• Nun habe ich meine 3 Böckchen kastrieren lassen.Und will sie dann irgendwann zu meinen 9 Schweinedamen und einem Kastaten setzen.
    Nun mein Problem-meine Fragen


    1. ich dachte immer man darf die kastrierten Böckchen erst nach 6 Wochen zu den Weibchen setzen.
    Der Tierarzt sagte:so lange halten die Spermien nicht. Nach 3 Wochen könnte ich sie zusammensetzen :shock:


    2. 2 der Böckchen hatten eine "normale Kastration". Emil hat einen Hoden in der Bauchhöhle. Ein Hoden wurde entfernt
    Er wäre also nicht 100%kastriert. Aber die Wahrscheinlichkeit dass er Noch zeugen kann wäre gering.ganz gering.
    Ja wie gering denn??????????????


    3. meine Schweinedamen sind:2 davon 2,5 Jahre(sie haben schon Junge bekommen. Die restlichen sind 1,5 Jahre und jünger.
    Bis zu welchem Alter ist das Schwanger werden unproblematisch??Wegen dem Becken das sich verknöchert.
    Und wie ist es wenn sie schon mal Junge hatten??


    Bitte an die Schweinekenner---gebt mir Antwort


    Viele Grüsse
    Silke

  • 1. 6 Wochen Kastrafrist, ohne wenn und aber.
    2. Wenn der Hoden im Bauchraum liegt, produziert er keine zeugungsfähigen Spermien. Der andere Hoden aber schon. 6 Wochen Kastrafrist.
    3. Alle Damen sind zu alt um zum ersten Mal gedeckt zu werden. Eine Trächtigkeit ist nie unproblematisch und kann immer, auch unter idealen Bedingungen, zum Tod von Mutter und Nachwuchs führen.

  • gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz vielen Dank für die prompte Antwort.Echt Danke.


    Also das heisst ich hab dann in 6 Wochen lauter 100% Kastraten :D
    denn bei Emil wurde ja auch alles "entfernt"-und der Hoden im Bauchraum macht dann nix.


    Meinst Du das klappt-die Vergessellschaftung??
    9 Damen auf 4 Kastrate und ca gute 10 qm.
    Hast Du Erfahrungswerte??


    Viiiiiiiiiiiiiiiiile Grüße
    Silke

  • Hallo!


    Leider stehen die Chancen nicht gut. Das kann man einfach nicht anders sagen, es kann echt böse werden.


    Es ist wichtig, dass Du gut beobachtest, regelmäßig alle wiegst und Dir selber gegenüber ehrlich bist, ob es nicht doch zu stressig wird - etwa wenn eine der Damen "heiß" ist und dann gleich drei Kavaliere hinter ihr her sind, dann kann das die Dame schon sehr belasten. Oder wenn die Jungs kaum noch richtig schlafen, weil ja sonst einer der Konkurrenten sich an eine "ihrer" Damen ran schmeißen könnte.


    Vor allem hast Du nicht so viel Platz, und da liegt das Hauptproblem in dem Experiment. Dafür, dass jeder Kastrat sich seinen eigenen kleinen Harem erstreitet und mit den Damen dann in gehörigem Abstand zu den anderen beiden Untergruppen lebt, dafür ist es einfach zu eng.


    Rechne damit, dass Du ggf. einen Plan B brauchst - in Deinem Fall würde ich ein Gehege mit mehreren komplett voneinander getrennten Etagen vorschlagen, pro Gruppe eine Etage und gut. Dann haben eben alle ihr eigenes Reich, ohne sich ständig mit der Konkurrenz zanken zu müssen.


    Ich glaube nicht, dass sie sich sofort blutig beißen, aber du musst eben langfristig gucken, ob das Stresslevel im Rahmen bleibt.

  • Also 4/9 kann gut gehen, oder in die Hose. Das kommt auch auf die einzelnen Charaktere an. Und zwar nicht nur auf die Jungs, sondern auch auf die Mädels. Was ein großes Problem sein kann, ist der eine Kastrat, der bisher die Mädels für sich hatte.
    Wichtig ist meiner Meinung nach auch, zu vergrößern! Meiner Meinung nach 15m² aufwärts!
    Ich hab hier 2/2 im Winter auf 4m², was wirklich nur klappt, weil alle 4 super verträglich sind und ein Kastrat kein Interesse an den Mädels in Richtung decken hat. Und trotzdem ist es nicht ganz stressfrei, wenn der Winter zu lange dauert.


    Also mein Vorschlag: Vergrößern so viel es geht, super gut struckturieren, v.a. in der Anfangszeit gut beobachten und Plan B bereit halten.
    Dann kann es klappen.


    Liebe Grüße

  • Ich hab auch mal versucht zwei kastraten mit 6 weibchen zusammenzusetzen. Es war furchtbar. Ein kastrat wurde gebissen und meine weibchen bekamen milben wegen dem stress. Erst als ich zwei Gruppen mit je einem kastrat gemacht habe, hat sich die situation gebessert. Ich würde dir raten, jedem kastraten eigene weibchen zu geben und sie in verschiedenen gehegen unterzubringen. Aber natürlich kannst du es auch versuchen, das merkst du bald ob es klappt

  • Ich hatte mal eine Kleingruppe Kastraten zur Pflege. Als 2 vermittelt waren, hab ich versucht, den letzten Kastrat mit meiner Gruppe zu vergesellschaften. Damals waren es 8 Mädels plus Kastrat und der Platz hätte locker gereicht. Die beiden Jungs haben sich aber quasi in der Luft zerrissen, war wirklich übel... kann mir nicht vorstellen, dass das bei 4 Kastraten und "nur" 9 Mädels klappt. Wenn da nur einer dabei ist, der die Damen alle für sich beansprucht oder die Damen so viele Jungs nicht akzeptieren, hast du evtl eine tierische Party im Gehege :?
    Wenn deine 3 Jungs einigermaßen harmonisch sind, würde ich sie lassen, wo sie sind. Ob die sich nämlich noch miteinander vertragen, wenn erstmal Frauen im Spiel waren, ist auch nicht gesagt...
    Falls du den Versuch startest, überlege dir nur vorher genau, wen du mit wem zusammensetzen kannst, wenn es nicht klappt. Im schlimmsten Fall hast du hinterher 4 Gruppen.
    Will dir keine Angst machen :wink: es kann halt so enden und darauf sollte man vorbereitet sein bei so einem Versuch...

  • Danke für den Erfahrungswert.
    Bin momentan----hm.....fast davon abgekommen es zu versuchen.
    Glaubt ihr die Böckchen sind jetzt kastriert unglücklicher??
    Hab jetzt ein ganz schlechtes Gewissen. Erst ne grosse Op und dann nicht mal Mädels anbieten :cry:

  • Die sind ganz sicher nicht unglücklicher, die sind höchstens entspannter, weil einfach ein bißchen der Hormondrang/druck raus ist :wink: 8)
    Es besteht bei Böcken immer die Gefahr, dass sie sich nicht mehr verstehen usw. Sollte das passieren, oder einer ist plötzlich allein, weil die anderen sterben, kann der übriggebliebene jetzt nach der Kastration sofort zu Mädels und muss nicht noch wochenlang allein sitzen... geschadet hast du ihnen damit mit Sicherheit nicht, wenn es dich beruhigt :wink:


    Es ist natürlich deine Entscheidung, das mit relativ vielen Kastraten in einer großen Gruppe zu versuchen. Aber da müsste man schon richtig gut aufpassen, dass niemand gemobbt wird. Da muss es nicht zu Beißereien kommen... das kann ne schleichende Gewichtsabnahme sein, bei den Jungs wie auch bei den Mädels. Ich persönlich würde das "Experiment" eher nicht machen... :?
    Wenn du es versuchst, hab nur einen guten Plan für den Fall, dass es eben nicht klappt...

  • Also ich würde es versuchen :wink:. Wenn es schief geht kannst du immer noch trennen.
    Würde das Gehege aber auch auf jeden Fall noch etwas verändern.


    Ich hatte hier 3 Kastrate auf 5 Weiber. Bei mir hat es gut funktioniert. Kommt immer sehr auf die Charaktere der Tiere an. Hatte einen Frühkastrat der sich für Mädels nicht interessiert hat, und der Halbstarke hat sich dem "Chef" untergeordnet.


    Alles kann klappen oder alles kann nicht klappen...

  • Also 4 Kastrate auf 9 Mädels ist immer noch tendenziell erfolgversprechener als 2 Kastrate auf 6,9 oder auch 20 Mädels. Das klingt erst mal unlogisch, aber aus meerschweinchensicht heißt es:


    Ein Kastrat hat gute Aussichten, einen Konkurrenten los zu werden. Kämpfen bis der verliert und abhaut, ständiges Mobbing bis der die Nase voll hat und das Revier des dominanten Bocks verlässt.


    Wenn ein Kastrat aber nicht nur einen sondern gleich drei Konkurrenten vertreiben müsste, dann stehen seine Chancen deutlich schlechter. Er muss ja erst mal mit einem fertig werden, ist aber wahrscheinlich in Folge eines Kampfes oder auch des erhöhten Energieverbrauchs durch Dauer-Mobbing selber ein wenig angeschlagen, während die weiteren Konkurrenten noch "frisch" sind. Vielleicht schafft er es sogar, nach Konkurrent 1 noch Konkurrent 2 los zu werden, aber bis er es schafft sich um Konkurrent 3 zu kümmern, ist er selber nicht mehr so fit - und wenn es dumm läuft hat sich in der Zwischenzeit Konkurrent 1 schon wieder so weit erholt, dass der einen zweiten versuch startet, sich an die Damen heran zu machen.


    Daher greift da im Verhalten oft ein anderer Mechanismus, nämlich die Böcke würden die Damen unter sich aufteilen, und jeder zieht mit seinen perönlichen Ehefrauen in eine andere Ecke der Gegend. Jetzt braucht das aber viel Platz, um sich erfolgreich aus dem Weg gehen zu müssen, es gibt sowas wie eine "neutrale Zone" bei solchen Haltungen. Wenn man das etwa in einem ganzen Zimmer macht, gibt es die Schreibtisch-Gang, die Fenster-Truppe, die EB-Bewohner und die Heizungs-Gruppe. Schön verteilt über den Raum. Nur in der Mitte vom Zimmer, da hält sich kaum ein Tier auf und es gibt auch nur ganz wenige einzelne Schweinchen, die bei so einer Haltung von einer Gruppe zur anderen wechseln.


    das braucht halt echt viel Platz, und eigentlich ist es dabei auch wurst, ob die Tiere sich jetzt freiwillig als Untergruppe in einer Ecke aufhalten, oder ob man das gleich in mehrere Gehege unterteilt, nachdem sich die einzelnen untergruppen zusammen gefunden haben.


    Und manchmal gibt es eben kastrate, die mit so einer Aufteilung halt gar nicht klar kommen und dauerhaft weiter Streit suchen. Gerade wenn bisher ein Kastrat alle Damen für sich hatte dürfte der schon sehr schwer dran zu kauen haben, wenn er die jetzt teilen soll. Jedes Weibchen weniger bedeutet eben einen herben sozialen Abstieg. Der war halt vorher Bundeskanzler von Deinen Meerschweinchen, und ist danach maximal noch ein Kleinstadt-Bürgermeister. irgendwie schon scheiße für ihn. DIe Weibchen sind zwar teilweise ähnlich ranghoch, aber Meeris haben eine Rangordnung die nach Geschlechtern sortiert ist, es gibt immer den Obermufti bei den Jungs und den Obermufti bei den Mädels, daher stehen die nicht in Konkurrenz zueinander, auch wenn ein Weibchen dem Kastraten ab und zu sagt wo es lang geht.


    Schlecht ist die Kastration nie. Den Stress haben die Jungs sowieso vergessen noch bevor die Fäden gezogen sind, und schmerzhaft ist es auch nur die ersten 2-3 Tage. Wie eine Schnittwunde eben. Nicht schlimmer. Danach sind die Hormone insgesamt gemäßigter, die Tiere sind ausgeglichener, zufriedener, ein wenig dicker und gemütlicher damit wie es ist. Also fühlen sie sich sogar besser als vorher.