Meerschweinchen Futter / Ernährung

Gewichtszunahme

Themen zur Meerschweinchen Ernährung bzw. Nahrung

  • Hallo,


    heute habe ich beim TÜV festgestellt, dass das Pärchen innerhalb von 10 Tagen enorm zugenommen hat. Das Weibchen hat 97 Gramm (von 872 auf 969 Gramm) zugelegt und der Kastrat sogar 106 Gramm (von 1.238 auf 1.344 Gramm). Das finde ich persönlich zuviel Gewicht in so einem kurzen Zeitraum. Dazu muss ich sagen, dass die beiden sich sowieso wenig bewegen und am liebsten zusammen in ihrem Schlafabteil liegen. Ich verteile das Futter schon extra in der unteren Ebene und im Auslauf, damit sie die beiden Rampen runterlaufen müssen, aber das scheint nicht viel zu bringen.


    Die anderen beiden Böcke, die ich ja extra halte, bekommen von der Menge her das gleiche Futter, haben aber jeweils nur um die 30-50 Gramm zugenommen (der Kastrat von 1.217 auf 1.269 Gramm und der unkastrierte Bock von 1.001 auf 1.039 Gramm). Die bewegen sich allerdings auch mehr und sind viel aktiver.


    Ich füttere täglich ca. 150-200 Gramm Gemüse (hauptsächlich derzeit Möhre, Fenchel und Paprika) sowie 1,5 bis 2 EL Trockenfutter pro Tier. Trockenfutter füttere ich im Winter wegen der Außenhaltung und weil zwei meiner Tiere (die beiden Leichten) bis vor einigen Wochen für mein Empfinden noch zu leicht für den Winter waren.


    Nun ist einfach das Problem, dass sich die beiden "Dicken" sowieso immer direkt aufs Trockenfutter stürzen, während die "Dünnen" eher zum Gemüse gehen.


    Wenn ich nun das Trockenfutter reduziere und das Knollengemüse gegen leichtere Sorten austausche, damit die beiden schweren Kastraten nicht noch mehr zulegen, können aber wahrscheinlich die beiden leichten Tiere ihr Gewicht nicht halten bzw. nicht noch etwas an Gewicht zulegen, was mir jedoch aufgrund des bevorstehenden Winters lieber wäre.


    Was also tun? Hat jemand einen Tipp?

  • Da würde ich ehrlich gesagt gar nichts tun :wink:
    Ich habe hier nur eins von 6 Weibchen, das unter einem Kilo wiegt.
    Und das Gewicht deines Kastraten ist doch auch völlig in Ordnung für einen Bock, wenn auch seine Größe dazu passt. Solange bei ihm nix vor Fett schlabbert und sein Bauch am Boden schleift, ist das doch total ok :)


    Mir ist es lieber, gerade bei Außenhaltungs-Tieren, wenn sie 100g "zu viel" wiegen als zu wenig. Wenn sie mal krank werden, haben sie dann etwas Reserve :wink:

  • Naja, der Kastrat, der mit dem Weibchen zusammenlebt, ist schon ziemlich mopsig (aber nicht fett), wobei er das irgendwie schon immer war (hatte immer zwischen 1.100 bis 1.300 Gramm in den letzten Monaten).


    Mich hat eben nur die Zunahme von 100 Gramm erschreckt, da man ja sagt, Schwankungen über 50 Gramm sind nicht ok?!


    Und er hat jetzt eben innerhalb eines Monats an die 160 Gramm zugelegt, davon eben über 100 Gramm innerhalb von 10 Tagen. Bei dem Weibchen waren es ja jetzt auch fast 100 Gramm in 10 Tagen, wobei sie noch schlank ist.

  • Naja, Du fütterst schon extrem viel Trockenfutter. Allerdings hast Du zweiergruppen in Außenhaltung, was ich sowieso nicht machen würde und wovon auch sehr deutlich überall abgeraten wird. Also würde ich Dir sehr dringend ans Herz legen, sie rein zu holen und dafür das Trockenfutter weg zu lassen.

  • Zitat von SusanneC

    Naja, Du fütterst schon extrem viel Trockenfutter. Allerdings hast Du zweiergruppen in Außenhaltung, was ich sowieso nicht machen würde und wovon auch sehr deutlich überall abgeraten wird. Also würde ich Dir sehr dringend ans Herz legen, sie rein zu holen und dafür das Trockenfutter weg zu lassen.


    Ja, ich weiß, dass es nicht optimal ist. Aber eine Möglichkeit, sie drin zu halten, habe ich nicht. Eigentlich waren es ja auch mal vier Tiere, aber einen musste ich abgeben, weil er sich mit einem anderen nicht mehr vertragen hat. Dann musste ich den 3. auch aus der Gruppe nehmen, weil es wieder Streit gab (hatte hier auch schon ausführlich berichtet). Nun sind es eben nur zwei Zweiergruppen. Kann ich leider nicht ändern. Meine Züchterin hält auch Zweiergruppen draußen und meinte, das wäre normalerweise kein Problem, wenn die Tiere gesund sind.


    Aber das war auch eigentlich nicht das Thema ;-) Frage war eigentlich, ob es ok ist, dass zwei soviel an Gewicht zugelegt haben? Von der Züchterin habe ich auch die Fütterungsempfehlung - sowohl das Trockenfuttergemisch als auch die Menge, wobei sie mich darauf hingewiesen hat, dass ich das Gesicht im Auge behalten soll...


    Das habe ich ja nun getan, deshalb meine Frage :-)

  • Klar hat die Züchterin Zweiergruppen draußen, wahrscheinlich in einem Gartenhaus, wo noch 50 andere Meerschweinchen sitzen. Da ist aber eine ganz andere ausgangssituation, weil die vielen Tiere eine gewisse Wärme abstrahlen, die Du mit 4 Schweinchen nie erreichen kannst. Du brauchst dafür eine richtige Heizung, und zwar sehr sehr bald. Noch dazu sind Zuchttiere sowieso in aller Regel alle jung und gesund, und sie werden meistens schon im noch jüngeren alter ausgemustert und verkauft. Kaum ein Züchter hat Schweinchen die älter als 3 Jahre sind, da taugen sie lange nicht mehr zur Zucht.


    Trockenfutter ist und bleibt Mist, erst recht die gar so beliebten Pellets. Sie sind billig und deswegen bei Züchtern so unendlich beliebt. Da bekommt man 25 Kilo für 15 Euro. Billiger kann man eine große Menge Meerschweinchen nicht satt bekommen. Dafür besteht der Kram aus Luzerne, Getreide und Melasse (Zuckerrübensirup zum zusammen pappen). klingt nicht mehr so toll, oder? Dauerfütterung in solchen Mengen führt nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu Fehlgärungen im Darm und zu Zahnproblemen. Die Schweinchen fressen Trockenfutter, das quillt im Magen erst richtig auf, und die Tiere sind total überladen, der Magen bis kurz vorm Platzen gefüllt. Es dauert ewig, bis sie das verdaut haben - und sie fühlen sich solange in etwa genauso wie Du, wenn Du gerade eine halbe Weihnachtsgans mit vier Klößen und reichlich fetter Soße gegessen hast. Jeden Tag. Erst wenn das endlich wieder aus dem magen raus ist fangen sie wieder an, Heu zu fressen - dadurch entstehen deutlich zu lange Pausen im Heu fressen, die Zähne nutzen sich einfach nicht ausreichend ab. Meerschweinchenzähne wachsen aber nicht nach bedarf, sondern kontinuierlich, egal ob die Tiere viel oder gar kein Trockenfutter fressen. Irgendwann ist dann mal der Punkt erreicht, zu dem die Zähne wirklich zu lang sind, die Tiere haben dann Schmerzen beim kauen, und fressen erst recht kein Heu mehr, dass sie gründlich zermahlen müssen, lieber Trockenfutter, das können sie am Stück schlucken. Es wird noch schlimmer mit den Zähnen, bis gar nichts mehr geht. Das muss unter Narkose abgeschliffen werden, oft gefolgt von mehreren Wochen Zwangsernährung.


    Und natürlich noch die Luzerne in Verbindung mit anderen Trockenkräutern, das ist dann endgültig der Kalzium-Overkill. Viel zu viel. viel mehr, als Nieren und Blase noch unschädlich ausscheiden können. Da bilden sich Kristalle in der Blase, erst nur harmloser Harngrieß, der einfach nur weh tut wenn er durch die Harnröhre muss, und irgendwann ein Stein. Bis Kirschkerngröße kann die der Tierarzt noch durch die Harnröhre raus massieren, was höllisch weh tut. Aber irgendwann hilft nur eine Operation.


    Ich weiß, das klingt alles drastisch, aber sowas sieht man viel zu oft. Eben durch Trockenfutter. Und es erfrieren auch jedes Jahr wieder Meerschweinchen in Außenhaltung. In Foren ist man oft dabei wenn wieder ein zahnschweinchen viele Wochen Schmerzen leidet und Futter verweigert, bis es ihm endlich wieder besser geht. Oder es postet mal wieder jemand auf Facebook ein bild von einem Blasenstein - das willst Du doch nicht. Und ich will nicht, dass Deine Schweinchen das durchleiden müssen.

  • Die Züchterin hält einen Großteil ihrer Tiere "einfach draußen", also kein Gartenhaus o. ä.. Da sitzen dann auch wirklich oft nur zwei Tiere in den Zuchtställen, die ja auch nach vorne offen sind, also nur ein Gitter haben. Aber das war eigentlich auch nicht das Thema. Ich weiß, Du hältst nicht viel von Züchtern und magst Deine Gründe haben, aber ich bringe meine Tiere immer im Urlaub zu der Züchterin und sie steht mir auch sonst für Fragen zur Verfügung. Ich komme gut mit ihr klar und vertraue ihr. Das Problem ist einfach, dass man, wenn man z. B. im Forum eine Frage stellt, fünf versch. Aussagen bekommt und dann auch nicht mehr weiß, was nun richtig ist. Daher verlasse ich mich i. d. R. lieber auf die Person, bei der ich die Tiere geholt habe...


    Aber das mit dem Trockenfutter leuchtet mir ein. Die Frage ist nun: Was füttere ich draußen im Winter? Reinholen geht wie gesagt nicht und heizen auch nicht. Das magst Du nun gut finden oder nicht, es ist eben wie es ist und darüber mag ich jetzt auch nicht mehr diskutieren (auch wenn Du wahrscheinlich Recht haben magst) ;-)


    Ich habe gestern nochmal gelesen und fast überall steht die Info, dass Tiere in Außenhaltung im Winter etwas Trockenfutter bekommen sollen. Derzeit bekommen sie wie gesagt 2 EL (Deuka Fit Kräuter und Petersilie mit Ackerbohnenflocken, Erbsenflocken, Maisflocken, getr. Dillstiele, getr. Selleriestiele, getr. Petersilienstiele, Mischung: 1,6 kg Deuka mit je 13 Gramm getr. Kräutern und je 20 Gramm von den Flocken).


    Das bekommen sie von Anfang an (im Babyalter habe ich sie davon fressen lassen, soviel sie mögen, Gemüse haben sie aber schon immer bekommen). Im Sommer gab es gar kein Trockenfutter. Ok, das war nicht gut, weiß ich jetzt auch. Meinst Du, sie könnten da schon Probleme haben jetzt? Sie sind 1,5 bzw. 2 Jahre alt.


    Wie kann ich sie jetzt draußen ernähren? Die Deuka Fit Pellets ersetzen durch Wiesengraspellets o. ä. von Cavialand? Wie bekommen sie dann ausreichend Vitamin-C? Gemüse im Winter hat ja nicht soviel davon.


    Ich werde heute erst mal anfangen, die Dosierung langsam in den nächsten Tagen wieder runterzusetzen (von 2 EL auf 1,5 EL usw.). Die Deuka Fit kloppe ich dann wohl erst mal in die Tonne ;-)

  • Trockenfutter erst mal reduzieren ist der richtige Weg, und derweil das Gemüse hoch fahren. Mehr und öfter. Wird natürlich schwierig weil die Heizung fehlt, wenn Gemüse draußen einfriert ist es kaputt - wobei wenn es im Schlafstall der Tiere friert werden die auch nicht allzu lange überleben, also hoffen wir mal, dass Du ausreichend isoliert hast.


    auch im Winter ist nich Vitamin C im gemüse. Wenn Du etwa in einer Gegend wohnst wo es Grünkohl gibt ist der super, aber auch Karotten halten lange und behalten da auch ihren Vitamingehalt. Auch Rote Beete und Kürbis sind zu dieser Jahreszeit reif. Und wenn es dazu einmal die Woche ne Bio-Paprika aus Spanien gibt, dann ist die Vitamin-C-Versorgung absolut gesichert. Für ganz schisserige Halter: es gibt reines Vitamin-C-Pulver in Apotheken zu kaufen. Da kann man eine winzigste Menge auf eine Gurkenscheibe stäuben und jedem Schweinchen direkt ins Maul geben. Man neigt nur zur Überdosis weil da eine Messerspitze schon für einen ausgewachsenen Menschen reicht, also wirklich nur Mini-Mini-Mini-klitze-klein-Wenig.


    Statt Trockenfutter fängst Du dann an Saaten zu füttern, ruhig 80% Ölsaaten und 20% Mehlsaaten. Das Internet hilft Dir da weiter, etwa im Bereich Hamsterfutter gibt es lange Listen zu Saaten und Du kannst schauen was Du gut kaufen kannst. Das sind Samen von der Sonnenblume bis zum Quinoa oder Paddyreis, da musst Du Dich richtig einarbeiten.


    Du machst da einfach eine Haltung nach die insgesamt nicht schön ist. Diese Zuchtställe klingen grausig, nicht gerade Lauffläche, oft nicht mal Regenschutz, und das viel zu kalt. Du wirst aber selber auch nicht erfahren, ob da im Winter vermehrt Tiere sterben. Das passiert wohl immer wieder bei Außenhaltern, die einem das natürlich nicht einfach so erzählen. Ich bin mal einer Bekannten über den Weg gelaufen, und habe nach ihren 10 Meerschweinchen gefragt - in einem harten Winter ALLE gestorben. Warum sie nicht nach den ersten drei gleich alle in den Keller gepackt hat muss man nicht verstehen, oder? Ein anderes mal habe ich selber Tiere aus so einem vorne offenen Holzstall wie bei Deiner Züchterin gerettet, bei knackigen Minus 15 Grad, zu viert aus 120x50cm. Waren übrigens auch alles Zuchttiere. Und klapperdürr, total verdreckt, und statt weiß sahen sie eher gelb aus, weil einfach die Streu auf dem wenigen Platz im Handumdrehen durchnässt war. Das war halt auch eine die gemeint hat, es reicht reinrassige Peruaner zu verpaaren, um Züchter zu sein.


    Ich finde diese Haltung von vorne bis hinten daneben. Was spricht denn bei Dir so sehr dagegen, sie ins Haus zu holen? Gibt es einen Keller oder Dachboden? und wird sich die Situation mal ändern, Deine Schweinchen bleiben ja nicht so jung?

  • Das mit den Saaten scheint recht kompliziert zu sein, aber danke für den Tipp. Muss mich da mal eingehender mit beschäftigen, da ich auch niemanden kenne, der Saaten füttert. Habe beim „schnellen“ Googeln eine Seite gefunden, die Mischungen anbietet (Mehl- und Ölsaaten). Da sind einige von Dir genannte dabei. Aber wieviel gibt man dann davon? Auch langsam steigern? Erst einmal dem Trockenfutter beimischen und das dann reduzieren und später komplett weglassen? Konnte über die Mengen nichts weiter finden.


    Und was ist mit den Trockenkräutern? Gar nicht mehr geben? Habe mich eingehend mit den Seiten von der „Brain“ beschäftigt, da steht was über Trockenkräuter als Ersatz im Winter für Grünfutter, aber wiederum nichts über Saaten. Die Seite wird hier ja allgemein oft erwähnt.


    Wieso nur einmal die Woche Paprika?!? Ich gebe Paprika (rot, gelb und grün) täglich, wegen dem Vitamin C. Sonst eben Fenchel und Möhre. Früher habe ich viel Sellerie gefüttert, aber das soll angeblich auch Calziumsteine fördern? Und auch Kohl soll ja eher blähend sein. Daher nehme ich nur hauptsächlich diese 3 Sorten im Moment und im Sommer natürlich Gurke und Gras soviel sie mögen.


    Derzeit ist leider kein Platz, um zwei Gruppen innen zu halten. Dachboden gibt es nicht. Keller und Garage schon, aber ohne Tageslicht. Das geht ja gar nicht. Es war ja eben auch alles ursprünglich anders geplant mit einer Viererbockgruppe, die dann nicht funktionierte :-(


    Zum Zeitpunkt der Anschaffung war mir auch gar nicht so bewusst, dass ältere (und/oder kranke) Tiere evtl. nicht mehr draußen leben können. Wenn es also soweit ist, muss ich umdenken bzw. eine Lösung finden. Notgedrungen müsste ich sie dann sogar, wenn sie nicht mehr draußen leben können, abgeben. Aber sie sind noch jung (1,5 Jahre bzw. 2 Jahre alt) und wer weiß, wo wir in einigen Jahren leben. Evtl. ist dann auch Innenhaltung möglich oder ein beheiztes Gartenhaus.


    Und jetzt sage bitte nicht, ich hätte mich vor der Anschaffung nicht informiert. Habe ich, ausführlich sogar. Habe Nachbarn befragt, die Meerschweinchen seit 4 Jahren außen halten (allerdings auch nur zu zweit in einem nicht gedämmten Stall). Wir waren bei der Züchterin, haben uns alles angesehen, viele Fragen gestellt. Wir haben uns ein Buch gekauft und gelesen. Anscheinend haben wir uns einfach „falsch“ informiert. Das Problem ist, dass es sowieso viele versch. Meinungen gibt.


    Ich habe z. B. damals, als es darum ging, die Böcke zu trennen, mit einer Mitarbeiterin von einer Notstation bzw. Meerschweinchenhilfe telefoniert. Die meinte sogar, ich könne das Pärchen in einem 1,20er Käfig halten, weil die nicht soviel Platz bräuchten (was ich natürlich nicht mache). Aber da sieht man eben, dass vielleicht nicht jeder Ahnung hat, der Ahnung haben sollte…

  • Saaten dürfen die Schweinchen dann 1 Esslöffel pro Nase und Tag haben. Bei Trockenkräutern ist die Obergrenze 20g in der Woche. Das ist dann auch etwa ein kleiner Esslöffel am Tag, die sind ja recht leicht. Aber eben als Gesamtmenge, nachdem in den Pellets nochmal ne Menge drin steckt (und da eben klein gemahlen und gepresst) verfüttert man mit Pellets automatisch mehr als die halbe Wochenration am Tag.


    Du kannst bei den Saaten ruhig eine Mischung kaufen und einfach ausprobieren, das darf Abwechslungsreich sein und Du wirst raus finden, was Deine Schweinchen gerne fressen. Für den Anfang ist untermischen ganz gut, und es können ruhig 30 verschiedene Saaten sein. Damit hast Du auch alle essentiellen Fettsäuren gut abgedeckt.


    paprika brauchst Du gar nicht so viel. Du kannst natürlich mehr geben, wenn Du möchtest, ist ja auch lecker, aber im Winter auch teuer. Vor allem weil bei Paprika in größeren Mengen nur Bio verfüttert werden sollte, die werden oft extrem gespritzt, schälen geht ja auch schlecht, und so bekommen die Schweinchen eben die volle Dröhnung Spritzmittel ab wenn sie Paprika fressen. Vom Vitamin-C-Bedarf her reicht ein 2x2cm großes Stückchen Paprika für ein Schweinchen mehrere Tage lang. Und auch 150g Karotten decken schon den Vitamin-C-Bedarf eines Schweinchens, dabei sind das jetzt echt keine Vitaminbomben. Deswegen ist es echt schwierig, einem gesunden Schweinchen, das alles mögliche frisst, zu wenig Vitamine zu füttern.


    Sellerie darfst Du gerne auch täglich geben, und Grünkohl ist "erlaubter" Kohl der sehr gut vertragen wird. Verboten sind vor allem Weiß- und Rotkohl, Rosenkohl und Wirsing. Grünkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Chinakohl sind dagegen wesentlich verträglicher und können gerne verfüttert werden. Wenn Du Sorge hast oder den erst anfütterst, dann gibt Fenchel dazu als Ausgleich.


    bei einem Keller ohne Tageslicht wäre Schweinchenhaltung übrigens möglich, wenn man eine Tageslichtlampe aus dem Reptilienfachhandel aufhängt und 12 Stunden am Tag brennen lässt. Also wenn es im Schlafstall zu kalt wird ist das immer noch für den Notfall eine Option. Die Temperatur im Stall kannst Du mit einer Funkwetterstation gut überwachen, gerade nachts.


    Die Vorwürfe erspare ich Dir jetzt einfach mal, da machst Du Dir ja selber schon genug. Ich kann mir das gut vorstellen, wie das gelaufen ist. Wenn ich meine Nachbarn hier gefragt hätte würde ich auch anders halten, die haben auch so eine Haltung bei der sich mir die Haare aufstellen. Dafür werden denen ihre Schweinchen selten älter als drei jahre. Meine werden oft 8-9 Jahre alt. Und so ist das bei ganz vielen Leuten, die wissen oft gar nicht, dass Meerschweinchen wesentlich älter werden können. Waren aber auch noch nie mit einem meerschweinchen beim Tierarzt - wen wundert es da noch, dass die sterben wie die Fliegen?


    Im Notfall musst Du halt improvisieren, vor allem wenn ein Thermometer Dir sagt dass es unter Null grad im Stall hat. Im zweifel lieber weniger Platz in der Wohnung als draußen erfrieren.

  • Hast Du denn selbst Erfahrung mit der Fütterung von Saaten gemacht?


    Wie kommst Du auf die Menge (1 EL pro Tier und Tag)?


    Ist das aufgrund der Fette nicht schädlich für die Leber oder andere Organe?


    Habe nochmals etwas im Netz geguckt und u. a. doch bei der Brain (hatte zuerst nicht richtig geguckt) was über Saaten gefunden. Allerdings ist da überall die Rede von 1/2 bis 1 TL pro Tier pro Woche.


    Ich möchte einfach nicht, wenn ich jetzt die Fütterung umstelle, wieder etwas falsch machen.


    Habe heute schon mal bei DM geguckt, die haben ja von Alnatura auch versch. Saaten, z. B. Sesam, Leinsamen hell und dunkel, Hirse, Amaranth und Quinoa. Das wäre doch für den Anfang schon mal was, oder?


    Gebe ich das dann mit den getr. Kräutern, die ich noch habe (also Selleriestiele, Petersiliestiele und Dillstiele), einfach in den Napf? Dazu ab und an noch mal eine Flocke (Erbse, Ackerbohne, Mais)?


    Dann könnte ich auch wieder Kräuterheu bzw. Blütenheu als Ergänzung holen, oder? Hatte ja dann jetzt immer normales Wiesenheu (von Multif.t) aus Angst, die getr. Kräuter überzudosieren.

  • Wenn Du viel viel Heu und Gemüse fütterst, dann kannst Du die Saaten nicht überfüttern, sie sind ohne diese typischen süchtig machenden Zusätze im Trockenfutter. Das ist ja künstlich so aufgepimpt, dass es den Schweinchen eigentlich zu gut schmeckt. In etwa so, wie wenn Du ein Kind mit einer Schachtel Negerküsse, ner Tüte Chips und nem großen Glas Nutella alleine lässt, da ist der Geschmack von der Industrie so designt, dass die Tiere weit mehr fressen, als sie Hunger haben.


    Bei puren Saaten ist das nicht der Fall, die sind ok, werden bei Bedarf gerne gefressen, aber nicht unendlich viel. Der halbe Teelöffel pro Woche ist bei vielen Schweinchen eher das minimum an ölhaltigen Saaten. Die brauchen das für ihre Haut, gerade Teddys haben oft massive Probleme mit trockener, schuppiger Haut. Wahrscheinlich fressen Deine Schweinchen davor einfach automatisch nur so viel, wie sie wirklich brauchen, und lassen den Rest liegen.


    Du brauchst viele verschiedene Saaten, eben nicht nur Sonnenblumenkerne und Leinsaat, sondern einen Mix. Du kannst aber auch mal beim Vogelfutter schauen, ob Du da eine Basismischung findest, die Du verlängern kannst, eben ohne Zusätze. Kanarienvögel haben mehr Ölsaaten drin, aber noch nicht genug für Meerschweinchen. Die kräuter und Flocken kannst Du dazu mischen, und auch wieder Kräuterheu geben.


    In Deinem Fall müssen die Schweinchen eben massiv Energie zu sich nehmen, weil es wahrscheinlich recht kalt wird. Wie kalt ist denn zur Zeit dein Stall über Nacht?

  • Ich füttere hauptsächlich Ölsaaten, richtig?


    Dann gucke ich heute mal, was die bei Fressnapf an Vogelfutter haben und mische dann noch was dazu.
    Habe heute schon angefangen, einen halben TL Sesam zum Trockenfutter zuzumischen. Das wird weiter täglich um ein paar Pellets reduziert.


    Hast ja schon Recht mit dem Trockenfutter. Hatte da nie so ein gutes Gefühl bei aber war immer unsicher, was ich stattdessen insb. im Winter füttern kann und habe mich da eben auf die Züchterin verlassen. Aber die macht natürlich auch nicht alles richtig ;-)


    Ich kann auch immer wöchentlich ein paar Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne geben?
    Und wenn sie an Gewicht verlieren sollten, dann könnte ich pro Tag einen EL Haferflocken pro Tier geben, oder lieber weniger?


    Werde das Ganze dann noch mit entsprechenden getr. Kräutern und Flocken aufpimpen und im Sommer gibt es ja wieder Wiese (mit Klee und Löwenzahn) und ich wollte mal versuchen, eine Wildkräutermischung auszustreuen.


    Ehrlich gesagt kann ich Dir gar nicht sagen, welche Temperaturen genau im Stall sind. Ich denke, immer so etwas über der Temperatur draußen. Bei uns wird es auch nie so richtig kalt (wohne in NRW und nur 2 Std. von der Nordsee entfernt). Da hat es meist Temperaturen um die 0 Grad, selten weit darunter.


    Wenn dann die Schlafhütten mit dick Streu, Stroh, Heu und Wärmekissen ausgestattet sind, dann sollten die Tiere es trotzdem relativ angenehm haben. Ich mache auch jeden Tag zweimal nasse Stellen weg, damit es wirklich IMMER trocken ist. Und vor die Eingänge wollte ich noch Moltontücher hängen, damit die Wärme besser drin bleibt. Hatte es mit Leder versucht, das wurde leider angenagt :-(


    Wenn die Temperaturen nun dauerhaft unter 0 Grad liegen sollten und die Temperaturen in den Ställen auch unter 0 Grad, dann muss eben Plan B (Keller oder Wohnung) her. Da muss ich nur noch meinen Mann überreden, was schwer werden könnte, aber erfrieren lassen wird er die Tiere auch nicht ;-)

Ähnliche Themen wie Gewichtszunahme