• Hallo und einen wunderschönen Samstag :-)


    Ich lese hier schon etwas länger mit und brauche ein bisschen - ich nenne ich einfach mal Zuspruch -

    Vor 14 Tagen sind 2 Schweinchen bei mir eingezogen. Ein frühkastriertes Böckchen (geb. im Dez. 2020) und ein Weibchen (geb. im Febr. 2020).

    Beide haben aktuell ein Innengehege von 2 x 2 Meter mit Fleecehaltung. 1 Holzhäuschen mit 2 Ein-/Ausgängen, Weidenbrücken, Donuts und Fleecehöhlen. Dazu noch eine große Heuraufe mit integrierter Kloschale, 1 weitere Schale mit Heu, 1 Ecktoilette, 2 Tränken, 2 Futternäpfen und einer großen Frischfutterschale.


    Soweit so gut. Am Anfang kamen sie ganz gut mit einander zurecht. Nach etwa einer Wochen gab es die ersten Revierkämpfe bis hin zum Zähneklappern und anspringen. Mich macht das immer umglaublich nervös weil ich Angst um die beiden habe. Viele Erfahrene hier werden jetzt sicher schmunzeln :)


    Letzte Woche Freitag gab es den regulärer TA Kontrolltermin - alles super.

    Am Sonntag Morgen konnte die große Maus plötzlich nichts mehr fressen .. sie bekam das Mäulchen nicht mehr richtig auf. Ihr ist alles wieder raus gefallen bzw. sie konnte es nicht richtig greifen und eine leichte Kopfschiefhaltung gab es auch. Wenn man ihr ganz klein geschnittenes Futter weit ins Mäulchen geschoben hat, dann konnte sie es fressen. Also gleich Päppelbrei beim Notdienst geholt und los ging es. Der kleine ist aktuell sehr "nervig" und versucht sie ständig zu besteigen oder brommselt vor ihr herum. Das war etwas anstrengend. Am Montag Morgen dann als erstes zum Tierarzt. Die Maus wurde in Narkose gelegt um zu sehen ob es an den Ohren, Zähnen, Augen etc. liegt. Es wurde auch ein Röntgenbild gemacht. Erstmal alles ohne Befund. An einem Backenzahn war ein kleine Spitze. Sie wurde gleich noch entfernt. Meine süße hatte von Freitag Abend bis Montag Morgen 80 gramm Gewicht verloren.


    Ich habe im 2 Stunden Takt gepäppelt (Schlaf wird echt überbewertet :sleeping:) und sie bekam bzw. bekommt noch Panacur, Emeprid, Melosus und Baytril. Meine Tierarztpraxis ist eine Facharztpraxis für Kleintiere. Für den Notfall hab ich aber auch die Kontaktdaten zu einer Kleintierklinik für ein CT etc. bekommen.


    Da die kleine unglaublich müde und schlapp war (sie wog ja nur noch 750 gramm) haben wir abgesprochen die beiden erstmal zu trennen. Getrennt heißt in diesem Fall das ich das Gehege durch eine niedrige Plexiglasscheibe getrennt habe. Es war im Nachhinein gesehen vielleicht nicht die beste Entscheidung, aber in diesem Moment erschien sie als die beste. Der kleine Mann ist nach ihrer Rückkehr am Montag Abend wie ein Flummi vor ihrem Gehege rum und hat sich scheinbar gefreut. Sie wollte nur ihre Ruhe, lag in ihrem Tippi und hat sich nur gefreut wenn ich mit der Spritz kam. Inzwischen hat sie schon 40 gramm zugenommen ^^ und darf auch wieder ein klein wenig Frischfutter (Karotte, Gurke und ein wenig Dill). Heu frisst sie auch wieder - wenn auch nur recht langsam im Vergleich zu ihm. Ich päpple nur noch tagsüber solange ich sehe dass das Gewicht nach oben geht.

    Sie kann auch wieder wie ein großes Schweinchen gähnen ^^


    Und jetzt kommen wir zu meinem Problem. Ich soll die beiden Tagsüber für ein paar Stunden zusammenlassen. Sie soll ihr Gewicht durch den Stress der Kämpfe nicht gleich wieder "abtrainieren". Also habe ich die Scheiben rausgenommen und erstmal war alles gut. Natürlich nur für die ersten 10 Minuten. Dann ging es wieder los bis zum Zähneklappern und anspringen. Da die große nur wenig Frischfutter momentan bekommen soll kann ich auch keine großen Mengen im Gehege verteilen um die beiden ein wenig abzulenken.


    Wie würden das die Erfahrenen unter euch machen. Soll ich mir einen Tee machen, ins andere Zimmer gehen und auf das beste hoffen oder habt ihr andere Vorschläge?


    Vielen Dank für eure Mühe :)

  • Und jetzt kommen wir zu meinem Problem. Ich soll die beiden Tagsüber für ein paar Stunden zusammenlassen. Sie soll ihr Gewicht durch den Stress der Kämpfe nicht gleich wieder "abtrainieren".

    Das ist das falscheste (ich weiß das wort gbts nicht) was du machen kannst. Bei einer Vergesellschaftung gibt es nur ja oder nein. Lässt du beide zusammen und sie fangen an, musst du sie machen lassen. Trennst du sie wieder, wird es beim nächsten mal nur schlimmer und schlimmer und schlimmer ... ob du sie überhaupt noch zusammen bekommst irgendwann, keine ahnung. Also entweder ja oder nein. Das sind übrigens auch keine Revierkämpfe, sondern Rangordnungskämpfe ;)


    Inzwischen hat sie schon 40 gramm zugenommen ^^ und darf auch wieder ein klein wenig Frischfutter (Karotte, Gurke und ein wenig Dill). Heu frisst sie auch wieder - wenn auch nur recht langsam im ...

    Da die große nur wenig Frischfutter momentan bekommen soll k

    Warum diese Frischfutterreduzierung?

  • Ich würde das ständige Trennen und zusammensetzen sein lassen. Das ist nur Stress für alle Beteiligten.
    Ich würde das Futter gut verteilen und verstecken, dann hat er was zu tun und die wird auch nicht zu viel fressen, da sie vermutlich weniger Energie hat um zu suchen als er. Zudem ist die Gewöhnung an FriFu nicht ganz weg wenn sie ein paar Tage weniger gefressen hatte, da darf sie schon relativ zügig abgefüttert werden. Ansonsten kannst du auch etwas Brei mit wenig Wasser anmachen und als kleine Kügelchen im Gehege verstecken. Meine Kastrate würde dafür sogar ihre Damen seinlassen.

  • Ich danke euch für die schnellen Antworten und die Korrektur :). Leider bestätigt ihr meine Annahne da dieses Vorgehen Blödsinn ist.

    Dann habe ich noch einige Fragen

    - also würdet ihr sie jetzt wieder direkt zusammenlassen?

    - mein Mann baut gerade ein neues Gehe. Es wird sich an der Grundfläche nur wenig ändern, aber sie werden eine längere Lauffläche haben. Wenn alles passt möchten wir das Ende nächster Woche aufbauen. Gibt es dann neue Kämpfe?

    - reicht meine aktuelle Einrichtung für die Vergesellschaftung oder soll ich heute noch ein paar Häuschen holen? Die Fleecehöhlen haben ja nur einen Ein-/Ausgang.


    ich wünschte der ganze Mist wäre nie passiert :(

  • Hallo!


    Ich würde Dir raten, noch ein Mädel dazu zu holen, damit der Kastrat seine Aufmerksamkeit ein wenig "verteilen" kann, wenn es möglich wäre. Klar, das ist eher mittelfristige Planung.


    In der akuten Situation kommt es drauf an, ob Du sie stressfrei aus dem großen Gehege holen kannst. Wenn das jedes mal zur wilden Jagd wird, würde ich es erst mal noch lassen.


    An Futter würde ich Karotten, Fenchel und geriebenen Apfel der gerne braun werden darf, in jeder menge anbieten, die sie mag. Damit machst Du nichts falsch weil das alles die Verdauung eher positiv reguliert und sicher nicht zu Durchfall führt, sondern dagegen hilft.


    Statt Häusern kannst du auch erst mal Pappkartons nehmen und Eingänge reinschneiden. Wenn Du dann noch was willst, gerne noch Häuser holen.

  • Panacur, Emeprid, Melosus und Baytril. Meine Tierarztpraxis ist eine Facharztpraxis für Kleintiere.

    Die Kombination finde ich schon heftig. Es wurde nichts gefunden beim Tierarzt (außer der kleinen Zahnspitze) und dann bekommt sie diese Kombination?? Dass sie danach schlapp ist, finde ich nicht verwunderlich. Auch der Rat wenig Frischfutter zu geben erscheint mir sehr fragwürdig. Und zu guter letzt: Eine Fachtierarzt für Kleintiere, hat eine Zusatzausbildung für Hunde, Katzen und Heimtiere erworben. Das sind schon sehr unterschiedliche Tierarten. Oft liegt der Tätigkeitsschwerpunkt bei Hunden und Katzen. Diejenige, die eine Zusatzausbildung für Meerschweinchen, Kaninchen u.a. Kleinsäuger erworben haben, nennen sich Fachärzte für Heimtiere.


    Ich schreibe das, weil ich die Behandlung und die Empfehlungen - wie immer beim Arzt - kritisch hinterfragen würde.


    Oft vertragen sich Männchen und Weibchen sehr schnell. Hier kann es an der Vorerfahrungen, dem Charakter oder auch den gesundheitlichen Problemen des Weibchens liegen, dass sie sich noch nicht friedlich vertragen. Das entscheidende Problem sehe ich darin, dass nicht klar ist, was das Weibchen hat. Wenn sie gesund wäre, könnte sich durchaus ein paar Tage Stress problemlos vertragen.


    Weißt Du mehr über die Vorgeschichte der Tiere?


    Grundsätzlich könnte es helfen, ein weiteres Weibchen von z.B. 2-3 Jahren dazuzunehmen. Vom Platz her wäre das kein Problem. Eine größere Gruppe ist immer schöner als eine gleich harmonische kleinere und falls die beiden sich nicht so mögen, hätten sie trotzdem ein anderes Tier bei sich, was ihnen vielleicht sofort sympatischer wäre. Außerdem sind Deine beiden Tiere erst gut 1 Jahr und nur knapp 3 Monate alt. Damit kommen sie noch in sogenannte Rappelphasen, in denen sie vehementer ihren Platz in der Rangordnung erringen wollen, als später. Da könnte ein sozialkompetentes älteres Weibchen eine deutliche Hilfe sein. Es muss aber gut überlegt werden, da ja noch nicht klar ist, was die gesundhetlichen Probleme sind und warum die beiden sich noch nicht mögen.


    Magst Du noch mehr vom Verhalten beschreiben? Gibt es auch Zeiten, in denen sie friedlich nebeneinder fressen oder liegen?

  • Zu Deinen neuen Fragen:


    Ich würde für viel Sichtschutz sorgen in der ersten Zeit. Zum Beispiel kann Du über einen Hocker ein großes Tuch hängen, unter dem sie sich verkriechen können, aber auch jederzeit ausweichen können, wenn sie bedrängt werden. Auch ein Tuch, das wie über eine Wäscheleine gehängt das Gehege abteilt ist oft eine Hilfe. Auch da können sie durchrennen, sehen sich aber nicht ständig. Und unsere Tiere lagen da auch gerne darunter.

  • Danke vielmals.


    -Emeprid bekam sie 2 Tage.

    - Im Gespräch waren verschiedene Krankheiten u.a. auch EC. Um das letztendlich abklären zu lassen wäre der Besuch in der Tierklinik der sinnvollsten da dort auch ein CT möglich wäre (wenn erforderlich) was aber mit ca. 70 Minuten Fahrzeit in Verbindung steht.

    - Aktuell geht es ihr ganz gut. Sie frisst, kann das Mäulchen normal bewegen und auch der Kopf ist nicht mehr schief.

    Würdet ihr sie trotzdem dort hinfahren und ggfs. nochmal in Narkose legen lassen? Sollte die Situation nochmal auftreten stellt sich die Frage natürlich nicht. Ich bin genauso unzufrieden das es keine Diagnose gibt mit der man arbeiten kann.


    - zur Vorgeschichte .. beide stammen von einer Züchterin. Ich weiß, dass sie schon einen Wurf hatte der wohl nicht problemlos verlief. Daher darf sie nicht mehr trächtig werden. Mehr Infos habe ich aber nicht.

    - Ja, sie liegen stellenweise auch ganz lieb nebeneinander im Häuschen oder fressen gemeinsam. Ich vermute mal, sie geht immer auf ihn los wenn er sie partout nicht in Ruhe lässt und immer um sie rum brommselt. Das spricht dann wohl eindeutig für ein weiteres Schweinchen.


    Den Tipp mit dem Sichtschutz und dem Futter werde ich auf alle Fälle ausprobieren - Vielen Dank.


    Ich bin normalerweise nicht so ängstlich, aber ich möchte dass es den beiden so gut wie möglich geht und wenn sie sich so anklappern (was in der Situation normal ist) dann werde ich einfach viel zu nervös.

  • ich würde sagen... du musst dir ein dickeres fell zulegen :) meeris sind nciht immer nett und lieb zueinander. ich habe hier einen harem von 4 tieren und 2 mädels sind sich absolut nicht grün. ich höre täglich klappern, zähne knirschen und sehe drohgebärden... es ist leider so

  • ich musste shcon eingreifen. ich hatte zwei frühkastraten, die bei mir geboren worden waren. ich hatte versucht beide zu behalten, musste aber eingreifen als die ganze gruppe unter streß geriet, milben bekam, gewicht verlor.


    nur nur verletzungen sind ein grund einzugreifen

  • okay, ich hoffe ich nerve jetzt nicht, aber ich will keine Fehler mehr machen.

    Wenn Du von Verletzungen sprichst .. ab wann sind sie so schwerwiegend das du eingreifst?

    Was ist mit dem Biss in den Po oder das Ohr?

    Gehst du dazwischen wenn es kleine blutende Wunden sind oder erst wenn es richtig heftige Wunden sind?

  • Ein kleiner biss geht schnell mal da greife ich nicht ein. Als Nora einzog bildete sie mit foxi kurz mal ein kneuel und verpasste ihm einen cut an der lippe. Das ging noch.

    Geht es allerdings soweit, dass es viele kleine Verletzungen sind oder eine so groß, dass ich zum Tierarzt muss, geht das zu weit, aber da können dir andere sicher noch besser antworten.

  • lassen sich deine Meeris anfassen?

    Meine beiden lassen sich durchaus mal vorne kurz an der Nase anfassen :) Alles andere ist (noch) tabu (was total verständlich ist). Meerschweinchen sind ja auch keine Kuscheltiere. Ich wüsste nur gerne wie Du/Ihr den wöchentlich TÜV macht. Fasst ihr die Meeris dazu an oder gibt es da Tricks? Sie sind auch noch sehr schreckhaft - selbst wenn ich mich sehr langsam bewege. Leider wohne ich auch in einem sehr lauten Haus (Türen knallen etc.).