Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Dicker Bauch und Gewichtszunahme - Herzprobleme

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    Elsa, eins meiner Weibchen, hat innerhalb von einer Woche mehr als 100g zugenommen und auch einen deutlich dickeren Bauch (sieht ein bisschen aus als wäre sie trächtig - das kann aber ausgeschlossen werden). Sie frisst, bewegt sich und setzt Kot ab, der zwar kein ganz perfektes Böhnchen ist, aber insgesamt okay aussieht.


    Wir waren heute beim Tierarzt. Dort hat die Ärztin schon beim Abtasten gesagt, dass Elsa sich aufgegast anfühlt. Um sicherzugehen und weil das die Gewichtszunahme nicht erklärt, wurde ein Röntgenbild gemacht. Dieses zeigte auf der linken Seite eine deutliche Aufgasung und auf der rechten Seite zu viel Futter, das offenbar nicht ordnungsgemäß durch den Darm wandert (vermutlich verantwortlich für die Gewichtszunahme).
    Ich hatte sicherheitshalber schon vor dem Tierarztbesuch Simeticon und Rodicare Akut gegeben. Beides soll ich ihr weiterhin geben. Zusätzlich hat sie Emeprid und Metapyrin gespritzt bekommen. Beides soll ich zu Hause dann oral verabreichen.

    Bei der Ernährung soll ich schauen, dass ich Blähendes weglasse.
    Aktuell bekommen meine Meerschweinchen zweimal täglich folgendes Frischfutter:

    - Gurke

    - Paprika

    - Tomate

    - Staudensellerie

    - Zucchini

    - Fenchel

    - Romana-Salat

    - Chicorée

    - Eichblattsalat

    - Lollo Rosso

    - Lollo Bionda

    - Eisbergsalat

    - Chinakohl

    - Weißkohl

    Ich achte darauf, den Anteil an Blättrigem möglichst hoch zu halten und eine gute Mischung der verschiedenen Sorten anzubieten.
    Meine Frage ist nun, was davon ich besser erst einmal (oder für immer) weglassen sollte. Den Kohl vermutlich, aber ich habe auch irgendwo gelesen, dass auch Paprika und Gurke blähend wirken können. Was würdet ihr an der Ernährung verändern?


    Die Tierärztin meinte auch, ich könnte Elsa zusätzlich etwas Päppelbrei anbieten, damit sie noch mehr Faseriges aufnimmt. Ich weiß nicht, inwiefern das sinnvoll ist, da sie da ja kaum kauen muss und das somit nicht so gut für die Abnutzung der Zähne ist. Was denkt ihr darüber?


    Es sollte sich wohl relativ schnell eine Besserung zeigen. Wenn nicht, soll ich am Freitag wieder in die Tierarztpraxis kommen.

    Was könnte ich Elsa bis dahin noch Gutes tun? Habt ihr noch irgendwelche Empfehlungen?


    Danke schonmal für eure Einschätzungen :).

  • Armes Schwini. Hoffentlich geht es ihr bald besser.

    Den Kohlanteil würde ich vorübergehend weglassen und später auch nur alle paar Tage mal anbieten.

    Neben Heu füttere ich meinen Meeris auch viele Küchenkräuter (in diesem Fall könnten helfen Dill, Stangensellerie, Melisse, Thymian, Fenchel und Fenchelsamen und auch Kümmel und Anis), frische Wiese mit Löwenzahn, Blüten usw. bekommen meine Meeris auch und Äste mit Blättern z.B. Haselnuss oder Apfel.

    Vorübergehend Päppelbrei anbieten schadet bestimmt nicht. Wenn du es ihr einfach hinstellst kann sie ja selbst entscheiden, ob und wie viel sie möchte.

  • Danke für deine Tipps :).
    Heu füttere ich natürlich auch und verschiedene Küchenkräuter bekommen sie auch regelmäßig, aber nicht zu jeder Mahlzeit. Ich hatte gestern schon einige Kräuter besorgt, aber Dill gab es leider nur einen schon fast vergammelten Topf, den ich natürlich nicht gekauft habe. Werde heute nochmal versuchen, welchen zu bekommen.
    Mir ist aber aufgefallen, dass sie aktuell deutlich mehr Heu als Frisches frisst.


    Ihr Zustand ist im Vergleich zu gestern unverändert. Sie hat allerdings schon wieder knapp 30g zugenommen. Kot macht sie, aber ich bin mir nicht sicher, ob es weniger ist als normalerweise. Optimal sieht der Kot auch nicht aus. Er hat zwar noch eine gewisse Form, ist aber nicht mehr eindeutig als Böhnchen identifizierbar und wirkt etwas matschig.

  • Hi,

    wurde das Schweinchen mal geschallt?
    Ich würde die Gebärmutter + Eierstöcke anschauen lassen. Es kann sein, dass sie Zysten oder auch ein Problem mit der Gebärmutter hat.
    Bei so einer rasanten Gewichtszunahme, denke ich immer an Wassereinlagerungen....
    Denn Aufgasungen haben nicht immer etwas mit dem Futter zu tun.

    Es können auch schwerere Krankheiten dahinter stecken.

    Wie schaut der Kot denn aus, wenn er nicht "perfekt ist"`? Sind die Bohnen zipfelig, klein, matschig?
    Ein Gebärmuttertumor kann auch auf die Organe drücken, auch auf den Darm. Wenn dieser irgendwie eingezwängt ist, kann es auch schnell zu Aufgasungen kommen.


    Ich würde daher auf jeden Fall die Geschlechtsorgane schallen lassen.


    Alles Gute und gute Besserung!

  • Danke für deine Antwort und deine Tipps :)!

    Geschallt wurde sie noch nicht. Dann werde ich das so schnell wie möglich machen lassen.


    Die Bohnen sind zipfelig und etwas matschig. Etwas kleiner sind sie auch, aber noch nicht auffällig winzig.

  • Heute sah der Kot wieder besser aus, ansonsten war Elsas Zustand unverändert. Wir waren daher heute Vormittag nochmal bei unserer Tierärztin. Diese hat den Kot untersucht, wobei das Ergebnis unauffällig war. Die Gebärmutter war ebenfalls unauffällig.

    Da sie dann nicht mehr weiter wusste, hat sie uns an einen Spezialisten weiterempfohlen. Da sind wir heute Abend auch schon gewesen und haben jetzt auch eine Diagnose.

    Leider sieht es nicht so gut aus. Die Tierärztin in dieser Praxis hat nochmal ein Röntgenbild von der Seite gemacht und dabei festgestellt, dass Elsa einen Herzfehler hat, wodurch das Herz vergrößert ist. Dadurch ist die Lunge stark eingeschränkt und es befindet sich Flüssigkeit im Bauchraum. Auch die Futteraufnahme ist eingeschränkt, sodass die Aufgasung als Nebenfolge des Herzfehlers entstanden ist. Die Tierärztin war daher auch ganz erstaunt, dass Elsa noch so gut drauf ist und frisst. Die meisten Schweinchen mit dieser Diagnose fressen wohl bereits nichts mehr und sind apathisch. In solchen Fällen rät sie dann dazu, das Schweinchen gehen zu lassen.

    In Elsas Fall ist aber noch ein starker Lebenswille erkennbar, weshalb sie Einschläfern noch für zu früh hält. Stattdessen hat sie jetzt ein Herzmedikament und ein Medikament zum Entwässern bekommen. Wir müssen jetzt in den nächsten Tagen sehen, ob das Herzmedikament anschlägt, denn das ist wohl leider nicht immer der Fall. Also heißt es Daumen und Pfötchen drücken.

    Falls das Medikament gut anschlägt, kann Elsa noch eine gute Zeit haben, auch wenn ihre Lebenserwartung kürzer ist als bei Meerschweinchen allgemein. Falls nicht hat sie wohl nur noch ein paar Tage oder wenige Wochen. Die Tierärztin wird mich am Montag nochmal anrufen, um über die Entwicklung zu sprechen und einen Kontrolltermin zu vereinbaren. Sollte sich Elsas Zustand verschlechtern, kann ich aber auch am Wochenende in die Praxis kommen.

  • Die Medikamente haben relativ schnell angeschlagen, vor allem die Entwässerung.
    Das ist auch wichtig, damit das Herz entlastet wird. 1-3 Tage, damit würde ich rechnen.



    Bei den anderen Tieren hat sich der Zustand Zusehens verschlechtert.... Sie hatten keine Lebensqualität mehr. :(


    Wie geht es ihr heute?

  • Unverändert würde ich sagen. Sie frisst und macht alles gut mit, aber man sieht, dass sie etwas schwerer atmet (das ist aber jetzt schon die ganzen Tage so und nicht schlimmer geworden). Der Bauchumfang und das erhöhte Gewicht sind noch da. Letzteres müsste durch die Entwässerung doch auch etwas runter gehen, oder?

    Ich glaube, dass sie inzwischen wieder mehr Frischfutter frisst. Zwischenzeitlich hatte sie davon ja deutlich weniger und dafür mehr Heu gefressen. Kann aber auch Einbildung oder Wunschdenken sein.
    Ich hoffe mal, dass bald eine eindeutige Verbesserung sichtbar wird. Wir sind ja jetzt quasi an Tag 2 der Behandlung (vorher wurde ja nur die Aufgasung behandelt).


    Dass sich das so entwickelt, wenn die Medikamente nicht anschlagen, hatte ich befürchtet. Elsas Schwester hatte letztes Jahr ähnliche Symptome, da wurde aber nur die Aufgasung diagnostiziert. Bei ihr ging es von den ersten sichtbaren Symptomen bis zum Tod damals so schnell, dass keine Chance mehr für weitere Untersuchungen war. Sie hat allerdings auch schon nicht mehr gefressen und war apathisch. Im Nachhinein vermute ich, dass sie das gleiche hatte wie Elsa jetzt. So ein Herzfehler ist ja sicherlich auch genetisch bedingt. Ich hoffe, dass es durch die Behandlung bei Elsa jetzt besser ausgeht, aber falls es ihr irgendwann so schlecht geht wie ihrer Schwester damals, werde ich sie natürlich gehen lassen.

  • Das klingt erst einmal nicht schlecht.
    Vielleicht braucht sie auch etwas länger. Auf jeden Fall geht es ihr nicht schlechter und das ist richtig gut!


    Wenn du an frische Weinblätter kommst, kannst du die ihr auch anbieten. Sie wirken auch leicht entwässernd.

    Wann hast du den nächsten Tierarzttermin?

  • Ja, ich bin auch sehr erleichtert, dass es ihr zumindest nicht schlechter geht. Hatte ja wie gesagt damals bei ihrer Schwester gesehen, wie schnell es gehen kann.


    Frische Weinblätter wird schwierig, da ich jetzt spontan nicht wüsste, woher ich die kriegen soll. Aber ich frage mal im Bekanntenkreis.


    Ich werde morgen erstmal mit der Tierärztin telefonieren. Eigentlich soll das Herz noch geschallt werden, aber das macht wohl nur ein Kollege in der Praxis und der war krank als wir dort waren. Den nächsten Termin müssen wir daher noch ausmachen, aber die Tierärztin hat gesagt, dass sie uns dann ggf. einfach irgendwo dazwischenschiebt. Sie meinte aber auch, dass man das notfalls etwas nach hinten verzögern kann, da die aktuelle Medikation sowieso die einzige Behandlungsmöglichkeit ist.