibt es ggf. noch eine größere Etage zusätzlich?


    Ich würde mir ehrlich gesagt eher Gedanken machen, ob es mit den drei auf Dauer gutgehen wird. Drei Männchen zu halten ist oft schwierig, aber mitunter geht es auch gut. Zudem werden die Kleinen in mindestens zwei "Rappelphasen" kommen, in denen sie mehr oder minder heftig versuchen werden, sich einen guten Platz in der Rangordnung zu erkämpfen.


    Ich will Dir keine Angst machen, sondern nur auf mögliche Probleme hinweisen, damit Du bestmögliche Vorkehrungen treffen kannst.