Vergesellschaftungsgruppen

3 Böckchen und zwei Weibchen wird nicht klappen. Die Böckchen würden sich sehr schwer gegenseitig verletzen und könnten danach nicht mehr zusammen leben.
Wenn du Mädels haben willst, ist zunächts die Kastration der Böckchen / des Böckchens Pflicht und dann nach 6 Wochen Wartezeit kannst du einen der Kastraten mit ihnen vergesellschaften, die anderen Jungs blieben dann unter sich.

Da melden sich sicher noch die erfahrenen Böckchenhalter. Mit ausreichend Platz (bei 5 Böckchen also rund 5m² auf einer Ebene) kann das sehr gut klappen.

Wieviel Platz hast du denn? Bei 5 Böckchen wäre 5 qm wünschenswert, unter 4 qm auf einer Ebene würde ich auf keinen Fall gehen. Frühkastrate ordnen sich meist besser unter, habe ich gelesen

Wenn es mindestens 3 Quadratmeter werden, würde ich bei den Bocken bleiben. Da passen keine Weibchen mehr dazu und auserdem musst du sie dann noch kastrieren.
Eine Kastration würde ich dir aber auch schon so empfehlen, auch wenn keine Weibchen vorhanden sind.

Wenn du unbedingt Weibchen haben möchtest, könntest du zwei Böcke abgegeben, eins kastrieren lassen und 2 oder 3 Weibchen dazu setzen.
Das wäre dann eine Haremsgruppe, die besste und natürlichste Lebensweise für ein Schweinchen.
Aber ich glaube nicht, dass du zwei Böckchen abgeben würdest, ich meine, die sind dir bestimmt schon ans Herz gewachsen.

Wie alt sind eigentlich deine Böckchen?

Deine Böckchen sind noch ziemlich jung und Kastrationen sorgen oft dafür, dass Böcke in den 'Rappelphasen' ruhiger bleiben.
Das ist zwar etwas umstritten, aber du musst auch bedenken, was passiert, wenn eins deiner Tiere stirbt. Du musst dann immer Böckchen nehmen und Böckchenvergesselschaftungen sind schwerer als normale.

Hat dir nicht vielleicht schon jemand dazu geraten ein erwachsenes Tier zu holen? Ich kann mich irgendwie daran erinnern. Denn dadurch, dass deine Schweinchen jetzt auch noch mit dazu kein erwachsenes Tier bei sich hatten/haben, wird eine Vergesselschaftung wahrscheinlich noch schwerer.

Zitat

Entgegen dem hartnäckigen Gerücht, dass sich Meerschweinchen Böcke untereinander nicht vergesellschaften lassen, gibt es aber sehr wohl sehr viele Böckchengruppen die sich sehr gut verstehen und gut miteinander auskommen. Nur die Vergesellschaftung kann etwas länger dauern und etwas mehr Nerven kosten.

Das bedeutet, WENN du sie erstmal vergesselschaftet hast und sie ihre Rappelphase hinter sich haben (und das haben sie ja noch nicht und da kann eine Kastration hilfreich sein), aus ihne eine harmonische Gruppe werden kann.
Ich bin generell sowieso gegen Weibchengruppen, das kann ab 3 Weibchen nur noch schief laufen.

Zitat

Meerschweinchen Böcke können in gleichgeschlechtlichen Gruppen zusammen gehalten werden. Ob die Böcke dabei kastriert sind oder nicht spielt für die Harmonie einer Gruppe keine Rolle. Vor allem bei kleineren Bockgruppen (zwei Meerschweinchen) hat es sich jedoch bewährt die Böcke kastrieren zu lassen. Das hat den Vorteil, dass man nach dem Tod eines Partners ggf. auch ein Weibchen zu dem verbleibenden Bock setzen kann ohne dass er durch die Kastrationsquarantäne von 6 Wochen unnötig lang allein sitzen muss. Ebenfalls sinnvoll kann eine schon durchgeführte Kastration sein, falls es zu solch heftigen Streitigkeiten kommt, dass man die Gruppe trennen muss und nicht wieder vergesellschaften kann.

Der Vorteil einer Kastration ist hier klar gestellt und generell wie schon erwähnt diskutiert man viel darüber, ob Kastrationen Böcke ruhiger machen. Dazu habe ich schon einige Meinungen von Tierätzen und Böckchenhaltern gehört.
Ich bin der Meinung man macht mit einer Kastration nichts falsch und man muss auch bedenken:

Zitat

In den sogenannten Rappelphasen (diese treten meist zwischen dem 3. und 12. Lebensmonat auf, manchmal bis zum 18. Lebensmonat) kann es auch bei schon geklärten Rangordnung nochmals zur Sache gehen, wenn der heranwachsende Bock versucht in der Rangordnung nach oben zu steigen.

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Jeder, der Bockgruppen hält sollte daher eine Alternativmöglichkeit haben, falls sich die Böcke nicht mehr vertragen.

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Ergeben sich Veränderungen in der Gruppe (Todesfall, neues Mitglied, Krankheit, neue Umgebung) kann es zu einer erneuten Klärung der Rangordnung kommen. Bleibt die Gruppe konstant gibt es nach den Rappelphasen selten noch einmal Streit.
Eine Trennung der Böcke muss dann vorgenommen werden, wenn es zu schlimmeren blutigen Verletzungen kommt(...). Eine einmal getrennte Bockgruppe kann dann in der Regel auch nicht mehr vergesellschaftet werden. Hier sind dann getrennte Gruppen mit einem oder mehr Weibchen pro Bock (natürlich nach einer Kastration inklusive Kastrationsquarantäne) sinnvoll.

Tut mir Leid wegen den vielen Zitaten!

Das musst du ja im Endeffekt entscheiden, ich meine mit 3 Quadratmetern hast du schonmal alles gut gemacht.
Ich persönlich würde sie kastrieren lassen, auch weil man nie weiß, ob man sie für immer behält, oder wie die oben genannten Situationen.
Bochkaltung wäre aber auch nichts für mich glaub ich

Also ich würde mir an deiner Stelle überlegen, wenigstens noch ein erwachsenes Männchen dazu zu holen.
Wie erwähnt fehlt ein wichtiges erwachsenes Leittier.

ich würde immer die Böckchen kastrieren lassen....auch wenn sie nur als Jungsgruppe zusammen wohnen...

ich erlebe es SO oft, dass unkastrierte alte Böcke übrig bleiben, wenn die Partner versterben oder dass sich eine Bockgruppe verkracht; gerade wenn die Tiere dann sehr alt sind, ist es schwierig ein passendes Partnertier zu finden und noch viel schwieriger wird es, wenn man dann mit der Schweinchenhaltung aufhören möchte und einen guten Platz für einen "alten unkastrierten Sack" sucht....die passenden und guten Plätze sind arg selten!!

ich selbst habe hier eine Gruppe mit aktuell 7 Kastraten laufen...und habe diese alle unter dem Aspekt kastrieren lassen "Was ist wenn es nicht klappt bzw. ich sie abgeben MÜSSTE"...so muss im Zweifel keiner meiner Jungs 6Wochen Kastrationsquarantäne abwarten bzw. im Alter evtl. alleine sitzen, weil ich nirgends einen passenden Platz finde...

Kastrate sind einfacher als Vollböcke. Sie haben keinen sexuellen Frust, weniger Testosteron (das nebenbei auch aggressiv macht), weniger Probleme mit der Pubertät und lassen sich wesentlich leichter ablenken bei Streit. Sie neigen dazu ein bisschen moppelig und gemütlich zu werden, das ist ein einer gleichgeschlechtlichen Gruppe nur von Vorteil.

Reine Weibchengruppen sind wirklich noch stressiger, aber auch totaler Quark. Schon alleine weil da Eierstockzysten extrem häufig und frühzeitig vorkommen macht das überhaupt keinen Sinn.

Aber auch unkastrierte Böcke sind schwieriger, weil es eben immer wieder zu Kraftproben kommen muss. Kastrate sind da einfach gelassener und nicht so arg versessen drauf, der Boss zu sein.

Wenn nicht ausreichend Platz geboten werden kann würde ich gar kein weiteres Schweinchen mehr dazu holen.
Da ja, so wie ich das verstanden habe, maximal 3qm geboten werden können, würde ich es nun bei den vorhandenen Schweinchen belassen.