Beiträge von Marie-Luise

    OD kann auch bei Nicht-Satinschweinchen auftreten, das sollte man halt bei allen Hinweisen auf das Fell nicht vergessen. Und genau dieser Hinweis fehlt mir ganz oft bei dem Thema

    Da es im Blick auf den Vorwurf, Halbwissen zu verbreiten, zum Thema hier gehört, möchte ich hierauf kurz eingehen:


    Meines Wissens trat OD genetisch bedingt zunächst nur bei Satin-Schweinchen auf. Durch die Kreuzung von Satin-Schweinchen oder Satin-Trägern mit "normalen" Meerschweinchen, kam es dann dazu, dass auch Tiere, die kein Satin-Fell haben (aber Satin-Träger sind), OD haben können. Genauso können zwei Meerschweinchen mit Fell Junge bekommen, die Skinny Pigs sind.


    Sollten diese Informationen richtig sein, würde der Genpool der Meerschweinchen durch solche Mutationen, die weitergezüchtet werden, verdorben werden. Und das fände ich dann zusätzlich traurig.


    Sollte ich falsch informiert sein, freue ich mich über Korrekturen.

    Der Pilz ist ohnehin überall. Sie jetzt noch oder wieder ganz zu trennen, würde daher keinen Vorteil bringen.


    Sobald klar ist, dass es Pilz ist und ggf. welcher, könntest Du über ungiftige Behandlungsmöglichkeiten nachdenken. Ich habe keine eigene Erfahrung damit, aber gelesen von verdünntem Lebermoosextrakt teils in Kombination mit Rizol o.a.. Schaden sollte es nicht und sollte es bei Euch nicht helfen, könntest Du immer noch stärkere bzw. giftige Mittel einsetzen. Hier findest Du einige https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1215. Mit dem Tierarzt absprechen würde ich es natürlich trotzdem.

    Gegen den Juckreiz beim Verheilen der Wunden kann man auch Fenistil Tropfen versuchen, das lindert Juckreiz.

    Nach dem, was ich gelesen habe (s. u.a. die https://www.apotheken-umschau.…STIL-Tropfen-1329096.html) wirkt Fenistil bei allergisch bedingtem Jucken. Bei einer normale Wundheilung ist das doch etwas anderes?

    Ich habe keine Ahnung wieviele Meerschweinchen in Not es in Südafrika bzw. im Einzugsgebiet Deiner Freunde gibt. Falls das viele sein sollten und wenige geeignete Stellen, würde ich, das Geld und die Zeit vorausgesetzt, auch vielen Tieren dort ein schönes zu Hause bieten.


    Auch auf die Gefahr hin, hier bei manchen Entsetzen auszulösen: In dem Falle fände ich es auch gerechtfertigt, wenn nicht jedes schwächelnde oder krank werdende Tier so versorgt würde, wie wir es mit üblicherweise 2-6 Tieren machen können. Wenn man sich Tiere beim Züchter oder im Zoogeschäft kauft, hat man eine andere Verantwortung, als wenn man Tieren, die sonst vielleicht ganz schlecht gehalten würden, ein gutes Leben mit dem Risiko eines früheren Todes durch fehlende Sonderpflege bietet. Und natürlich kann das bedeuten, dass ein Tier sich einige Tage mit einer unentdeckten Krankheit quält. Aber wer viele Tiere hatte, hat es meistens auch schon erlebt, dass er ein Tier "zu lange" hat behandeln lassen und dadurch das Leid verlängert hat.


    Ich spreche nicht davon, ein offensichtlich krankes Tier einfach ohne Hilfe, sondern davon, dass in einer so großen Gruppe von Nottieren, das eine oder andere einfach nicht gesehen werden wird oder man nicht z.B. 20 Tiere täglich päppeln oder sonst wie behandeln kann.


    Das andere ist: Ich versuche alle Informationen zu lesen, die ich zu Gruppengrößen und -zusammensetzungen finden kann. Mein bisheriger Stand ist: Große Gruppen, also rund 20 Tiere aufwärts, sind viel stabiler und entspannter als kleinere Gruppen. Dann kann man anscheinend auch sehr locker mit dem Verhältnis von Kastraten und Weibchen umgehen. Ich hatte kürzlich eine Gruppe beobachtet, mit rund 40 Tieren, von denen etwa 15 Kastraten waren.


    Sollte jemand da gegenteilige Informationen oder Erfahrungen haben, bin ich sehr interessiert daran. Ansonsten hätte ich, wenn alles andere passt, keine Bedenken bei beispielsweise 50 Tieren in einer Gruppe.


    Sollte es dort viele Nottiere geben, die unkastrierte Böckchen sind, die nicht mehr kastriert werden können, würde ich höchstens für diese eine gut abgetrennte zusätzliche Gruppe aufmachen. Aber auch da sollten es dann viele Tiere sein.

    Zur Bestätigung bzgl. Marder und Katzen: Bei uns laufen Tag und Nacht leider viele Katzen aus der Nachbarschaft herum. Dennoch habe ich neulich einmal einen Marder gesehen und davor wahrscheinlich schon einmal. Es war jedesmal im Dunkeln neben dem Gehege, das aber nachts leer ist. Deswegen würde ich auch unsere Schweinchen nicht eine Nacht draußen lassen. Wir haben den punktverschweißten Volierendraht leider auch nur in den Boden eingelassen. Das scheint aber nicht immer zu reichen, zumal auch Ratten ein Problem werden können.


    Ich fand diesen Artikel lesenswert: https://meerschweinchenwiese.d…icherheit-fuchssicherheit

    carlina Ich finde das auch sehr gut, was Du das alles ziehst!


    Ich hatte noch nie mit Rollrasen zu tun und frage mich daher: ist der, damit das Prinzip funktioniert (mit sehr wenig Erde, gut wachsen) nicht sehr stark gedüngt? Und wie lang dauert es ggf. bis der Dünger abgebaut ist und man ihn bedenkenlos verfüttern kann?


    Ein anderes Thema für mich ist die Gefahr von Pilz im - nicht am - Weidelgras. Rasenmischungen enthalten oft zu einem großen Teil Weidelgras. Ich füttere das auch immer noch aus unserem Garten, aber so ganz wohl ist mir dabei nicht.

    Mara Ich weiß, dass Du es so gemeint hast und nichts anderes hattest Du auch geschrieben. :) Meine Zeilen waren nur aus Vorsicht als Ergänzung gedacht, damit es nicht unwissend wie ein Mittel zum Spülen verwendet wird. Vielleicht wäre der Hinweis nicht nötig gewesen, aber ich dachte sicher ist sicher.

    Plurb Danke, dass Du sachlich und freundlich geantwortet und die Verlinkung nicht als indirekten Angriff auf Deine Schweinchen verstanden hast. Gerne möchte ich noch auf ein paar Punkte eingehen:


    Dass sie nicht immer gar so wärmebedüftig sind wie dort geschrieben wurde, kann ich mir einerseits gut vorstellen. Andererseits schreibst Du selbst, dass sie einen "nackten" Artgenossen haben sollten, "weil sie ein bisschen Kuschelbedürftiger sind wie die haarigen Varianten." Kann das nicht auch zu dem passen, was dort geschrieben wurde, dass sie lieber kuscheln, weil es ihnen kalt ist?


    So manche Argumente in dem von Dir verlinkten Text finde ich schwach, z.B.

    Zitat

    Dass Skinnys in unseren Breiten nicht dauerhaft draußen leben können, liegt nicht an den Skinnys, beziehungsweise dem minimalen Schutz vor Kälte, welchen das dünne Meerschweinchen-Fell bietet, sondern am deutschen Klima.

    Vorher wird aber behauptet, es läge nur an der dicken Haut und nicht dem Fell, dass Meerschweinchen draußen überleben können. Bei Skinny Pigs sei die Haut sogar noch dicker. Warum können sie dann im Gegensatz zu normal behaarten Schweinchen nicht draußen leben hierzulande?


    Zitat

    Anders als es so oft heißt, brauchen Skinnys übrigens keine speziell beheizten Zimmer von 25 bis 26 Grad. Normale Zimmertemperatur um die 20 Grad, bei der wir Menschen uns - angezogen - wohl fühlen, reicht völlig aus.

    Ein behaartes Meerschweinchen braucht keine 20 Grad. Unsere Tiere in Innenhaltung haben z.B. in der Nacht im Winter nur 12-13 Grad und wie gesagt, in Außenhaltung leben viele sogar bei Frost außen und Temperaturen in der Schutzhütte, die nur ein paar Grad über Null liegen.


    Zitat

    Wobei ein Skinny bei der Flucht vor einem Raubtier durch die Dornenhecke eher überleben würde als zum Beispiel ein Lunkarya.

    Es gerade mit einem Lunkarya zu vergleichen ist schwach: Diese armen Tiere müssen für das Schönheitsempfinden mancher Menschen ihr ganzes Leben in verschiedener Hinsicht leiden und sind sicherlich nicht sehr naturnah.


    Um es nicht noch länger zu machen, will ich es bei diesen Beispielen bewenden lassen und auf einen aus meiner Sicht entscheidenden grundlegenden Punkt kommen:


    Menschen züchten und behandeln seit Jahrtausenden Tiere so, wie es ihren Einsatzzwecken und Idealen entspricht. Viele Möpse röcheln, weil eine kurze Schnauze in Verbindung mit großen Augen doch so niedlich ist. Pudel müssen Haareschneiden und z.B: zu kurzes Fell im Winter über sich ergehen lassen, weil manche Menschen auch bei Hunden Locken mögen, die sich in eine modische Form schneiden lassen. Noch krasser: Männliche Nachkommen von Legehennen werden geschreddert, weil sie unbrauchbar sind durch Züchtung. Es gibt leider noch viele, viele Beispiele, aber allen ist eines gemein:


    Diese züchterischen Veränderungen nutzen nur den Menschen und schaden den Tieren mehr oder minder stark.


    Wenn man Tiere als "Produktionsmittel" wie moderne Legehennen züchtet und hält, behauptet man zumindest nicht, sie aus Tierliebe zu halten. Wenn wir aber Meerschweinchen halten, dann tun wir es doch, weil wir die Tiere lieben. Und die Liebe verpflichtet mich dazu zu fragen:


    Was hat das Tier von einer züchterischen Veränderung?

    Hat ein Skinny Pig einen Vorteil von seinen fehlenden Haare oder vielleicht doch einige oder viele Nachteile?


    Das Fell ist ein wesentlicher Bestandteil aller Nagetiere. Mit ihm schützen sie sich nicht nur, sondern sie kommunizieren z.B. auch damit, indem sie das Fell aufstellen. Habe ich als Mensch das Recht, nur weil ich es niedlich oder was auch immer finde. so stark in Tiere einzugreifen? Denn ja, die Züchter greifen ein, indem sie nicht intakte Tiere vermehren. Selbst wenn man bei der bewussten Inzucht, aus der die Skinny Pigs entstanden sind, von einer "natürlichen" Mutation sprechen wollte, könnte man genauso gut jeden anderen Defekt in einer Zucht rechtfertigen und weiterführen.

    Die Frage ist ja, wie ist das Trockenfutter zusammengesetzt. Hast Du noch eine Beschreibung der Zutaten?


    Sollte es z.B. nur gepresstes Heu sein, ist das zwar auch nicht gesund, aber m.E. keine große Umstellung, wenn er statt dessen "nur" noch richtiges Heu bekommt. Sollte es - als anderes Extrem - Getreide, bunte "Backwaren" u.ä. enthalten, würde ich es auch langsam reduzieren. Allerdings würde ich an solches Zeug nicht die anderen Schweinchen heranlassen. Du musst sie ja nicht in einem Rutsch an das heranlassen, was Du ihm abgewöhnen willst. Wie willst Du das denn dosieren, wieviel er und die anderen fressen? Ich würde es ihm in dem Falle alleine geben oder die andern ablenken mit guten Futter, während er seine Portion davon frisst.


    Mit anderen Worten: Entweder ist ein Ausschleichen nötig, weil es eine Nahrungsumstellung ist, dann wäre es aber auch eine Umstellung für Deine anderen Tiere, oder es ist nicht nötig (s.o.), dann brauchen Deine und er es auch gar nicht zu bekommen.

    Gibt es denn Alternativen zum Fleece? Marie-Luise du hast doch auch kein Fleece, was nimmst du denn?

    Ich nehme statt Fleece bisher Frottee-Handtücher auf den viel benutzten Flächen und Bettwäsche auf den Freiflächen. Dabei arbeite ich auch mit Schichten und kleineren Stücken, die ich beide (Inko u. Handtuch) trocknen kann morgens und abends. Wahrscheinlich ist die Baumwolle eher feucht, aber bei zwei Schweinchen und viel Platz und trocknen zwischendurch, ist das kein Problem. Wie es bei deutlich mehr Schweinchen gehen würde, weiß ich noch nicht. Ich träume ja immer noch von 8 Tieren. Waschen muss ich bisher alle vier Tage eine Maschine voll.


    Ein schöner Nebeneffekt von Handtüchern ist, dass Heu und Haare sich einfach abschütteln lassen.

    Kann mir jemand Molton oder inko Unterlagen empfehlen? Gibt es da große Unterschiede?

    Wahrscheinlich werden die Begriffe nicht immer einheitlich verwendet. Molton ist ein saugfähiger Stoff aus 100% Baumwolle (zur Sicherheit immer nachlesen), der aber selbst nicht wasserdicht ist. Inkontinenzunterlagen können aus allem möglichen Material bestehen. Ihr Merkmal ist, dass sie saugfähig sind und wasserdicht.


    Ich kaufe Inkontinenzunterlagen, die oben und unten aus Molton bestehen und in der Mitte Polyurethan als wasserdichte Folie haben. Das ist leider auch Kunststoff, aber erstens soll dieser spezifische Kunststoff nicht so schädlich sein, zweitens löst sich davon m.W. nichts beim Waschen und drittens kommen die Schweinchen nicht damit in Berührung. Ich hatte verschiedene fertige Inkontinenzunterlagen gekauft und auch Meterware (STOFFKONTOR Molton Meterware wasserdicht Breite). Die Meterware finde ich gut, weil ich sie passend mit einer Zickzackschere zuschneiden kann. Bisher hat sich bei Kochwäsche nichts gelöst in einem Jahr.

    Ich dachte ursprünglich auch, Einstreu sei natürlicher, nur gibt es da eigentlich Aspekte, die dem natürlichen Boden ähnlicher sind, andere weniger:


    Es gibt keinen natürlichen Untergrund und auch m.W. keinen in traditionellen Indiohäuser, der dem Streu in der Struktur entspricht. Streu ist sehr oder relativ locker, bietet also keinen natürlich Halt beim Laufen. Staub steigt bei fast allen (oder allen?) Sorten auf beim Rennen. Das Futter wird mehr oder minder "paniert".


    Auf Streu haben meine Jungs beim Markieren Zeug eingesammelt, auf Stoff (bei uns Frottee) reinigen sie die Perinealtasche dabei. Das war auch auffallend, weil es in den ersten Tagen zeitweise heftig "geduftet" hat, beim Markieren auf Stoff. Später kam das fast nicht mehr vor. (Natürlich kann man die Perinealtasche als Mensch reinigen, aber ich finde es viel besser, wenn das nicht nötig ist.)


    Da selbst unbehandeltes Holz Formaldehyd enthält, das es in geringen Mengen auch abgibt, weiß ich nicht, wie das bei der großen Oberfläche der Späne ist. In der Natur laufen sie ja nie auf Holz oder gar Holzspänen, nur auf Grünzeug, Erde, evtl. Steinigem, Blättern u.ä.


    Die Gefahr durch Mikroplastik aus dem Fleece und evtl. Waschmittelrückständen ist natürlich erst recht zu bedenken.


    Bei Fleecehaltung ist der Boden u.U. zu hart, wenn man nicht genug Stoffschichten verwendet.


    Solange ich Streu hatte, habe ich immer Stroh darübergestreut. Das hat einen Teil der Nachteile reduziert. Jetzt habe ich nur noch zwei Kisten mit Streu und Stroh, in denen sie zeitweise gerne liegen und auch mal etwas wühlen.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das nicht ein Freilauf in der Wohnung, sondern ein Außengehege. Sollte das richtig sein, sollte das Außengehege mardersicher sein, wenn man sie Tag und Nacht dort hineingehen lässt. Ehe wir nicht mehr über das Gehege und den Stall wissen, ist es aus meiner Sicht schwierig einen passenden Vorschlag zu machen.