Beiträge von Doerthe

    Gibt es für die Aussage oben (kochendes Wasser reicht, Dauer egal) irgendwelche Nachweise, z. B. wissenschaftliche Untersuchungen?

    Oder beruht diese Aussage auf deinen Erfahrungen?


    Warum ist Hygienespüler nur für die Psyche gut? Hast du Nachweise darüber, dass er nichts bringt?

    Paprika hat vollständig und korrekt geantwortet.


    Kochendes Wasser: Es würde sogar 60 Grad reichen, wenn diese 60 Grad sicher alle „Eier“ der Kokzidien erwischen würden (wie in einer Waschmaschine - sofern die tatsächlich die 60 Grad erreicht, wenn man 60 Grad einstellt - das ist nicht unbedingt der Fall). Google weiß, dass das so ist ;-)


    Warum reichen „sichergestellte“ 60 Grad? Bei 60 Grad denauturiert das Eiweiß, es flockt aus und die Eier sind dann hinüber. Ich weiß das ausm Bio-Unterricht; Google wirds bestätigen. 100 Grad drüberkippen stellt sicher, dass bei allen zumindest 60 Grad „ankommt“. Die Dauer ist dann nicht entscheidend, Augenblicke reichen, denn kaputt ist kaputt. (Wenn du dir an heißem Wasser die Pfoten verbrühst, ist das der gleiche Vorgang. Geht schnell).


    Wenn aber 60 (bzw. 100 Grad) reicht, um die Eier zu killen, wozu dann noch Hygienespüler? Sinnfrei.


    Sinnfrei auch, weil Hygienespüler gegen bestimmte Pilze, Viren, Bakterien wirksam ist. Kokzidien sind aber weder Pilze, noch Viren, noch Bakterien. Wirksam gegen Kokzidien wären z.B. Mittel mit Kresolen. Da sind sich alle einig (z.B. Kaninchenwiese.de; Stallbedarf24.de);


    esccap.de (das sind DIE Profis; deren Empfehlungen folgen Tierärzte) weisen auf 10% Ammoniaklösung hin als Alternative. Das sind heftige Mittel. Da badet man NICHT die Hände drin. Da trägt man vollständige Schutzkleidung.


    Auch wenn Google behauptet, dass Sagrotan Kresole enthält: Auf der Inhaltsliste des Sagrotan-Hygienespülers stehen keine! (Wundert mich nicht, denn Kresole können schwere Allergien auslösen und Augenreizungen). (Die sind m.E. nix für Wäsche, allenfalls für Oberflächen).


    Kurzum: Die mir bekannten Hygienespüler sind ALLE nicht wirksam gegen Kokzidien, denn sie enthalten keine Kresole. Hätte das Wasser aber (60-)100 Grad, dann bringt der Hygienespüler zwar immer noch nix, aber das Wasser wirkt ;-) Und das auch schnell und nicht erst nach Stunden.


    Edit: Behaupten und Googeln lässt sich vieles und auch Unsinn, aber da ich mehrere Jahre in der medizinischen Fachkommunikation gearbeitet habe, maße ich mir an, dass ich wissenschaftlich fundierte Aussagen von Blödsinn unterscheiden kann und mit den Jahren auch einfach „weiß“, welche Quellen verlässlich und fundiert sind und welche eher Quark verzapfen.

    Ich hab spontan in den letzten Beiträgen von nasentier keinen Unsinn entdeckt. Finde die Kommunikation von dir, Andi, gerade unangemessen, da eine globale Aussage getroffen wurde.


    Als ich damals Kokzidien und Würmer hatte, hatte das Labor bei 3-Tage-Sammelprobe in dem einen Gehege das eine, im zweiten das andere und im dritten nix gefunden. Das kam mir direkt unsinnig vor, tatsächlich hatten alle alles. Manche Parasiten lassen sich nur im frischen Kot entdecken, Kokzidien aber problemlos in Sammelprobe. Ich hab mir dann ein Mikroskop zugelegt und die Flotation selbst durchgeführt. Das ist kein Hexenwerk. Und da ich 17 Gehege habe, wars auch günstiger. Ich behaupte, dass ich nicht bei allem, was da zu sehen ist, erkenne, was es ist. Aber Kokzidien und Wurmeier erkenne ich und sie lassen sich anhand der Größe gut unterscheiden. So konnte ich schon während der Behandlung feststellen, wo sie anschlug und wo nicht und nach wie viel Tagen nix mehr da war.

    Ich glaub, der „Geruch“ der Kokzidien kommt daher, dass sie oft mit Hefebesiedlung einhergehen. Dh die Kokzidien verändern die Darmflora und dann gedeihen die Hefen. Es reicht zumeist, die Kokzidien los zu werden, damit sich das normalisiert.

    Ich möchte euch nicht die Motivation nehmen, aber ob Sagrotan oder Hygienespüler bei Kokzidien wirken, stelle ich begründet in Frage. Das sind weder Pilze noch Bakterien und auch keine Viren. Nur Hitze (und 60 Grad ist bereits tief gestapelt, 90 Grad ist besser) kann die dicken Häute durchdringen. Schleudern ist danach nicht mehr entscheidend. Ebenso, wie Hygienesprays die nicht killen im Gehege selbst. Da braucht es Dampfreinigung (oder eben aggressives Desinfektionsmittel wie Neopredisan) und je nach Größe reicht keine Dampfente, sondern ein Gerät mit mehr wumms und Litervorrat. Und das quasi täglich über die gesamte Befallsdauer hinweg. Die Scheißviecher werden bei aktuellen Temperaturen binnen 24-48h „ansteckend“. Da hilft nur ein Pendelverkehr zwischen zwei Gehegen im Wechsel, um das organisiert zu kriegen. Andererseits kriegt man die mit den üblichen Medis besser in den Griff, als Würmer (bei denen gibts mehr Resistenzen). Viel Erfolg. Ich hab jetzt noch Verfolgungswahn.

    Wenn man erstmal vor dem Tierarzt steht und der die OP empfiehlt und dazu noch die Frage stellt, was man denn bitte als Alternative sähe, fällt es mir oft schwer, mich da rauszuwinden, in Ruhe Bedenkzeit usw. kann man oft auch vergessen und so kommt es eben zu OPs, die man bei sachlichem Abwägen nicht gemacht hätte und die nichts brachten. Prinzip Hoffnung quasi. Dieses Jahr hatte ich echt Glück bislang und war noch nicht beim Tierarzt. So Kleinigkeiten wie Frontzähne, kleine Abzesse, leichtere Augensachen, Milben krieg ich aber aufgrund Erfahrung selbst behandelt.