• Hallo ihr lieben,


    Eines unserer Schweinchen wurde vor zwei Wochen operiert. Sie hatte einen Tumor + Abszess hinterm Auge. Da die Wunde offen heilen musste, riet uns die Tierärztin, die beiden getrennt zu halten bis die Wunde verheilt ist. Gesagt getan, habe die beiden Käfige aber direkt nebeneinander gestellt damit sie sich sehen konnten. Wir haben sie auch täglich zusammen draußen laufen lassen, da kam es nach nur kurzer Zeit (von Seiten des gesunden schweinchens) auch zum Streit. Das kranke Schweinchen wurde vom gesunden ständig angegriffen. Erst hat sie sie ständig gejagt, dann auch öfter versucht zu beißen.
    Nun heute die Abschluss Untersuchung beim Tierarzt, diese meinte wir könnten die Schweinchen wieder zusammen setzen.
    Nach nur 5 min zusammen, in den das kranke Schweinchen wieder vom gesunden gehetzt und gejagt wurde ohne Ende, hat sie sie wieder total angegriffen und wollte sie mehrmals heftig beißen. Das wurde mir dann zu gefährlich, bin dazwischen und habe das kranke Schweinchen in den oberen Teil vom Käfig.
    Dazu muss ich noch sagen, dass die beiden seit heute einen neuen Käfig haben. Dieser ist zwei stöckig, beide haben noch nicht verstanden dass man hoch und runter über die Rampe kann. Weshalb ich sie nun erstmal wieder getrennt habe. Das kranke Schweinchen war auch vor der OP das ruhigere von beiden, die andere der Chef. Aber so extrem hat sie sich vor der Trennung nie verhalten.


    Habt ihr Tipps wie ich die beiden wieder zueinander setzen kann?


    Tut mir leid, für den langen ausführlichen Text.
    Liebe Grüße und Danke im Voraus.

  • Hallo,


    ich würde die beiden erstmal eine ganze Weile trennen, ruhig ein oder zwei Wochen, bis sich das kranke Schweinchen komplett erholt hat, auch von dem Stress mit dem anderen Weibchen.


    Dann würde ich auf neutralem Boden eine Vergesellschaftung starten.


    Die Fläche sollte mal mindestens 1,5 Meter lang sein, besser mehr, und 1 m breit. Du kannst ja einfach ein Klappgehege bauen und PVC darunter legen.


    Es sollten für jedes Tier mindestens zwei Verstecke zur Verfügung stehen.


    Darin würde ich sie so lange lassen, bis sie sich verstehen.


    Ich denke, es gibt zwei Probleme bei der Konstellation. Käfige haben meist eine recht kleine Grundfläche, wie groß ist Deiner? Vor allem sind sie selten ausreichend breit, 90 cm oder 1 m Breite sollten es schon sein, so dass die Tiere gut aneinander vorbei laufen können und man genügend Verstecke aufstellen kann, und eine Länge von mindestens 1,5 m wäre dauerhaft auch sinnvoll.
    Die Etage nutzt da meist nicht so viel.


    Außerdem wäre es sinnvoll, wenn zu den beiden Mädels noch ein Kastrat kommen würde, am besten ein etwas jüngerer, der durchsetzungsfähig ist, der sorgt nämlich für Ruhe und greift auch schonmal bei Streitigkeiten ein.


    Generell gibt es aber auch Tiere, die mit kranken und älteren gebrechlichen Tieren nicht gut zurechtkommen und diese mobben. Da muß man dann schauen, ob die beiden überhaupt dauerhaft zusammenpassen oder ob es nicht besser wäre, eines der Tiere abzugeben und zum anderen einen netten Partner (Kastraten) dazuzuholen, das harmoniert oft besser als zwei Weibchen.


    Das Tier, das jetzt aggressiv ist, kann in einer anderen Gruppenkonstellation total unauffällig sein, ich habe das auch schon erlebt.
    Eine Möglichkeit wäre auch, dass sie Eierstockzysten hat, dann kann eine Hormonbehandlung helfen. Auch das wird meist besser, wenn ein Kastrat in der Gruppe lebt.

  • Sila


    Leider sind deine Informationen etwas veraltet...
    Das Gehege muss mindesten 1mx2m sein, also 2qm betragen, Etagen sind nur Bonuse!
    VG auf neutralem Boden sind totaler Quatsch und Kontraproduktiv.
    Ein Kastrat sollte auf jeden Fall her, reine Weibergruppen sind unnatürlich und die Weibchen neigen zu Zysten, Verhaltensauffälligkeiten und Aggressionen.

  • Day Dream, das kommt ganz darauf an, wo Du nachliest.
    Bei "meinem" Verein, von dem ein Teil meiner Meerschweinchen stammt, wird als Gehegegrundfläche für 2 oder 3 Tiere 1,5 qm verlangt. Jedes weitere Tier 0,4 qm mehr.


    http://www.sos-meerschweinchen.de/index.php/vermittlungen


    Die andere größere Organisation bei uns in der Nähe vermittelt sogar in noch kleinere Gehege:


    http://www.meerschweinchen-in-not.de/unsererichtlinien.html


    Natürlich ist größer besser, es nützt aber auch nichts, wenn die Leute den Platz nicht haben oder nicht haben wollen, und dann alles so belassen, wie es ist.... Das ist zumindest meine Meinung. Es werden so viele Meerschweinchen noch deutlich unter diesen Mindestanforderungen gehalten, dass man schon froh sein sollte, überhaupt etwas zu verbessern.


    Und auch die neutrale VG ist je nachdem, wo man nachliest, immer noch aktuell:


    http://www.meerschweinchenhilfe.de/index.php?page=88


    http://sos-meerschweinchen.de/…rgesellschaftung_2011.pdf


    Ich vergesellschafte meine Meerschweinchen im Regelfall auch nicht auf neutralem Boden, aber bei schwierigen Fällen kann das durchaus hilfreich sein. Und gerade, wenn es so ist, wie hier beschrieben, würde ich die Tiere nicht mehr weiter im Käfig zusammensetzen.
    Es ist eigentlich immer so, dass das alteingesessene Tier das neu dazu gekommene jagt, auch wenn es bei anderen VGs eine andere Rolle hatte. Da kann es helfen, wenn das dominantere Tier durch eine neue Umgebung etwas verunsichert wird, das ist zumindest meine Erfahrung.


    Im Kaninchenbereich ist das immer noch gängig, Kaninchen sind ja deutlich schwieriger zu vergesellschaften als Meerschweinchen, da kann man das nicht riskieren ein neues Tier einfach ins Gehege zu setzen.


    Daher würde ich in diesem speziellen Fall eine Vergesellschaftung auf neutralem Boden empfehlen, zumal der Käfig ja auch vermutlich zu klein dafür ist.

  • Leider ist das alles andere als artgercht und auch kein Maßstab nur weil es anderen schlechter geht, das als Argument einer zu kleinen Haltung zu benutzen.
    Neutrale VG sind deshalb totaler Mist, weil Meeries kein Revier haben sondern eine Rangordnung und somit müssen sie 2x die Rangfolge klären, also bleibt es sich egal ob einfache VG oder schwierige, es bleibt Kontraproduktiv!

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