Vielleicht hier noch warum ich diese Sorge wegen Geschlecht habe: woher weiß die Frau denn so sicher, dass es im August zwei Babyböckchen geben wird, die auch noch Brüder sein sollen?
Beiträge von Feejo
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Falls sie wirklich Außenhaltung anstreben sind Horrorgeschichten keine schlechte Idee...
Bei dem Punkt Nottier statt Vermehrer stelle ich es mir schwierig vor zu überzeugen, da spielt einfach zu sehr die persönliche Präferenz rein ("ich will dieses Schweinchen und kein anderes"). Könntest höchstens darauf hinweisen dass die Tiere versteckte Krankheiten mit viel Folgekosten und Kummer bringen könnten.
Hier geht es mir eigentlich mehr darum, dass sie dann sicher Frühkastraten bekämen und gleich eine ordentliche Beratung. Ich habe hier in letzter Zeit so viel gelesen von trächtigen Weibchen und vertauschten Geschlechtern, dass mir das Sorgen bereitet.
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Hallo zusammen!
ich brauche eure Hilfe dabei, wie ich zwei zukünftigen Meerschweinchen helfen kann, damit ihr zu Hause einigermaßen artgerecht wird.
Ich war gerade mit einer guten Freundin Kaffee trinken, die mir erzählt hat, dass ihre Schwägerin (die ich auch kenne) den Kindern (ca. 8 und 4 Jahre alt) Meerschweinchenbabies versprochen hat. Sie sind auch schon bei einer "Züchterin" gewesen, die im August einen Wurf erwartet und ihnen zwei Böckchen geben möchte.
Ein typischer Außenstall wurde auch schon gekauft. Zum Glück hat meine Freundin schon auf sie eingewirkt und ihnen einen wirklich viel zu kleinen ausgeredet. Sie hat mir Bilder von dem neuen Stall gezeigt, der zwei Etagen hat, die je ca. 150cm×70cm groß sind.
Ich habe ihr schonmal nahegelegt ihrer Schwägerin zu sagen, dass sie die Schweinchen dann sofort zum Tierarzt zur Geschlechterbestimmung bringen und sie unbedingt kastrieren lassen soll. Das hat sehr gut gefruchtet, da meine Freundin das bei ihrem Kaninchen auch hat machen lassen. Außerdem kommt meine Freundin am Samstag zu mir nach Hause um meine Meerschweinchen kennenzulernen.
Das ist die Ausgangslage. Jetzt habe ich am Samstag die Chance erstmal meiner Freundin zu zeigen, wieviel Platz Meerschweinchen brauchen und mehr darüber zu erfahren, wo die Meerschweinchen genau wohnen sollen. Danach werde ich der Schwägerin das Angebot machen sie zu beraten und sich unsere Haltung anzusehen.
Mein Problem ist, dass es noch so viele Themen gibt, die ich da ansprechen muss:
- Anzahl Tiere bei Außenhaltung
- Sicherung des Geheges bei Außenhaltung
- Erzieher
- Schwierigkeiten bei Böckchengruppen
- Nottiere statt aus Vermehrung
- Meerschweinchen als Kinderspielzeug
usw.
Wie schaffe ich es sie von all den Dingen zu überzeugen ohne eine Abwehrhaltung zu provozieren?
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Hallo,
ich fürchte das wird nicht einfach. Wenn ich nochmal am deinen Punkt zurück könnte, würde ich eine Notstation mit Böckchenerfahrung suchen und versuchen die zwei mit einem älteren, bockgruppenerfahrenen Kastraten zu vergesellschaften der gut sozialisiert ist. Da wäre es aber sehr wichtig, dass du ihn zurück bringen kannst falls es nicht funktioniert. Wenn die Drei eine stabile Gruppe bilden (eine ungerade Zahl bringt leider nochmal Risiken mit sich) könntest du noch einen jüngeren Kastraten versuchen dazu zu nehmen. Zwei Tiere auf einmal vergesellschaften würde ich dir nicht raten, weil dann einfach zu viele potentielle Streitparteien auf einmal aufeinander treffen.
Das sind aber nur meine Überlegungen aufgrund der Erfahrungen, die ich die letzten Monate gemacht habe.
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Mir fehlen wirklich die Worte...so viele Schicksalsfälle in so kurzer Zeit..
Es tut mir einfach nur unendlich Leid für dich! Bitte lass dich ganz viel trösten und umarmen.
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Da muss ich dir Recht geben Letty. Wenn es nicht um die konkrete Frage nach einem Beispiel gegangen wäre?, hätte ich auch nichts mehr geschrieben. Eigentlich sind wir alle zu 90% der gleichen Meinung und bei dem Sinn von Kastrationen bei Jungböcken noch mehr.
Ganz ehrlich: bei der Frage nach Psyche/Bewusstsein von Meerschweinchen wird hier Niemand die Gegenseite überzeugen können.
Und selbst wenn geht das auch vom Thema ab. Der einzige Einschub war ja nur, dass es Risiken bei Kastrationen geben kann - egal in welcher Form.
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Trauermantelsalmler ich denke sie meint meinen Fall. Ich habe an einem Tag meine zwei damals 1,5 Jährigen Böcke und meine zwei Babyböcke kastrieren lassen. Die Kastration an sich verlief bei Allen reibungslos, aber die Kleinen waren abends schon wieder fit, während die Älteren einen Tag brauchten. Die Situation mit dem aufmüpfigen Kleinen und die plötzliche Unterlegenheit/Kraftlosigkeit haben eins der älteren Böckchen, Peanut, nachhaltig beeinflusst. Seit diesem Tag ist er nicht mehr Derselbe. Vorher war er dominant und sich seiner Stärke bewusst. Seit der OP geht er jedem Konflikt panisch aus dem Weg und orientiert sich an seinem Partner, der nur halb so groß ist. Das ist alles nicht mit dem Hormonabfall zu erklären, weil der ja nicht sofort eintritt.
Natürlich hätte das auch nach jeder anderen Operation passieren können und Trauma ist ein starkes Wort, aber es hat ihn definitiv geprägt - auch wenn er sich vermutlich nicht genau an die Situation erinnern kann.
Wie ich schon geschrieben habe würde ich sie trotzdem wieder kastrieren lassen, weil die Gruppe auch vorher nicht stabil war und ich nicht garantieren kann, dass ich später wieder einen passenden männlichen Partner für Peanut finde sollte er zurück bleiben.
Kleiner Nachtrag: es gab bei vier Kastrationen Wochen später einen Abszess, aber der ließ sich sehr gut behandeln
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Ich war gerade Wiese holen - mit schön viel Giersch und Löwenzahn. Leider wachsen die Brennnesseln zur Zeit mindestens genauso schnell und ich bin mal wieder ziemlich lädiert....und sehr nass.
Als es vor zwei Wochen noch so richtig heiß war gab es ungefähr 2h lang Gras dann konnte ich nahezu dabei zusehen, wie das zu Heu wurde. In dem Zustand wurde es aber wenigstens wieder gefressen.
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Ich möchte zum Schluss gerne eine Sache einwerfen, die ich manchen gerne für die Zukunft ans Herz legen möchte:
Wie man den Körper eines Menschen nach dem Tod würdevoll, respektvoll oder angemessen behandeln sollte ist kulturell sehr unterschiedlich und das Empfinden dazu sehr individuell.
Die alten Ägypter haben Menschen und Tiere, die einen besonderen Stellenwert hatten mit Balsamierungsmethoden möglichst lebensnah versucht zu erhalten. Das ist das Gegenteil von respektlos. Andere Kulturen fänden eventuell auch beerdigen schrecklich und würdelos.
Bitte behaltet also im Hinterkopf dass das eigene Empfinden hierzu keine allgemein gültige, richtige Antwort ist und der Umgang mit dem Tod und der Wertschätzung danach sehr persönlich ist.
Damit möchte ich übrigens Niemanden direkt ansprechen sondern ganz allgemein aufgrund der entstandenen Diskussion.
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Was haben eigentlich Böcke für Nachteile, die kastriert ihr Leben in einer Bockgruppe verbringen? Sie sind ruhiger, ja. Aber das ist ja kein Nachteil, sondern macht ihnen auch das leben in der Bockgruppe angenehmer.
Also welche Nachteile soll eine Kastration jetzt haben? Ein Narkose- und Entzündungsrisiko, das bei frühzeitiger Kastration sehr gering wäre.
Das habe ich versucht zu sagen. Den einzigen Nachteil sehe ich bei einer Kastration in späteren Lebensjahren in einer größeren Bockgruppe wenn es sich dabei um das Leittier handelt. Aber auch nur, wenn die Gruppe harmonisch ist und für den Lebensabend dadurch mehrere Kastraten als Partner zur Verfügung stehen. Also ein sehr spezieller Fall.
Im Besten Fall kommt es auch garnicht dazu, weil die Gruppe schon zu Beginn aus nur Kastraten besteht. Dann fußt die Dynamik direkt darauf. Ich persönlich bin auch nach wie vor sehr froh alle kastriert zu haben wegen dem Zukunftsgedanken.
Die Weibchenknappheit sehe ich aber in jedem Fall. Wenn ich jetzt auf die Kleinanzeigen gehen würde fände ich zu 90% Babyböckchen oder ältere Böcke, die angeboten werden. Ist ja auch logisch wenn die Geburtenrate 50/50 ist. Aber auch hier würde es helfen, wenn die Bockgruppen aus Kastraten bestünden. Dann wären womöglich weniger Böckchen dabei, die sich in der Rappelphase mit ihrem Partner zerstritten haben.
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*Mia eventuell habe ich es überlesen, aber ist denn in dem Text von einem Zwang die Rede? Es geht glaube ich nur darum das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Kastrationen auch bei geplanten Bockgruppen sinnvoll sein können.
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Das problem was ich sehe ist, dass es deutlich mehr halter mit gefährlichem halbwissen gibt, bzw mit gar keinem wissen, als halter wie dich, mich, uns, die sich mit dynamiken, verhalten, gesundheit, strukturen usw auseinandersetzen. Also bitte diesen Text evtl mal nicht auf sich selbst projezieren (ihr werdet immer einen tierverträglichen weg finden, um probleme gut zu lösen), sondern auf die ganzen überforderten halter da draußen, denen eine grundsätzliche kastra im jungen alter der tiere, evtl schon vom züchter durchgeführt, enorm helfen würde
Da hast du einen guten Punkt. Notstationen und sehr viele Züchter halten sich auch schon daran. Das Problem liegt da glaube ich auch wieder bei Haltern mit ungeplantem (oder geplantem) Nachwuchs und Zooläden.
Hilfreich wären da eventuell auch Tierärzte und Tierärztinnen, die das Thema bewusst ansprechen und aufklären.
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Ich finde den grundsätzlichen Ansatz richtig alle Böckchen in sehr jungem Alter kastrieren zu lassen. Da stecken die meisten den Eingriff noch locker weg, durchleben die Rappelphasen womöglich weniger heftig und haben für die Zukunft alle Optionen.
In bestehenden harmonischen Bockgruppen (mehr als 2 Tiere) greift das aber unter Umständen auch sehr stark in die Dynamiken ein und kann die Gruppe zerschlagen. Ein unkastrierter Bock steht erstmal höher in der Rangfolge als ein Kastrat. In so einem Fall würde ich abwägen.
In den allermeisten Fällen geht es aber um 2er-Gruppen bei denen ein Tier stirbt und eins zurück bleibt. Da sehe ich nur Vorteile einer Kastration (solange das Tier gesund ist).
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Ich bin etwas fassungslos.. Da bekommen die zwei Babymeerschweinchen schon nach so kurzer Zeit Junge und trotzdem wird niemand kastriert oder weggesetzt. In diesem Fall sind sie wirklich bei dir viel besser aufgehoben, als dass die nächsten Besitzer wieder mit Babies überrascht werden und das so weitergeht.
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Das ist schön zu hören, dass das mit der Pflege nicht immer der Fall ist. Bei mir ist es zu lange her um zu sagen, warum das Fell ohne Kämmen verfilzt war (bestimmt habe ich damals nicht alles perfekt gemacht als Teenager).
Danke übrigens an euch Alle, dass ein Austausch über solche Themen hier so sachlich und freundlich möglich ist.