Beiträge von Marie-Luise

    Nach meinem Kenntnisstand kommt es nicht nur auf 1. oder 2. Schnitt an, sondern auf den Schnittzeitpunkt jeweils. Wenn der 1. Schnitt sehr früh erfolgt, ist das Gras noch weniger groß und stabil und enthält damit weniger Rohfaser und mehr Eiweiß. Der 2. Schnitt hat aber allgemein betrachtet wegen des höheren Kräuteranteils und des noch nicht wieder so hoch gewachsenen Grases m.W. mehr Calcium, mehr Eiweiß und weniger Rohfaser,


    Zudem muss man auch unterscheiden zwischen gut einwachsenen, eher mageren Wiesen, solchen, die für Nutztiere "fett" sein müssen und "Feldern mit Gras". Wenn z.B. ein Anbieter Wiesenlieschgras als Heu verkauft (das sogenannten Timothy Heu), dann ist das von keiner Wiese, sondern aus einer Monokultur. Vermutlich wird jährlich oder zumindest des öfteren neu ausgesäht, sonst wäre es nicht mehr sortenrein.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, leben die beiden Böckchen bisher noch nicht zusammen?


    Sollte das der Fall sein, dann würde ich sie entweder vor der Kastration vergesellschaften und dann noch einige Wochen warten oder ich würde sie kastrieren lassen, mindestens 1-2 Wochen warten und dann erst vergesellschaften. Eine Vergesellschaftung von erwachsenen Böckchen kann harmlos sein, aber sie kann auch zu ziemlichen Beißereien oder zumindest viel Jagen und Hacken führen. Das würde ich Tieren auf keinen Fall direkt nach einer Operation zumuten. Etwas anderes wäre es natürlich, wenn sie jetzt schon längere Zeit friedlich zusammenleben würden.


    Bei einem guten Arzt ist ein gesundes Böckchen schon kurz nach der Operation wieder ganz fit. Unsere Tiere haben weniger als eine Stunde nach der OP auf der Heimfahrt gefressen - außer einem, der sich versteckt hatte. Herumtorkeln oder benommen sein sollte kein Böckchen nach der Kastration. Ich habe allerdings auch auf einen guten Tierarzt und Gasnarkose geachtet.

    • Magst Du ggf. noch mehr schreiben, wieso Du gerade diese beiden Tiere zusammentun willst?
    • Hast Du Erfahrungen mit Meerschweinchen?
    • Wie groß ist das Gehege (Grundfläche und ggf. Etage)?


    Bitte versteh mit nicht falsch: Ich bin sehr dafür, dass Leute Bockgruppen halten. Die Böckchen haben gute Plätze so nötig. Aber es gehören halt ein gewisses Wissen, ein großes Gehege und Zeit dazu, damit es möglichst gute Aussichten hat.


    Zudem würde ich auch dringend empfehlen, einen mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt aufzusuchen. Wir fahren, weil hier kein geeigneter Tierarzt in der Stadt ist, rund 70km einfache Strecke, um die Tiere möglichst gut behandeln zu lassen. Hier im Forum wurde in den letzten Jahren jeweils von mehreren Böckchen berichtet, die an den Folgen der Kastration gestorben sind. Andere hatten mit einem Abzess Wochen oder Monate zu kämpfen. Da ist es besser mal einen halben Tag für Fahrten und Tierarztauftenhalt zu investieren.

    Wie gut, dass Du der falschen Empfehlung nicht gefolgt bist!


    Ich war da leider weniger geschickt im Unterscheiden von richtigem und falschen Rat. Das hat unseren Schweinchen viel Kummer eingebracht. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht demnächst in dem Thema unserer Gruppe erzählen werde.


    Der Stress in einer schwierigen Gruppensituation ist sicherlich sehr ernst zu nehmen. Und es kann ja auch zu schlimmen Verletzungen kommen. Aber auf der anderen Seite steht sonst dauerhaftes Elend. Dann ist es die Sache wert, zu versuchen sie zusammenzubringen. Natürlich sollte man dabei nicht zu viel an Leid in Kauf nehmen. Aber bei Euch scheint es sich ja sehr gut entwickelt zu haben. Und blutige Wunden hatte es bei Euch wohl auch gar nicht gegeben?


    Wann sind die beiden ersten Mädels eigentlich bei Euch eingezogen?

    Das ist eine sehr gute Frage. Und ich werde vielleicht demnächst mal ein Thema zum Gewicht oder Übergewicht bei Meerschweinchen eröffnen. Aber hier können wir ja so oder so gezielt zur Wiesenfütterung Überlegungen anstellen:


    Nach meinem Kenntnisstand ist höher gewachsenes Gras ärmer an Nährstoffen als junges, saftiges Gras. Davon ausgenommen sind natürlich die Ähren. Die haben erheblich mehr Nährwert als das übrige Gras. Anfangs hatte ich sie deswegen sogar abgeschnitten. Schon lange mache ich das aber nicht mehr, weil ich davon ausgehe, dass sie trotzdem sehr gesundes Futter sind und es deshalb schade wäre, sie den Schweinchen vorzuenthalten.


    Die Gräser, die wir sammeln, sind nicht nur von unterschiedlichen Sorten, es handelt sogar um verschiedene Arten und Gattungen. Im Blick auf den Nährwert weiß ich nur, dass das Fructan in manchen hochgezüchteten Sorten von Deutschem Weidelgras höher ist als in anderen. Dann dürfte das auch mehr Nährwert in Summe haben. Wegen der erhöhten Gefahr von Pilzen, die sehr giftig sein können und in solchen Sorten eher vorkommen können, versuche ich Weidelgras komplett zu vermeiden oder zumindest von keinen nährstoffreichen Standorten zu nehmen.

    Wie wurde denn festgestellt, dass die Backenzähne etwas zu lang sind?


    Nach meinem Kenntnisstand kann man das am ehesten mit Referenzlinien machen, die man in Röntgenaufnahmen zeichnet. Denn die Länge der Zähne muss ja zu der Form des Kopfes und Kiefers passen. Dafür gibt es diese Punkte, die mal ein paar Tierärzte oder Wissenschaftler beschrieben haben, die verbunden werden und damit den idealen Längen der Zähne für das betreffende Tier anzeigen sollen.

    Danke für die sehr liebevoll und gut gemachte Vorstellung!


    Und es freut mich sehr, dass aus der anfangs so unglücklichen Zweiergruppe, die Du übernommen hattest, aufgrund von einigen richtigen Entscheidungen, viel Einsatz von Deiner Seite und der Fähigkeit der Schweinchen umzudenken, eine harmonische Gruppe geworden ist.


    An Deinem Bericht sieht man unter anderen, dass auch die Lösung mit einer Haremsgruppen nicht immer unproblematisch ist und mitunter anfangs viel Unterstützung braucht. Und er macht deutlich, dass Vergesellschaftungen lange dauern und Meerschweinchen sich sehr ändern können. Besonders schön finde ich, dass Schoko die Nähe von Lumi zulässt und sogar sich um Luna gekümmert hat. Das ist eine phantastische Entwicklung bei einem im Verhalten geschädigten und aggressiven Schweinchen!

    Es tut mir leid für Eure Mucki und dass Ratti jetzt allein ist!


    Leider hat hier noch keiner geantwortet und ich komme nicht aus Deiner Region. Aber zumindest folgendes will ich vorschlagen, falls Du es noch nicht gemacht hast:


    Ich würde alle Notstationen in der näheren und weiteren Umgebung abtelefonieren. Viele bieten Leihmeerschweinchen an und da Ihr hoffentlich auch ein etwas älteres Böckchen nehmen könntet, sollten da viele Tiere sitzen, die ein Zuhause suchen. Ob eine Notstation ein Böckchen von über 2 Jahren noch als Leihtier abgibt, weiß ich nicht. Das machen manche nicht. Aber da würde ich wie gesagt überall anrufen.


    Wichtig wäre für Euch ja nur, dass Ihr das neue Tiere, falls es sich gar nicht mit Eurer Ratti vertragen sollte oder falls sie eines Tages vor ihm stirbt mit guten Gewissen zurückgeben könnt. Daher würde ich mir schon die Haltung in der Notstation kritisch anschauen. In schlimme Verhältnisse würde ich ein Schweinchen schon nach ein paar Tagen, erst recht aber nicht nach z.B. 1-2 Jahren zurückgeben wollen.


    Vielleicht meldet sich ja auch noch jemand mit konkreten Empfehlungen aus dem Raum Nürnberg?

    Schön, dass sie das Gehege jetzt mehr nutzen! Das ist doch schon ein guter und wichtiger Fortschritt.


    Junge Schweinchen sind viel schneller und lebhafter als solche ab 1,5 oder 2 Jahren nach meiner Erfahrung. Und leider kann es schon auch ernstliche Verletzungen durch Häuser oder andere harte Gegenstände geben. Da unsere Jungsgruppe lange gebraucht hat, um zu einem friedlichen Zusammenleben zu finden, hatte ich auch bei den da schon älteren Tieren zeitweise nur noch Papptunnel und kleine Hocker. Selbst die offenen Holztunnel können halt, wenn einer dagegenkracht zu Schäden führen. Noch gefährlicher sind m.E. Häuser, zumal sie auch noch mehr die Rennstrecke zerstückeln. Und freie Rennstrecke finde ich wichtig. Da sie ein ganzes komplett eingerichtetes Zimmer hier haben, können sie auch an verschiedenen Stellen 3 oder 4 Meter geradeaus rennen.


    Bei uns war es auch in der heißen Phase ein Problem mit den Tunneln, dass einer mitten saß einer davor stand und einer von hinten den in der Mitte verdrängen wollte. Das hat dann ggf. Potential für Beißereien. Das scheint bei Deinen Jungs ja noch kein Thema zu sein, aber sie werden ja - wenn ich mich nicht irre - demnächst in die erst Rappelphase kommen. Dann ist das Thema u.U. plötzlich sehr relevant.


    Mit anderen Worten: Ich würde auf Papptunnel, viel Deckung durch Ebenen, außer dem Schlafhaus keine Häuser und möglichst wenige harte Tunnel oder änliches gehen. Wenn Deine Tiere erst einmal alle über 1,5 oder 2 Jahre sind, dann kannst Du auch wieder die härteren Tunnel und Häuser verwenden. Abwechslung ist ja auch gut. Es ist also nicht verloren, falls Du jetzt für einige Zeit etwas entfernst.


    Draußen verwende ich nur noch Papptunnel. Aber natürlich würde ich die nicht einsetzen, wenn sie systematisch angefressen würden. Das ist aber bei uns durch die vielen Zweige nicht der Fall.

    Wenn das Gehege nicht mobil ist, brauchst Du Dir über den Rasen keine Gedanken zu machen. Der wird schnell kaputt sein. Du brauchst einen anderen Untergrund. Bis dahin kannst Du die Böhnchen von Hand ablesen. Das mache ich auf dem Gras. Mit einem Rechen bekomme ich die meisten nicht weg.


    10cm für ganzjährige Außenhaltung sollen zu wenig sein. Manchen empfehlen 30cm, andere - und das ist sicherer - den Boden mit Draht zu belegen und den am Rand sicher zu verschließen mit dem Draht von den Wänden.


    Ich hoffe, Du hast keinen Sechseck-Kaninchendraht?

    Herzlich Willkommen im Forum!


    Nach meiner Erfahrung - und der anderer Halter - wir ein Rasen bei 3-4qm Gehegefläche keinesfalls lange überdauern. Die einzige Chance ihn zu erhalten wäre alle 1-2 Tage das Gehege umzusetzen. Das sollte aber leider bei einem sicheren Gehege nicht möglich sein, da es von unten durch Platten oder lückenlos verlegten geeigneten Draht o.ä. geschützt werden muss. Es ist dann natürlich nicht mehr mobil. Wie hast Du denn das Gehege einschließlich Auslauf vor Katzen und anderen Raubtieren geschützt?

    Zu Deiner eigentlichen Frage kann ich leider nichts sagen. Aber das Thema mit der Kastration will ich noch ergänzen:


    Wie Fetty007 schon schrieb, können Weibchen ein paar Stunden nach dem Werfen schon wieder aufnehmen. Da man nicht weiß, wann die Jungen kommen, kann es, wenn man sie sieht, schon zu spät sein.


    Außerdem könnte ja anscheinend das eine Weibchen evtl. noch nicht trächtig sein. Das könnte sich aber jederzeit ändern, wenn ein potentes Böckchen dabei ist.


    Nach der Kastration muss ein Böckchen 6 Wochen von den Weibchen getrennt bleiben, da er so lange noch zeugungsfähig sein kann. Je früher er kastriert wird, desto schneller kann er wieder zu den anderen hoffentlich.


    Ich würde daher erst einmal klären lassen, ob das neue Böckchen kastriert ist oder nicht. Es könnte ja auch das eine Weibchen vielleicht trächtig zu Dir gekommen sein?


    Sollte er nicht kastriert sein, müsste er getrennt von den Weibchen bleiben und möglichst schnell von einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt kastriert werden. Leider gibt es bei Tierärzten, die eher nur Hunde und Katzen behandeln oder nicht so gut arbeiten, deutlich öfter Komplikationen bei der Narkose oder danach in Form von Abzessen o.a. Es wurde hier im Forum in den letzten Jahren leider von einigen Böckchen berichtet, die in Folge der Kastration gestorben sind. Das muss in der Regel nicht sein - wenn man den Tierarzt richtig wählt.

    Gerade am Anfang, wenn Ihr mit dem Umgang miteinander noch nicht erfahren seid, würde ich die Tiere nicht aus dem Gehege nehmen, wenn es nicht nötig ist. Und auch dann am besten nur in einem geschlossenen Transportkorb. Wenn sich einer in der Aufregung oder Angst windet und vom Arm oder Tisch springt, kann das übel für ihn enden. Mein Vorschlag ist daher:


    Im Gehege in die Enge treiben und entweder alle erst in Transportbehälter setzen oder einzeln greifen und wiegen. Die Waage würde ich mit einem Karton darauf auf den Boden auf eine ebene Fläche stellen. Wenn dann doch einer springen sollte, passiert voraussichtlich nichts Schlimmes. In einer Schüssel würden unsere Jungs nicht drinbleiben. Daher nehme ich einen kleinen Karton, setze sie von oben rein und halte während des Wiegens die Hände darüber, damit das jeweilige Schweinchen nicht versucht hinauszuspringen. Ich weiß, dass es bei anderen Haltern mit Schüssel funktioniert. Ich beschreibe nur den vorsichtigen Weg, der bei uns für alle funktioniert.