Beiträge von Marie-Luise

    Heilerde hat einen ähnlichen Ansatz wie Sobamin, ist aber m.E. nicht so gut wirksam für den Darm.


    Meine Art Sobamin zu geben, habe ich u.a. hier beschrieben: Sobamin u.ä.


    Bei Apfelpektin ist wirklich wichtig, dass Du auf reines Apfelpektin achtest. Leider wird da alles mögliche verkauft, das sich zunächst ähnlich anhört. Ich verwende das Produkt von Natura. Du kannst es u.a. auch bei Amazon u.a. bestellen oder in Naturkostläden kaufen.


    Sab Simplex wird zwar gewohnheitsgemäß oft empfohlen, aber ich würde bei Aufgasung oder vermuteter Aufgasung lieber den Inhalt von Klosterfrau Magen Darm Entspannung geben. Das hat keine künstlichen Zusatzstoffe, ist viel höher konzentriert und besser aufzuheben, da man ja immer nur 1 Kapsel öffnet. Damit ist es unter dem Strich auch deutlich billiger. Bei Durchfall hilft es aber m.E. nichts. Es ist nur bei Aufgasungen sinnvoll.

    Für Matschköttel kann es verschiedene Ursachen geben. Das kann tatsächlich ein bestimmtes Futter, eine Kombination, eine Gabe von Antbiotika oder auch Parasiten oder zuviele Hefen sein. Nach dem, was man von den Kotuntersuchungen liest, sind Parasiten bei Meerschweinchen eher selten.


    Du kannst im Ausschlussverfahren (einzelne Sachen 1 Woche weglassen und beobachten) versuchen herauszufinden, ob es ein bestimmtes Futtermittel ist. Da scheinen Schweinchen unterschiedlich zu reagieren. Auch können einzelne Lieferungen oder Sorten unverträglich sein, während es sonst gut vertragen wird. Da das bei Euch schon länger anhält, würde ich kurzzeitige Probleme eher ausschließen.


    Eine Kotuntersuchung kannst Du auch selbst beautragen. Bei der TiHo Hannover würde das für Parasiten z.B. knapp 15 Euro kosten. Für Hefen habe ich nichts gefunden. Krankmachende Bakterien hätten nach mehreren Monaten vermutlich schon mehr Schaden angerichtet oder wären besiegt worden. Die Probe sollte von 3 Tagen sein und kann von beiden Schweinchen gemischt sein. Dabei ist es immer besser die weichen Böhnchen zu nehmen, da die ggf. eher Befall aufweisen sollten.


    Ich persönlich würde erst einmal versuchen, den Darm weiter zu unterstützen, auch mit einigen Wochen Sobamin und Apfelpektin, solange es nicht wirklich Durchfall wird oder die Schweinchen deutlich abnehmen. Was ich nicht machen würde, ist soviel Trockenfutter geben: Pellets, getrocknetes Gemüse und getrocknete Blätter sind neben dem Heu m.E. gefährlich. Durch den Flüssigkeitsmangel mag der Kot zunächst fester werden, aber weder der Darm noch die Zähne sind für solches Futter ausgelegt und Blasengries und -steine werden durch zu trockene Fütterung auch gefördert.


    Frischfutter sollte hauptsächlich Blättriges sein - wie Du es ja anscheinend schon machst. Und je mehr Vielfalt man gibt, desto besser finde ich das. Selbst wenn ein Bestandteil mal nicht so gut vertragen werden sollte, ist es besser, das ist nur ein kleiner Teil, als wenn es eine von drei Sorten wäre.


    Von den aromatischen Saaten kann m.E. nicht Durchfall kommen. Ich rationiere die hier nur, weil unsere Schweinchen ohne überwiegend eher zu viel als zu wenig wiegen.

    Wie schon geschrieben wurde: Grabmilben kann man nicht ohne blutige und sehr schmerzhafte Probenentnahme finden. Und auch dann ist nicht gesagt, dass man "zufällig" Milben dabei hat. Daher kenne ich es so, dass nur indirekt darauf geschlossen wird: Sind Milben oder Haarlinge im Fell bzw. auf der Haut sichtbar? Liegen Pilz oder Entzündungen vor? Sehen die Wunden so aus, dass sie die Folge von Grabmilben sein könnten?


    Wenn die Antworten "nein, nein, ja" lauten, dann kann man von Grabmilben ausgehen.


    Wir haben auch gute Erfahrungen bei Grabmilben mit Advocate gemacht. Ich würde dazu die Minimaldosis verwenden: 0,1ml pro kg Körpergewicht und nach 3-4 Wochen einmal wiederholen, um auch die nachschlüpfenden Viecher zu erwischen. Denn die Eier werden durch das Mittel nicht zerstört.


    Ich würde zunächst versuchen zu klären, ob es Grabmilben sein könnten und dann Advocate einsetzen, Auf die Wunden würde ich dann nur ein antiseptisches und die Heilung förderndes Mittel wir Octenisept Gel zweimal täglich auftragen (und ein paar Minuten einziehen lassen, ehe sie es ggf. abwischt). Nur wenn das zusammen nach ein paar Tagen nicht zu einer deutlich Verbesserung führen sollte, würde ich Fenistil o.ä. orale Mittel geben. Der Juckreiz sollte nach dem Absterben der Milben und mit Unterstützung des Gels verschwinden. Und das Gel schützt bis dahin auch für Entzündungen.

    Bei Miro ist es auch wechselhaft. Alleine frisst er wieder gar nichts. Und wenn er mal etwas einzieht, was ich ihm in das Mäulchen schiebe, dann geht es langsamer als normal, aber nicht so extrem wie Du es schreibst bei Euch. Der größte Unterschied zu normalem Fressen ist dann, dass er dann nur mit ganz kleinen Mengen auf einmal zurechtkommt.


    Wir haben nächste Woche noch einen Arzttermin dazwischengeschoben. Er hat definitiv Schmerzen. Das schließe ich spätestens daraus, dass er beim Füttern wieder zitterte, als ich das Schmerzmittel versuchsweise ein paar Stunden hinausgezögert hatte heute. Habt Ihr in Sachen Schmerzmittel noch etwas versucht?

    Es liegt sehr stark an den neuen Tieren, wie sie vom Wesen her sind und was sie vorher erlebt haben - oder auch nicht erlebt haben. Und ein wichtiger Faktor ist: Wenn neue Schweinchen in eine Gruppe kommen, in der die Tiere entspannt sind und den Menschen vertrauen, dann überwinden die Neuen ihre Angst und Unsicherheit sehr viel schneller, als wenn alle Tiere fremd sind.


    Natürlich spielt es auch noch eine Rolle, dass man als Halter mit der Zeit mehr Tricks und Routinen findet, die es den Schweinchen leichter machen zu entspannen. Da habe ich aber bei Dir EllaPropella keine Sorge, dass Du schnell in eine gute Schweinchenhaltung hineinwachsen wirst! :-)


    Zur Gehegeeinrichtung: Schön, dass sie weiter mutiger werden! Ich würde bis sie sich richtig eingelebt haben noch deutlich mehr Papptunnel u.ä. als Deckung einsetzen. Vielleicht wären Deine Kinder sogar mit Begeisterung dabei, da Sachen "zu bauen". Ansonsten kann man aus einem oder zwei großen Kartons in weniger als einer halben Stunde einige Tunnel machen. Wenn sie die dann nicht mehr brauchen, wirft man sie zum Altpapier ohne großen Aufwand verursacht zu haben. Und Pappe behindert nicht im Laufen, selbst wenn einer dagegenrennt, tut er sich nicht weh. Bei uns wandern die Tunnel mitunter auch wie von Geisterhand. ;-)

    Wenn sie das kleingeschnitten in Brei mitfrisst, finde ich das schon ein gutes Zeichen.


    Ackerschachtelhalm wächst als Unkraut am Wegrand, dort wo es trocken ist. Ich habe heute welchen am Rande des Garagenhofes geholt. Dort wächst er seit Jahren. Vielleicht findest Du ja beim bewussten Ausschauhalten welchen unterwegs. Miro hat heute zweimal jeweils einige "Halme" (die dünnen Einzelteile) eingezogen. Das will ich jetzt weiter probieren am Ende der Breigaben. Petersilie hat beim letzten Mal auch einen Wiedereinstieg ermöglicht. Dabei habe ich anfangs nur 1 Blattteil an dem Stil-Stück gelassen, da zuviele Blätter ihm Probleme bereit haben anfangs.


    Vielleicht müssen wir beide diesesmal sehr gezielt Frischfutter anbieten bzw. in das Mäulchen schieben, bis sie wieder selbst fressen.

    Es tut mir sehr leid für Euch, dass Ihr Sharie schon mit viereinhalb Jahren verloren habt!


    Und ich wünsche Euch viele dankbare Erinnerungen und dass Ihr jetzt eine lange unbeschwerte Zeit mit den verbliebenen Schweinchen genießen könnt.

    Ich habe das hier beschrieben: Päppelbrei selbst herstellen?


    Mehr zu kauen gibt es dadurch nicht, weil es ja mehr Gemüse ist. Aber was mir wichtig ist, ist ein möglichst natürliches Futter und ein hoher Anteil an Frischem. Heute hatte ich erstmals Schwarzkümmel mit in den Mixer getan. Das wurde auch gerne genommen. Zudem bieten die selbstgemachten Breisorten die Möglichkeit Abwechslung zu bieten. Aber lies Dir mal die Beschreibungen dort durch.


    Was gut für die Abnutzung der Zähne wäre, ist Ackerschachtelhalm. (Manche Quellen schreiben, dass Sumpfschachtelhalm auch für Meerschweinchen giftig wäre.) Das andere, was etwas mehr Abrieb verursachen soll, ist Bambus - also die Blätter davon.

    Ich würde versuchen den Außenbereich mit einem überdachten Übergang, vielen Unterständen u.ä. vertrauenswürdiger zu machen - zumindest am Anfang. Und unter solche Unterstände würde ich Frischfutter legen - am besten dort, wo sie am einfachsten hinkommen oder sich am ehesten aufhalten. Das Frischfutter wäre dann auf mehrere Stellen verteilt, so dass die Mutige auch nicht alles gleichzeitig abräumen kann und die anderen zufällig auch mal an der richtigen Stelle sitzen dürften.


    Unsere beiden ältesten Jungs haben auch in den ersten Wochen (oder Monaten?) nicht auf dem Arm oder Schoß gefressen vor lauter Angst. Das gibt sich mit der Zeit, wenn Ihr weiter dranbleibt und sie sich eingelebt haben. Wenn die Mutigste etwas aus der Hand nimmt vor den Augen der anderen, kann das auch helfen, Vertrauen aufzubauen.

    Alle 1-2 Wochen wäre wirklich extrem kurz. :(


    Ich hoffe, nach diesem Abschleifen fängt sie ganz schnell wieder an zu fressen! Miro hat im besten Falle noch am gleichen Tag anfangen selbst zu futtern - und dieses mal nimmt er schon seit 2 Wochen fast überhaupt nichts außer Brei. Beim Abschleifen kann es auch zu Verletzungen kommen - was bei uns dieses mal der Fall war. Ich will damit sagen: Bisher war es bei uns mal so, mal so. Vielleicht habt Ihr ja dieses Mal Glück.

    Wenn Euer Böckchen so wenig Dominanz zeigt, fände ich es auch fraglich, zwei junge Weibchen zu ihm zu sezten. Erstens wäre der Altersunterschied schon sehr groß und zweitens würde denen, wenn er wieder so gar nicht brommseln und Böckchen sein will oder kann, auch ein Männchen fehlen.


    Wenn Du in den ersten Tagen Dir viel Zeit nehmen kannst und willst, die Tiere zu beobachten, würde ich es mit einem Böckchen von mindestens 2 eher sogar ab 3 Jahren versuchen. Dazu würde ich bei einer hoffentlich fähigenen und ehrlichen Notstation nach einem geeigneten Tier fragen.


    Böckchen suchen mehr als Weibchen einen guten Platz. Junge Weibchen haben es ohnehin am leichtesten, einen Abnehmer zu finden. Das alleine würde für mich dafür sprechen, es mit einem Böckchen zu versuchen. Das kann auch zu Beißerei führen, aber bei 2 Tieren und einem geeigneten neuen Böckchen, kann das auch sehr friedlich abgehen.


    Als unser Josia (mit 1,5 Jahren) einzog, ging er nach ein paar Minuten auf Scotty (rund 2,5 Jahre) zu, setzte sich neben ihn und das war es. Nach viel kürzerer Zeit, als ich es erwartet hatte, setze ich sie - noch am gleichen Abend in ihren Dauerplatz. Und auch da war alles friedlich. Später machte Josia leider dann doch noch Probleme, aber nicht mit Scotty, sondern vor allem mit unserem Leittier, das leider gesundheitlich angeschlagen war zu der Zeit, was Josia als Chance ansah. Aber das hat sich jetzt auch geklärt. Josia hatte zudem den Nachteil, dass er mit 1 Weibchen zusammengelebt hatte, ehe er abgegeben wurde. An das Leben in einer Bockgruppe musste er sich erst noch gewöhnen.


    Man liest ja oft, man solle erst und nur eingreifen, wenn Blut fließt. Das halte ich mittlerweile für falsch. Es sollte gar nicht erst so weit kommen, dass ein Tier mehrere Bisswunden hat. Wenn die am Rücken oder Po sind, kann man davon ausgehen, dass er sich nicht gewehrt hat, es also kein Kampf um die Rangordnung war, sondern eines oder beide Weibchen ihn gebissen haben, obwohl er keinen Widerstand geleistet hat. Das sollte man als Halter nicht zulassen. In der Natur kann ein Tier in einem solchen Falle weglaufen - ganz oder zumindest weit genug, dass der andere ihn in Ruhe lässt. In einem Gehege gefangen ist es in einer üblen Lage.


    Ich schreibe das nicht, um Dir Vorwürfe zu machen, sondern, damit Dein Tom beim nächsten Versuch weniger leiden muss. Es wird ohnehin schwieriger nach den schlechten Erfahrungen, die er mit den Weibchen gemacht hatte.


    Ich weiß auch, dass man nicht 24 Stunden für mehrere Tage aufpassen kann. Aber man kann die Vergesellschaftung dann machen, wenn man viele Stunden, mehrere Tage hintereinander Zeit hat. Und ich würde alle Tiere 1-2 mal täglich auf Bisswunden untersuchen, wenn nicht ganz offensichtlich ist, dass sie sehr friedlich sind miteinander.


    Meerschweinchen zeigen meistens sehr deutlich wie sie zueinander stehen und was sie vorhaben, durch Klappern, Kopf hochreißen, Jagen, Anspringen. Hacken und schlimmstenfalls Beißen. Da kann man durch beruhigendes Reden, Ablenken, in die Nähe kommen und notfalls einen Handfeger o.ä. dazwischenhalten Schlimmeres vermeiden. Natürlich müssen sie sich anklappern, drohen und anfangs auch mal anspringen dürfen. Aber Beißen, noch dazu wenn einer sich nicht wehrt, sollte wir als Halter möglichst verhindern.

    Doerthe kannst Du Dich erinnern, ob die Gitter quadratisch waren oder länglich?


    Die länglichen, also die mit den 2,5cm Abstand sind m.E. so eng, dass ich mir nicht vorstellen kann wie ein erwachsenes Schweinchen stecken bleiben kann mit dem Kopf.

    Zu Surolan: Sicherlich ist es weniger gefährlich ein cortisonhaltiges Mittel auf der Haut aufzutragen, als es einzugeben. Aber weniger gefährlich heißt ja nicht harmlos. Und wenn sie an der Stelle ohnehin leckt, ist das erst recht bedenklich. Nicht umsonst heißt es im Beipackzettel:

    12. BESONDERE WARNHINWEISE

    Die Anwendung von Surolan sollte nur nach vorheriger bakteriologischer Sicherung der Diagnose und
    nach Durchführung einer Resistenzbestimmung erfolgen.

    Systemische Kortikosteroid-Auswirkungen sind möglich, vor allem bei Behandlung unter

    Okklusionsverband, umfangreichen Hautläsionen, gesteigerter Hautdurchblutung, Applikation im

    Kopf- und Genitalbereich und durch Ablecken.

    Wurde denn die bakteriologische Untersuchung vorab gemacht? Und das Mittel ist auch nicht umsonst verschreibungspflichtig.


    Ich bin mit Medikamenten vorsichtig. Wenn etwas wirklich nötig ist, sollte man es geben, zumindest wenn geklärt ist, dass etwas harmloses nicht helfen würde.


    Zu den Saaten: Ja, Fenchel ist auch ölhaltig und sicherlich gesund. Ob das aber die gleiche Wirkung auf die Haut hat wie Sonnenblumenkerne, weiß ich nicht. Dazu müsste man mehr über die in beiden Saaten enthaltenen Fettsäuren lesen.

    Cortison kann m.W. bei manchen Erkrankungen wichtig sein, aber es hat starke Nebenwirkungen. Unter anderem schwächt es das Immunsystem. Man erkauft also die entzündungshemmende Wirkung um einen evtl. hohen Preis. Ob ein Antibiotikum, das über die Haut aufgenommen wird, auch bis in den Darm kommen und dort schaden anrichten kann, weiß ich nicht. Wenn ja, wäre das die zweite Schwächung des Immunsystems, das zu einem großen Teil von der Darmflora (Mikrobiom) abhängt.


    Bei dem von Dir beschriebenen Wundlecken würde ich einerseits versuchen, die Ursache zu finden und - falls da nichts oder noch nicht zu erkennen ist - mit einer harmloseren Creme wie Bepanthen Antiseptische Wundcreme oder Octenisept Gel es versuchen. Normalerweise empfehle ich ja immer eher Octenisept Gel, aber hier handelt es sich ja nicht um eine Wunde, sondern um Juckreiz als unbekanntem Grund.


    Eine zusätzliche Maßnahme wären geschälte Sonnenblumenkerne. Gegen ggf. trockene und juckende Haut kann das auch gut helfen - wenn Ihr die nicht ohnehin schon gebt. Da sollten ein paar Tage lang 3-4 Kerne und dann die gleiche Menge pro Woche reichen. Wenn das Tier schlank ist, kann man dann auch dauerhaft etwas mehr geben. Sie haben halt sehr viel Nährwert.