• Hallo erstmal!


    Leider haben wir am Montag nach kurzer, aber heftiger Krankheit unseren Sheldon verloren :cry:


    Nun soll unsere Cookie (3 Jahre) natürlich nicht alleine bleiben und wir möchten am Samstag gerne einen neuen Gefährten für sie aus dem Tierheim holen.


    Cookie ist vom Charakter her eher schreckhaft, versteckt sich gern, kann aber wenn nötig auch mal „zickig“ werden. Unsicher ist sie jedenfalls nicht. Unsere zwei haben vorher in einer recht ausgeglichenen Beziehung gelebt, wobei Sheldon (Kastrat) doch eher ein wenig dominanter war, dennoch hat Cookie auch gerne ihre Meinung gezeigt. Gekuschelt haben die zwei trotzdem immer gern.


    Wir wissen nun leider noch nicht, welche Schweinchen es im Tierheim geben wird, aber wir dachten daran wieder ein Kastrat zu holen, etwa in ihrem Alter. Habt ihr Tipps wie wir das „richtige“ Schweinchen finden? Wie können wir „auf die Kürze“ feststellen ob die beiden sich verstehen?


    Leider sind wir, was die Vergesellschaftung angeht, absolut unerfahren. Wir würden die beiden in einem Auslaufgehege zusammensetzen, für die Übergangszeit nicht ihre eigenen Häuschen sondern als Häuschen zugeschnittene Pappkartons sowie mehrere Futterstellen bereitstellen. Wenn die beiden sich nach 24 Stunden miteinander bekannt gemacht haben und verstehen, würden wir sie zusammen in den regulären Käfig setzen.


    Ich hab mich schon ein wenig eingelesen aber ich würde gerne eure Erfahrungen und Tipps hören!
    Gerne gebe ich euch noch weitere Infos, wenn ihr welche benötigt!


    Liebe Grüße und vielen Dank schonmal!


    Sheldon&Cookie

  • Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen.
    Lange Zeit hatten wir immer zwei Schweine: ein Kastrat und ein Weibchen. Alle Tiere kamen aus verschiedenen Tierheimen.
    Ich rief vorher an, ob sie Meerschweinchen da haben und welche. Ich wollte immer beide Geschlechter.
    Dann haben wir unser Schweinchen eingepackt und sind mit ihm ins Tierheim gefahren. Dort, auf neutralem Boden, haben wir die Tiere zum ersten Mal zusammen gesetzt.
    Mit dieser Methode, hat es immer super geklappt. Nach ca 1-2 Stunden haben wir die beiden Wutzis eingepackt und zu Hause ins frisch gereinigte Gehege gesetzt.
    Jetzt im Oktober haben wir das erste mal ein Tier von Meerschweinchen in Not. Unsere Beiden blieben zu Hause und wir holten das dritte Schweinchen ab. Dann richteten wir 2 Transportkörbe ein:
    ein Korb mit Streu von unseren beiden Schweinen, dort setzten wir das neue Schwein rein und in den Transportkorb, mit dem wir das neue Tier abgeholt hatten setzten wir unsere beiden anderen. So konnte jeder mal den Geruch des anderen schnuppern. Das Gehege selbst reinigten wir wie sonst auch: entfernten die nassen Ecken und grob die Knödels. Dann setzten wir das neue Tier ein. Als wir das Gefühl hatten, es findet sich ungefähr zurecht, weiss wo die Häuschen stehen, da setzten wir den Kastrat hinterher. Warteten wieder ein bisschen und dann kam unsere alte Dame dazu. Beide Schweinedamen sind eher dominant und stark vom Charakter. Der Kastrat ist gemütlich und weiss was er tut. Er ist gold wert.
    Das ganze war am 13. Oktober. Es gab kaum Streit. Klar, mit den Zähnen hat jeder mal geklappert und Sanella unser altes Schwein hat auch mal 2 Nächte gezwitschert. Mittlerweile ist nichts mehr von dem. Sie futtern gleichzeitig aus dem selben Napf und bedrohen sich nicht mehr. Keiner zwitschert mehr.
    Vor Vorteil war: Egal ob vom Tierheim oder von der Notstation, die Leute kannten ihre Tiere. Ich selbst habe das jeweils neue Tier nicht ausgesucht. Es wurde mir immer empfohlen, nachdem ich den Charakter meines Schweinchens beschrieben habe. Ich bin damit immer gut gefahren.

  • Hallo,
    ich kann nur gänzlich davon abraten das vorhandene Schweinchen mit ins Tierheim oder die Notstation zu nehmen, denn das ist ungeheurer Stress für das Tier und selten zeigen die Tiere in ungewohnter Umgebung ihr natürliches Verhalten.
    Auch eine Vergesellschaftung auf neutralem Boden ist völlig überflüssig. Das wird bei revierbildenden Tieren wie Kaninchen gemacht. Meerschweinchen bilden keine Reviere sondern eine Rangordnung.


    Ich hab hier einen Link für Dich, der die richtige Vergesellschaftung gut beschreibt: http://www.dmsl.de/vergesellschaftung


    Stressig ist die VG vor allem fürs Zweibein, für die Meerschweinchen ist das alles halb so schlimm.
    LG
    Gabi

  • Hallo!


    Bitte schaut auch im Tierheim Feucht vorbei, Da ist zwar die Haltung schlechter, aber die Leute kümmern sich mit mehr Herz. In Nürnberg herrscht bei den Kleintieren ein extrem schneller Wechsel der Tiere, weswegen die Mitarbeiter die Meerschweinchen kaum kennen, die sind oft nur ein paar Tage da. Das ist einfach schwierig, da Tiere einzuschätzen.


    Bitte auf keinen Fall auf die angebliche Notstation in Langwasser reinfallen! Ganz wichtig!

  • Hallo ihr Lieben,


    da wir unsere beiden Schätze damals auch aus dem Tierheim Nürnberg geholt haben und dabei gute Erfahrungen gemacht haben, sind wir dort wieder vorbeigefahren.


    Liebe Susanne C, deinen Kommentar habe ich leider zu spät gelesen, sonst hätten wir sicher noch in Feucht vorbeigeschaut :(


    Wir haben jetzt ein kleines Böckchen geholt, der zwar ein wenig jünger als unsere Dame ist, aber eher ruhig und besonnen, wie unser Sheldon, der vorher an ihrer Seite war.
    Wir haben die kleine Cookie mitgenommen und sie hat das ganze relativ gelassen auf sich genommen, hat in der Box geschlafen und als wir dort waren haben sich die beiden auf Anhieb verstanden. Er ist neugierig und forsch durch sein Alter, versucht (bis jetzt) aber noch nicht die Chef-Position einzunehmen. Nach einer Stunde saßen die beiden schon gemeinsam im Haus, Cookie hat ihm aber gleich gezeigt wo es langgeht (und dass sie sich von so einem kleinen Racker nicht bevormunden lässt). Das kleine Karlchen ist leider noch nicht kastriert, weshalb wir die beiden erstmal nur unter Aufsicht zusammensetzen. Er hat einmal versucht sie zu besteigen (wie unser Sheldon anfangs auch, der als wir ihn bekamen erst einige Wochen kastriert war), aber Cookie hat ihm auch gleich gezeigt, dass sie keinen Bock hat.
    Nun sind die beiden, wenn wir nicht dabei sind, in einzelnen Käfigen, die nebeneinander stehen.


    Mir ist bewusst, dass dies absolut nicht die optimale Haltungssituation ist, aber wir wollten Cookie nicht zu lange alleine lassen.


    Die Vergesellschaftung/das Kennenlernen haben wir in unserem Auslaufgehege unter Aufsicht stattfinden lassen, über Nacht werden die beiden nun vorerst in einzelne Käfige gesetzt. Die beiden dürfen aber täglich zusammen im Auslauf sein, aber eben nicht unbeaufsichtigt.
    Wie gesagt, wir wissen, dass das ist absolut nicht optimal ist, aber nun ist das kleine Karlchen schon bei uns und nächste Woche geht es zur Kastration, ein paar Wochen Schutzzeit und dann dürfen die beiden zusammen.


    Wir scheinen aber zwei gefunden zu haben, die sich gut verstehen. Den Charakter der kleinen Racker im Tierheim konnte man ganz gut an ihrem Verhalten ablesen, als sie auf die Dame reagiert haben (lauter Böckchen, die leider in einem Karton ausgesetzt wurden :x :( )


    Wir werden weiter berichten, ich danke aber nochmal für eure Tipps!

  • Oh Gott. Da haben die Nürnberger ja wieder grandiose Tierquälerei hinbekommen.


    Bitte stell die Käfige in verschiedene Zimmer und setze sie nicht mehr zusammen. Der Gedanke, dass man "aufpassen" könnte, wenn beide Wollen, das ist einfach nur naiv. Der eigentliche Akt dauert ja nur zwei Sekunden. Soll heißen, bis Du Deinen Hintern vom Sofa erhoben hast, ist es schon zu spät.


    Nur in Käfigen nebeneinander ist noch grausamer als ganz getrennt, sie sehen sich, sie hören sich, sie riechen sich und sind trotzdem einsam. Das lässt sie viel schlimmer durchdrehen als eine echte Trennung.


    Der kleine Bock sollte SO SCHNELL WIE MÖGLICH kastriert werden und muss danach noch sechs lange Wochen alleine sitzen, solange kann er noch fruchtbar sein.


    Das ist schon eine mittlere Katastrophe für so ein junges Tier. Bitte überleg dir noch ein Weibchen zu holen, damit wenigstens Cookie nicht auch noch so lange alleine leben muss.


    Sorry, aber die Leute im Tierheim gehören echt geschlagen.

  • Ich verstehe das auch nicht... wie man einen unkastrierten Bock mitgeben kann. Sie hätten ihn doch auch für euch reservieren können... und ihr hättet ihn nach der Kastra-frist abholen können, z.B.
    Ich weiss vom frankfurter Tierheim, dass sie mir mal keinen Bock deswegen mitgegeben haben, was ich klasse fand. Weil mir das Warten auf die Kastrationsfrist zu lange war, habe ich dann nach einem anderen Tier Ausschau gehalten.
    Der Bock war im Tierheim in "männlicher Gesellschaft" und musst so auch nicht alleine irgendwo vor sich hin dümplen.
    Schön ist aber durchaus, dass sich die beiden gut verstehen. Das ist auch die halbe Miete. "Liebe auf den ersten Blick" gibt es auch bei Schweinchen nicht immer. :wink:
    Hättet ihr denn Platz, für noch ein 3. Schwein?

  • Das Nünberger Tierheim ist seit Jahren eine Katastrophe. Ständiger Leitungswechsel, weil die Leitung eigentlich übermenschliches leisten soll, die letzte hatte 18 Monate nicht einen Tag frei und beim ersten Kurzurlaub wurde sie dann wieder gleich am zweiten Tag wieder zurückgerufen - und ist dann völlig zusammengebrochen, war monatelang arbeitsunfähig. die neue Leitung macht jetzt praktisch dasselbe durch, auch die Tierpfleger haben nicht gerade ein einfaches leben.


    Eigentlich viel zu wenig Personal, die Politik und der Trägerverein verlangt unmögliches, dauernd wird wieder ein Welpentransport auf A3 oder A6 gestoppt, die kommen ja direkt aus Ungarn und Tschechien wo so viele Billigwelpen herkommen, die dann aufgepäppelt werden müssen, sofern sie überleben.


    Das bindet aber auch das meiste an Personal und an Budget, viel Zeit und Geld für Versorgung und Kastrationen von Kleintieren bleibt da nicht, und deswegen müssen die "so nebenher" laufen. Der kleine Bock saß also wahrscheinlich wieder nur ein paar Tage, in denen keiner zeit hatte, ihn kastrieren zu lassen, das ganze Kleintierhaus ist personaltechnisch so schlecht bestückt, dass eben nur minimalversorgung geht, weil es schon wieder Welpen mit Milchzähnen und Parovirose gibt, die 24-Stunden-Versorgung brauchen. Es wird bei den Kleintieren also gemistet, gefüttert, vermittelt. Das wars aber auch. Stell Dir da mal einen Bock mit Kastrationsabszess vor. Wer sollte den versorgen? Es geht eben nur satt und sauber.