Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Milben, starker Juckreiz, offene Stellen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,

    Bei unserem 3 jährigen Kastraten wurde Montag Milben festgestellt, er hatte schon eine Stelle aufgekratzt, er bekam Stronghold in den Nacken, seine drei Damen wurden auch behandelt. Leider scheint der Juckreiz nicht besser zu werden, heute abend haben wir eine neue offene Stelle, noch größer entdeckt. Werde morgen früh direkt beim Tierarzt anrufen. Nun zu meiner Frage - woher kommt der Milbenfall, warum ist er trotz des Medikaments noch so heftig? Zu den Umständen, die vier leben bereits in der Konstellation seit Anfang Juni zusammen, zwei Weibchen sind ca. 6 Monate, eines ca. 2,5 Monate. Sie leben in einem Aussengehege, ein Stall mit 1,20 m x 0,80m, mit Übergang zum Auslauf mit 1 m x 2 m (immer verfügbar), abends kommen sie oft nochmal für 2 Std. auf die Wiese im Garten, je nach Wetter. 1x pro Woche wird alles komplett aus dem Stall entfernt, täglich die nassen Stellen .entfernt bzw. gestreut. Gefüttert werden sie 2x täglich mit Frischfutter, v.a. Gurke, Paprika, Salat, Möhre mit Grün und Kohlrabi Blätter, manchmal Kräuter und Blätter. Heu ist immer da, meist gibt es noch frisches Gras. Die Stimmung ist eigentlich meiner Meinung nach gut, der Kastrat hat das Sagen, die Mädels zicken mal rum, ist aber immer schnell geklärt.

    Bin etwas ratlos, möchte nicht nur Medikamente geben, sondern ggf. auch den Grund kennen, um etwas dagegen zu tun...

    LG

  • Huhu Fsoko


    Mir fallen spontan zwei Möglichkeiten ein, aber ob es das ist... Gute Frage.


    1) rappelphase der Mädels. Zwei Mädels kommen gerade in die Pubertät. Alle Pubertierenden testen dann gerne mal die Nerven der Mitbewohner aus. Das kann Streß verursachen


    2) Streß durch raubtiere. Da die 4 in außenhaltung leben, können nachts durchaus mal raubtiere am Gehege vorbei kommen und für Angst sorgen.


    Sind beides wie gesagt nur Theorien

  • Wie geht es dem Buben mittlerweile?


    Welche Art von Milben wurde denn diagnostiziert und wie?


    Du hast völlig recht: man sollte den Grund für den Milbenausbruch finden, damit es sich nicht wiederholt.


    Der Kastrat ist ja deutlich älter als die Weibchen. Wie hatte er den denn vorher gelebt? Kann es sein, dass es ihm zuviel "Leben in der Bude" ist?


    Ein Außengehege mit 2 qm + Stall mit rund 1 qm finde ich für 4 Tiere sehr wenig. Im Sommer mag das noch gehen, aber im Winter werden sie sich darin vermutlich nicht genug bewegen, um warm zu bleiben. Oder willst Du sie in der kalten Jahreszeit im Haus halten?


    Um weitere Ursachen überlegen zu können, müssten wir mehr über das Gehege und den Stall wissen. Z.B. finde ich die Idee von Letty bedenkenswert: Vielleicht kommt nachts ein Marder oder eine Katze vorbei und macht den Tieren Angst. Auch ist die Frage, ob sie genug Rückzugsmöglichkeiten (Unterstände oder Häuser mit zwei Eingängen) haben.

  • Hallo,

    ich glaube, sie hat gesagt, dass es Pelzmilben sind.

    Es geht im grundsätzlich gut - d.h. er frissst normal, bewegt sich normal und hat nicht abgenommen, allerdings hat er zwei verkrustete Stellen am Rücken, die ich nicht in den Griff bekomme. Immer wieder gehen sie auf. Von der Tierärtzin habe ich eine Salbe bekommen, die ich 2x pro Tag auftragen soll, damit die Kruste nicht juckt und er es sich nicht aufkratzt - das mache ich seit Mittwoch, leider wird es auch nicht besser. Kann es vielleicht sein, dass die anderes Meeris im daran "rumknabbern"? Der Rest des Fells sieht sonst gut aus.

    Vor seiner Mädelstruppe hat er in einem größeren Gehege in einer großen Gruppe gelebt - d.h. eigentlich ist es jetzt viel "ruhiger" - die drei Mädels sind auch eigentlich entspannt - aber man ist ja nicht immer dabei...! Trennen kann ich sie ja auch nicht..., v.a. weil sie keine sichtbaren Streitereien haben.

    Ob nachts Raubtiere da sind, weiß ich nicht. Allerdings habe ich mein Schlafzimmerfenster hin zum Garten und in den letzten Wochen immer offen, nie habe ich irgendetwas gehört...würden sie denn "quicken", wenn sie gestört werden?

    Das Gehege steht nicht komplett draußen, sondern in einem Unterstand, der nur nach vorne hin offen ist, d.h. sie sind erstmal gut von allen Seiten gegen Wind und Wetter geschützt, wenn es zu extremeren Temperaturen kommt, wird noch eine Wetterschutzplane davor gespannt, der "Stall" ist bereits winterisoliert, für den Auslauf gibt es Pläne für eine Außenislolierung - denke dass müsste eigentlich reichen.

    Im Stall gibt es 2 größere Häuschchen mit zwei Ausgängen, außerdem noch andere "Einrichtungsgegenstände" wie Röhren, Brücken, Rollen...

    Versuchen ihn zur Zeit wenig zu stressen, aber da wir ihn ja zwei mal pro Tag rausnehmen müssen, bleibt ein gewisser Stress nicht aus...auch das Umsetzen in den Wiesenauslauf lassen wir gerade weg, um nicht noch mehr Stress zu provozieren...

    Kann es auch auch Streu oder Heu liegen - wir streuen das normale Kleintierstreu, zusammen mit Leinenstroh. Ein anderen Gedanke von mir war, dass er vielleicht die Hitze nicht so gut vertragen kann, wäre das auch ein Grund? Es find meiner Meinung nach an, als es so heiß wurde...

  • Unsere zwei Jungs sind nur bei schönem Wetter draußen und mitunter ängstigen sie irgendwelche Geräusche oder auch stärkerer Wind. Dann sitzen sie ängstlich und still in einer Deckung. Quieken aus Angst habe ich bei ihnen noch nie gehört, außer anfangs den lauten Angstschrei, wenn ich sie draußen einfangen musste. Aber das ist dann ja eine akute "Bedrohung" beim Gegriffenwerden und nicht eine längere Ängstigung.


    Wenn er vor über einer Woche Stronghold bekam und immer noch Juckreiz und Schorf hat, gehe ich davon aus, dass es hier nicht hilft oder zumindest noch ein anderes Problem (vielleicht Pilz?) existiert. Pelzmilben und eigentlich alles auf der Haut kann man sehen (s. http://www.diebrain.de/Iext-milben.html), nur Grabmilben leben in der Haut.


    Ich würde ihn mal mit einer beleuchteten Lupe (falls Du so etwas hast) untersuchen. Du könntest auch ein Foto von der Stelle machen und hier einstellen. So weitermachen und hoffen, dass es jetzt doch noch wirkt, würde ich nicht.

  • Milben sind keine mehr erkennbar - das war vor ca. zwei Wochen definitiv anders. Allerdings bekommen wir die offenen Stellen nicht in den Griff. Wir tragen 2x täglich eine entzündungshemmende und wundheilende Creme auf, die uns von der Tierärtztin mitgegeben wurde. Sobald sich eine Kruste bildet, wird sie von ihm oder/und von seinen Mädels "entfernt", wir haben jetzt schon mehrfach beobachtet, dass mindestens ein Weibchen an den Stellen knabbert und er es zulässt. Soll ich nochmal zum Tierarzt mit ihm? Weiß nicht so genau, was ich tun kann... vielleicht ihn innerhalb des Auslaufes separieren, so dass er noch durch ein Gitter Kontakt zu den anderen hat, sie aber nicht mehr an ihn rankommen?

  • Von den anderen trennen würde ich ihn nicht. Sonst riskierst Du, gerade bei 3 Kastraten, dass sie nie wieder in einer Gruppe zusammenleben können.


    Wenn die Milben voher zu sehen waren und jetzt nicht mehr zu finden sind, wäre ja nur noch die Wunde das Problem - oder ein Pilz, der sich darauf gesetzt hat. Ich würde es versuchen, zwei oder drei Tage zweimal täglich etwas Kokosöl daraufzutun. Dazu lässt Du es natürlich erst in der Hand schmelzen. Und natives Kokosöl sollte es auf jedem Fall sein, kein desodoriertes. Bei Aldi Nord gibt es das z.B. von Schneekoppe.


    Kokosöl könnte den Juckreiz lindern und evtl. sogar gegen Pilz helfen und schmeckt wahrscheinlich den anderen auch nicht. Dann hätte es eine Chance zu heilen. Sollte es nach drei Tagen nicht besser sein, würde ich noch mal zum Tierarzt gehen - ggf. auch zu einem anderen.

  • Marie-Luise 3-Jähriger Kastrat + 3 Damen

    Nicht 3 Kastraten, da hast du etwas Überlesen.



    Das Problem ist hier leider, dass seine Damen für Ihn das Kratzen bzw Nagen übernehmen, daher würde ein Kragen leider keine Abhilfe schaffen und ein Anzug/Überzug wäre ebenso Kontra Produktiv, da die Wunde dann keine richtige Luft zum heilen bekäme oder sogar am Stoff festklebt.


    Würde auf jeden Fall den TA nochmal ansprechen, denke aber die vorübergehende Trennung wird sich kaum verhindern lassen, damit die Wunde heilen kann, da muss dann aber das Untereinander der Mädels beobachtet werden, wenn es derzeit auch mit Kastrat Zickereien gibt, dass diese nicht ausarten.

  • Ich werde morgen früh entscheiden, was ich mache - zum "Glück" geht es ihm soweit noch gut, dass er frisst, sich bewegt und nicht abgenommen hat. Mein Gedanke war, dass ich für 48 Std. den Aufsatz eines Gitterkäfigs 1m x 0,60 m in den Auslauf stelle, so dass die vier weiter noch Kontakt zueinander haben, die Mädels aber nicht an ihn rankommen. So wäre er nicht ganz alleine - allerdings schränkt das natürlich für alle für diesen Zeitraum den Platz ein - aber das ist immer noch besser, als wenn er ganz alleine irgendwo sitzen müsste, oder?

  • Hatte ich mal so gemacht, als einer meiner Kastraten (hatte nur Kastraten) verletzt war. 3 Tage. War kein Problem, die anderen 3 konnten bis ans Gitter. Das ist viel besser, als komplett trennen. Und die Wunde konnte schnell heilen, das war mir wichtig.

    Alles Gute euch! 🌺

  • Uih, da ist bei mir etwas durcheinander gekommen mit den Geschlechtern. Tut mir leid! Dann wäre eine Trennung für ein paar Tage wahrscheinlich kein Problem.


    In einem anderen Thema hatte gerade jemand berichtet von https://inuvet.com/de-de/produkte/manukalind-salbe/, die er zum Abheilen seinem Tier ins Maul geben sollte. Der arme Kleine rannte entsetzt durch das Gehege. Vielleicht wäre das auch ein guter Versuch auf der Wunde, da es extra ätherische Öle enthält, die schlecht schmecken.

  • Danke für eure Antworten, denke, wenn morgen früh die Wunden wieder auf sind, werde ich das mal so machen. So sehe ich dann ja auch, ob er es eventuell doch selber ist.

    Brennt so eine Salbe nicht vielleicht auf einer offenen Wunde - Manuka Honig kenn ich sonst auch als gutes Heilmittel.

  • Manuka-Honig wäre mir auch immer lieber als eine Salbe, aber der würde ja gut schmecken und wäre damit hier vermutlich ungeeignet.


    Die Manuka Lind Salbe wird nur über Tierärzte vertrieben. Da müsstest Du also ohnehin nachfragen, ob sie diese haben und hier empfehlen würden.


    https://www.bepanthen.de/antis…AEgKl6fD_BwE&gclsrc=aw.ds ist speziell für offen, nicht nässende Wunden gedacht. Selbst wenn sie kurzzeitig etwas brennen sollte, was ich nicht sagen kann, wäre es mit das wert, zumal sie eben auch antiseptisch wirkt, neben der Förderung der Heilung. Es muss ja bald abheilen.


    Alternativ zu einer solchen selbst gewählen Salbe kannst Du ihn nochmal zum Tierarzt bringen, was auch wieder Stress bedeutet und vielleicht auch kein besseres Ergebnis hat.

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