• Hallo,


    ich hatte zwei unkastrierte Böcke, beide ca. 4,7 Jahre alt. Jetzt ist einer gestorben und ich frage mich mit welchem Schweinchen der eine sich vergesellschaften lässt. Weibchen fällt aus oder kann ich den Bock noch in diesem Alter kastrieren lassen? Ich dachte an eine jungen Kastraten, da es mit einem älteren wahrscheinlich eher fetzt. Wie alt sollte ein evtl. Partner sein?


    Viele Grüße
    tinabi

  • Wenn es meiner wäre, würde ich ihn wohl kastrieren lassen.
    Ich hatte selbst mal einen Bock, der über 5 war, er hat die Kastration problemlos überstanden, und das ist schon zwanzig Jahre her.

    Ich würde schauen, dass es eine gute Tierarztpraxis ist, die Erfahrung mit Kastrationen hat, und die eine Tripple-Narkose anbietet und auch einen Venenkatheter.
    Dann sind die Chancen groß, dass er die OP übersteht.


    Wenn Du einen Bock dazusetzen möchtest, würde ich auch eher einen jungen dazusetzen. Vielleicht aus einer Notstation, da gibt es ja meist mehrere, vielleicht könnten Sie auch bei der Vergesellschaftung helfen und Du könntest auch probieren, welcher am Besten zu ihm passt, wenn es mit einem nicht klappen sollte.

  • Hallo!


    Bei einem ansonsten gesunden Tier ist die Kastration auch in dem Alter kein Problem, allerdings muss man danach noch 6 Wochen warten, bis Weibchen dazu dürfen, solange könnte er noch decken.


    Einen wirklich PASSENDEN Bock als Partner zu finden ist sehr schwierig. Du brauchst ja dafür zwei rundum sozialverträgliche Tiere in ähnlichem Alter, die Kombi Baby-Altbock funktioniert einfach meistens nicht lange. Wenn die Pubertät richtig einsetzt, hat man da den Dritten Weltkrieg im Stall.

  • Hallo,
    mit fast 5 Jahren würde ich mein Tier nicht kastrieren lassen. Das Risiko ist einfach sehr hoch und es muss nicht sein. Bei 3 fehlgeschlagenen Vergesellschaftungen sähe es jetzt anders aus, aber es gibt eine gute Alternative. Dein Gedanke mit dem jungen Kastraten ist gut. Am besten geeignet wäre ein sehr junges Tier. Es wird nicht als Konkurrent betrachtet und bei kastrierten Böckchen fällt die Rappelphase sehr abgeschwächt aus. Bei unkastrierten Böcken kann das jedoch der Knackpunkt sein. Das ist, was SusanneC meint. Das beste wäre, du würdest jemanden finden, der das Tier im Falle eines Falles zurücknehmen würde. Das Gehege sollte auf jeden Fall groß genug sein. 2 Quadratmeter wären optimal. Ob jetzt mit einem Böckchen oder mit Weibchen.

  • Hallo,
    ich habe nach gedacht und tendiere auch eher zum Fruehkastraten, auch mit dem Gedanken, dass es dann wenn der aeltere stirbt kein Problem sein duerfte ein Weibchen dazuzusetzen.
    Platz ist genug da, sie haben ein Sonmics Gehege, das sich bei Bedarf auch noch vergroessern laesst.

  • Ich halte auch Frühkastraten für riskant, es kann trotzdem übel krachen, gerade wenn ein selbst schlecht sozialisierter Altbock einen ebenfalls nicht sozialisierten Jungbock erziehen soll.


    Sorry, aber bei den letzten 3 Versuchen hier bei mir zu Hause waren nicht so toll. Ich habe da eigene Erfahrungen mit Bockgruppen, nicht nur vom Hörensagen.

  • Schön, dass mal jemand am Platz nicht spart! Da spricht nichts gegen Bockhaltung. Nur weil zwei Brüder zusammen gehalten wurden, müssen diese ja nicht schlecht sozialisiert sein. Es gehen die Meinungen eben total auseinander, was die Bockhaltung angeht. Bei mir hat die letzte Vergesellschaftung von 4 Böckchen wunderbar funktioniert. Aber ich kann auch deine Bedenken, SusanneC, verstehen. Wenn man wirklich 3 mal den Fall hatte, dass die Tiere nicht miteinander auskamen, sieht man keinen Sinn mehr darin, einen neuen Versuch zu starten und rät auch anderen Haltern davon ab. Ich hatte auch nicht immer Glück. Von den letzten 10 Vergesellschaftungen sind 2 missglückt. Deswegen habe ich eben jetzt aktuell auch 2 Gruppen. Beide sind aber sehr harmonisch. Allerdings lag es mehr an mir, dass es nicht funktioniert hat. Im einen Fall wurde das neue Böckchen mit 6 Monaten als Konkurrent betrachtet, unkastriert waren beide, im anderen Fall dachte ich eben auch, ich erspare dem Neuen die Kastration, da ja alles prima lief über Monate. Bis zur Spätrappelphase...

  • Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Hab meinen damals ca. 3 Jahre alten Bock mit einem wenige Monate alten Kastraten (kein Frühkastrat) vergesellschaftet umd es funktioniert gut mit den beiden.
    Ich würde dir raten entweder einen passenden Kastraten zu suchen oder ihn kastrieren zu lassen und ein Weibchen dazuzusetzen.

  • Eigene Erfahrungen mit Bockgruppen habe ich nicht; aber meine Urlaubspflegestelle betreibt auch eine Auffangstation für Meerschweinchen (bekommen bei ihr einen Platz auf Lebenszeit). Sie hat sehr viele Anfragen für Böcke und kann leider nicht alle aufnehmen, da der Platz natürlich begrenzt ist. Wenn sie Platz hat, sind die Neuzugänge in jedem Alter, meist mindestens ein Jahr alt. Die Vergesellschaftungen laufen eigentlich immer relativ unspektakulär ab. Die Neulinge werden eine Weile gejagt, intensiv beschnuppert, bestiegen und dann ist Ruhe. Unruhe kommt in der Gruppe auf, wenn ein ranghohes Tier verstirbt, dann wird die Rangordnung neu ausgefochten, da kommt es auch mal zu Bisswunden.
    Zu einem Zuchtbock, der aus Altersgründen nicht mehr kastriert werden sollte, und der absolut bockunverträglich war, kam ein junger Kastrat (ca 6 Wochen alt). Den akzeptierte er problemlos, weil der Kleine sich wiederspruchslos unterordnete.
    Also auch Bockgruppenhaltung ist kein Hexenwerk. Evtl braucht man etwas stärkere Nerven, aber es gibt mit Sicherheit sehr gut funktionierende Bockgruppen.

  • Versuchen könntest Du es mit einem Tier, das dem verstorbenen Partner relativ ähnlich sieht, also farblich und von der Fellart.


    Ich habe hier bei meinem Kaninchen die Erfahrung gemacht, dass das total problemlos war.
    Da meine letzte Häsin lt. Vorbesitzerin dunkle Partner bevorzugt hat, habe ich jetzt nur noch schwarze Tiere dazugesetzt und seitdem drei vollkommen unspektakuläre VGs gehabt. Von einfach dazusetzen ohne irgendetwas bis zu zwei bis drei Mal knurren und draufspringen und dann vertragen, für Kaninchen eher ungewöhnlich.
    Bei Kaninchen ist das ja meist deutlich komplizierter als bei Meerschweinchen.


    Hier hatte auch mal jemand geschrieben, dass das bei Meerschweinchen auch funktioniert.