Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

bock hinkt - keiner weiß warum

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • vielleicht hat hier ja jemand ne idee was ich noch versuchen könnte.


    ein notschweinchen kam hier völlig unterernährt an, kaum fell und nen riesen abzess am hals.


    er wurde kastriert und bei der op wurde auch gleich der abzess ausgeräumt. der ging so tief, er lag unterm muskel und der bock ist daher fast verblutet.


    er hat das aber überstanden. nach einer ganzkörperpilzbehandlung ist auch das fell wieder da und er hat auch schon wieder gut zugenommen, als plötzlich sein linker fuß am gelenk angeschwollen war. auch eine kleine wunde war dort zu sehen. aber kein eiter oder so...trotzdem sah es aus wie ein loch was zum gelenk führte.


    es wurde natürlich auf gelenksentzündung mit AB behandelt. die wunde ging vollständig weg, die schwellung blieb noch ein bisl, er hinkte immer noch.
    röntgenbild ohne befund. nichts zu sehen. dann wurde nur noch metacam gegeben. alles verschwand und er lief wie ein gesundes schwein, popcornte usw.


    nun hab ich das schmerzmittel nach insgesamt 4 wochen abgesetzt. 4 tage war alles ok und nun hinkt er wieder.


    ich hab keine idee was es denn sein könnte. ihr???


    es wäre doch wirklich schön, wenn der süsse irgendwann mal gesund werden würde.

  • Ich hab hier einen ähnlichen so einen Fall. Bei ihr ergab das Röntgenbild aber schon einen Befund, nämlich verformtes Ellenbogengelenk (Kugel ist minimal anders geformt als die Pfanne), aber nicht entzündet und (noch) keine Arthrose. Die TÄ sagt, dass es wohl sein kann, dass das die Ursache ist für die Schmerzen, aber dass sie das nicht mit Sicherheit sagen kann. Fakt ist, dass diese Pfote weniger belastet wird. TÄ meinte, die Ursache für diese Missbildung läge eventuell an Nährstoffmangel während dem Aufwachsen. Sie meinte auch, dass die Missformung schlimmer ist, als es auf dem Bild aussieht, weil man die anderen Seiten das Gelenks ja beim Röntgen nicht angucken kann. Vielleicht ist sowas auch für deinen Patienten möglich?
    Anfangs bekam Nono Metacam und hatte keine Probleme mehr, aber als ich das absetzte, kam es wieder. Wie bei deinem Schweini. Sie frisst auch merklich schlechter, ich vermute wegen der Schmerzen. Seitdem bekommt sie täglich Traumeel und es geht ihr blendend. Alle paar Wochen lasse ich das mal einen Tag weg, um zu sehen, ob es nicht doch wieder ohne geht (will ja nicht umsonst Medikamente geben, auch nicht homöopathische), aber dann merke ich sofort, dass sie schon gegen Mittag weniger aktiv wird und gegen Abend nur noch die Hälfte frisst. Geht also nicht ohne.
    Ich weiß natürlich nicht, ob das bei deinem Kleinen in irgendeiner Weise auch zutrifft, aber ich hoffe, dass meine Erfahrungen dir weiterhelfen können.
    Gute Besserung für ihn!

  • Rheuma? Gicht?
    Auf jeden Fall wohl was entzündliches sonst würde Metacam nicht so gut wirken.


    Da er ja diese heftige OP mit dem Abszess hatte würde ich an deiner Stelle hoffen dass das Bein "irgendwie" damit zusammenhing (erhöhte Entzündungsneigung o.ä) und sich evtl. mit der Zeit wieder fängt.
    Ist jetzt natürlich auch nur rumgerätselt.
    Grüße
    Luchs

  • danke selene, das hilft mir auf jeden fall weiter. ich werd das noch mal mit dem doc besprechen, ob da sowas ähnliches auch in frage kommen könnte.


    blöd, dass er damit ja so gut wie nicht vermittelbar ist. doppelt blöd das er mit einem notmädel zusammen sitzt was nicht vermittelbar ist weil sie kein anderes schwein akzeptiert. er ist der einzige der mit ihr zurecht kam und nun sind sie ein herz und eine seele. heißt ja für mich, dassich beide behalten muss und somit meine eigene gruppe reduzieren muss :?
    glaube kaum, dass ich jemanden finde der 2 schweine nimmt mit handicap...aber man soll niemals nie sagen. na ja..die sorgen einer notstation :roll: :wink:


    luchs, wieso meinst du das es auf jeden fall etwas entzündliches ist? metacam ist zwar entzündungshemmend, weswegen es bei ihm ja auch verschrieben wurde, aber letztendlich in erster linie der schmerzen wegen. es kann doch auch sein, dass er nur aufgrund dessen das er keine schmerzen mehr hat wieder normal läuft, auch ohne entzund...
    würde mich interessieren wie du das so ableitest :)

  • Ich bin selber chronische Schmerzpatientin...aber ich bin natürlich ein Mensch, kein Schwein (wobei, manchmal bin ich mir nicht so sicher).
    Insofern ist mein Wissen mit Vorsicht zu genießen.
    Ich habe selbst den Wirkstoff Meloxicam (Handelsname Z.B. Metacam) genommen (länger) und es wirkt nur wenn eine Entzündung beteiligt ist schmerzlindernd.
    Sprich die schmerzlindernde Wirkung existiert nicht, wenn die Schmerzen muskulär oder durch Neuralgien oder sonstwie verursacht werden.
    Hat mir mein Schmerztherapeut so erklärt. Und ich habe es eben selbst erlebt.
    Meloxicam gehört im weiteren Sinne zu den NSAR. Also so wie Diclofenac, Ibuprofen u.ä. Die wirken alle entzündungshemmend und über diesen Kreislauf schmerzlindernd. Bei sehr vielen Schmerzen ist eine Entzündungsreaktion beteiligt, aber eben in unterschiedlichem Maße stark und nicht bei allen.
    Wenn z.B. Gelenke geschwollen und heiß sind, wird ein Arzt immer erst ein NSAR verschreiben, da da auf jeden Fall eine Entzündung beteiligt ist.
    Bei mir hat Meloxicam so gut wie gar nicht schmerzlindernd gewirkt, da kaum eine Entzündung beteiligt ist.
    Wie gesagt, ich bin kein Arzt, habe mich aber ziemlich intensiv damit beschäftigt. Trotzdem: keine Garantie auf gar nix im Leben :wink:
    Grüße!
    Luchs

  • aaaaaaaaaaaaaaaaaah :idea:


    ja das macht dann natürlich sinn.
    hmm...
    also arthrose ist demnach auch entzündungsbedingt..weil mein arthroseschwein auch metacam bekommt.... hm hm hm....


    na da hab ich ja jetzt wieder was gelernt und gut zu grübeln. danke für diese ausführliche erklärung. ich denke schon, dass es aufs schwein übertragbar ist was du erlebst.


    also danke für diesen wertvollen hinweis!

  • gerne gerne. Wie gesagt alles so ein bißchen unter Vorbehalt, auch weil die Schmerzforschung noch in den Kinderschuhen steckt und alle Weile (oder je nach Richtung) mal wieder was anderes behauptet :wink: Aber das ist schon "Standard" was ich da so schrieb & eben eigen erfahren.


    Genau, Arthrose ist so ein typischer Kandidat für entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR). Im Vergleich z.B. zu Diclofenac hat Meloxicam eine längere Halbwertszeit, sprich man muss es nur einmal am Tag nehmen weil es solange im Blut bleibt. Darum ist es eben für Rheuma usw. wo es nicht um "Schmerzdurchbrüche" von 2h geht sondern um längere Zeiträume, gut geeignet.


    Ich drück deinem Kleinen feste die Daumen. Ich habe echt Hoffnung, dass sein Körper dass auf Dauer wieder regelt, gerade weil es nach der OP aufkam.


    Ansonsten finde ich Traumeel oder andere homöoph. Mittel auch einen Versuch wert.


    Toi toi toi, Grüße Luchs

  • Soweit ich weiß: Meistens ist Arthrose Arthritis. Früher hat man oft die Endung -ose benutzt (Arthrose...Parodontose usw)... heute weiß man dass es entzündliche Prozesse sind und verwendet daher korrekterweise die Endung -itis (Arthritis, Parodontitis usw.).
    Meist ist aber das gleiche gemeint bzw. die Begriffe werden unsauber verwendet. Arthrose wäre korrekterweise die "kalte" Gelenkabnutzung (ohne Überwärmung/Entzündung).
    Bei Rheuma gibts Leute die dauernd Medikamente nehmen und andere die "nur" ab und zu einen Schub haben. Muss man einfach gucken.


    Bei deinem Schweinie weiß man ja noch nicht so recht was es hat. Hast du mal ein Blutbild machen lassen bzgl. Entzündungswerte?
    Es könnte arthritisch sein im Sinne eines rheumatischen Geschehens, könnte auch eine Art Gichtanfall gewesen sein oder oder oder. Man könnte auch mal die Cortison-Keule draufhauen (machen manche Rheumatiker mit Erfolg) und gucken obs dann weg ist.
    Als Dauerbehandlung wäre Cortison natürlich nicht geeignet. Eher so "Kurz und hoch" dosiert, manche können dadurch einen Schub beenden.
    Oder eben das Meloxicam. Wobei ich persönlich auch eher "hoch" dosieren würde eine Weile lang, um zu gucken ob das Geschehen damit beendet werden kann. Wenns nicht mehr weggeht, wirst du um die (niedrigere) Dauergabe von Meloxicam nicht drumrumkommen. Aber besser als humpeln und schmerzen :wink:


    Eine schlummernde bakterielle Infektion ist ausgeschlossen (also in dem Sinne, dass da irgenwo im Beinchen Bakterien wüten)? Das wäre mir an deiner Stelle noch wichtig, nicht dass da noch was unerkannt wütet? Du schreibst ja anfangs war ne Wunde...darum frag ich...


    Hoffe ich laber dich nicht zuviel zu :oops:.


    Grüße
    Luchs

  • ach quatsch, du laberst nicht und schon gar nicht zu viel. finde deine beiträge höchst interessant!!!


    einen befall von bakterien würde ich ausschließen, da wir ja 2 wochen lang gegen bakterien behandelt haben mit AB. auf verdacht sozusagen.
    das AB hat aber nicht im mindesten angeschlagen.


    gut, nun könnte es sein, dass es ein bakterienstamm ist der nicht drauf anschlägt aber baytril ist ein breitbandantibiotikum. vom gefühl ist da nichts derartiges.


    wegen entzündung durchs blutbild....hm hm... ist ja eher ne veraltete version entzündungen festzustellen oder? da wird dann blut abgenommen und stehen gelassen und jenachdem wie es sich absetzt ist irgendwo ne entzündung. oder meinst du das kann man konkreter durchs blut feststellen?


    an der stelle war es immer heiss, was eindeutig entzündliches vermuten lässt. mitlerweile ist es weder geschwollen noch heiss...


    na ja...evt. dauerts einfach nur länger als 4 wochen.... hoffnung hab ich ja noch, dass es wieder weg geht.

  • Hi,


    ne, sowie du das beschreibst ist da wirklich nix mit Bakterien. Passt irgendwie nicht. Vor allem weils durch AB nicht besser wurde und durch Metacam deutlich besser wurde.
    Und Schwellung und warm ist schon der "Superklassiker" für Rheuma :wink:


    Ich weiß dass beim Menschen der Rheumaarzt schon ziemlich viel im Blut durchchecken kann was dann "Hinweise" gibt, hingegen der normale Rheuma-Test beim Hausarzt oft kein Ergebnis bringt da die nur bestimmte Rheuma Faktoren prüfen. Andererseits ist es auch so, dass es Ärzte gibt die sagen der Rheuma Arzt findet immer was (also so quasi: irgendwas ist immer los im Blut) - und ich sehs eigentlich auch so.


    Ich persönlich würde eigentlich auch nicht diesen Weg gehen, sondern es ausprobieren. Also z.B. Cortison Stoßtherapie (würde ich persönlich wirklich in Betracht ziehen), & wenns nix hilft kann man wieder auf Metacam umsteigen.


    Ich denke auch, dass es gut sein kann, dass es wieder weg geht. Ich finde die Hoffnung ist berechtigt.


    Beste Grüße
    Luchs

  • ja cortison hab ich auch schon mal vorgeschlagen, damit war der doc nicht so glücklich. werd das aber alles nochmal durchgehen.


    ich denke ich werd das nach weihnachten in angriff nehmen und bis dahin weiter metacam geben. dann hat er es 6 ´wochen bekommen, vielleicht brauchte es nur etwas länger *hoff*


    ansonsten bin ich ja überglücklich das er überhaupt wieder zum normalen schweinchen wurde bei seiner krankheitsgeschichte. so ein hübscher mann.


    das ist er übrigens... auf dem einen bildnoch mit op-narbe



  • Oh Gott ist der süüüüüüüüüüüüüüüüüß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Da geht mir echt gleich das Herz auf, sowas niedliches!!!! Der Blick...schmacht...DANKE für die Fotos!


    Ich weiß nicht warum es soviel Vorbehalte gegen Cortison gibt. Kurzzeit-Stoßtherapien sind ja eigentlich kein Problem für den Körper & helfen oft unglaublich gut. Warum hat der Doc was gegen?
    Bist du bei Dr. Hansen?

  • ich persönlich bin froh, dass man auch mit den Stoßtherapien vorsichtiger wird. Cortison ist wirklich schädlicher als man denkt. Grad wenn keine Diagnose fest steht würd ich das nicht einfach auf Verdacht machen.


    Wurde Traumeel schon probiert? (hab leider nicht Zeit ins Detail zu lesen, nur überflogen jetzt). Kann man ja gut auch mal auf Verdacht geben, wenn sich keine Ursache finden lässt.