Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Unbekannter Gewichtsverlust

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Vor etwa 4 Monaten fing eines meiner Meerschweinchen an abzunehmen. Sie frisst wie ein Weltmeister und ist putzmunter, aber sie wird immer dünner. Von etwa 1200g auf inzwischen 540g. Ein weiteres Symptom ist das sie eine ein wenig krumme Haltung angenommen hat. Vor drei Monaten fing das 2. Meerschweinchen mit den gleichen Symptomen an (sie wiegt inzwischen nur noch 740g), vor 2 Monaten fingen 2 weitere an.
    Ich war schon bei 5 Tierärzten. Zähne sind in Ordnung, Diabetes wurde ausgeschlossen. Ebenso Schilddrüsenüberfunktion, Parasiten, Pilz und Viren.
    Habe für mehrere Wochen Antibiotika gegeben, Proteine zum Zunehmen. 2 Wochen lang jeden 2. Tag Vitamin B gespritzt und gebe jetzt seit 3 Wochen Bene Bac.
    Seit einem Monat lasse ich die Bande nicht mehr in den Garten (nur noch Terasse) und an Frischfutter gibt es nur noch geschälte Äpfel und Möhren, weil TA nr. 4 meinte vielleicht ist es eine Vergiftung. Ich habe aber meinen Garten gegoogelt und in Reichweite der Schweinchen sind keine Giftpflanzen, auch das Grünfutter habe ich immer vom Biobauer geholt.
    TA Nr.3 hat gesagt das er am lebendem Tier keine weiteren Test mehr durchführen kann und ich nur noch darauf warten kann das eins stirbt um es dann autopsieren zu lassen. Das ist zum Glück bisher noch nicht passiert, aber ich kann doch nicht einfach warten bis das ein Tier stirbt.
    Ich bin verzweifelt.
    Weiß jemand was ich noch tun kann?
    Inzwischen nehmen 7 Tiere ab, nur ein einziges ist bisher ohne Symptome.

  • Hast du ne Kotprobe abgegeben?


    Oder sonst irgendwas verändert, seitdem deine Wutzis dieses Verhalten zeigen?
    Päppelst du? Wenn nicht, fang an.. vor allem bei der einen mit 500g wird es höchste Zeit.


    Man sagt eigentlich 600g ist der Point of no Return - danach verhungern Wutzis einfach, Außenhaltungsschweinchen eher früher.. die brauchen Reserven für den Wärmehaushalt. Falls möglich hol deine Schweine rein.


    Waren die TÄ eigentlich Meerschweinchenerfahren?


    lg Sue

  • Meine Schweinchen leben frei im Garten (im Moment leider nur die Terasse), und haben einen großen gut isolierten Stall.
    Zu fressen gibt es Pellets und Heu soviel wie sie mögen und neuerdings auch Müsli für mehr Eiweiß. Und geschälte Äpfel und Möhren 3 mal täglich.
    Bis vor einem Monat gab es statt der Äpfel und Möhren einen Eimer voll Grünfutter und natürlich den ganzen Tag Rasen.


    Die beiden ganz leichten päppele ich natürlich, verändert hat sich vor Begin der Probleme auch nichts.
    Ich war mit meinem Tierarzt bisher immer sehr zufrieden, er hat schon sehr viele meiner Tiere gerettet, aber diesmal ist er ratlos.
    Ein Abklatschpräparat ist bisher noch nicht erstellt worden,das schreibe ich mir auf und erwähne es beim nächsten TA Besuch.

  • Einer der TÄ meinte dass das Problem vielleicht eine Vergiftung oder Unverträglichkeit ist und ich deswegen nur geschälte Äpfel und Möhren füttern soll. Kann ich mir allerdings nicht vorstellen und habe selber schon überlegt langsam mal wieder mit Paprika und Salat anzufangen.

  • Ich würde ehrlich gesagt auch sagen, dass du die Schweinchen dringend wieder gesund ernähren musst und richtig viel päppeln/mästen musst. Mein Päppelschweinchen bekommt aktuell 4 bis 5 mal täglich jeweils 30g "HerbiCare Plus"-Brei. Davon nimmt er aktuell 10 bis 20g täglich zu.


    Äpfel sollte es eigentlich auf keinen Fall täglich geben. Äpfel (oder generell Obst) enthält viel zu viel Zucker/Säure. Das führt zur Bildung von Hefepilzen im Darmtrakt und im Anschluss zu Durchfall/Blähungen.
    Obst sollte es nur einmal pro Woche geben (höchstens!).


    Die Pellets gehören nicht ins Schweinchengehege. Aber bitte nicht sofort weglassen. Da die Schweinchen jetzt daran gewöhnt sind, musst/solltest du täglich die Menge ein bisschen reduzieren, bis irgendwann keine Pellets mehr im Gehege sind.


    Und ansonsten gibt es ja ein breites Spektrum an Gemüse/Kräutern, die du füttern kannst.
    Fenchel wirkt appetitanregend. Kohl und Karotten setzen ordentlich Fett an. Und gerade die Karotten sind auch noch leicht verdaulich. Beim Kohl muss man wieder mit Blähungen aufpassen. Einige Schweinchen haben da wohl Probleme. Allerdings konnten es bei mir alle 5 Schweinchen völlig ohne Probleme essen. Sonnenblumen-/Kürbiskerne und Erbsenflocken werden von den meisten Schweinchen auch gerne genommen und bringen ebenfalls viele Kalorien auf die Hüften. Da deine Schweinchen so mager sind, kannst du wohl auch etwas mehr davon geben. (Normalerweise sagt man 30g Kerne pro Woche pro Tier und nur 1-2 Erbsenflocken pro Tier pro Tag.)


    Wie schon gesagt wurde, wäre es gut, wenn du deine Schweinchen für ein paar Wochen reinholen könntest. Ich sehe schon bei meinem 700g-Schweinchen (krankheitsbedingt), dass es manchmal richtig zittert und friert. Wie muss es da erst deinem 500g-Schweinchen gehen? 5-6m^2 kann man zwar nicht immer auf Dauer in der Wohnung entbehren, aber für 2-3 Wochen kriegt man das doch eigentlich ganz gut hin. Dann verbrennen die Schweinchen auch weniger Kalorien und nehmen weniger ab.


    Ach ja und die Aussage deines TA, dass deine Schweinchen alle die gleiche Unverträglichkeit gegen diverse Gemüsesorten haben und deshalb nur noch Karotten und Äpfel haben dürfen, halte ich für sehr gewagt..! Ich habe nur 4 Schweinchen und sogar da haben keine 2 Schweinchen die gleichen Vorlieben/Verträglichkeiten. Wieso sollte es dann bei 8 Schweinchen so sein?
    Grundsätzlich sagt man sowieso, dass die Schweinchen mindestens 5 verschiedene Futtersorten täglich (zzgl. Heu) zur Verfügung haben sollen um genug Vitamine aufzunehmen.


    Wird denn alles aufgefressen, was du ins Gehege schmeißt? Wenn ja, dann heißt das (bei dem Untergewicht deiner Schweinchen), dass du zu wenig fütterst. Dann kannst du die Futtermenge ruhig mal verdoppeln.
    Wenn nein, dann lasse noch mehrere Kotproben untersuchen. Ich habe hier erst vor einigen Tagen von einem Fall gelesen, bei dem Kokzidien erst nach mehreren Wochen und Kotproben endlich entdeckt wurden. Das ist auf jeden Fall ansteckend und könnte somit alle Schweinchen befallen.


    Ansonsten darf natürlich nirgendswo in der Nähe des Geheges gedüngt werden. Wenn das Gelände hügelig ist, darf "oberhalb" des Geheges gar nicht gedüngt werden, weil der Regen es sonst reinspült.
    Vielleicht kannst du ja ein Foto von deinem Außengehege hochladen? Vielleicht wächst da ja in unmittelbarer Nähe doch etwas Giftiges, was manchmal vom Wind ins Gehege geweht wird...? Oder vielleicht düngt der Nachbar in der Nähe des Geheges..?

  • Ich benutze Critcal Care von Oxbow zum päppeln.
    Mein Nachbar ist ein fanatischer Bio Gärtner. Er züchtet sogar Brennnessln für die Schmetterlinge.
    Das Futter ist nie leer, meine Schweinchen können immer fressen. Soviel sie wollen.
    Ich habe jede einzelne Pflanze in meinem Garten gegoogelt, die einzige Giftplanze die ich besitze sind Alpenveichen, die stehen aber zu hoch für Schweinmäuler.
    Kotproben habe ich schon 2 mal testen lassen.

  • Wie lange hast Du für die Kotproben gesammelt? Mindestens 3, besser sogar 5-7 Tage am Stück möglichst viele Köttel?


    Viele Parasiten werden nicht ständig ausgeschieden, sondern alle paar Tage ein Schwung. So eine Kotprobe mit 10 Kütteln von einem Tag bringt daher genau gar nichts.


    Sonst würde ich raten sie DRINGEND ins Haus zu holen, damit sie nicht auch noch Energie brauchen, um ihre Körpertemperatur warm zu halten, eine Umgebung von 20 Grad braucht weniger als eine mit 5 Grad.


    Pellets finde ich auch ungünstig, ebenso Müsli, insbesondere für den Fall dass der Darm von einem Pilz befallen sein könnte wäre das genau das Falsche.


    Sonst vielleicht noch Urinprobe Untersuchen lassen?

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