Beiträge von Urfnip

    Wenn es anfängt heiss und geschwollen zu sein entstehen Entzündungen. Falls schon erste Krusten da sind (nicht zu verwechseln mit Hornhaut) spricht man bereits von einem Ballenabszess und diese sind extrem langwierig zu behandeln. Vorsorge ist daher immer besser als Nachsorge:


    - weicher, trockener, sauberer Untergrund

    - Übergewicht vermeiden

    - für genug Bewegung sorgen (an Plätzen plattliegen fördert Füsschenprobleme)


    Quarki hat auch leicht rötliche Füsschen, wie auf dem Bild. Vor 3 Jahren habe ich von einem TA dafür Schelte gekriegt, dass sie ja bald Ballenabszesse haben würde etc.

    Sie hat bis heute keine Ballenprobleme, nur etwas Hornhaut. Ich halte es aber sehr gut im Auge und creme es wöchentlich etwas ein.

    Ich wechsle dazu gerade auch im Stundentakt meine Meinung wenn ich ehrlich bin. Mal bin ich schon fast dabei ein Blutzuckermessgerät zu kaufen und im nächsten Moment denke ich mir, dass das alles eher kontraproduktiv sein könnte. Vielleicht überdecken die Werte andere Krankheitssymptome. Woher kommt überhaupt die Angabe, dass Glucose im Urin auf Entzündungen zurückführen sollte? Ich weiss, dass ich mal die Vermutung in den Raum gestellt hatte bei Möndli, sie hatte ja den fetten Gebärmuttertumor und auch Glucose im Pipi, aber das schliesst ja nicht aus, dass sie auch noch Diabetes hatte.


    Nach Pardonas Schilderungen (keine Glucose ohne Zuckerschwein) war ich überzeugt davon nicht ums Insulin rumzukommen. Woher Hollys Probleme kommen weiss halt niemand und ich halte es bei den geringen Beschwerden auch für fahrlässig, extrem viele anstrengende mehrfache Untersuchungen zu machen. Nützt wohl weder mir noch dem Tier etwas.


    Tatsächlich würde mich nun immer mehr Blutwerte von einem Schwein ohne Glucose im Stick interessieren wie z.B. die proppere Alba. Müsste ich für das Blutabnehmen nicht so lange fahren (... und viel zahlen) würde ich glatt von allen ein grosses Blutbild machen. Die kleine Wissenschaftlerin in mir fände das echt mega interessant. Aber das liegt zeitlich, logistisch und kostentechnisch nicht drin. Und nett ist es auch nicht gegenüber den Schweinchen, auch wenn die meisten bei mir TA Besuche ganz gut wegstecken.

    Bei mir sind hier ja auch 2 unterschiedliche Kandidatinnen. Söckli ist eher ein bisschen zu schlank und Holly ein bisschen zu speckig.


    Im Schlaubuch von Frau Ewrigmann wird von Gewichtszunahme bei Schweinchen und Abnahme bei Degu und Chinchilla geschrieben. Bei Meerschweinchen kommt das wohl daher, weil der Zucker nicht in den Zellen ankommt und sie darum dauernd am Fressen sind. Erst in der späten Phase der Krankheit kommt wohl die Gewichtsabnahme dazu weil generell die Organe usw. kaputt sind. Das ist wohl die Ketoazidose, wenn gar kein Zucker mehr in den Zellen ankommt. Dann fällt Schwein ins Koma und verstirbt selbst im Notfall höchstwahrscheinlich.

    Ich hoffe es ist ok wenn ich den Text aus unserer Konversation kopiere:


    PARDONA:

    "Bei meinem ersten Zuckerschweinchen Vivi bin ich eher zufällig darauf gestoßen, dass es Diabetes sein könnte. Da ich eine Blasenentzündungspatientin hatte, habe ich sehr oft Urinsticks genutzt. Als es Vivi schlecht ging, habe ich festgestellt, dass bei ihr das Glukose-Feld anschlägt. Das hatte ich bei sicherlich an die Hundert Urinsticks nie bei einem Schweinchen. Kurze Recherche zu ihren zusätzlichen Symptomen (ständig Hunger, extreme Gewichtszunahme, schnelle Erschöpfung, häufiges Urinieren, Trinken) war die Diagnose im Grunde klar. Bin in die Tierklinik, zur Bestätigung. Blutabnahme, Langzeitzucker bestimmt.


    Minai hat etwas später dieselben Symptome gezeigt. Urinstick positiv. Gleich zum TA, Langzeitzucker bestimmt.


    Amy: Extreme Gewichtszunahme noch fast im Babyalter, ständig Hunger. Urinstick, TA, Langzeitzucker.


    Boe: s.o.

    Rai: s.o.


    Bei allen habe ich umgehend die Insulingabe gestartet.


    Fructusaminwerte sind sehr aussagekräftig und bilden den mittleren Zuckerwert etwa der letzten zwei Wochen ab, ein normaler Test mit einem Messgerät kann durch den https://www.meerschweinchen-ratgeber.de/haltung/stress/ beim Tierarzt falsch positive Ergebnisse liefern.


    Meine Schweinchen waren durch die Diabetes erheblich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Gerade Amy und Vivi hätten ohne Insulin wohl ein sehr kurzes Leben gehabt."


    Teil 2:

    "Hatte noch nie einen Positivnachweis von Glucose im Urin bei einen Nicht-Zuckerschweinchen. Die schnelle Erschöpfung war vor allem bei Vivi sehr ausgeprägt. Sie lag vor der Diagnose oft einfach mitten im Auslauf. Habe am Anfang auch gedacht sie wäre einfach nur besonders entspannt und faul. Sie konnte zu dem Zeitpunkt schlicht nicht weiter am Stück laufen. Bei allen anderen waren die Symptome deutlich subtiler (weil man schon anders beobachtet, wenn man es weiß). Die anderen haben sofort nach dem ersten Verdacht ihre Blutuntersuchung und danach ihr Insulin bekommen. Ihnen ging es nie so schlecht wie der armen Vivi am Anfang."

    Ich füttere täglich so 40g Dill und 40g Pfefferminze auf 7 Schweinchen.


    Aber auch da wieder: es gibt auch immer viel Gurke dazu und die Kräuter gebe ich regelmässiger als das mit dem Blut auftritt. Zumal nach der Kastra ja länger Ruhe war.


    Eurologist hatte ich auch schon gegeben und hat keinen merklichen Unterschied bewirkt, Rodicare Uro scheint ihr vom Gefühl her mehr zu helfen.


    Ich meins nicht böse aber ich will eher beim Thema Diabetes hier bleiben ;) denn das Thema mit dem wiederkehrenden Blut und niemand, selbst hochqualifizierte TÄ, weiss etwas nervt mich gelinde. Holly geht es ansonsten sehr gut mit gleichbleibendem Gewicht, gutem Appetit und viel Lebensfreude und Bewegung.

    Ich versteh schon was du meinst an sich, es kann auch sein, dass sie eine sehr enge Harnröhre hat und darum jedes kleine bisschen Gries schmerzt. Trotzdem sehr seltsam das Ganze. Mich beschäftigt gerade allerdings das Diabetesthema mehr, da das mit dem Blut ja ggf. auch davon kommen könnte. Habe so eine lala Antwort von der Uniklinik erhalten:


    "Wie versprochen habe ich in der Literatur noch weiter nachgelesen.


    Es gibt unterschiedliche Fallbeschreibungen von Meerschweinchen mit Diabetes.

    • Bekannt und häufig bei älteren obesen Tieren ist ein Typ II Diabetes, als Therapievorschlag: Fütterungsumstellung zu kohlenhydratarmer Fütterung.
    • Beim weiblichen Meerschweinchen wird auch ein gestageninduzierter Diabetes beschrieben, welcher nach Kastration reversibel war.
    • Bei zwei jungen Meerschweinchen wurde ein Typ I Diabetes vermutet, diese wurden mit Insulin therapiert.
    • Es gibt auch Beschriebe, wo die Tiere eine spontane Regression des Diabetes gezeigt haben durch Regeneration von beta-Zellen im Pankreas über Monate bis Jahre. Therapie: in der Regel nicht notwendig, aber gewisse Autoren haben die Tier mit Insulin therapiert und später wieder abgesetzt.
    • alle diese Tiere waren symptomatisch: Polyurie/Polydipsie, Polyphagie, Gewichtsverlust, Katarakt.

    Weitere Allgemeine Informationen:

    • Diagnose: über mehrere Messungen persistente Hyperglykämie, mit erhöhtem Fructosamin und Glukosurie.
    • früher wurde eine virale Ursache vermutet, dies wurde aber nie bestätigt.
    • es gibt keine Hinweise für die Entwicklung einer diabetischen Ketoazidose beim Meerschweinchen.


    Unsere Empfehlung wäre eine erneute Blutkontrolle in ca. 2 Monaten solange die Tiere asymptomatisch bleiben. Gute Gewichts- und Wasseraufnahme-Kontrolle über diese Zeit zu führen. Da eine Insulin-Therapie, wenn der Diabetes spontan rückgängig ist rasch zu einem gefährlichen Hypoglykämen Zustand führen kann, würden wir zum momentanen Zeitpunkt von einer Therapie absehen."

    Pilz ist, wenn er nicht komplett übergreift und nur selten auftaucht, nicht so schlimm und meistens sehr gut in den Griff zu kriegen wenn schnell entdeckt und behandelt.


    Gerade junge Schweinis haben schnell mal einen Pilz, weil sie abgesetzt werden, in eine neue Umgebung kommen und meistens dem Menschen gegenüber sehr scheu sind am Anfang. Menschenkinder werden am Anfang auch schneller krank oder kriegen Ausschläge etc. weil das Immunsystem erst noch alles kennen lernen muss.


    Alles rauswerfen und Desinfizieren halte ich bei Pilz auch für Blödsinn.

    Ist es eigentlich möglich, dass zB bei Holly auch nach der Kastration vielleicht noch etwas entzündet ist? Aber was kann da noch entzündet sein, wenn die Gebärmutter, Eierstöcke etc alles draußen ist? Irgendwoher muss das Blut doch kommen..

    Das komische ist ja, es ist nicht durchgehend. Nach der Kastration (23. sept.) war lange Ruhe bis etwa Ende Dezember, da fing es an, sie fiept beim Bieseln und sichtbar und messbar Blut im Urin. Zum TA, geschallt und geröngt, alles komplett unauffälig. Dann Cotrim K besorgt, 3 Wochen gegeben, nach 2 Wochen gab es immer noch ab und zu Blut. Wurde aber besser. Nach 3 Wochen abgesetzt weil da eine Woche alles sauber war und nach 1.5 Wochen fing das Spiel wieder an. Ganz komisch ist, dass sie es ausschliesslich (!) Abends hatte, aber nicht jeden. Mal 2-3 Tage war was, dann wieder weg, dann wieder da. Da ich wieder viel im Home Office bin kann ich das beurteilen, sie hat nämlich immer gefiept wenns blutig war und tagsüber war nie etwas. Der getestete Urin war bis auf den Glucose Wert auch immer in Ordnung.


    Der nächste Verdacht wäre bei Darm oder Niere, aber dafür ist es irgendwie auch zu unregelmässig...


    Wieso hab ich eigentlich immer diese komischen Sachen 😅

    Bei Werten von 492, 502 und 558mg/dl bei 3 verschiedenen Schweinchen haben wir jeweils mit Futterumstellung Erfolge erzielt. 340 ist ein Wert der im Vergleich nicht so hoch ist um auf tägliche Spritzen umzustellen. Wer nun wieder meint der hat ja keine Ahnung dem sei gesagt dass Kandidatin 1 mit 492 schon 3 Jahre seit der Entdeckung damit lebt, wenn auch natürlich nicht mit diesem hohen Wert.


    Andreas

    Das ist dann wieder die andere Seite. Aber ich wüsste wirklich nicht was ich an der Ernährung noch ändern kann und gerade die Kleinen leben von Anfang an mit einer - wie ich mal arrogant behaupte - guten Ernährung. Sehr Blatthaltig, kaum Knollen, im Sommer viel Wiese usw. Also ist von dieser Seite kaum mit Verbesserungen zu rechnen, leider.


    Es ist halt auch die Frage was für einen Unterschied das auf die Lebensdauer macht. Das ist nicht abwertend gemeint, aber wenn ein Schweini statt 7 halt nur 6.5 Jahre lebt weiss ich nicht ob es die Dauerspritzerei wert ist. Ja aus Sicht Meerschwein sind 6 Monate viel, aber trotzdem. Aber eben, sind wir wieder am Punkt kaum Literatur.


    Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht von der Uniklinik. Da hätte ich mir mehr erwartet.

    Das geht mir auch durch den Kopf aber es gibt ja so gut wie keine Literatur dazu. Frau Ewrigmann erwähnt übrigens ähnliche Referenzwerte, ab 300 wird Insulin angeraten. An der Ernährung kann ich kaum mehr etwas machen, wegen der Dickerchen verfüttere ich wirklich selten Knollen.

    Alba und Quarki, aus meiner Sicht die gesündesten Schweinchen meiner Truppe mit perfekten Zähnen etc. haben NIE glucose im Pipi. Nicht mal ein kleines Fitzelchen davon.


    Eine Überlegung von mir war noch, ob es eher jüngere Tiere trifft und sich das "auswächst". Ich nehme das ja nicht auf die leichte Schulter... es macht mich aber wiederum stutzig, dass Flöckli, ein sehr munteres und gesundes Tierchen auch Glucose im Urin hatte.


    Vlt muss man dazu noch wissen, dass Pardona und ich uns noch per Konversation ausgetauscht haben und die arme hat ja wirklich die Ehre mit vielen Zuckerschweinchen. Ach ich weiss es wirklich nicht... bin aber so oder so gespannt auf die beiden Blutbilder, vielleicht wird man da ein bisschen schlauer und sieht andere Zusammenhänge. Wieder mal verfluche ich, dass über Meerschweinchen kaum medizinische Forschungen vorliegen.

    Also Holly kriegt gerade wieder AB (Cotrim K) weil sie sonst Blut pieselt. Zwar nur abends und unregelmässig, was auch so ein Rätsel ist denn Röntgen und US waren unauffällig und der Gebärmutterstumpf sauber zurückgebildet. Trotzdem hat sie hohe Glucose Werte. Darum bin ich bei ihr besonders gespannt was das Fructosamin macht oder ob es doch nochmal etwas anderes ist.

    Die TÄ in der Schweiz scheinen nicht oft mit Diabetes konfrontiert zu sein. Ich habe von zwei Stellen die eigentlich auf Heimtiere spezialisiert sind erwartet, dass da etwas Sinnvolles zurückkommt, die Infos von Pardona waren bisher das einzig sinnvolle.


    Ich vermute, dass SEHR oft Diabetes gar nicht erkannt wird bei den Schweinis. Denn die beiden zeigen Null Anzeichen dafür ausser Glucose im Pipi. Nicht jeder ist so bekloppt wie ich und testet immer wieder mal den Urin der Schweinis. Gestern habe ich noch bei der Schwester Flöckli getestet, bei ihr hat sehr zu meinem Unmut auch Glucose stark angeschlagen und sie ist wirklich sehr fit unterwegs. Ich kann mir irgendwie auch kaum vorstellen, dass ich 3 von 7 Zuckerschweinchen habe, das wäre ja echt eine mega miese Quote. Und dann auch noch alles die u 1 Jährigen Tiere.


    Von der einen TÄ habe ich nächsten Montag Morgen einen Termin, da wird von Söckli und Holly nochmal Blut abgezapft und ein grosses Blutbild gemacht (das letzte war ein Kleines) um anderes ausschliessen zu können. Ob ich da jetzt auch gezeigt bekomme wie das geht weiss ich nicht, habe angefragt aber es kam keine richtige Antwort.


    Ich weiss auch gar nicht woher ich das Caninsulin erhalte, ob es in der CH überhaupt erhältlich ist... ich steh komplett im Wald ehrlich gesagt. Sehr frustrierend wieder mal.