Beiträge von michaela174

    Wir haben auch den Eindruck, dass die Gesellschaft ihr sehr gut tut.


    Päppeln geht gut. Wir waren jetzt fast 6 Stunden weg, in der Zeit hat sie aber nichts abgenommen, also irgendwas hat sie vermutlich schon gefressen...

    Wir haben jetzt so eine gelbe Salbe, die tun wir ihr regelmäßig drauf, ich weiß nicht, ob es die Salbe ist, die du meinst. Ich vermute aber auch, dass sie sich einfach unwohl fühlt und deswegen nix fressen mag. Sie ist jetzt auch wieder vergesellschaftet, das lief sehr problemlos ab, es wurde ein bisschen geschnuppert und dann war es wie vorher :)


    Ja, wir päppeln sie.

    Wir wissen irgendwie nicht mehr so recht wie wir die Situation einschätzen sollen; waren gestern auch nochmal beim TA.


    Hin und wieder zeigt sie deutliche Anzeichen von Schmerzen. Das wird vermutlich daher kommen, dass sie sich wirklich unentwegt an der Bauchnaht rumknabbert. Deswegen wurden gestern schon die Fäden gezogen, die Naht wurde nochmal saubergemacht und mit so einer gelben Creme versorgt. An einer Stelle, an der sie selbst gut drankommt, ist die Wunde auch leicht entzündet. Kein Wunder.


    Ansonsten frisst sie sehr, sehr wenig. Man kann nicht sagen nichts; gerade frisst sie zB auch Heu, aber sie knabbert zB stundenlang an einem Stück Gurke rum, in der Zeit hat Anuschka 3 Stücke gefressen. Die Zähne und die Mundschleimhäute sehen aber ganz normal aus, es wurde mit Maulspreitzer untersucht.


    Der TA äußerte dann gestern erstmals die Befürchtung, dass der jetzt entfernte Tumor vielleicht doch schon irgendwoanders hin gestreut hat und ihr Energie nimmt. Einen direkten Hinweis auf Metastasen wurde zwar nicht gefunden, aber wo soll man da auch anfangen zu suchen.

    Sie frisst mittlerweile nur noch sehr wenig, ist runter auf 925 Gramm; muss dann wohl gepäppelt werden :( Sie frisst Heu, sie frisst auch Brocoli, Salat, aber insgesamt sehr wenig. Die Gurken, die sie früher so geliebt hat, bleiben liegen. Sie bekommt natürlich Schmerzmittel, 0,1 ml Metacam, aber es scheint nicht daran zu liegen. Ich glaub auch nicht, dass es was mit den Zähnen ist, sie hat ja vor der OP normal gefressen und wenn man es ihr auf dem Schoß aufnötigt, frisst sie ja auch was und kaut normal. Och man :(

    Ich würde mich da nicht verrückt machen, was Krankheiten angeht.


    Das Problem ist halt, dass die meisten Zoohandlungen in erster Linie wirtschaftlich und nicht unbedingt zuerst an die Gesundheit der Tiere denken. Heißt, die haben ihre Tiere oft von Hoby-Züchtern, die von Genetik und Co. keine Ahnung haben und einen Wurf nach dem nächsten produzieren.


    Da kann es dann natürlich gut sein, dass man ein Schweinchen erwischt, was genetisch bedingte Zahnprobleme, Augenprobleme usw. hat. Das kann sein, das muss aber nicht sein. Vieles kann man auch mit einer guten Haltung ausgleichen. Heißt: Gutes Futter, viel Bewegung, im Zweifelsfall immer zum Tierarzt usw.


    Meeries sind einfach insgesamt völlig überzüchtete Tiere, und auch, wenn du, was ja moralisch gesehen sinnvoller ist, ein Tier aus dem Tierheim oder aus einer Notstation nimmst, kannst du gesundheitlich absolutes Pech haben. Bei Tieren aus dem TH oder von Notstationen weiß man im Regelfall auch nicht mehr über deren Herkunft.

    Starker Mundgeruch kann auf Entzündungen im Mundbereich hindeuten. Ich würde das zeitnah abklären lassen- meine Swantje hatte das ja auch, blieb sehr lange unentdeckt, weil das richtig tief in der Kieferregion saß und man es erst bei einer Untersuchung in Narkose entdeckt hatte.

    Wir haben den Befund:


    Histologie:


    Blasenschleimhaut; innerhalb der Lamina propria infiltrativ proliferierende, aus Strängen und faszikelartigen Strukturen aufgebaute, stromareiche, sehr ödmatisierte Neoplasie, die aus stumpf-spindeligen bis polygonalen Zellen besteht, die eine mäßige Menge fibrillären eosinophilen schlecht begrenzten Zytoplasmas und längs ovale anisokaryotische Kerne mit teils lockerem, teils dichten Chromatin und 1 bis 2 sehr schwach gefäbten Nukleolen aufweisen. Nur ganz vereinzele Mitosefiguren vorhanden. ( weniger als 1 per 40er Blickfeld) Das deckende Übergangsepithel ist durchgängig intakt, das Gebilde wächst exophytisch, die darunterliegende Tunica muscularis wird nicht infiltriert.


    Abgrenzung:


    Das Gebilde erscheint vollständig und mit Sicherheitsabstand entnommen.


    Diagnose:


    Undifferenzierter gering maligner mesenchymaler Tumor (Sarkom)


    Dignität:


    maligne


    Prognose:


    vorsichtig


    Kommentar:


    Es handelt sich hier um ein sehr niedrig malignes Tumorgeschehen, dem aber aufgrund der Kernkriterien und der einzelnen Mitosen sowie der fehlenden Umkapselung ein malignes Verhalten zugeschrieben werden muss. Da das Gebilde vollständig entnommen wurde und strikt auf die Lamina propria begrenzt ist, sollte der Prozess zur Ruhe kommen.


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    Tja, was meint ihr?

    Unser Morgen begann mit einem kleinen Schock. Als ich Svea rausnehmen wollte um die Medikamente zu geben, stellte ich fest, dass sie sich an den Fäden rumgebissen hatte. Also Anruf auf der Arbeit, ab zum TA, konnte sie eben wieder abholen. Es war "nur" die äußere Hautnaht, eine Stelle musste geklammert werden. Leider meinte der TA, dass man praktisch nichts tun könne, um sie vom Knabbern abzuhalten. Mit ner Halskrause kann sie nicht mehr fressen, so eine Art Body, wie man den Hunden anzieht, gäbe es nicht für Meeries. Sie hat jetzt ein paar Tropfen von irgendeinem Mittelchen bekommen, also dicht an die Naht, was sehr bitter schmecken soll, in der Hoffnung, dass sie das vom Knabbern abhält. Aber eine Garantie ist das nicht. Tja, was tun?

    Pilz ist aber doch meistens recht schnell unter Kontrolle. Mit 2 Monaten kannst du ihn ja vielleicht frühkastrieren lassen, dann könnte er direkt vergesellschaftet werden?

    Unsere Meeries, die wir als Schulkinder hatten, sind meine ich 6 (oder 7) und 8 Jahre alt geworden, und die wurden nicht unbedingt so gefüttert, wie man das heute weiß. Also viel Kopfsalat, Trockenfutter in großen Mengen... aber die waren niemals krank.


    Von unseren jetzigen Schweinchen ins eines mit 3 Jahren und 4 Monaten gestorben... nicht so alt... :( Höre aber auch insgesamt, dass viele Meeries nicht mehr so alt werden, weil sie einfach gnadenlos überzüchtet sind.