Beiträge von Urfnip

    Ich möchte ehrlich gesagt auch nicht "schuld" daran sein wenn es das Mädel nicht schafft wegen der Kastra und dann war es doch "nur" die Blase oder sonst etwas.


    Eine gute Ultraschalluntersuchung mit Fokus auf Blase/Gebärmutter/Gedärme würde ich auf jeden Fall vor diesem letzten drastischen Schritt machen bei einem Tierarzt der dir kompetent erscheint (am besten dann auch beim geplanten Operateur).

    Also 100% fit war bisher bei mir auch kein Schweinchen. Wie betrunken herumtorkeln hatte ich allerdings erst nach einer Bagatell-OP und ich empfand das als extrem unangenehm, er hatte aber auch aussergewöhnlich lange nach der OP um wieder fit zu werden. Die anderen 2 OPs am selben Schweinchen waren mit viel weniger Aufwachproblemen behaftet (kleine Augenkorrektur und Leistenbruch). Lag vermutlich an der Narkoseart, letztere beide waren mit Inhalation.

    Ich wollte die normale Kastra auch nicht verteufeln. Bei mir sind es auf 4 Kastrarionen halt ausgerechnet die Bauchkastra die ein Meerileben gekostet hat, die anderen 3 haben die Flankenkastra gut gemeistert. Auch wenn bei der Bauchkastra vermutlich ein überdosiertes Schmerzmedikament zum Tod geführt hat hinterlässt das halt trotzdem Spuren...


    Ich habe es mir zur Mission gemacht, dass immer mehr davon wissen und das vielleicht eines Tages die Standardmethode wird. Denn schon nur die Wundheilung ist viel weniger kompliziert über die Flanken :) ich hatte meine normale TÄ auch darauf angesprochen bevor sie es kannte und ein paar Monate später hat sie es dann auch erlernt. Ob das Zufall ist oder nicht weiss ich nicht aber trotzdem finde ich es toll wenn sich Wissen verbreiten kann.

    Ich kann dir wahrscheinlich nicht helfen. Ich bin aus der Schweiz und kenne hier 2 TÄ die es machen, 1x an der Tieruniversitätsklinik Zürich und neu auch ein Privattierarzt in Zug. Löwenzahn kann vielleicht helfen auch wenn er aus einer anderen Region kommt, da wurde die Flankenkastration auch schon gemacht, er kennt auch eine Züchterin (die Flauschwolken?) die wiederum auch mehrere Tiere kastriert hat. *Ulrike* hat in "meinem" Thema auch ein Bild gepostet wo die Flankenkastration angewendet wurde. Mehr Anlaufstellen kenne ich leider auch nicht :( es gibt aber durchaus auch die Möglichkeit über den Bauch zu operieren, gibt es hier auch Erfolgsgeschichten.

    Es ist sehr schwierig. Bei beiden wollten sich jeweils 3 Tierärzte, wovon ich 1 als sehr kompetent empfinde, nicht darauf festlegen, dass das Blut im Pipi von der Gebärmutter kommen könnte. Ich habe ziemlich viel Geld liegen gelassen v.a. bei Xanani, weil ich eine wirklich gesicherte Diagnose wollte und nie eine erhalten hatte. Es hiess immer nur "sieht auffälliger aus..." aber nie "Genau das ist es!".


    Bei beiden wurde allerdings ausgeschlossen, dass die Blase das Problem ist, da bei beiden auf den Schallbildern diese ok aussah. Auch Blasensteine wurden mit Röntgen ausgeschlossen.


    Denke, diese Gewissheit fehlt dir noch oder?

    Ah entschuldige hatte nur die Hälfte beantwortet. Also Holly ist noch sehr jung und wurde mit 6 Monaten kastriert, bis auf einen kleinen Durchhänger am Tag darauf hat sie das Ganze sensationell weggesteckt.


    Xanani war die zweite, sie ist schon 3.5, generell sehr fragil und anfällig und verträgt die meisten Medikamente nur sehr schlecht. Bei ihr müssen Narkosen am unteren Limit berechnet werden. Dazu kam, dass sie durch die Gebärmutterprobleme schon seit 3 Monaten chronisch gebläht war und Verdauungsprobleme hatte. Du siehst, nicht gerade die besten Voraussetzungen. Sie musste ich ein bisschen länger pflegen, sie hat aber sofort wieder gefressen zuhause und hat nur für etwa 4 Tage 2-3x täglich etwas dunnflüssigeren Päppelbrei extra gekriegt weil sie am Anfang nur Heu fressen wollte und das natürlich für den Flüssigkeitshaushalt schlecht ist. Die OP ist jetzt 1.5 Monate her und sie ist wie ausgewechselt das blühende Leben. Kein Blut im Pipi, kein Pressen, keine Blähungen mehr.


    Ich würde bei einer so schwierigen OP wie Kastration lieber den langen Weg auf mich nehmen. Und erkundige dich nach der Möglichkeit einer Kastration über die Flanken, das ist so massiv viel schonender! Aus welcher Region kommst du?


    Die Nachsorge aka Fäden/Klammern entfernen, Wundversorgung können auch andere kompetente Tierärzte, das ist ja grundsätzlich bei jedem TA ähnlich.

    Für mich hört sich das nach dem an was meine Holly hatte. Eine mit Flüssigkeit gefüllte Gebärmutter. Bis auf phasenweise Blut im Pipi war sonst nichts Auffälliges, sie hat ab und zu auffällig gepinkelt und dabei gefiept, im Urin war immer Blut (mal sichtbar, dann wieder nur durch die genannten Urinsticks auffindbar). Eine zweite Dame namens Xanani hatte hier ebenfalls länger Probleme mit der Gebärmutter. Durch das Pressen beim Urinieren kommt auch ein wenig Gebärmutterinhalt jeweils mit heraus, was dann eben blutig sein kann.


    Bei beiden wurde erst auf die Blase getippt, bei beiden war es schlussendlich die Gebärmutter (1x mit Flüssigkeit gefüllt, 1x leicht entartet/entzündet mit Zysten) welche die Beschwerden verursachte. Sie wurden beide vor kurzem kastriert und sind nun vollkommen beschwerdefrei.


    Soviel zu meiner These, dann stellt sich allerdings die Frage nach der Konsequenz. Eine Kastration bzw. OP ist ein sehr schwerwiegender Eingriff und je nach TA überleben es nicht mal 50% der Schweinchen. D.h. du brauchst a) zwingend einen erfahrenen Heimtierspezialisten (ein "normaler" Tierarzt wird dir nichts nützen) und b) eventuell sogar einen, der die sogenannte Flankenkastration kennt. Ich habe in dem Thema ein wenig dazu geschrieben:


    https://www.meerschweinchen-ra…e-vollkastrationsmethode/