Beiträge von Marie-Luise

    Ich habe erst ein Tier aus einer Notstation genommen, weil ich zu der Zeit ein möglichst zur Gruppensituation passendes Böckchen aus einer größeren Auswahl brauchte. Da bei uns ein Tier alleine saß zu der Zeit, habe ich gegen meine Grundsätze etwas unterschrieben, was ich nicht akzeptiere und auch dazu gesagt, dass ich das so sehe und unterschreibe, weil es ohnehin nicht rechtlich gültig ist. Da habe ich das Wohl unserer Tiere über meine Prinzipien gestellt. Es gab nie ein Problem mit der Notstation und auch keine Nachfrage.


    Alle anderen Tiere aus unserer Gruppe habe ich über Ebay-Kleinanzeigen geholt. Das hat natürlich den Nachteil, dass man sie in der Regel nicht zurückgeben kann, wenn es nicht in der Gruppe funktioniert. Aber davon abgesehen und wenn man sich mit Meerschweinchen gut genug auskennt, finde ich das eine sehr sinnvolle Quelle. Das erspart dem Tier und der Notstation die Zwischenstation. Natürlich versuche ich nur Tiere zu nehmen, die nicht gezielt vermehrt wurden. Das kann man m.E. durch geschicktes Fragen und einen Besuch bei dem Halter zu Hause weitgehend ausschließen.

    Das Foto finde ich nicht deutlich genug. Aber ich selbst würde mich auch aufgrund von Fotos normalerweise nicht trauen, mich bei so etwas Wichtigem festzulegen. Wenn Du noch mal Bilder einstellen kannst, die mehr Details zeigen, werden wahrscheinlich noch mutigere Leute sich dazu melden.


    Zum Rasenschnitt kenne ich das so, dass es grundsätzlich zumindest diese kritischen Aspekte gibt:

    • Das Gras im Rasen ist nicht ausgereift, sondern wird mit dem Rasenmäher dann geschnitten, wenn es noch sehr frisch gewachsen ist. Das ist bei gesunden Tieren ab und an kein Problem, aber in größeren Mengen würde ich lieber länger gewachsenes, stabileres Gras geben.
    • Rasenmischungen enthalten oft einen hohen Anteil an Deutschem Weidelgras. Das ist teilweise so gezüchtet, dass es viel Zucker enthält und mitunter sogar so, dass es gezielt giftige Pilze enthält, die Tiere am Fressen hindern sollen. Das hat zumindest in den USA und anderen Ländern für Pferde schon zu einem tötlichen Ausgang geführt. Meerschweinchen sind anscheinend weniger empfindlich als Pferde bei so manchem Futter, aber ich versuche aus Vorsicht - vorallem wegen des Zucker- (Fructan-) gehaltes möglichst wenig Weidelgras zu sammeln. Im Rasenschnitt kann man es natürlich überhaupt nicht vermeiden.
    • In den meisten Rasen befinden sich keine oder zu wenige Wildkräuter. Gras wird zwar mehr gefressen als Löwenzahn, Giersch, Schafgarbe, Taubnessel, Breiwegerisch, Spitzwegerisch u.a. aber diese haben wichtige unterschiedliche Wirkstoffe, die Gras und Gemüse nicht bieten.
    • Die normalen Rasenmäher quetschen das Gras beim schneiden so, dass es schneller verdirbt. Das wird aber auch durch die kurzen Stück und die weiche Beschaffenheit gefördert. Im Sommer merkt man ja, dass solcher Rasenschnitt auf eine Haufen schon nach ein paar Stunden warm wird, weil die Gärung anfängt.
    • Durch die Rasenmäher kann Schmieröl oder ggf. auch Benzin an das Gras gelangen.

    Alle genannten Punkte müssen nicht sofort zu Problemen führen. Aber sie sind nicht gesund und spätestens, wenn ein Tier mal eine angeschlagene Verdauung hat oder das Gras mal stärker gärt vor dem Fressen, könnte das kritisch werden. Und wenn sie mal selbst grasen, ist das ein schönes Vergnügen. Aber statt Rasenschnitt würde ich lieber "Wiese", also unterschiedliche Arten von längerem Gras und verschiedene Wildkräuter sammeln und füttern.

    Es melden sich vermutlich noch Leute mit eigenen Erfahrungen bei Geburt und Aufzucht.


    Ich will Dir zunächst diese Seite empfehlen als Information: https://meerschweinchenwiese.de/nachwuchs


    Den Vorschlag, Fotos von dem Geschlechtsteil des anderen Jungtieres einzustellen, finde ich auch deshalb wichtig, weil Meerschweinchen ca. 10 Wochen tragen. Wenn Du sie jetzt 8 Wochen hast und sie schon gedeckt und das andere Jungtier ein Böckchen sein sollte, könnte er sie bei einer dann jederzeit möglichen Geburt noch am gleichen Tag wieder decken.


    Bei einem unkastrierten Böckchen mit 13-16 Wochen sollte man normalerweise die Hoden deutlich sehen.


    Etwas anderes möchte ich aber auch noch ansprechen: Könnte das fragliche Weibchen nicht eher aufgegast sein?


    Das würde das ruhigere Verhalten, den zusätzlichen Umfang und ggf. sogar die "Bewegungen" auch erklären. Und sollte das der Fall sein, dann wäre hier ohne Behandlung noch am Wochenende Lebensgefahr für das Tier.


    Wie ist denn ingesamt ihr Verhalten, das Fressen und die Böhnchen?

    Was Ihr da von einigen Fällen von Notstationen schildert, finde ich einfach unmöglich. Wie schon gesagt wurde: Es ist nachvollziehbar, dass die Mitarbeiter dort die Abgabetiere schützen wollen. Aber dazu gibt es m.E. nur 1 vernünftige Möglichkeit: vorab klären, ob die Haltung voraussichtlich gut sein wird und jederzeit Beratung und Rücknahme anbieten. Wer zu anderen Mitteln greift, sollte lieber keinen Tierschutz in Form von Vermittlungen machen!


    Zumal diese Leute mit solchen Knebelverträgen höchstens verantwortungsbewussten Menschen Sorgen machen oder sie abschrecken. Rechtlich durchsetzbar ist das ohnehin nicht nach allem, was ich dazu weiß. Und sollte ein rechtlich relevanter tierschutzwidriger Fall bekannt werden, dann kann ohnehin dagegen mit einer Anzeige vorgegangen werden.


    Für mich sind solche Notstationen oder diejenigen, die viel zu viele Tiere halten, um sie gut versorgen zu können oder Böckchen aufnehmen und dann pauschal nicht in Bockgruppen vermitteln, genauso schlechte Beispiele wie die schlechten Züchter. Das spricht m.E. weder grundsätzlich gegen Züchter noch Notstation.


    Grundsätzliche Probleme bei Meerschweinchenzuchten sehe ich in folgendem:


    Es ist m.E. im Sinne der Tiere nicht zu verantworten, dass neue Tiere in großen Mengen gezüchtet werden, während anderen oft Monate oder länger in Notstationen in Kompriss-Bedingungen leben oder wegen Überfüllung von Notstationen gar nicht aufgenommen werden können und dann alleine in einem Käfig auf ihr Lebensende warten, ausgesetzt werden o.ä.


    Zuchten führen oft auch nicht zu gesünderen Tieren. Im Gegenteil schädigen die meisten Zuchten den Gen-Pool der Meerschweinchen und damit die Chancen aller künftig geborenen Tiere gesund zu sein. Es gibt genug angezüchtete Veränderungen wie kurzer Kopf, plumper Körperbau, krauses oder langes Fell u.ä., die einen Nachteil oder eine Gefahr für die Tiere darstellen und keinerlei Vorteil für sie bieten. Die Züchter verwirklichen oft ihre "Zuchtziele" - eine bestimmte Farbkombination, Fellstruktur u.ä. - statt auf gesunde, körperlich gut ausgestattete Tiere zu achten. Von solchen völlig unverantwortlichen Zuchten wie Nacktmeerschweinchen u.ä. will ich gar nicht erst reden.


    Wenn "Kinderzimmervermehrungen" problematisch sind, dann kommt das oft von den Problemen, die bei den Züchtern in den letzten Jahrzehnten erzeugt wurden. Man brauchte z.B. nichts über Schimmel und die Gefahr bei der Paarung von Schimmeln bzw. verdeckten Schimmeln zu wissen, wenn Schimmel nicht von Züchtern gezüchtet würden. Nach dem ersten Auftreten von Schimmeln und dem Erkennen der Gefahren hätte man die Vermehrung mit diesen Tieren als verantwortungsbewusste Menschen sofort einstellen müssen. Stattdessen züchtet man munter weiter und riskiert, dass bei den Endabnehmern z.B. ein Schimmelweibchen von einem Schimmelböckchen aus anderer Quelle gedeckt wird. Dann wird gefordert, dass nur Leute, die viel von Genetik verstehen, Meerschweinchen sich paaren lassen dürfen. Nein! Man sollte aufhören, nachteilige oder gefährliche Merkmale zu züchten und den Markt damit zu überschwemmen.

    Bei allen Dosierungen von diesen Mitteln gegen Parasiten muss man bedenken: Die Mindestmenge sollte nicht unterschritten werden, da sonst die Parasiten u.U. zumindest zum Teil überleben. Eine Überdosierung bis zu einem gewissen Grad ist bei gesunden Tieren und seltener Anwendung vermutlich nicht schädlich und wirkt natürlich gegen die Parasiten genauso gut wie eine optimale Dosierung. Ab einer gewissen Überdosierung wird es aber auch für gesunde Tiere schädlich, für schwache oder kranke natürlich eher. Und über die Langzeitfolgen ist vermutlich ohnehin nichts bekannt.


    Das gleiche gilt für den Abstand zur 2. Anwendung: Zu lange kann bedeuten, dass die Viecher sich wieder fortpflanzen, zu kurz kann das Schweinchen schädigen.


    Mein Ansatz ist daher bei solchen Mitteln: So viel wie nötig und so wenig wie irgend möglich. Nur weil die meisten Schweinchen höhere Dosierungen zunächst oder dauerhaft anscheinend ohne Probleme vertragen, muss ich mein Tier nicht unnötig gefährden oder schädigen.


    Von daher finde ich dieses Suchen und Nachfragen gut! :-)


    Nachtrag: Und diese verschiedenen Tuben (s. Screenshot) sind nur einen Dosierhilfe für den Anwender. Wenn man rechnen kann und genau ist, kann man die Dosis selbst noch besser anpassen. (Anmerkung: Bei Advocate gibt es unterschiedliche Zusammensetzung zwischen den Mitteln für Hunde und Katzen. Da sollte man nur eines für Katzen nehmen.)

    Mit jedem Kauf bei einem Züchter kurbelt man leider die "Produktion" von Meerschweinchen an - und das während die Notstationen überquellen. Das möchte ich nur zu bedenken geben. Natürlich habt Ihr das Recht, trotzdem dort zu kaufen.


    Davon abgesehen würde ich, wenn ich eine Haremsgruppe starten würde, immer möglichst ein erwachsenes oder zumindest "ernstzunehmendes" Böckchen nehmen und dann entweder auch erwachsene Weibchen oder ein junges Weibchen zu einem jungen Männchen oder zwei junge Weibchen. Ein männliches Baby zu einem erwachsene Weibchen zu setzen ist zwar üblich, aber m.E. unnötig unnatürlich. Unter natürlichen Bedingungen muss ein Böckchen stark genug sein, um sich Weibchen zu erobern. Es gibt anscheinend öfters Gruppen, die trotzdem ein gesundes Gefüge bekommen mit der Zeit, aber warum sollte man nicht gleich besser starten?

    Vielleicht sind Cuy da eher gefährdet in der Trächtigkeit?


    Bei allen Trächtigkeiten, von denen hier im Forum berichtet wurde, kam es auch ohne solche Zusatzfütterung nie zu Problemen. Natürlich ist eine gesunde Fütterung eine Voraussetzung, aber dann scheint - zumindest bei Nicht-Cuys - nichts weiteres nötig zu sein.

    M. wiegt 400g

    Y. 310g

    C. 350g

    Danke! Das hilft weiter!


    Wenn sie nicht total unternährt sind - und das soll ja nicht der Fall sein, würde ich schätzen, das sie 5-8 Wochen alt sind.


    Zum Vergleich gibt es hier die Zahlen von einigen Jungtieren:


    (Statistiksammlung) Gewichtsentwicklung Babys

    (Statistiksammlung) Gewichtsentwicklung Jungtiere


    Damit hättet Ihr alle Optionen offen:

    1. schnell noch ein erwachsenes Böckchen als Erzieher dazunehmen; mind. 4qm ggf. + Etage
    2. den zur Zeit streitbarsten abgeben und 2 Böckchen dauerhaft halten; mind. 2 oder 3 qm ggf. + Etage
    3. 2 abgeben und nach der Kastration und Kastrationsfrist 1 erwachsenes u. 1 junges Weibchen dazunehmen; mind. 2 oder 3 qm ggf. + Etage


    1. finde ich persönlich am besten. Es gibt so viele Böckchen, die einfach nie mit Weibchen zusammenleben können, weil in Haremshaltung ja meist 2-5 Weibchen auf 1 Männchen kommen. Diese Lösung ist aber die unsicherste und wird einigen Betreuungsaufwand von Eurer Seite erfordern.


    2. ist die einfachste Lösung und wird vermutlich dauerhaft friedlich sein. Der große Fehler ist aber, dass dann 2 Jungtiere alleine aufwachsen. Für die Tiere ist es zudem weniger schön, als in einer größeren Gruppe.


    3. hat das Problem, dass Ihr entweder die bisherige Gruppe zunächst kastrieren lassen müsst und erst nach den 6 Wochen Nachfrist 2 abgebt oder 1 Jungtier rund 7 Wochen alleine sitzt. Ansonsten dürfte das die unproblematischste Kombination sein.


    Mit anderen Worten: Es hängt sehr stark davon ab, welchen Einsatz Ihr bringen könnt und wollt.


    Was ich auf keinen Fall machen würde ist, sie so längere Zeit als Jungtiere alleine weitermachen zu lassen.


    Ich wünsche Euch die richtigen Entscheidungen! Und natürlich sind wir weiter gerne da für gemeinsamen Überlegungen und Empfehlungen.

    So etwas hatte ich befürchtet. Tierärzte sind leider auch nicht immer die beste Quelle für Fütterungsempfehlungen.


    Sicherlich würde es sich lohnen die verlinkten Seiten mal anzuschauen.


    Zum einen ist Trockenfutter für ein abgemagertes Tier schon fraglich, aber es fressen ja offensichtlich auch die anderen.

    Du hast ja schon Vorschläge für das Einfangen bekommen. Ich treibe bei Bedarf das Schweinchen mit einer Pappe in eine Ecke oder Sackgasse. Dort greife ich es dann. Da meine Schweinchen vermutlich auch heute noch nicht in einer flache Schale sitzen bleiben würde, stelle ich einen Karton auf die Waage und setze das Schweinchen dort hinein. Die Hände halte ich zusätzlich darüber.


    Wichtig ist natürlich eine zuverlässige und genaue Waage - gerade falls die Schweinchen nicht leicht sind.


    Ohne das Gewicht zu kennen, können wir hier nur herumraten, was das Alter und ein Erziehertier angeht.

    Wenn Ihr nicht sofort aufgeben wollt, ist mein Vorschlag:


    Wiegt alle 3 heute abend und schreibt hier das Gewicht.


    Dann wäre zu überlegen, wie und ob Ihr den 3 eine möglichst gute Chance geben könnt und wollt. Darüber könnten wir hier gemeinsam nachdenken. Wenn Ihr sie erst morgen abend zusammenführen würdest, wäre das auch kein Problem. Und durch das Wochenende hättet Ihr vermutlich eher Zeit, auf sie aufzupassen.


    Es ist gut, wenn die Gehegeerweiterung möglch wäre. Rund 2,5qm sind für 3 Böckchen zu knapp. Man sagt pro Böckchen braucht man mindestens 1qm. Das ist m.E. aber zu wenig, zumindest wenn die Gruppe nicht harmonisch ist. Ich würde in Euren Falle eher auf 5qm gehen. Mehr ist immer gut, aber der aktuellen Fläche können sie sich nicht genug ausweichen oder weit genug rennen, wenn sie verfolgt werden.


    Ein junges Böckchen 6 Wochen neben einem oder 2 Weibchen alleine zu halten, fände ich keine gute Lösung. Alleine zu sitzen ist für Meerschweinchen nie gut, aber für Jungtiere erst recht nicht.

    Herzlich Willkommen im Forum!


    Ein ganz wichtige Frage neben der nach Verletzungen ist für mich:


    Wieviel wiegen die Tiere jeder einzeln?


    Wirken sie dünn oder normal - d.h. wie ist das Gewicht zu interpretieren?


    Ich habe auch schon erlebt dass Tiere mit 350g sich wiederholt angeklappert haben, aber trotzdem dürfte das harmloser sein als wenn sie 800g o.ä. wiegen.


    Zudem hängt von ihrem Alter, das man anhand des Gewichtes zumindest bei sehr jungen Tieren eher schätzen kann. Und das Alter und ihre Größe machen dann eben einen Unterschied, ob ein erwachsener Erzieher noch eine Chance auf eine friedliche "Machtübernahme" hat.


    Wir haben 6 Böckchen, die einen langen, steinigen Weg mit uns gegangen sind, bis sie in einer Gruppe leben konnten. Man kann mit viel Zeiteinsatz als Halter schon sehr helfen, aber das kann eben unterschiedliche anstrengend werden. Je jünger und kleiner sie wären, desto leichter wäre es noch.


    Und zu Deiner Frage: Wenn sie sich anspringen und ihr heute nicht dazwischengehen und die Tiere auch noch nicht einschätzen könnt, finde ich die Trennung sinnvoll. Die "Regel", die man oft liest "einmal getrennt, immer getrennt", haben wir als falsch erkannt und einige andere Bockgruppenhalter auch.