Beiträge von Urfnip

    Es kann nach meinem Wissensstand schon sein, dass Schweinchen ab einem gewissen Alter einige Futtermittel nicht mehr so gut vertragen und auch die Verdauungsprozesse etc. werden im Alter ja auch nicht besser. Ein paar Fragen/Sachen die mir dazu einfallen wären:


    - Diagnostik: wurde auch mal ein Ultraschall gemacht? Falls Gewebsveränderungen oder Ähnliches vorhanden sind könnten die auch auf den Verdauungstrakt drücken und stören. Gewebeveränderungen sind auf dem Röntgen nicht immer gut ersichtlich.


    - Diagnostik: Kotuntersuchung - hast du schon eine Kotuntersuchung machen lassen? Gewisse Parasiten (Kokzidien, Giardien und was es so alles gibt) oder Ungleichgewicht mit Hefen/Bakterien können auch zu Blähungen und Magengrummeln führen. Dafür 3 Tage Köttel sammeln und beim TA abgeben (die schicken es dann in ein Labor und machen die gewünschten Tests).


    - Futtermittel: nebst den bereits erwähnten Futtermitteln Küchenkräuter, v.a. Dill, ist Fenchel auch bekannt für eine verdauungsberuhigende Wirkung. Meine kriegen jeden Tag ein bisschen davon. Das Fenchelgrün ist besonders beliebt, bei uns in der Schweiz wirds in den Supermärkten leider immer abgeschnitten.


    - Heu: Fütterst du schon durchgängig das Schwarzwaldheu? Hat es sich vom Aussehen, Geruch geändert in den letzten Chargen? Als Naturprodukt ist es auch Qualitätsschwankungen unterworfen.

    Bevor ich (wieder) mit der Schweinchenhaltung angefangen habe habe ich auch öfters von zickigen Weibchen gelesen und abgewunken. Nun weiss ich genau was diese Ratgeber damit meinten :/

    Ja wie gesagt, sie sind heute schon viel ruhiger und die Rollen sehen geklärter aus. (Thiago hat sich sogar gerade von mir streicheln lassen, er war ja Streichelschweinazubi von Möndli).


    Nur die Bisswunde war halt total unnötig, vor allem weils nicht nur eine Schramme ist sondern ein bisschen tiefer. Da war ich schon kurz wütend auf meine rabiaten Schweinedamen. Es sieht heute schon viel besser aus aber ich salbe trotzdem 3x am Tag und beobachte die Wunde.

    Ich hoffe es geht bei dir gut. Das mit dem "Kastratenjob erfüllen" kenne ich nur zu gut. Ich habe bisher in meinem Leben nur 2 kastrierte Böckchen gehabt, den den ich als Kind hatte (Spätkastrat) war sehr aktiv beim Frauen beglücken, der jetztige Thiago (Frühkastrat) ist zwar ein absoluter Schatz und sehr beliebt bei den Ladies aber er hat wortwörtlich fast nie Bock. Ein Streitschlichter ist er leider auch nicht. Er würde wahrscheinlich einen anderen Bock tolerieren, ich hätte allerdings Angst, dass der neue Bock das irgendwann anders sieht. Ich hoffe aus ganzem Herzen, dass es bei dir funktionieren wird <3

    Ich würde Unterstände verteilen statt der Transportbox. In geschlossenen Häuschen staut sich die Wärme viel stärker und Plastik ist sowieso nicht so toll in der Sonne.

    Plurb danke für deinen Erfahrungsbericht. Man sehnt sich immer nach diesen glücklich harmonischen Schweinegruppen, von denen man überall liest und man auf Videos sieht und hat dann selber so kleine Terrorbomben. Allerdings scheinen Vergesellschaftungsprobleme gar nicht so unüblich zu sein, das Forum ist voll genug davon.


    Habe gerade heute mit meinem Freund darüber gesprochen, Xanani ist eines der wenigen Schweinchen welche wohl in einer 2er Paarhaltung besser aufgehoben wäre (oder in einer Grossgruppe ab 10 Schweinchen und mehreren Kastraten). Sie mag einfach keine anderen Weibchen, selbst Bönli konnte sie ihre Zuneigung nicht anständig ausdrücken sondern hat sie auch immer rumgescheucht, obwohl sie nach ihrem Tod 2 Wochen lang komplett verstört war und sie offensichtlich vermisst hat.

    Danke für eure Zusprüche. Es bedeutet mir wirklich viel und ich bin immer noch furchtbar traurig. Teilweise habe ich immer noch das Gefühl dass es ein Albtraum ist, aus dem ich erwachen kann und dann zu dem Gehege laufen kann und mich ein umhertrippelndes Möndli erwartet. Das bricht mir jedes Mal aufs Neue das Herz :(


    Die Vergesellschaftung gestern war auch für mich eine Zerreissprobe und ich war paar Mal nahe dran alles hinzuwerfen und die Schweinehaltung aufzugeben.


    Nachdem am Anfang im normalen Rahmen herumgejagt und bisschen Zähne geklappert wurde, vor allem zwischen Alba und Quarki, ist überraschend Besuch gekommen und wir waren dann mal 1h nicht im Schweinezimmer. Plötzlich rumpelt es laut, ich renne nach hinten und sehe Alba ganz verschüchtert und verstört in einem Ecken sitzen.


    Ich habe sie kurz rausgenommen und gesehen, dass sie eine unschöne Wunde am Mund hat, ich war mir echt nicht sicher ob die schon Notfallbedürftig war. Mit Octisept desinfiziert, einem TA aus der Region angerufen und der meinte man könne sonst die Wunde auch am Montagmorgen spülen und versorgen. Ich habe sie wieder reingetan und sie hat normal gefressen...


    Ein paar Mal war das Gejage nochmals eher aggressiv und Xanani hat sich das Baby vorgeknöpft und ist zu ihr nicht gerade sehr lieb und jagt sie schon mal länger weg. So hat also jede seine Nemesis im Gehege gefunden... Thiago hat kaum Interesse gezeigt und ist seines Weges gegangen. Wenn er allerdings in der Nähe der Zickengruppe war war es deutlich entspannter, seine Chill-aura scheint überzugreifen.


    Am nächsten Morgen nun keine neuen Bisswunden und die Wogen haben sich etwas geglättet. Alba hat ihre Lektion gelernt und haut ab wenn sie Quarki sieht, habe sie aber auch schon erwischt wie beide in 15cm Abstand einigermassen entspannt herumgelegen sind. Baby Holly und Xanani machen mir noch etwas Sorgen, aber mein Freund hat mich zu recht daran erinnert dass Xanani schon zu unseren damaligen Yungstern Möndli, Bönli und Quarki nicht gerade nett war. Scheint wohl auch Kinderhasser unter Meerschweinchen zu geben.


    Sie kommen aber alle regelmässig zur Ruhe und fressen. Ich hoffe das bleibt so und wächst sich noch etwas besser zusammen, derzeit fühlt es sich noch an wie eine Zwangsgemeinschaft aus 4 Weibchen die sich nicht leiden können. Nur Thiago hats wieder mal mit allen gut. Man merkt, dass die fröhliche Möndli fehlt, sie hätte bestimmt auch etwas Ruhe reingebracht mit ihrer vermittelnden Art.


    Anbei noch ein paar Eindrücke des Wochenendes.






    An der rechten Backe bei den Schnurrhaaren sieht man ein bisschen verkrustetes Blut.



    Xanani hat sowieso die meiste Zeit verpennt.


    Darf ich fragen warum du diesen Schritt gewagt hast? Ich habe halt selber mehrfach gemerkt wie fragil so eine Gruppenkonstellation sein kann und versuche immer möglichst wenig zu ändern, wenn es sich vermeiden lässt und die Gruppe harmonisch ist.

    Es melden sich bestimmt noch erfahrene Aussenhalter, aber ich glaube eine Decke drüber zu werfen verursacht Stauhitze weil dann die Belüftung nicht mehr gewährleistet ist.


    Meerschweinchen können durchaus einen Hitzschlag erleiden und damit ist nicht zu spassen! Solange das Problem nicht gelöst ist würde ich sie nicht mehr rausstellen oder zumindest nicht mehr in die pralle Mittagszeit.

    Du hast im Verlauf der Zeit viele Kosenamen von uns bekommen. Moonmoon, Moonpie, Mooner. Sie alle drückten aus, wie sehr wir dich lieben. Du hast uns immer ein Lächeln beschert und warst stets gut gelaunt. Mein Freund ist öfters bei dir gesessen und hat mit dir seinen Tag besprochen und wenn er Prüfungen hatte, ist er öfters zu dir hinüber und hat dich als Glücksbringer und zur Beruhigung gestreichelt. Ich war im letzten Jahr quasi dauernd mit euch zusammen, das ist wohl eines der wenigen positiven Dinge, die ich Corona abgewinnen konnte. Durch meine Arbeit, wo grundsätzlich durchgängig Home Office möglich ist, konnte ich so viel Zeit mit dir verbringen. Dafür bin ich unfassbar dankbar. In den letzten 2 Wochen, als du langsam angefangen hast abzugeben bist du nochmal richtig aufgeblüht und wolltest nonstop Aufmerksamkeit und mit uns Spielen, was wir natürlich auch gemacht haben – ich hatte gespürt, dass irgendwas im Busch war, konnte aber nicht sagen, was. Ich muss innerlich gewusst haben, dass die Zeit möglicherweise begrenzter war als gedacht.




    Die Diagnose, dass deine Gebärmutter stark verändert sei und etwas dir die Blase abdrückt hat mich absolut geschockt. Die Konsequenz war, dass wir dich zu einer riskanten Total-OP verdonnern mussten. Es führte kein Weg daran vorbei, über kurz oder lang wärst du an dem Geschwür eingegangen, ich entschied mich dich operieren zu lassen solange es dir noch gut ging. Es sah zuerst so aus, als ob es zwar etwas länger an Regenerationszeit bräuchte, aber ich freute mich sehr auf ein unbeschwertes Weiterleben mit dir und war bereit, meine gesamte Freizeit für deine Pflege zu opfern. Nach der OP sahst du relativ fit aus und bist im Gehege herumgelaufen, man sah dir deine Freude so richtig an wieder zuhause zu sein. Um ja nichts falsch zu machen habe ich relativ zügig angefangen zu päppeln, weil ich gesehen habe, dass du viel zu wenig bzw. am nächsten Tag gar nichts mehr gefressen hast. Ich bin sehr spät zu Bett gegangen, damit du alle 3 Stunden deinen Päppelbrei gekriegt hast und habe mir einen Wecker mitten in der Nacht gestellt.


    Zuerst sah es auch so aus, als ob ich dich stabilisieren konnte, doch am übernächsten Tag, am Freitagmorgen sahst du irgendwie… verändert aus. Ich hatte das Gefühl als ob dir kalt war, denn dein Fell war ganz aufgebauscht, also habe ich dich zu mir genommen, wo du dich bereits wesentlich entspannt hast und dein Blick wieder ruhiger wirkte. 3 Stunden später, etwa um 10, wirktest du nochmal schwächer und es ging nicht mehr wirklich viel Brei rein; du hast nur noch sehr langsam geschluckt. Ich habe in der Tierarztpraxis angerufen und um Rückruf gebeten, um deine Situation zu besprechen. Bitte verzeihe mir diesen Fehler… Ich hätte sofort losfahren müssen und einen Notfalltermin belegen, mir war nicht bewusst wie ernst deine Situation zu dem Zeitpunkt war. Kurz vor Mittag habe ich dich ins Gehege in die Nähe von Thiago gelegt, dick eingepackt in einer Kuscheldecke und auf deinem komplett ausgeleierten, aber immer noch heiss geliebten Lieblingskissen. Xanani legte sich neben dich… und später Thiago. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich… Irgendetwas läuft hier ganz und gar nicht gut. Ich habe alles vorbereitet für den Transport zum Tierarzt und wusste, jetzt geht es wirklich um Leben und Tod… Und habe meinen Freund gebeten, provisorisch von dir Abschied zu nehmen. Während der Fahrt habe ich dich in der Transportbox auf dem Beifahrersitz parkiert, was ich sonst nie tue wegen der Brems- und Unfallgefahr, aber ich hatte so ein Gefühl, dass es möglicherweise die letzten Minuten waren, die wir noch gemeinsam hatten. Du hast mich mit deinen lieben Augen so angeguckt, eingekuschelt auf deinem Kissen und eingekuschelt in der Decke… Und kurz bevor wir da waren, habe ich gehört wie du dich nochmal gestreckt hast und dann fiel dein Köpfchen zur Seite. An diesem Tag hatte es furchtbar geregnet und in ebendieser Minute, als dein Kampf endete, schien dann wieder die Sonne und ich wusste… Du hattest uns verlassen und die Welt war ein ganzes Stück dunkler geworden, dafür der Himmel um eine wunderbare Seele reicher.


    Möndli, es tut mir leid, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte, ich habe versagt. Du hättest dich bestimmt gerne an unsere Abmachung gehalten, mindestens 7 Jahre alt zu werden, daraus wurden nur leider ganz kurze 2.5 Jahre. Es macht mich so unfassbar traurig, wir hätten noch so viel gemeinsame Zeit gehabt. Ich hätte noch stundenlang mit dir Geisterbahn-Auslauf spielen wollen, dich mit frisch gepflücktem Gras verwöhnen, dich streicheln und mit dir reden wollen. Du hinterlässt ein riesiges Loch in unserem Herzen. Nie wieder wird ein Schweinchen so sehr unsere Herzen berühren und meinem Verstand fällt es unfassbar schwer, dies zu akzeptieren… Wenn ich in das Schweinchenzimmer laufe und du nicht schon auf mich wartest, versetzt es mir einen unglaublichen Stich ins Herz. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass du die beiden neuen Wutzis Alba und Holly kennenlernen kannst, du hättest sie bestimmt gemocht, so wie du jeden gemocht hast und die kleine Babywutz gut erzogen. Vermutlich hättest du auch am meisten mit ihr gespielt, so aktiv wie du warst.


    Ich bin kein gläubiger Mensch, aber wenn es so etwas wie einen Himmel gibt, hast du nichts zu befürchten. Du warst ein unglaublich liebes und loyales Wesen. Selbst wenn es noch sehr lange dauern wird, eines Tages werden wir uns wieder begegnen und ich werde die Zeit, die uns hier entgangen ist, nachholen. Bitte grüsse Bönli von mir und den anderen Schweinchen und leiste ihr Gesellschaft. Machs gut, meine schöne Braune. Ich werde dich immer in meinem Herzen halten.



    Möndli, 22.09.2018 - 07.05.2021 um ca. 14:20 Uhr