Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Wilma zittert und frisst nicht

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo!
    Brauche ganz schnell und dringend Rat.
    Unsere Wilma (fast 4 Jahre alt) kam heut Morgen nicht aus dem Häuschen raus, aber ich dachte sie ist noch verschlafen ... und am Nachmittag dann jetzt als es frisches Gemüse gab, kam sie auch nicht raus, sie hat den Kopf weggedreht. Das ist natürlich nicht normal.
    Hab sie rausgenommen ... sie zittert, was sie sonst nie macht, weil sie total zutrauliche und frech ist.
    Ihre Auge scheinen ein wenig zu tränen und sie ist aufgeplustert. Zähne sehen normal aus, jetzt möchte ich noch beobachten, wie ihre Köttel sind ... hab sie deshalb jetzt mal kurz in die Transportbox gesetzt ... wo sie weiter zittert und nichts frisst, auch kein Heu oder eine Erbsenflocke. Durchfall hat sie aber eher keinen, sie ist rundherum schön trocken.
    Jetzt um 18:00 fährt mein Freund mit ihr schnell zum Tierarzt ...
    Aber was könnte es sein? Auf was sollte ich noch schauen?
    Ich kann mir das alles nicht erklären ... es gab kein anderes Fressen als sonst, auch keine Veränderung oder irgendwas.

  • Unbedingt die Zähne kontrollieren lassen und ggf. Röntgen, tränende Augen können auf ein entzündliches Geschehen im Kiefer hindeuten. Ansonsten ist wohl das volle Programm angesagt: Röntgen, Ultraschall, Abtasten bis ein Ergebnis da ist.
    Auf jeden Fall Päppelbrei (am besten Herbicare), eine 1ml-Spritze zum Päppeln, etwas gegen Blähungen (z.B. Sab Simplex) und ein Schmerzmittel (Konzentration erfragen!) mitgeben lassen.
    Beim TA am besten Schmerzmittel und Aufbauspritze geben lassen.

  • So ... wieder zurück vom Tierarzt. aber ohne Wilma.
    Die Tierärztin schaute in Wilmas Mund und bemerkte Eitergeruch. Deshalb bekommt sie nun Narkose und wird operiert, falls nötig. Morgen Vormittag können wir sie hoffentlich wieder abholen.
    Sie ist auch ein wenig aufgegast. :-(

  • So, kann euch nun doch jetzt schon berichten.
    Mein Freund hat jetzt noch die Tierärztin angerufen (sie hat Notdienst und vergessen uns zurückzurufen). Jedenfalls hat sie Wilma unter Narkose untersucht, auch geröntgt. Tumor oder Ähnliches wurde nicht gefunden. Aber im Mund war eine eiternde Stelle, anscheinend kein Abszess, sondern eine eiternde Wunde, die sie nun ausgespült hat. Wilma hat ein Antibiotikum und Schmerzmittel bekommen und morgen holen wir sie ab.
    Das ist nun der Stand der Dinge ... kann mich also wahrscheinlich drauf einstellen, dass es in nächster Zeit sehr schwierig werden wird, dass Wilma frisst. Aber das lasse ich mich jetzt mal auf mich zukommen und nehme auf jeden Fall was zum Päppeln vom TA mit. Toll ist zumindest, dass draußen schon ein paar Gräser sprießen und ich sie damit vielleicht zum Fressen bewegen kann. Ein paar Grashalme hab ich ihr in den letzten Tagen schon gegeben, sodass sie dieses Futter schon ein wenig gewöhnt ist.
    Werde dann weiter berichten.


    Danke fürs Daumenhalten!

  • Zitat von Pardona

    Das ist doch ein besserer Befund als ein Kieferabszess. Päppelbrei und die restlichen Utensilien morgen nicht vergessen.


    Ja, auf jeden Fall. :)
    Mein Freund holt Wilma morgen ab, hab ihn schon beauftragt, auch alles andere mitzubringen.

  • Hallo!
    Ich war heut den ganzen Tag leider beruflich unterwegs und kann deshalb erst jetzt berichten.


    Also mein Freund hat heute Morgen Wilma vom Tierarzt geholt. Wilma war noch ziemlich müde, aber die Tierärztin meinte, dass sie sonst einen guten Eindruck machen würde und ihr außer der eiternden Wunde ihm Mund wahrscheinlich nichts fehlt.


    Wilma bekam nochmal Schmerzmittel und ein Antibiotikum ... und am Montag sollen wir wieder kommen. Zu Hause sollten wir nun täglich (mehrmals) ihren Mund mit Käsepappeltee und etwas Honig ausspülen. Wollte euch da eh um eure Meinung fragen, was ihr davon hält?


    Und wir sollten ihr einen Gemüsebrei machen und wenn nötig, ein wenig eingeben.


    Habe Wilma nun ein paar Stunden beobachtet. Sie zittert nicht mehr ... aber sie schläft immer wieder ein, hat also die Augen wirklich geschlossen ... als sie dann wieder wach war, hab ich ihr einen kleinen Grashalm und ein Löwenzahnblättchen hingehalten und das hat sie gefressen ... später mochte sie dann nichts mehr. Deshalb habe ich ihr nun mit der Spritze etwas selbstgemachten Gemüsebrei (Karotte, Fenchel, Gurke, ...) eingegeben. Sie hat relativ brav geschluckt und auch gekaut. Ich weiß, dass dieses Päppeln die Meerschweinchen sehr stresst und deshalb möchte ich Wilma damit nicht so sehr plagen. Obwohl Wilma ein wirklich sehr zutrauliches, freches Meerschweinchen ist und ihr es nicht so viel wie den anderen beiden ausmacht, wenn man sie mal rausnimmt.
    Dann hatte ich noch die Idee ihr eine Wärmflasche ins Häuschen zu legen ... sie ist sofort drauf und geht gar nicht mehr runter, schläft dort tief und fest. Ich glaube, das schadet nicht, oder?
    Habt ihr sonst noch Tipps oder Ratschläge? Danke!

  • Selbstgemachte Päppelbrei kann man zusätzlich geben, "richtiger" Päppelbrei ist aber ideal, vor allem wegen dem Rohfasergehalt. Wenn sie nicht ausreichend frisst muss sie gepäppelt werden. Bricht die Verdauung erst einmal zusammen, ist dem Schweinchen meist nicht mehr zu helfen.
    Von Käsepappeltee habe ich noch nie gehört. Kamillentee hilft auf jeden Fall.

  • Das mit dem Honig kommt mir gerade ein bisschen komisch vor.. Zucker in eine offene Wunde..? Naja, ich weiß ja nicht. Aber kenne mich mit Abszessen nicht aus.


    Das mit der Wärmeflasche ist gut. Gut wäre es, wenn du sie nach ein paar Stunden wieder erwärmen könntest. Wenn du eine Wärmelampe hast, kannst du die auch auf eine Ecke des Geheges richtigen. Nicht genau in die Mitte, damit die anderen Tiere ausweichen können.

  • Danke ...
    Ja, werde die Wärmflasche alle 1 - 2 Stunden erwärmen ... Wärmelampe haben wir leider keine. Aber ich gehe heute extra spät ins Bett und werde auch früh aufstehen, sodass Wilma die meiste Zeit über auf der warmen Wärmflasche liegen kann. Sie scheint jedenfalls total dankbar dafür sein, denn sie geht gar nicht mehr runter, legt sich richtig quer drauf und drückt sogar das Köpfchen auf die Wärmflasche. Und die anderen beiden Schweinchen liegen dicht daneben, weil sie auch rauf möchten.


    Das mit dem Honig ... ich weiß auch nicht. Honig bzw. Propolis sollen ja anscheinend eine desinfizierende Wirkung haben, wobei ich dann auch schon wieder gelesen habe, dass im Honig Keime sein können, die erst recht schlecht sind auf offenen Wunden.
    Werde noch ein wenig nachlesen ...

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