Beiträge von Marie-Luise

    Der Kastrat sollte möglichst ein durchsetzungfähiges, aktives Tier sein und Erfahrung mit dem Gruppenleben haben. Wenn das der Fall ist, würde ich vermutlich erst abwarten, ob die beiden Weibchen sich durch seine Anwesenheit wieder besser vertragen. Ein Männchen mit nur einem Weibchen ist ja auch nicht so ideal für die Tiere. Ausnahmen gibt es natürlich immer.


    Wenn Du es versuchst und die beiden sich weiterhin nicht vertragen, kannst Du sehen, welches Weibchen mit den Kastraten besser auskommt oder ihm näher ist. Davon würde ich dann abhängig machen, wen ich weggeben würden, wenn es überhaupt sein muss.

    Aus meiner Sicht ist es auch eine Frage, wie warm sie in Innenhaltung gelebt haben. Falls Du immer durch Heizen die Temperatur über 20 Grad halten solltest in dem Zimmer, in dem sie bisher gelebt haben, wäre ich vorsichtig mit dem nach draußen setzen.


    Dabei muss man auch Bedenken, dass bei einer Vergesellschaftung einer aus den Schlafhaus vertrieben werden kann. Das würde es nochmal gefährlicher machen, gerade nachts. Aber auch wenn ein Tier aus Innenhaltung bei 15 Grad und Regen höchstens ein kleines Häuschen über dem Kopf hätte, wäre das gefährlich oder zumindest sehr unschön.


    Bitte schreibe doch mehr zu Deinen Tieren, den neuen und den Lebensbedingungen innen und außen.

    Je nach Konstruktion (offen, geschlossen, Größe u.ä.) und Lage des Balkons (geografische Lage, Schatten durch Bäume u.ä.) kann es dort im Sommer viel zu heiß werden. Meerschweinchen sind ja gegen Hitze empfindlicher als manche andere Tiere. Auch muss man klären wie man die Tiere und auch die Einstreu vor Regen und Schnee schützen und im Winter ein geeignetes Schlafhaus bieten. Auch können je nach Lage Wildtiere auf dem Balkon gefährlich werden.


    Zudem finde ich es bei kleinen Gruppen wichtig, dass die Schweinchen Anregungen durch uns Menschen bekommen, sonst ist das Leben m.E. zu langweilig und sie bewegen sich zu wenig.


    Die o.g. Punkte sprechen aus meiner Sicht ggf. für die Haltung im Wohnzimmer.


    Allerdings finde ich persönlich 2qm für 3 Tiere oder überhaupt für Meerschweinchen sehr knapp. Vielleicht könntet ihr ja noch eine Ebene über die volle Breite und mindestens 40cm Tiefe einplanen? Damit hätten sie Deckung unten ohne Platzverlust und bei 2qm Breite z.B. 40% mehr Fläche. Die Ebene wäre idealerweise 20-25cm hoch und hätte 2 flache Rampen.


    Sie tagsüber in den Garten zu bringen, bedeutet bei uns (in Norddeutschland), dass sie in rund 4 von 12 Monaten an den trockenen Tagen raus können. Das sind dann rund maximal 20 Prozent der Tage und da jeweils nur rund ein Drittel der 24 Stunden. Ich schreibe das so explizit, weil Auslauf draußen (wenn er gut gesichert ist) zwar eine sehr schöne Sache ist, aber keineswegs ein Ersatz für fehlende Fläche darstellen kann.

    Ob die Umstellung sanfter wird durch 2 Tage im alten Käfig oder ob es 5 Tage sein sollten oder direkt der Umzug in das neue Gehege das beste ist, kannst nur Du vor Ort beurteilen. Es hängt von den Tieren ab, ihrem Charakter, ihren Vorerfahrungen, den Unterschieden in der Umgebung usw.


    Als Illustration will ich folgendes berichten: Als wir unsere Schweinchen erstmals in ein großes Außengehege setzten, dachten wir, sie werden von dem Gras und dem Platz begeistert sein und haben den Fehler gemacht, sie einfach dort auf dem Boden abzusetzen. Sie sind völlig panisch irgendwo hingerannt und haben sich nicht mehr vom Fleck getraut. Sie waren völlig überfordert. Daraus habe ich gelernt und jetzt hatten wir sie diese Woche wieder erstmals in der Saison draußen. Dazu haben wir sie im Katzenkorb heruntergebracht und nur die Türen geöffnet und uns dazugesetzt. Sie haben unterschiedlich lang gebraucht, bis sie rausgegangen sind. Aber haben das dann in Ruhe getan, sind raus und wieder reingegangen und haben sich in Ruhe immer mehr Gebiet erorbert.


    Trotzdem waren beide Gruppen jeweils einen Tag hinterher platt. Sie waren nicht verängstigt danach, sondern erschöpft durch die ganzen neuen Eindrücke.


    Ich habe Erfahrung mit vielen Tierarten und muss sagen: Meerschweinchen sind schon extrem sensibel - zumindest manche von ihnen.

    Es ist gut, dass Du auch Zweige geben willst. Allerdings sollten die frisch sein. Ich legen jeden Abend neue Zweige hin und da gehen alle Jungs hier sofort dran. Zweige sind übrigens für die Darmflora auch nützlich. Ich wäre bei den hier bei uns noch ganz jungen Blättern allerdings genauso vorsichtig, wie bei allem anderen Neuen: also langsam anfangen.

    Ich hoffe, dass es nur daran liegt, dass sie die Führung von Mepsi nicht anerkennen will oder sie einander nicht mögen. Bei letztgenanntem hätte ich aber den Streit schon früher erwartet.


    Das Brommseln und die Aggressivität könnten aber auch durch hormonelle Probleme verursacht sein. Je nachdem wie gut die Notstation ist, würde ich das zumindest ansprechen. Weibchen sind ja eher gesucht und vielleicht wird sie schnell weitervermittelt. Wenn sie wegen hormoneller Probleme sich so verhalten würde, würde es in einer neuen Gruppe nicht besser, sondern mit der Zeit vermutlich noch schlechter werden.

    Ich würde möglichst die Combur 9 nehmen. Du kannst sie auch im Internet bestellen, aber in der Apotheke sollte es deutlich schneller gehen. Ich rufe bei so etwas vorher an und bestelle es, falls es nicht vorrätig ist. Fast immer kann ich es dann innerhalb von ein paar Stunden abholen.

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    Es freut mich, dass Du die Tiere übernehmen und ihnen ein größeres Gehege geben willst. Wenn man die üblichen Käfige kennt, empfindet man die im Handel angebotenen Holzgehege schon als groß. Leider sind die auch fast immer zu klein. 2x1 Meter sind schon das Minimum für Schweinchen, mehr wäre besser. Natürlich kann man auch z.B. 2,5x0,8m nehmen, aber die Tiefe sollte rund 0,8m nicht unterschreiten, da die Tiere sonst gezwungen sind, zu dicht aneinander vorbeizugehen und es schwer wir, Einrichtung sinnvoll zu stellen.


    Ich würde die Tiere in dem gewohnten Käfig zumindest ein oder zwei Tage in das Zimmer stellen, in dem sie später auch leben sollen. Dann können sie sich an Dich, die neue Umgebung, einschließlich der fremdem Geräusche und Gerüche, etwas gewöhnen und den Transport verarbeiten. Es kann auch gut gehen, wenn Du sie sofort nach der Ankunft in das neue Gehege setzt. Dann kann es aber auch sein, dass sie einfach aus Stress durch den Umzug aggressiv oder überängstlich gegen die anderen sind.


    Du wirst ja sehen, wie ängstlich sie sind und entsprechend würde ich versuchen, es so entspannt wie möglich für sie zu machen.


    Letztlich würde ich aber alle drei gleichzeitig in das neue Gehege (wenn es denn groß genug ist) setzen.


    Wichtig sind genug Deckungsmöglichkeiten, alle mit 2 einander gegenüberliegenden Eingängen oder auch Tücher über dem Gehegerand oder als Abdeckung oder "Trennwand", um ihnen Deckung zu bieten und Möglichkeit einander aus dem Blickfeld zu gehen.


    Alles Gute für Schweinchen und berichte gerne weiter!

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    Es tut mir leid, dass Euer Keks seine Weibchen alleine zurücklassen musste! Darin liegt sicherlich auch das Hauptproblem: Ein Männchen ist für Weibchen sehr wichtig. Er sollte Sicherheit und Ruhe in die Gruppe bringen und auch bei Streit schlichten. Leider übernehmen nicht alle Kastraten diese Aufgaben, aber viele schon. Auch Euer Keks scheint da einen positiven Einfluss gehabt zu haben.


    Meerschweinchen können auch durchaus tagelang trauern. Hier sieht es aber zumindest auch danach aus, als würde Bella meinen, ganz die Führung übernehmen zu müssen, da der Mann im Haus jetzt fehlt. Das ist für Weibchen oft eine Überforderung, die weder ihnen selbst noch den Partnertieren gut tut.


    Ich würde zeitnah einen älteren Kastraten dazunehmen. Aufgrund des Alters Deiner Mädels stelle ich mir 3-6 Jahre ideal vor. Ein deutlich jüngeres Tier würde vermutlich die Weibchen nerven oder sich selbst langweilen. Zudem wäre es ja auch bei der geplanten Aufgabe der Haltung unschön, jetzt ein jüngeres Tiere dazuzunehmen. Am besten lässt Du Dich da von einer guten Notstation beraten, welches Tier vom Charakter und den Erfahrungen her passen könnte.


    Alternativ könntest Du versuchen, einen guten Platz in einer anderen Gruppe für Deine beiden Weibchen zu finden.


    So wie Du es beschreibst, ist die Situation nicht schön und kann noch schlimmer werden. Auch Weibchen können ja richtig beißen oder den anderen so drangsalieren, dass der körperlichen oder seelischen Schaden nimmt. Selbst wenn dann später ein Männchen dazukäme, wäre der Schaden - auch in der Beziehung der beiden - nicht wieder einfach weg. Ich würde also sehr schnell handeln.


    Berichte wenn Du magst bitte weiter, wie es sich entwickelt. Alles Gute!

    Die Sache mit dem Orniflox habe ich angesprochen. Sie meinte daran kann es nicht liegen und dass wenn er einmal das Orniflox nun schon so lange nimmt, dann wäre es schädlicher zu wechseln als es einfach laufen zu lassen. Er soll es noch weiter nehmen mindestens bis zum Fäden ziehen.

    Wie hat sie denn festgestellt, dass es nicht an der mangelnden Wirkung des AB liegt?


    Wenn es nicht wirkt, ist es nur schädlich es zu geben und man riskiert, dass die Entzündung ihn weiter schädigt - von den Schmerzen ganz abgesehen.


    Bitte verstehe mich nicht falsch: Ich sage nicht, dass das AB nicht wirkt, ich frage mich nur ob die Schmerzen durch die nicht beseitigte Entzündung kommen. Ich würde daher zumindest den Urin mit den o.g. Teststreifen überwachen. Als Laie - das müsste also verifiziert werden - gehe ich davon aus, dass die Entzündung nach zweieinhalb Wochen AB nicht mehr im Urin feststellbar sein dürfte, wenn das AB wirkt.

    Wenn es nur die Nachwehen wären, wäre es ja gut. Ich habe allerdings schon mehrfach von Fällen gelesen, in denen Enrofloxacin (der Wirkstoff in Orniflox, Baytril u.ä.) gerade bei Blasenentzündungen nicht geholfen hat. Hast Du mal den Urin auf Entzündungen getestet?


    Falls Du damit noch nichts zu tun hattest, findest Du hier eine ausführliche Erklärung und Anleitung: https://das-meerschweinchen-fo…/index.php?topic=1303.msg. Das kann keinen Arztbesuch ersetzen, falls der nötig sein sollte, aber Du kannst selbst schon besser einschätzen, wie die Lage ist. Die Teststreifen kann man in der Apotheke kaufen.

    Ein Antibiogramm kann man nur machen, wenn Eiter da ist. Das hätte man also beim ersten Mal machen müssen, zumal es einige Tage dauert, bis man das Ergebnis bekommt.


    Ich kann es offen gesagt nicht verstehen, dass auch noch die Tiere unter diesen ganzen unsäglichen Maßnahmen leiden müssen. Ich fürchte auch noch, dass sich das einbürgern wird, wenn wir nicht als Halter dagegen angehen - zum Schaden für die Tiere.

    Schön, dass es sich gut entwickelt hat! Und ich sehe es wie Andreas: Möglichst würde ich dem Schweinchen den Stress beim Tierarzt ersparen. Ihn dann nicht einmal selbst halten zu können, wäre für mich noch weniger akzeptabel. Ich würde versuchen, mir zeigen zu lassen, wie Du es beim nächsten mal selbst machen sollst. Dann können sie auch nicht verlangen, dass Du draußen wartest. ;-)