Mittlerweile ist ein hoher Prozentsatz unserer Tiere betroffen. Bei einigen brechen Mykoplasmen nie aus, bei anderen nur in einer extremen Stresssituation, wie einer Vergesellschaftung.
Aus diesem Grund, finde ich, sollte sich jeder Halter mit dem Thema einmal gründlich beschäftigen und sich auch informieren, was bei einem Akutfall zu tun ist. Man kann den Tieren, bei einer Früherkennung oft sehr gut helfen.
Mykoplasmen kann man in der Regel mit einem PCR- Test (Abstich von Tränenflüssigkeit, Speichel, Nasenausfluss) feststellen. Allerdings ist der Test nur aussagekräftig, wenn das Tier einen akuten Schub hat. Ansonsten kann ein eigentlich positives Tier auch einen negativen Test abliefern.
Meine Erfahrungen mit Mykoplasmen sind die, dass bei mir ein Pärchen zur Vermittlung untergebracht war. Beide waren augenscheinlich nicht betroffen. Ihre Augen haben nicht getränt, die Nasen waren trocken, keine Atemgeräusche.
Da sie ein neues Zuhause gefunden haben, hatte ich, nach dem mein Kastrat verstorben war entschieden, sie zu behalten und sie mit meinen 3 Weibchen zu vergesellschaften. Das Weibchen aus dieser Paarung hat in den ersten zwei Wochen der Vergesellschaftung zusehends abgebaut. Sie war ein kräftiges munteres weißes Tier und auf einmal wirkte sie grau und eingefallen, weniger aktiv, die Nase triefte, die Atmung war hörbar. Es war keine leichte Vergesellschaftung, da alle vorhanden Weibchen "Alphaweibchen" waren und sie mussten sich arrangieren.
Ich habe das Weibchen meinem Tierarzt vorgestellt und er meinte, dass es sich durchaus um einen Mykoplasmenschub handeln kann. Er hat keinen Test gemacht, da der Test sehr teuer ist und es sich auch bei dem Tier um ein Tierschutztier gehandelt hat. Er hat sie stattdessen gleich mit AB und Zylexis behandelt.
Nach ein paar Tagen war der Spuk vorbei, sie ist wieder aufgeblüht und war wieder das "alte Schwein".
Ab da an habe ich meine Gruppe als Mykoplasmengruppe angesehen und entsprechend auch beobachtet. Wenn ein Umzug in die Urlaubsbetreuung anstand, gab es immer vorbeugend etwas fürs Immunsystem und gegen Stress, ebenso wenn Tierarztbesuche anstanden usw.
Man kann, wenn man weiss, entsprechend handeln und die Tiere unterstützen.
Sehr wahrschlich sind sehr viele unserer Tiere betroffen.