Meerschweinchen Vergesellschaftung

Wie wird bei einer Kastration die Wunde vernäht?

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  • Hallo,

    Ich habe eine Frage bezüglich der Kastration von meinem Kleinen.

    Er ist letzte Woche mit genau 8 Wochen kastriert worden. Ein Bild anbei. Es lief alles reibungslos.

    Die einzige Frage die sich mir stellt ist, weshalb die Nähte so weit oben sind. Mit 8 Wochen müssten die Hoden doch auch schon abgewandert sein oder? Selbst bei Bildern von Frühkastrationen ist die Naht immer direkt neben dem Geschlecht. Bin etwas irritiert und deshalb würde ich mich sehr über Antworten freuen, die bereits selbst ein Schweinchen haben kastrieren lassen.

    LG Lizzie

  • Herzlich Willkommen, Lizzie!


    Deine Frage ist berechtigt. Folgendes kann ich mir vorstellen:


    Die Hoden waren bei Deinen Tier ausnahmsweise nicht hinuntergewandert oder er hat sie wieder hochgezogen. Letztgenanntes kann sogar ein erwachsenes Böckchen. Bei einem Frühkastraten sind die Hoden ja per Definition noch nicht abgestiegen. Dann massiert der Tierarzt sie vor dem Schnitt nach unten. Also selbst da macht man die Schnitte dort wo später die Hoden wären.


    Es gibt durchaus den Ansatz, in der Mitte und weiter oben 1 Schnitt zu machen, statt 2 weiter unten. Die Gefahr ist dann m.W., dass man den Penis schädigt.


    Was mich wundert ist, dass es auf dem Foto aussieht wie bei einem sehr jungen Böckchen, das noch nicht kastriert ist.


    Wurde er nur sterilisiert (Samenleiter durchtrennt), nicht kastriert (Hoden entfernt)?


    Du musst ja vermutlich in den nächsten zwei, drei Tagen zum Fädenziehen gehen. Ich würde da den Tierarzt auf jeden Fall fragen, warum er diesen Weg gewählt hat bzw. was er gemacht hat.

  • Ich hab mir mal ein Bild der Kastrationswunde meines Kastraten angeguckt. Die war auch dort oben. Habe leider nur ein unscharfes Bild davon.

    Er war jedoch schon kastriert nur die Fettkörper wurden nicht entfernt. Deswegen sieht er aus wie ein Intakter Bock, ist es aber nicht. Vielleicht wurde das bei dem Böckchen auch so gemacht ?

  • Vielen Dank für die Antworten.

    Ich war eben beim Fäden ziehen und da habe ich den Tierarzt gefragt.

    Er sagt er ist definitiv kastriert und nicht sterilisiert. Er hat das damals auch so mit den seitlichen Schnitten gelernt, aber sich mit der Zeit eine andere Technik angeeignet, wodurch es besser für die Wundheilung ist.

    Er hat die Samenleiter durchtrennt und den Hoden herausgezogen, dabei aber das Fettgewebe unbeschädigt gelassen, da das besser für das Tier ist und es weniger Komplikationen gibt. Dadurch sieht er noch so "unkastriert" aus.

    Er meinte auch das bei vielen Tierärzten die Wunde offen bleibt und man deshalb den Kleinen nicht auf normales Einstreu setzten darf, sondern 2 Wochen auf Handtüchern oder Zeitungspapier halten muss. Das findert er allerdings schwachsinnig, wenn man mit einem Stich die Wunde auch verschließen kann und der Kleine wieder normal zu den anderen kann.

    Bin jedenfalls erleichtert das es meinem Kleinen gut geht und auch alles prima verheilt ist, wollte nur noch mal ein Feedback geben.

  • Danke für die Rückmeldung!


    Die Argumentation mit dem Fettgewebe finde ich interessant, auch wenn ich in keiner Weise beurteilen kann, ob die Gefahr einer Fettgewebsnekrose dadurch kleiner oder größer wird.


    Das die äußerliche Naht Vorteile mit sich bringt, kann ich mir gut vorstellen. Meines Wissens entstehen die Abzesse meistens durch Unverträglichkeit der Fäden der innere Naht oder durch Fettgewebsnekrose o.ä. Die innere Wunde muss in jedem Falle geschlossen werden, da man anatomisch gesehen den Baumraum sonst offen lässt. Die äußere Naht schützt ja auch diese innere Wunde vor Schmutz und Keimen.

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