Beiträge von Marie-Luise

    Ich verstehe, was Du mit dem Vergleich von einem Leittier bei Pferden oder Hirschen sagen willst, aber ich glaube, es passt zum Glück nicht ganz hier. Meerschweinchen-Weibchen leiten meines Wissens nicht natürlicherweise eine Gruppe, sondern nur notgedrungen, wenn es kein Männchen gibt, das das tut. Wenn ein Weibchen dann die Rolle an ein Männchen abgeben muss, ist das nicht der Verlust einer natürlichen Position, sondern die Rückkehr zu natürlichen Verhältnissen. Leicht ist es deswegen im Übergang sicherlich trotzdem nicht, aber so hat sie m.E. mittel- und längerfristig die größte Chance auf ein glückliches Leben.


    Die Alternativen wären ja, sie alleine zu halten oder ein Weibchen oder Männchen dazuzunehmen anstelle von Nils, das sich dominieren lässt. Damit erweitert sich aber das Problem auf das neue Tier.


    An ein drittes Tier hatte ich auch schon gedacht. Es könnte sehr helfen, wenn Nils eine Partnerin hätte, mit der er sich gut versteht. Aber die Frage ist, wie Dein Weibchen mit der Neuen umgehen wird. Du könntest es versuchen, müsstest aber bereit und in der Lage sein, die Neue auch nach ein paar Wochen zurückzugeben.


    Wenn es meine Tiere wären, würde ich aber als erstes eine Hormonbehandlung versuchen, vorzugsweise mit den im Link genannten Tabletten. Sollte die nicht helfen, brauchst Du es ja damit nicht weiter zu versuchen. Sollte sie helfen, hast Du das Problem gelöst und weißt gleichzeitig, dass es nicht an Abneigung oder einem Streit liegt, sondern körperliche Ursachen hat.

    Ich will noch ergänzen: Vermutlich kommt bei Deiner Mutti mehreres zusammen: Sie war es gewohnt, nur mit Ihrer Tochter zu leben und dort die dominante, vielleicht sogar männliche Rolle zu übernehmen (einer muss es ja tun in der Gruppe). Jetzt muss sie erkennen, dass ein anderer diese Rolle übernehmen will. Vielleicht hat es auch etwas Zeit gebraucht, bis Nils sich sicher genug in der neuen Umgebung gefühlt hat, um das deutlich zu machen. Und dann könnten eben noch hormonelle Probleme oder ein anderes Problem (s. Kotveränderung) hinzukommen.

    Sicherlich ist es so für beide - und für Dich, lieber Tim - eine belastende Situation. Allerdings halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass selbst eine Rückgabe von Nils Deinem Weibchen nicht wirklich helfen würde. Es gibt sicherlich Situationen, in denen sich ein Streit hochschaukelt. Aber dass das so lange anhält und ohne Kämpfe und Flucht erfolgt, halte ich für unwahrscheinlich. Auch würde es nicht erklären, warum sie so ruhig ist, wenn sie ja keine Angst vor ihm hat.


    Nach Deinen Beschreibungen finde ich ein gesundheitliches Problem als Hauptgrund und vielleicht sogar Auslöser für die Spannungen wahrscheinlich.


    Nach dem was ich von anderen gelesen habe, müssen Zysten nicht groß sein, um trotzdem das Tier beeinträchtigen und das Verhalten verändern zu können. Hier ist eine Zyste sichtbar - warum soll sie nicht das Verhalten beeinflussen?


    Ich verlinke Dir einen Bericht, zu dem ich nicht sagen kann, ob das Mittel empfehlenswert ist. Aber es wäre natürlich viel einfacher als eine Operation und auch als wiederholte Spritzen. Erfahrungsbericht

    Danke für Eure Anteilnahme!


    Würdet Ihr versuchen. etwas auf die Wunde bzw. in das Mäulchen einzubringen und wenn ja was?


    Ja, Schmerzmittel will ich ihm genug geben, damit er möglichst schnell wieder normal frisst. Und hier haben die Schmerzen ja auch keinen Nutzen wie z.B. wenn ein verstauchtes Beinchen geschont wird.


    Ich habe ja noch eine kleine Hoffnung, dass es keine regelmäßigen Behandlungen geben muss. Aber erst einmal muss er wieder normal fressen und dann die Kontrolluntersuchung erhalten.

    Ich habe um die Röntgenaufnahmen gebeten. Bisher hatte ich sie nur in der Praxis vor und nach der Behandlung gesehen. Es sollen keine Entzündungen vorliegen. Die Schneidezähne sind angeblich nur zu lang, weil er den Kiefer nicht mehr normal schließen konnte.


    Die 5 Stunden waren die Gesamtzeit unterwegs. Die Untersuchung und Behandlung alleine hat rund eine Stunde gedauert. Aber trotzdem wäre natürlich die reine Fahrtzeit von einer guten Stunde für einen Notfall sehr lang. Andererseits hilft es auch dem Tier nicht, wenn man zu einem schlechten Tierarzt in der Nähe fährt - es sei denn es verblutet sonst o.ä. und hat damit noch eher eine Chance als unterwegs zu sterben.


    Ich will mich zeitnah mit den Referenzlinien beschäftigen. Dazu habe ich den folgenden Originalartikel gefunden, aber werde ihn heute am Abend nicht mehr lesen.


    Wenn die Backenzähne z.B. 2mm in der Woche wachsen, dann kann in so einem kleinen Kiefer nach 2 Wochen Schonung m.E. ein massives Problem entstanden sein. Ich frage mich immer noch, ob nicht doch eine Verletzung zuerst da war, diese dann zur Schonung führte und damit dann die Zähne zu lang wurden.

    Von uns gibt es leider eine schlechte Nachricht:


    Miro hatte ja in den letzten Tagen zuerst sehr vorsichtig und langsam und seit gestern fast gar nicht mehr gefressen. Heute waren wir bei dem Tierarzt unseres Vertrauens. Der Mundraum wurde unter Narkose gründlich untersucht und geröngt. Meine Hoffnung, dass er sich "nur" etwas zwischen die Zähne oder in das Zahnfleisch gerammt hat, haben sich leider nicht erfüllt. Er hatte auf der linken Seite massiv zu lange Backenzähne und in der Folge natürlich auch zu lange Schneidezähne. Die rechte Seite war weitgehend in Ordnung. Durch die Überlänge hat er sich eine Wunde in der Backe zugefügt.


    Die Ärztin hat sich Referenzlinien eingezeichnet und dann abgeschliffen, noch einmal zur Kontrolle geröntgt, weitere kleine Anpassungen gemacht und die Bewegung getestet.


    Die Wunde wollte sie desinfizieren. Mehr solle man dann nicht machen, hatte sie in der Vorbesprechung gesagt. Natürlich bekommt er jetzt ein paar Tage Schmerzmittel.


    Das große Problem ist, dass es keinen Grund für die falsche Abnutzung zu geben scheint (außer ggf. Veranlagung). Aber Miro ist rund 3 Jahre alt. Kann er dann jetzt erst dank Veranlagung Probleme bekommen? Wenn er schon alt wäre, könnte ich mir vielleicht auch eine solche Veränderung vorstellen, aber mit 3 Jahren?


    In vier Wochen sollen wir zur Kontrolle kommen. Da ich nichts am Futter verbessern kann, könnte es bedeuten, dass er jetzt regelmäßig zum Abschleifen muss. Das ist für jedes Schweinchen unglücklich, aber hier noch doofer: Unser Tierarzt ist weit entfernt. Wir waren heute fast 5 Stunden unterwegs.


    Die Narkose hat Miro anscheinend sehr gut vertragen. Brei nimmt er gerne, aber Frischfutter wollte er noch nicht.

    Falls Du nicht bei der Behandlung mit dem Antibiotikum auch Urintests gemacht hast, ist es durchaus möglich, dass das Blut nie ganz weg war. Wenn man kein Blut mehr mit blosem Auge sieht, heißt das noch lange nicht, dass kein Blut mehr im Urin ist.


    Die ausgelaufene Wasserflasche halte ich für weniger wahrscheinlich als Problemauslöser. Aber ich persönlich würde keine Wasserflaschen, sondern nur einen tiefen Napf verwenden. Die Wasserflaschen lassen sich ja auch schlechter reinigen durch das Röhrchen. Und ein gesundes, gesund ernährtes Meerschweinchen trinkt ohnehin kaum bis gar nicht.


    Die Aussage zu Baytril ist leider falsch. Es ist das Standard-Antibiotikum zur Zeit und daher gibt es leider oft Resistenzen. Ob das jetzt hier auch der Fall ist oder zu kurz gegeben wurde, weiß man nicht. Falls Du wieder mit Baytril anfangen solltest, würde ich aber nach etwa 3 Tagen wieder einen Urintest machen. Sollte dann immer noch Blut angezeigt werden, würde ich auf Cotrim K bestehen. Das ist rezeptpflichtig, aber der Tierarzt kann Dir das Rezept ausstellen.

    Das Gewicht finde ich schon verdächtig gering, noch dazu bei Tieren in Kaltstallhaltung. Aber ein Grund ganz schnell einen Termin beim Tierarzt zu machen, ist die Wunde am Fuß. Wenn er sich nur etwas verletzt hätte, wäre das innerhalb von ein paar Tagen geheilt. Ansonsten dürfte eine Ballenentzündung wahrscheinlicher sein. Das ist sehr schmerzhaft und muss oft langwierig und intensiv behandelt werden. Von alleine geht das in der Regel nicht weg, sondern wird immer schlimmer.


    Bitte mach da möglich gleich für morgen einen Termin!

    So etwas ähnliches bekommen sie ja jetzt schon. Damit wird aber nicht die Grünfuttermenge gesteigert. Das geht m.E. nur über Reduzieren und dann Weglassen von Trockenfutter und Reduzieren von Knollengemüse und gleichzeitig eine Erhöhung der Menge und Vielfalt an Blättrigem.

    Das mit dem Abtasten der Backenzähne hatte ich mal von jemandem mit einem Zahnschwein gelesen. Aber da dachte ich, es funktioniert ohne Verlust des Fingers, weil die beiden ein sehr enges Verhältnis hatten durch das viele Päppeln.


    Ich habe so etwas ähnliches wie ein Otoskop, aber mit Verbindung zu einer App für Aufnahmen auf dem Mobilgerät bestellt. Das soll morgen eintreffen. Ich erwarte zwar nicht, dass ich viel damit erkennen werde, aber einen Versuch ist es mir wert. Den Arzttermin will ich trotzdem gleich am Vormittag vereinbaren.

    Das hört sich wirklich am ehesten an, als würde es ihr nicht gut gehen. Sollte sich das innerhalb von ein paar Tagen nicht bessern oder sogar zwischenzeitlich verschlechtern, würde ich zum Tierarzt gehen.


    Schön, dass Nils sie dann nicht bedrängt, sondern akzeptiert, dass sie ihn abweist. Das ist ja bei 2 Schweinchen nicht einfach: Wenn einer normal das Bedürfnis nach Kontakt hat und der andere es plötzlich nicht mehr will, fehlt ja auch dem Gesunden alle Schweinchen-Nähe.


    Ich würde versuchen beide besonders zu verwöhnen und ihnen Aufmerksamkeit zu geben. Gerade für Nils kann das jetzt vielleicht auch eine Hilfe sein.

    Dass die Böhnchen wieder schnell normal waren, ist viel wert!


    Sie liegt doch wahrscheinlich in einem Haus mit 2 Eingängen?


    Wenn ja, dann könnte und würde sie durch den anderen Eingang flüchten, wenn Nils kommt und sie große Angst vor ihm hätte.


    Wie reagiert sie denn, wenn er kommt?


    Und was macht er dann?


    Ich glaube nicht, dass sie auf einmal für sich entdeckt hat, dass Alleinezusein schöner ist!


    Entweder ist ihr Rückzug noch eine vorübergehende Folge des Streites oder - aus meiner Sicht wahrscheinlicher - sie fühlt sich nicht wohl und zieht sich deshalb zurück. Das würde dann ja auch das Klappern erklären. Sollte diese Vermutung richtig sein, wird sie sich entweder von alleine erholen oder es wird offensichtlicher werden, was ihr Problem ist. Du beobachtest sie ja gut. Da wirst Du schnell Veränderungen merken.