Beiträge von Marie-Luise

    Ich würde noch auf etwas anderes achten: Er bekam schon einmal 6 Tage lang Baytril und die - damals noch nicht erkannte - Entzündung in den Ohren ist damit nicht weggegangen. Jetzt soll das Baytril - vermutlich kurz danach - helfen?


    Baytril ist leider das Standardmittel bzw. Orniflox, aber das hat den gleichen Wirkstoff: https://de.wikipedia.org/wiki/Enrofloxacin. Leider gibt es des öfteren Resistenzen dagegen. Sollte es nicht bald besser werden mit den Ohren, würde ich es auf jeden Fall mit einem anderen Antibiotikum versuchen, ehe man ihn einschläfert.


    Der andere Punkt ist: Bei einem Ungleichgewicht von Darmbakterien mit einem Antibiotikum auch noch die "guten" Bakterien zu schädigen, finde ich fraglich. Und Bene Bac enthält oft viel Zucker und füttert damit die schlechten Bakterien bzw. fördert die Hefen. Ich würde versuchen mit harmlosen Mitteln und Kräuter u.a. seinen Darm zu stärken. Wenn Du da Interesse hast, schreibe bitte kurz.


    Zu Deiner eigentlichen Fragen hast Du ja schon verschiedene Meinungen gehört. Ein wichtiges Kriterium wäre für mich, in welcher Situation das fragliche Weibchen jetzt ist. Sollte es Dein Bub leider nicht schaffen, müsste sie ja vermutlich nach kurzem wieder zurückgegeben werden und das wäre auch für sie eine große Belastung. Oder würdest Du sie dann behalten wollen und einen neuen Kastraten dazunehmen? Und hat sie es aktuell ohnehin nicht gut, so dass für sie die Chance in jedem Falle eine Verbesserung wäre?

    Letty Ich kann mir auch vorstellen, dass es ihm guttun würde. Aber dann müsste er ja auch kastriert werden und 6 Wochen danach ohne Weibchen und damit noch bei dem Großen sein. Und vielleicht wird sein Verlangen ja in dieser Zeit deutlich nachlassen. Das kann man ja abwarten für eine Entscheidung.

    Der Große versteckt sich immer öfter in Ecken oder Häuschen, stets an der Wand. Kommt er raus, läuft der Kleine sofort los und versucht es wieder.

    Ich würde dem Großen und eigentlich beiden zuliebe das nicht weiter so laufen lassen! Wir hatten hier eine änliche Situation. Es "endete" mit Grabmilben und deutlich gestresster Stimmung und zunehmenden Aggressionen.


    So wie Du es beschreibst, hat das aus meiner Sicht nichts mit einer "glücklichen" "schwulen" Beziehungen zu tun. Schwul ist für mich nur ein männliches Wesen, dass sich für andere männliche Wesen entscheidet, obwohl er auch weibliche Partner haben könnte. Das ist ja hier nicht der Fall. Zumindest kann man es nicht wissen und einer von beiden scheint damit unglücklich zu sein. Ja noch mehr: auch der Kleine findet dadurch offensichtlich keine Ruhe oder ausreichende Befriedigung. Denn wenn er mit Weibchen zusammeleben würde, dürfte er bei jedem Weibchen nur innerhalb von einigen Stunden alle zweieinhalb Wochen decken. Ansonsten würden ihn die Weibchen abwehren. Dass er es so oft versucht, deutet für mich darauf hin, dass es ihm auch nicht wirklich "hilft" - was ja auch natürlich ist bei zwei Männchen.


    Ich sehe Kastration, die nicht sein muss, z.B. weil man ein Männchen mit Weibchen zusammenhalten will, immer noch kritisch. Aber in der von Dir beschriebenen Situation könnte es für beide eine deutliche Erleichterung bringen. Sollte es sich nach rund 2 Monaten nicht beruhigen, würde ich möglichst dem kleinen zwei Weibchen geben und dem großen einen anderen Kastraten oder auch Weibchen. Das setzt natürlich ausreichenden Platz, Geld und Zeit für zwei Gruppen voraus.


    Kastration ist für mich immer ein schwerwiegender Eingriff und eine Notlösung, auch wenn viele andere Halter in Deutschland das anders sehen. Dennoch gilt aus Sicht: Wir halten notgedrungen die Tiere unnatürlich: keine freie Wahl der Partner, keine gesunde soziale Umgebung beim Aufwachsen, keine Fortpflanzung, zu wenig Platz, immer reichhaltiges Futter, teils Langeweile. Daher fände ich es trotz meiner Bedenken falsch, auf biegen und brechen, eine Kastration abzulehnen, weil sie unnatürlich ist.


    Mit diesen und ähnlichen Überlegungen habe ich unsere Böckchen mit gut zwei Jahren schweren Herzens kastrieren lassen. Bisher hat sich das Verhalten sehr deutlich zum Guten verändert. Ob es dabei bleibt oder sogar noch entspannter und fröhlicher wird, kann man erst in einigen Monaten sagen.

    Sorry, aber er hat doch schon bewiesen, dass er in Bockgruppen nicht gut klarkommt.

    Das konnte ich aus der bisherigen Beschreibung nicht entnehmen. Er lebt mit 2 Kastraten zusammen, mit einem davon ganz friedlich und mit dem anderen gibt es massiven Streit. Nach der Beschreibung von https://www.meerschweinchen-ra…al/user/22217-atr-blacks/ geht der Streit noch dazu von Yoshi aus. Und zuletzt: Flash ist vermutlich erst rund 10-12 Wochen alt. Da könnte er ja durchaus noch von einem erwachsenen Tier lernen. Oder ist er schon viel älter?

    Ich konnte letztes Jahr den ganzen Winter über Gras und einige Wildkräuter draußen finden. Aber das hängt natürlich immer vom Wetter und Winter ab.


    Weizengras fressen unsere auch, wenn das "richtige" Gras knapp wird. Das kann man aus Weizenkörnern selbst ziehen und braucht nicht das teure fertige Zeug zu kaufen.

    Gib ihm ruhig etwas von dem Thymian. Ich meinte nur, dass er keine großen Mengen bekommen sollte.


    Nach der Antibiotikum-Zeit würde ich ihm Sobamin und Apfelpektin geben. Hierzu hatte ich neulich geschrieben: https://www.meerschweinchen-ra…?postID=904100#post904100


    Bezüglich Pflanzen versuche ich mich noch nach und nach schlauer zu machen. Neben den im verlinkten Beitrag genannten aromatischen Saaten, sind auf jeden Falle gut: viel "Wiese" (wenn sie es gewohnt sind), Rinde (also grüne Zweige) und verschiedene Küchenkräuter wie z.B. Basilikum, Dill, Petersilie und Oregano.


    Wichtig ist, dass die "guten" Darmbakterien durch die Ernährung gefördert werden, denn auch denen schadet ja das Antibiotikum, und keine Blähungen entstehen, bis alles wieder im Gleichgewicht ist. Entsprechend ist natürlich alles rohfaserarme, stärkehaltige Futter gefährlich, weil es die "gefährlichen" Darmbakerien füttert. Daher würde ich erst recht nach einer Behandlung mit einem Antibiotikum auf Getreide, Haferflocken, Erbsenflocken, Päppelbrei (wenn nicht unumgänglich) und Obst (wegen Zucker) verzichten. Apfel ist da eine Ausnahme, weil das Pektin die "guten" Bakterien füttert, aber das gebe ich dann in der Zeit lieber in Reinform.

    Ich bin froh, dass Du meine Anregungen nicht negativ aufgenommen hast und dass sie ohnehin normalerweise mehr Einrichtung haben. :)


    Wenn die Etage nur 20 bis 25 cm über dem Boden ist, würde ich nur einen kleinen Rand daran machen, z.B. ein Glattkantbrett von 6 oder 8 cm davorschrauben. Allerdings würde ich auf jedem Fall darunter und ein Stück überstehend einstreuen. Sollte einer dann man springen oder fallen, wäre es nicht so hart, wie auf den Steinboden zu kommen.


    Im Gegensatz zu Kaninchen pinkeln und kötteln die meisten Schweinchen ja an sehr vielen Stellen. Das wäre der andere Grund, warum ich dick einstreuen würde. Ich kenne das aus anderen Tierställen und auch von einer Großgruppenhaltung mit Holzunterkonstruktion: Das stinkt nach einiger Zeit bestialisch, weil der Urin einzieht. Wenn man bedenkt, dass Meerschweinchen einen erheblich besseren Geruchssinn haben als wir, dürfte das für sie sehr unangenehm sein. Zudem ist Ammoniak, das entsteht, wenn Urin sich zersetzt, giftig und damit für die Tiere gesundheitsschädlich.

    LuckyundLou Ich will Dir nicht unnötig Angst machen, aber ich frage mich, wenn ich das zweite Bild sehe: Ist das wirklich nur von dem Babies oder hat sie zusätzlich einen Blähbauch?


    Ich haben nicht viel Bilder von trächtigen Weibchen gesehen, aber vielleicht könnten erfahrenere Leute hier etwas dazu schreiben?


    Falls Du noch einen ausreichend guten Kontakt zu der Züchterin haben solltest, könntest Du ihr vielleicht auch das Bild schicken. Sie kennt ja Zara, auch mit Trächtigkeit. Oder machen ich mir da unnötig Gedanken?

    Ich freue mich auch sehr, dass beide anscheinend so gut zusammen passen und so schnell glücklich geworden sind! Jetzt kann er sich endlich ganz von seinem Kummer erholen und hoffentlich einfach das Leben genießen.

    Du hattest am Anfang geschrieben, dass sie ein 2,5qm-Gehege und früher oft Freilauf in der Wohnung hatten. Vielleicht wurde das seither schon erwähnt, aber ich bin nicht sicher, daher:


    Für 2 Männchen oder überhaupt 2 Tiere sind m.E. 1,25 qm zu klein. Nur eine Trennwand im Gehege einzuziehen ist auf Dauer daher keine gute Lösung. Und 1 Männchen mit 2 Weibchen hätte damit auch nicht genug Platz. Mit Häusern oder Unterständen und Futterstellen bliebe ja kein Platz mehr zum rennen (was bei der Größe in jedem Falle für ausgewachsene Tiere schwierig wäre).


    Könntest Du anbauen?

    Ich habe mir mal wieder eine kurze Auszeit vom PC gegönnt am Wochenende, daher antworte ich erst jetzt.


    Ich sehe es genauso wie die anderen, die zuletzt geschrieben haben. Da Meerschweinchen große Indiviualisten sind, kann natürlich niemand mit Sicherheit sagen, dass es nicht gelingen würde mit dem idealen vierten Kastraten. Nach allem was Du geschrieben hast und was andere Halter in einer solchen Situation erlebt haben, würde ich die drei nicht mehr zusammensetzen.


    Wenn sie sich jetzt schon mehrfach blutig gebissen haben - vermutlich nicht nur jeweils ein Minikratzer? - dann würde ich es schon deshalb nicht mit einem vierten Tier in einer Gruppe versuchen. Hinzukommt: wenn es ganz dumm läuft, geraten sich durch das vierte Tier auch noch die zwei bisher zueinander friedlichen Tiere in die Wolle. Dann hättest Du noch mehr Gruppen.


    Du könntest zu dem alleine sitzenden natürlich auch versuchen, einen erwachsenen gut sozialisieren Kastraten dazu zu setzen. Dann wäre ein weiteres Männchen untergebracht und Du hättest ein Tier weniger, als wenn Du zwei Weibchen dazusetzt. Aber natürlich ist es ein etwas größeres Risiko, dass es auf Dauer gutgeht.

    Wassn Ja, wenn sie sich nicht leiden können oder keiner nachgeben will, dann würde die schönste Einrichtung nichts helfen. Aber vielleicht ist ja die Einrichtung ein Hauptfaktor für die Streitigkeiten. Ich habe mehrfach von Gruppen gelesen, die durch mehr Häuschen oder Unterstände und Sichtschutz friedlicher wurden.


    Und selbst wenn es nicht den Frieden für die Vier bringen würde, wäre es auf jeden Fall für alle Bewohner eine deutliche Bereicherung.

    Hast Du einen besseren Vorschlag als Blaukorn und Hornspäne? Mischen will ich aber nichts, sondern auf etwas zurückgreifen, dass ich kaufen kann.

    Ich verwende für Zimmerpflanzen organischen Flüssigdünger (gibt es z.B. auf Basis von Zuckerrübenabfällen). Man muss dann nur aufpassen, dass davon nichts im Untersetzer stehen bleibt, sonst stinkt es übel nach einigen Stunden (nicht gleich).


    Ansonsten kann ich Animalin empfehlen. Ich habe schon viele organische Dünger probiert, aber das ist fertig gemischt und für durchschnittlichen Bedarf geeignet. Bei Guano habe ich persönlich Bedenken, dass damit Raubbau betrieben wird, zu Lasten der Vögel.


    Der Unterschied zwischen mineralischem und organischem Dünger ist, dass der erste die Pflanzen direkt ernährt und den Boden schädigen kann bzw. im Freiland auch das Grundwasser. Der zweite "ernährt" das Bodenleben und diese vielfältigen Bewohner stellen die Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung. Dadurch muss man das Substrat viel seltener wechseln. Ich habe oft größere Töpfe oder Balkonkästen über Jahre hinweg nur organisch gedüngt und den Boden nicht ausgetauscht.


    Wegen der - vereinfacht beschriebenen - Wirkweise dauert es bei organischem Dünger länger, bis die Pflanzen etwas davon haben. Daher kann man z.B. schon im Herbst den Boden düngen und hat im Frühjahr auch die Nährstoffe zur Verfügung. Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht Pflanzen, die verholzen, zu weich macht durch späte Düngung. Ich schreibe hier nur Allgemeines und speziell zu Bambus, der ja auch im Winter grün und etwas aktiv ist.

    Ich habe selbst keine Erfahrung damit, aber aus eigenem Interesse sehr viele Erfahrungsberichte zu Bockgruppen gelesen. Ich kann mich an keine Gruppe erinnern (das muss aber nicht vollständig sein), in der ein "Erzieher" in dem Alter noch etwas ausrichten konnte bei Böckchen.


    Normalerweise sind 3 keine gute Idee, aber es gibt auch Dreiergruppen, die dauerhaft stabil sind. Das würde ich erst einmal probieren, ob es weiter friedlich bleibt. Das gebissene Böckchen würde ich schnell kastrieren lassen - aber bei einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt. Dann würde ich den Mauerdurchbruch verschließbar machen und ihm 6 Wochen nach der Kastration 2 Weibchen dazugeben.


    Allerdings sieht es auf den Fotos so aus, als fehlten auch Unterstände, Sichtschutz und z.B. Zweige zum Knabbern. Ist es tatsächlich so leer, wie es auf den Fotos erscheint?


    Natürlich soll man nicht alles zustellen, so dass sie nicht mehr rennen können. Aber bei 3 Tieren würde ich persönlich mindestens 6 Unterstände hineinstellen.


    Häuser müssen auf jeden Fall 2 Eingänge haben, die so liegen, dass kein Tier in die Enge getrieben werden kann. Sonst kann es passieren das ein ranghöheres Tier in ein Haus kommt und das rangniedrigere ausweichen will. Wenn das aber nur geht, indem es auf den Ranghöheren zugeht, fasst der es als aggressive Reaktion auf. Es soll schon oft in Häusern mit 1 Eingang oder 2, die ungeschickt liegen, zu Beißereien gekommen sein. Ideal sind kleine "Hocker" (also Brett mit 4 Beinen) ggf. mit Stoff, der an 2 Seiten überhängt. Das gibt Geborgenheit, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.


    Gerade wenn Du den Platz teilen musst, aber auch sonst, würde ich auch eine Ebene von z.B. 2 x 0,6 Meter an eine Wand stellen. Da reicht auch wieder eine Platte mit 4 oder 6 Beinen (ca. 20 cm hoch). 0,6 Meter sollten nicht unterschritten werden, damit 2 Tiere ohne zu große Nähe aneinander vorbeikommen. Da Meerschweinchen im Erwachsenenalter oft nicht mehr gerne springen. würde ich entweder 2 Rampen (2 wegen Fluchtmöglichkeit) oder zwei Podeste mit rund 10 cm Höhe davorstellen. Die Rampen wären langfristig besser, müssen aber eine geringe Steigung haben.


    Auch könntest Du einen Streifenvorhang (Stoff auf Schnur aufgespannt, bis fast oben in Streifen geschnitten) als Sichtschutz z.b. in der vollen Breite durch den Raum spannen.


    Ich würde auch bei Hitze immer zumindest einen Teil einstreuen. Meerschweinchen liegen gerne weich und gemütlich und wenn ihnen der kühle Boden lieber ist, können sie den ja wählen.


    Das sind jetzt alles Vorschläge, um es den Tieren angenehmer und abwechslungsreicher zu machen und ihnen Deckung und "aus den Augen - aus dem Sinn" zu ermöglichen.


    Während ich das so schreibe, überlege ich, ob Du es, falls Du diese Vorschläge alle umsetzen willst, nicht danach sogar noch einmal versuchen könntest mit den Vieren. Falls die beiden Räume wirklich immer so leer sind, wäre es für mich kein Wunder, dass sie sich langweilen und bei Aggressionen nicht mehr runterkommen.


    Ich hoffe, Du fasst das was ich schreibe, nicht als ungebete Kritik auf. Ich will nur versuchen zu helfen, dass die Tiere sich wohlfühlen. Und als Außenstehender sieht man manchmal Sachen, die dem Halter gar nicht auffallen.