Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Knoten am Hals - operieren?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,

    ich bin neu in der Runde. Seit 5 Wochen haben wir 4 Meerschweinchen. Gerne stelle ich uns an anderer Srelle noch genauer vor, ich habe allerdings heute eine wichtige Frage, die mich umtreibt und wo ich gerne eure Einschätzung hören würde.

    Eines der Meeries, Krümel, erst ca. 12 Wochen alt, hat vor drei Wochen einen walnussgroßen Knubbel am Hals bekommen, bzw. habe ich ihn da entdeckt. da hatte ich ihn erst 2 Wochen. Ich war natürlich gleich beim Tierarzt, die Ärztin hat die Beule punktiert, um zu schauen ob Eiter herauskommt und so festzustellen, ob es ein Abszess ist. Kam aber nichts. Hat gemeint, das wäre ein geschwollener Lymphknoten, könnte eine Leukose sein, oder auch was anderes, könnte sie leider von außen nicht genau bestimmen. Hat dann mal auf Verdacht und Hoffnung Baytril gegeben, hat aber nach einer Woche keine Veränderung erzeugt. Also wieder abgesetzt. Nun wäre nur eine Operation noch eine Möglichkeit oder einfach abwarten, wie es sich entwickelt. Die Operation sei aufgrund der Stelle aber durchaus mit Risiken verbunden wegen Hauptblutgefäßen und Nervenbahnen, könnte sein dass er nicht mehr aufwacht. Es hatten sich auf dem Knubbel auch noch zwei Mini-Knubbel gebildet in der darauffolgenden Woche, die jetzt aber wieder weg sind. Mein erster Gedanke war, ja zur Operation, da ich dachte, sein Todesurteil sei sowieso schon gefällt, weil ich den Eindruck hatte, dass die Ärztin am ehesten von einer Leukose ausgeht, dann lieber das Risiko eingehen mit der OP und er wacht schlimmstensfalls nicht mehr auf aus der Narkose als dass er nicht operiert wird und leiden muss. Nun habe ich aber nach Gesprächen mit befreundeten Tierbesitzern doch noch etwas abgewartet.


    Krümel hatte in der einen Woche, als ich den Knubbel entdeckt hatte, im Vergleich zur Vorwoche nur 2 Gramm zugenommen. Allerdings ist er in der Gruppe auch Nr. 4 in der Rangfolge meiner Beobachtung nach, war (jetzt nicht mehr) sehr zurückhaltend und er hatte ja auch viel STress mit dem Umzug zu uns, außerdem ist er eine Woche vor dem Umzug auch noch kastriert worden, auch Stress. Das Baytril hat den Knubbel nicht kleiner gemacht, allerdings hatte ich den Eindruck, dass er seitdem etwas fideler ist, mutiger, aktiver. Vielleicht hat er sich aber auch einfach nur ans neue Zuhause gewöhnt. Er hat auch seitdem deutlich besser (75 g in drei Wochen) zugenommen. Die Ärztin meinte, weitere Diagnostik würde keine neuen Erkenntnisse bringen, Röntgen würde vermutlich nur bestätigen, dass es nicht vom Kiefer kommt, das glaubt sie (und auch ich) zu fühlen, der Knubbel sitzt tiefer, für ein Blutbild bräuchte sie so viel Blut, dass es für ihn (wiegt jetzt 500g) vergleichsweise viel wäre und somit nicht gut.


    Jetzt hab ich viel gelesen, u.a. dass Meeries häufig Geschwüre kriegen, häufig bedingt durch Hautkrebs (?), aber viele ihre Meeries erfolgreich operieren lassen. Dass Leukose eigentlich erst später auftritt, so ab 3 Jahren. ER hat auch keine anderen geschwollenen Lymphknoten bekommen. Dass abwarten eher schlecht ist bei Knoten? Er wirkt wie gesagt eigentlich fit ansonsten, frisst, läuft rum, rennt allerdings weniger rum als die anderen, kann er aber.

    Thema Zähne als mögliche Ursache: Die Tierärztin hat nicht reingeschaut ins Mäulchen, aber geht das überhaupt? Mir ist aufgefallen, dass Krümel braun verfärbte Schneidezähne hat. Hat er doch ein Zahnproblem? Er frisst aber auch viel Löwenzahn, was ja angeblich die Zähne verfärben kann. Und heute habe ich bemerkt, dass er an der Lippe eine Kruste hat. Hat er jetzt auch noch Lippengrind?? Manchmal niest er, vielleicht ist es nur angetrocknetes Nasensekret? Ich hab es vorsichtig weggemacht. Ich geb ihm jetzt Rodicare Pulmo und Schnupfenglobuli vom anderen Schnupfenmeerschweinchen von mir (andere Geschichte...).


    Jetzt meine Frage: was meint ihr, was sind eure Erfahrungen? Soll ich das operieren lassen? Ist die Tierärztin überhaupt kompetent? Auf die Frage nach den Kosten für so eine OP, war sie nicht so sicher, wie viel so ein Meerie an Narkosemittel braucht (warum weiss sie das nicht?) und daher mit den Kosten unsicher. so um 100 Euro könnte das schon sein. Ist das realistisch? Nicht falsch verstehen, ich würde das schon zahlen, wenn der kleine damit überleben könnte, das wäre es auf jeden Fall wert, aber sind das die üblichen Kosten? Könnt ihr mir helfen bei meiner Entscheidung? Ich möchte natürlich auf keinen Fall, dass der Kleine leiden muss, aber auch nicht sein Leben in einer OP aufs Spiel setzen, wenn er mit seinem Knubbel noch längere Zeit gut leben könnte.


    Vielen Dank für eure Hilfe.


    Viele Grüße, Lolleline

  • Hallo und herzlich willkommen im Forum,

    ich kenne mich mit deinem beschriebenen Fall leider (oder zum Glück) gar nicht aus, halte deine Ärztin aber rein vom beschriebenen her nicht allzu Meerierfahren. Hat sie denn die Zusatzqualifikation zum "Heimtier"?

    Der klassische Kleintierarzt behandelt im Studium vor allem Hund und Katze, für alle anderen Kleintiere (Meeris, Ratten, Kaninchen) braucht es eine Zusatzqualifikation (oder jahrelange Erfahrung inkl Selbststudium).

    Mein Rat wäre, dir bei einem kompetenten Tierarzt eine zweite Meinung einzuholen.

    Wenn du uns die ersten drei Zahlen deiner Postleitzahl gibst, können wir dir vllt einen empfehlen.


    Ich wünsche euch, dass dem kleinen Schweinchen noch geholfen werden kann.

    Viele Grüße

  • Stimme Ehle zu das sich deine TÄ sehr wage und unsicher anhört und eine zweite Meinung sicher gut wäre... habe hier übrigens auch meine Omi mit 6 1/2 Jahren bei der ich vor 1 1/2 Jahren auch einen Gnubbel im Hals entdeckt habe erst Erbsgröße mittlerweile etwas größer... wir beobachten das ganze, eine Operation wäre nur angedacht wenn er wachsen und sie stören würde...meine Ärztin hat auch schon überlegt ob es ein langsam wachsender Tumor ist ,aber wie gesagt operiert wird im Augenblick nicht da es ihr gut geht...

  • Leider kann ich mit einer Tierarztempfehlung nicht helfen, aber ich würde mich, falls hier kein anderer ein Empfehlung geben kann, an Notstationen und Züchter in Deiner Nähe telefonisch wenden und nachfragen, ob sie jemanden empfehlen können.


    Es einfach so zu lassen, wäre nach Deiner Beschreibung m.E. keine Lösung. Wenn ein Tier mit 500g einen walnussgroßen Knubbel hat, ist das relativ gesehen sehr groß. Bei einem so jungen Tier kann das im Gegensatz zu einem alten Tier aus meiner Sicht auch nicht einfach bleiben. Was wäre denn die Perspektive für ihn dabei?


    Außerdem würde ich am ehesten an einen Abzess denken. Das wäre die wahrscheinlichst Sache bei einem so jungen Tier. Natürlich hätte die Tierärztin das merken müssen, aber vielleicht hat sie sich einfach geirrt.


    Hälst Du 4 Junge Böckchen zusammen?


    Wie ist denn ggf. das Verhalten in der Gruppe?


    Ich frage jetzt hauptsächlich, weil dann eine Bisswunde wahrscheinlicher wäre, als in einer harmonischen Gruppe mit erwachsenen Tieren dabei.

  • Hallo erstmal von mir,

    Ich wäre dankbar um Tierarztempfehlungen: PLZ 877...

    Ist Augsburg weit weg von euch? Da gibt es soweit ich weiß, eine gute Heimtierärztin, allerdings war ich noch nicht persönlich dort...


    Bezüglich der Leidensgeschichte von Krümel, da kann ich dir leider nichts brauchbares zu schreiben. Allerdings würde ich Mal Löwenzahn rufen, der hat schon ne Menge durch in Sachen Abszess, Knubbel, Lippengrind usw. Vielleicht kann er helfen oder hat ne Idee.


    Alles Gute für den kleinen Kerl und wir freuen uns, mehr von ihm und seinen Freunden zu lesen ..

  • Zuerst einmal herzlich Willkommen im Forum Lolleline!

    Freut mich das du dich und deine Tiere später hier vorstelllen möchtest. Das kommt immer gut an wenn man Hilfe braucht.


    Da Julchen8 gerufen hat bin ich jetzt hier. Bevor ich einige Tipps und Einschätzungen aus meinen Erfahrungen gebe möchte ich sagen das diese Ärztin für mich einfach nicht kompetent klingt von deinen Beschreibungen ausgehend.

    Eine Leukose scheint mir bei nur einem eventuell geschwollenen Lymphknoten unwahrscheinlich. Hatte selbst ein Tier (Berlino) das mit 4 Jahren Leukose bekam und mit guter Behandlung noch 15 lebenswerte Monate in der Gruppe verbrachte. Das hat aber nicht nur mit der Behandlung zu tun, Sally bekam das mit 3 Jahren und es ging ganz schnell bis sie erlöst werden mußte.

    Lippengrind kann ich bei deinem Schweinchen schon von der Ferne diagnostizieren. Ursache dafür sind bei Krümel die oberen Schneidezähne. Diese Braunfärbung kommt meist durch den Dreck zwischen den Schneidezähnen. Der verursacht den Lippengrind der eine Kruste auf den Lippen und im Nasenspalt bildet. Im Anfangsstadium cremst du das mit Multilindsalbe täglich und wirst Erfolg haben. Ist besonders die Nase schon stark angegeriffen, ich erspare dir jetzt mal Fotos davon wo die ganze Nase fehlt, brauchst du Refobacincreme zur Behandlung. Die hat ein Antibiotikum mit drin und muß deshalb vom Tierarzt verschrieben werden. Multilindsalbe bekommt man so.

    Also immer merken: bei Lippengrind hilft Multilind.

    Um die Ursache dafür zu beseitigen muß man wöchentlich beim TÜV diesen Zahnspalt reinigen oder mindestens kontrollieren. Eine Futterumstellung ist trotz der Annahme Paprika beeinflußt das laut unserer Spezialistin für Kleinnager, Frau Dr. Ewringmann, nicht sinnvoll oder nötig. Manche Tiere haben die Veranlagung dafür, andere weniger.

    Ein Blutbild wäre wirklich sehr sinnvoll und ein fähiger Arzt wird das auch hinbekommen ohne dem Tier zuviel Streß zu bereiten. Klar ist die benötigte Menge größer als beim Diabetes-Nachweis.

    Die Zähne kann man nicht überprüfen in dem man reinschaut. Da braucht es schon ein paar Untensilien um ordentlich arbeiten zu können um gerade die Backenzähne zu begutachten. Das sind meist die Problemzonen wenn Spitzen an der Zunge reiben oder durch Fehlstellungen Kauprobleme verursachen.

    Dabei stellt man auch fest ob der Knubbel in irgendeiner Verbindung zu den Zähne steht.

    Sollte der Knubbel eigenständig sein und sich nicht vergrößern, würde ich von einer OP abraten.

    Zunächst würde ich aber mal die von mir genannten Ansatzpunkte kompetent überprüfen lassen. Da ich sehr weit entfernt wohne kann ich zur Tierarztpraxis nichts beitragen.


    Viel Erfolg für dich und Krümel

    Andreas

  • Vielen Dank für eure Antworten, das hat mir schon weitergeholfen.


    Dank dir, Julchen8, habe ich mal die Augsburger Heimtierärztin gegoogelt und gefunden. Das ist eine Stunde Fahrt von hier, zur Not ginge das. Ich habe aber auf ihrer Homepage auch eine Liste gefunden mit auf Kleinsäuger spezialisierte Tierärzte! Und siehe da, "meine" Praxis steht mit drauf (Dr. Theele)! Ich war aber mit Krümel nur bei einer Kollegin von der auf der Liste genannten Ärztin, die arbeiten zu dritt in der Praxis. Ich werde jetzt nochmal einen Termin dort machen, direkt bei der genannten Ärztin, die ich vom Schnupfenmeerschweinchen auch schon kenne und ganz gut fand. Wenn das auch nix ist, dann fahr ich nach Augsburg. Hier übrigens der Link zu der Liste, vielleicht hilft sie noch jemandem weiter:


    https://www.dvg-kleinsaeuger.d…03_Kleinsaeuger-Liste.pdf


    Löwenzahn, vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Das mit Refobacinsalbe hab ich schon gelesen gehabt und da ich diese Salbe zufällig von mir selbst noch da hatte, hab ich heute mal angefangen was draufzumachen. Die Kruste konnte ich vorher allerdings nicht lösen, ich wollte es bisschen mit einem warmnassen Waschlappen aufweichen, aber Krümel fand das nicht gut. Ich frag mich allerdings, ob es ok ist, wenn er die Salbe in den Mund bekommt bzw. abschleckt... noch ist es nur eine kleine STelle zwischen den Oberlippen. Soll ich doch erst mal Multilind holen? das kenn ich von meinen Kindern, als sie klein waren. Das war DIE Salbe für wunde Popos.


    Noch ein paar Fragen (sorry, ich bin einfach noch totaler Meeri-Anfänger...):

    Wie putze ich einem Meerie die Zähne? mit einer kleinen Zahnbürste? Wie kommt man in den Zahnspalt rein? Klappt das gut?

    Muss ich die Kruste an der Lippe wegmachen, bevor die Salbe drauf kommt oder geht das auch oben drauf?

    Sollte ich Paprika eher weglassen bei der Ernährung oder ist das eher gut bei Lippengrind?

    Wenn die Tierärzte die Backenzähne untersuchen, muss da das Tier in Narkose oder machen die das so?


    Ich mach morgen nochmal einen Termin bei Frau Dr. Theele und dann berichte ich weiter.

  • Die Zähne brauchst du nicht putzen. Da mache ich mit einer Pinzette nur den Dreck zwischen den Schneidezähne raus. Zum Paprika hatte ich schon geschrieben das du den nicht absetzen mußt. Die genannte Tierärztin ist wirklich die Schweinchen-Expertin und da holen sich auch andere Ärzte Tipps. Wenn sie das sagt glaube ich ihr das. Wieviele Tiere sie schon von uns gerettet hat mit wirklich teilweise ausgefeilten OP-Techniken da bin ich immer wenn es knifflig ist, obwohl sie 130km entfernt von mir ist.

    Das mit der Backenzahnuntersuchung muß man differenzieren. Unser örtlicher Tierarzt macht das ebenso wie Frau Dr. Ewringmann ohne Narkose. Die Behandlung dann selbst auch fast immer ohne Narkose. Allerdings gibt es Zahnkonstellationen in denen eine Inhalationsnarkose notwendig wird. Bitte immer möglichst bei OPs auf diese Narkose-Methode bestehen, ist einfach schonender für das Tier.


    Selbst mache ich den Lippengrind immer ab und behandele dann je nach Schwere mit Multilind oder Refobacin. Schreibe aber nur von meinen zahlreichen Erfahrungen, andere lassen den Grind vielleicht auch dran. Das Entfernen hat sich bei mir bewährt da die Creme direkt einwirken kann und es nicht unter dem Grind weiter wabert.

    Wegen Creme verschlucken brauchst du dir keine Gedanken machen.


    Andreas


    SEHR WICHTIG IST DER HINWEIS DAS DAS NUR MEINE ERFAHRUNGEN MIT MEHREREN TIEREN SIND UND AUF KEINEN FALL ALLGEMEINGÜLTIG AUF ALLE SCHWEINCHEN ÜBERTRAGBAR SIND!
    LIEGE JETZT NATÜRLICH NUN WIEDER GANZ WEIT VOM FACHWISSEN HIER IM FORUM ENTFERNT.
    ERNST GEMEINTER TIPP IGNORIERT MEINEN BEITRAG EINFACH!

  • Zur Zahnuntersuchung und -behandlung verlinke ich diese Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde: Stellungnahme. Ohne Betäubung kann man mit einem Otoskop schauen, aber mit Maulspreitzer kann dass sehr gefährlich werden. Wir hatten hier kürzlich den Fall eines armen Schweinchens, dem dabei anscheinend der Kiefer ausgerenkt wurde. Dafür gibt es dann leider kaum mehr Hilfe. Natürlich passiert das nicht oft, aber mir wäre es zu riskant - von dem Stress für das Tier und den Schmerzen ganz abgesehen. Vermutlich hängt es zum Teil auch wieder vom Tierarzt ab, wie geschickt der ist, aber das weiß man dann erst hinterher.


    Es gibt ja zunächst auch keinen Grund anzunehmen, dass er mit den Backenzähnen Probleme hat. Sollte es eine Entzündung an einer Zahnwurzel geben, wäre das ohne Röntgen vermutlich ohnehin nicht feststellbar. Außerdem ist das Tier ja m.W. erst 12 Wochen alt. Daher halte ich immer noch einen Abzess für die wahrscheinlichste Sache. Aber es ist natürlich wichtig, einen gute Tierarzt untersuchen zu lassen - ich hoffe, das es beim zweiten Anlauf gut wird.

  • Hallo lolleline,


    Wenn die zähne kontrolliert werden werden wangen und kieferspreizer eingesetzt - das darf und sollte nicht am wachen tier erfolgen, hier braucht es es ein kurznarkose sprich kurze inhalation


    Kein stress fürs tier und was wichtig ist keine unkontrollierten bewegungen die zu verletzungen / kieferausrenkung oder kieferbruch führen können....


    Der tierarzt muss in ruhe alles im mund abchecken und kontrollieren - für beide seiten ist das die beste und schonenste weise...


    Nur den wangenspreizer kann man ohne narkose einsetzen - hier kriegt man aber keinen rundumblick


    Ansonsten gibts noch das ortoskop, wird vorne in den mund eingeführt, man guckt quasi durch eine lupe, so kriegt man erste anhaltspunkte wie die zähne stehen etc......auch ohne narkose.....


    Wenn das tier in narkose liegt kann man wenn nötig auch direkt zähne zurecht schleifen und noch röntgenbilder erstellen, da das tier hierfür ruhiggestellt und bestens für exacten bilder gelagert ist....


    Zähne röntgen wäre ansonsten auch noch wichtig, um zu gucken was wie wo von den zähnen ausgehen könnte und welcher vielleicht entzündet ist....

    Hiermit kann man den verdacht des zahnproblems ausschliessen wenn zähne etc unauffällig sind....


    Aber eine bildgebung habt ihr schonmal

    Eventuell wäre ein ultraschall noch hilfreich um die konsistenz des knubbels zu verdeutlichen

    Tumore oder flüssigkeiten zysten etc können hiermit gut erkannt werden


    Also direkt mehrere sachen könnten zur sicheren diagnose und in einem rutsch erfolgen - so hat man auch die besten chanchen das problem zuerkennen und zu beheben.....


    Wie gesagt nie kieferspreizer der ober und unterkiefer entgegengesetzt mit druck runter und hochfährt einsetzten lassen - da ist quälerei und gefährlich fürs tier....


    Lg mara

  • Hallo zurück,

    vielen Dank nochmal für eure Antworten. Ich habe gute Neuigkeiten!!

    Ich war bei der besagten Tierärztin und sie wirkte wirklich deutlich kompetenter als die Kollegin, allein wie sie ihre Gedanken und Überlegungen geäußert hat. Sie hat ihn nochmal untersucht, auch mal mit dem Ortoskop in den Mund geschaut, aber nicht viel gesehen, weil noch Essensbrei drin. Sie hatte beim abtasten auch das Gefühl, dass der Knubbel unabhängig vom Kiefer ist und dafür zu tief am Hals sitzt, und aber auch, dass es eher kein Lymphknoten ist, weil zu tief. Letztendlich hat sie auch nochmal eine Punktion vorgeschlagen, um das dann zur Befundung ins Labor zu schicken, um einfach mal zu wissen woran wir sind. Haben wir dann gemacht und erst kam wieder nix, dann doch etwas, was wie Talg aussah. Daraufhin wollte sie das doch einfach selbst mikroskopisch untersuchen und siehe da, es war tatsächlich nur Talg! Keine Entzündungszellen etc. Es handelt sich also um ein Atherom, eine gutartige, mit Talg gefüllt Zyste, was vermutlich von einer stark vergrößerten Talgdrüse herrührt. Das heißt, er kann erstmal so weiterleben und noch ein bisschen größer werden, und in ein paar Wochen oder MOnaten kann man entscheiden, ob man das wegoperieren lässt oder nicht. dann wären auch die Operationsrisiken deutlich geringer. Wenn das eng mit den Blutgefäßen verwachsen ist und das bei der Operation feststellen würde, würde man es aber nicht wegmachen sondern müsste es dranlassen. So weit so gut - er ist nicht in Lebensgefahr, es ist kein Krebs und das ist erstmal echt erleichternd.


    Sie hat den Lippengrind bestätigt, aber es ist echt erst eine kleine STelle, ich habe ihr das Multilind vorgeschlagen, was sie abgesegnet hat, sie hatte sonst noch Manuka-Creme vorgeschlagen. Die Zähne habe ich am besten tatsächlich mit einer kleinen Zahnbürste sauber bekommen, ging ganz leicht. Mit Pinzette war ich nicht erfolgreich.


    Warum sollte ich deine Erfahrungswerte ignorieren, Andreas? Ist doch total hilfreich zu hören, wie es andere machen! Dass das "nur" Erfahrungswerte sind ist ja klar, schmälert aber nicht ihren Wert, gerade für Anfänger. Vielen Dank auf jeden Fall nochmal.


    Ich wünsche euch einen schönen Abend!

  • Du sollst meine Erfahrungen ignorieren weil scheinbar eine Narkose empfohlen wird wie du nach meinem Beitrag lesen konntest. Mittlerweile kenne ich die Begründung warum dir das empfohlen wurde und weil das bei uns immer anders gemacht wird wollte ich das meine Empfehlung ignoriert wird. Scheinbar beherrscht das nicht jeder Tierarzt ohne Narkose und weil wir nicht wissen wie gut deine Ärztin nun ist bleibt es bei der Narkose-Empfehlung.

    Heute hört sich dein Text zur neuen Ärztin schon kompetenter an.

    Den Manuka-Honig empfehle ich nicht. Das funktioniert schon aber diese klebrige Masse hängt überall rum. Im Fell, bei Fleece-Haltung auf der Unterlage und bei Einstreu wie bei uns heftet sich das Streu ans Mäulchen.

    Meine Erfahrung zu Lippengrind hatte ich ausgeführt und wenn du möchtest stelle ich dir noch ein Bild ein wie schlimm Lippengrind ausarten kann und das man schnell reagieren muß auf die ersten Ansätze.


    Andreas

  • Mit einem Atherom haben wir seit einigen Wochen auch zu kämpfen. Der Tierarzt, zu dem wir gegangen waren (wir haben leider noch keinen guten in der Nähe sicher identifiziert), meint, man müsse das schon öffnen oder entfernen, da es sich sonst entzünden könnte. Ob er damit Recht hat, weiß ich nicht.


    Leider ist es bei uns mit Öffnen, Ausdrücken und Spülen beim Tierarzt und danach bei uns Spülen nicht weggegangen - es füllt sich immer wieder. Jetzt wird es vermutlich doch operiert werden müssen. Auch hierzu liest man unterschiedliche Erfahrungen. Bei den einen lässt es sich wie bei uns versucht - teilweise evtl. sogar ohne Spülen zu Hause - beseitigen, bei anderen hat nur die operative Entfernung geholfen.


    Ich hatte auch schon gelesen, dass es zwei unterschiedliche Arten oder Entstehungsformen von Atheromen geben soll. Vielleicht liegt der Unterschied in der Behandelbarkeit auch darin.


    Bei einem so jungen Tier finde ich es schwer vorstellbar, ein walnussgroßes Atherom einfach zu belassen. Das muss - von einem möglichen Entzündungsrisiko abgesehen- doch auch drücken, zumal wenn es vermutlich noch weiter wachsen wird.

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