Meerschweinchen Verhalten

Meerschweinchen wird Gebissen und Ausgeschlossen

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo,


    ich habe 4 Böcke welche bis vor kurzem friedlich zusammengelebt haben bis einer der älteren ständig ausgeschlossen und gebissen wurde.

    Sie leben alle zusammen auf etwas mehr als 4 Quadratmetern und können wenn sie wollen auch jederzeit raus und sich in der Wohnung frei bewegen, was sie jedoch kaum machen.

    Zu meinen Meeris: Die ältesten beiden sind 1,5 Jahre alt und Geschwister sie heißen Peanut und Butter. Beide leben somit schon immer zusammen. Butter ist der Größere und auch Dickere der beiden und auch der Chef der Gruppe.

    Seid ca. 7/8 Monaten habe ich zwei kleine Meeris dazu geholt welche beide gerade ein Jahr alt geworden sind. Sie heißen Scooby und Bubble und sind beide von der selben Züchterin. Sie haben sich schon als Babys kennengelernt und kannten sich also auch schon als sie mit meinen älteren Meeris zusammengeführt wurden. Die Zusammensetzung verlief reibungslos und es gab auch nie Probleme außer das sie sich ausprobiert haben und ihre grenzen getestet haben, was Meeris halt so tuen wenn sie größer werden.


    Peanut ist schon immer ein Problem Meeri gewesen, welches oft einen Pilz hat und worum man sich oft sorgen macht.

    Jedoch wird er seid mehreren Wochen von allen anderen gebissen und immer wieder angemeckert oder weg gejagt.

    Peanut frisst weiterhin normal, jedoch wird ihm oft was weg genommen und er wert sich nicht, da die anderen sonst auf ihn los gehen. Er bleibt viel in seinem einem Haus und kommt meist nur zum essen raus aber er hat keinen Gewichtsverlust oder sonstiges.

    Was mir sonst noch aufgefallen ist, dass er oft sehr hinterher hängt und wenn ich sie mit Erbsenflocken füttere das er meist der letzte ist und erst nach einigen Minuten dazu kommt.

    Außerdem wird er oft von den anderen angeknurrt oder ins Ohr gebissen, oder an anderen stellen. Neulich wurde er so fest in den rücken gebissen, dass ich damit auch zum Tierarzt gegangen bin, dieser hat mir aber nur sagen können wie ich die wunde zu behandeln habe.

    Meine Mitbewohnerin meint zusätzlich er hätte leichte Schlagseite beim gehen und er würde sich Komplett anders verhalten als sonst. Das habe ich bis jetzt nicht bemerkt oder beobachten können.


    Ich weiß nicht was ich machen soll und hoffe das eventuell einer von euch mit sowas Erfahrung hat.

    Wenn noch weitere fragen zum verhalten oder der Konstellation sind beantworte ich die gerne.

    Ich bedanke mich für eure Hilfe.

  • Hi!

    Herzlich Willkommen hier beim Ratgeber!
    Ich teile gerne meine Erfahrungen mit dir. Vielleicht hilft es weiter:


    Wenn ein Tier schwer krank ist, kann es sehr gut vorkommen, dass die restliche Gruppe es "aussortiert", es loswerden möchte.
    Ich habe das schon erlebt. Mittlerweile ist dieses Verhalten für mich ein absolut großes Alarmzeichen.
    Wenn er leichte Schlagseite hat, würde ich auf eine Ohrenentzündung oder ein anderes Problem am Kopf tippen.

    Wurde er beim Tierarzt geröntgt? Dies sollte dringend gemacht werden!

    Wie ist sein Gewichtsverlauf?


    Sollte er tatsächlich komplett gesund sein, würde ich ihn definitiv aus der Gruppe nehmen. Nicht immer passen Gruppenzusammenstellungen wie wir sie uns wünschen.

    Hinzu kommt, dass es keine Garantie für reine Böckchengruppen gibt. Ich kenne welche, die unter optimalen Bedingungen lebten und in denen es nach Jahren noch gekracht hat. Was dort "immer geklappt hat", muss nicht immer klappen!


    Das Verhalten deiner Jungs deutet meiner Meinung nach, erst einmal auf ein Gesundheitliches Problem des 4 Tieres hin. Leider können sie nicht sagen: der stinkt... usw. Sie müssen es anders zeigen.

    Das bei mir "gemobbte" Tier hatte schwere Vereiterungen im Schädel, die durch eine Innenohrentzündung hervor gerufen wurden. Der Knochen hatte begonnen, sich aufzulösen. Von außen war dies nicht zu erkennen. Doch die Gruppentiere wollten nicht, dass das Tier mit ihnen ißt, sie haben es gebissen und verjagt, sobald es auf der Bildfläche erschienen ist.

    Hast du einen Tierarzt an der Hand, der auf Heimtiere spezialisiert ist, der sich also auch mit Meerschweinchen tatsächlich gut auskennt?


    Ich drücke ganz fest die Daumen! Bitte berichte gerne weiter!

  • Ich könnte mir auch vorstellen, dass er ein gesundheitliches Problem hat und würde das zeitnah von einem geeigneten Tierarzt abklären lassen. Meerschweinchen brauchen dabei einen Tierarzt, der sich auf Kleinsäuger, Heimtiere o.ä. spezialisiert hat. "Kleintiere" meint in erster Linie Hunde und Katzen, sagt also bei einem "Facharzt für Kleintiere" o.ä. noch gar nichts zum Wohl der Meerschweinchen aus.


    Es kann aber auch sein, dass er gesund ist und die anderen ihn einfach loswerden wollen. Die beiden jüngeren sind ja auch in einem Alter, in dem sie sich durchsetzen können und wollen. Hinzukommen die sogenannten Rappelphasen, bei denen die betroffenen Tiere besonders stark ihre Grenze austesten bzw. ihre erweiterten Ansprüche durchsetzen wollen.


    Auf jeden Fall würde ich das Tier nicht immer wieder beißen lassen. Selbst "nur" ständiges Verjagen, nachdem er durch Beißen eingeschüchtert wurde, ohne eine Aussicht auf Besserung sollte man m.E. nicht hinehmen. Das Tier wird gequält und verstört und was kann man da erhoffen, was das rechtfertigen würde?


    Ich schreibe das so vage und doch auch entschlossen, weil ich selbst eine Bockgruppe habe, die nicht so harmonisch ist, wie ich es mir wünschen würde. Ich habe über die Jahre viel nachgedacht und abgewogen, wie ich den Tieren helfen kann, wo eine Grenze ist und mit einigen anderen Bockgruppenhaltern mich intensiv ausgetauscht. Kurz gesagt: Die Böckchen machen lassen, ist in Ordnung, wenn sie schnell wieder friedlich werden, aber bei anhaltendem Streit oder Misshandlung eines Tieres muss man als Halter schnell eingreifen.


    Vielleicht könntest Du neben dem Tierarztbesuch den Bereich außerhalb des Geheges attraktiver machen?


    Haben sie bisher da schon viel Deckung, verteilst Du dort Futter und ist der Boden nicht glatt?

  • Hallo ich Habe Neuigkeiten,


    ich war mit ihm beim Tierarzt und der hat weitere Bisswunden festgestellt jedoch nichts weiteres Gesundheitliches.

    Sie haben uns geraten die Tiere zu trennen. Jedoch bin ich überfordert welche Konstellation die beste ist.
    die beiden großen zusammen da es Geschwister sind und die beiden kleinen alleine. Jedoch weis ich nicht ob das gut ist da ich nicht einschätzen kann ob die beiden Kleinen mit gerade mal einem Jahr fertig erzogen sind.


    hat da jemand eine Idee?

  • Hi,

    hat er ein Röntgenbild gemacht, Kot untersucht?
    Manches sieht man einfach nicht von Außen und das Verhalten ist einfach zu auffällig.

    Ich würde ihn aus der Gruppe nehmen, kastrieren lassen und dann zu einem Weibchen abgeben.

    Wenn er in der Gruppe einen Kumpel hat, mit dem er sich gut versteht, würde ich diese beiden Jungs zusammen lassen.
    Gibt es einen der Jungs, der Peanut nicht verfolgt und beißt?
    Sie leben jetzt schon eine Weile zusammen und ich würde bei einer Trennung wirklich danach schauen, dass das Pärchen, was sich gut versteht und sich nicht unterdrückt, zusammen bleibt.

    Hast du dazu eine Idee?
    Und mit fast einem Jahr sind sie soweit erzogen, dass du sie von den großen trennen kannst. Im Moment erlebt Peanut ja eher das Gegenteil von guter Erziehung, er muss geschützt werden.

  • Die Frage, wie zuverlässsig die Diagnose "gesund" war, finde ich schon berechtigt. Aber davon abgesehen:


    Einen guten Platz bei Weibchen zu finden, kann auch schwierig werden. Schließlich gibt es ungefähr gleichviele Böckchen wie Weibchen. Es muss also unbedingt viele Bockgruppen geben, wenn Einzelhaltung oder Tötung der Böckchen vermieden werden soll. Ich schreibe das so drastisch, weil die Böckchen ansonsten die Opfer sind, der unrealistischen Vorstellung, dass nach der Kastration dem Leben mit Weibchen nichts mehr im Wege steht. (Ich meine damit nicht spezifisch Dich, Kleine Braunelle , sondern allgemein die falschen Erwartungen oder Versprechungen in dieser Richtung.)


    Ich würde überlegen, ob die Drei voraussichtlich eine gute Chance haben oder es auch da schon deutliche Spannungen oder gar Bisswunden gibt. Letztgenanntes kann man mitunter erst feststellen, wenn man die Tiere genau untersucht und dazu auch das Fell - ausnahmsweise - gegen den Strich streicht.


    Wenn die Drei sich vertragen sollten, wäre noch die Frage, ob einer von ihnen mit Peanut noch freundlich oder friedlich ist. Sollte zumindest das der Fall sein, würde ich zwei Zweiergruppen machen. Dabei müssten die dann jeweils mindestens 2qm Grundfläche (besser mehr) und zusatzlich eine Etage oder mehr Grundfläche bekommen. Böckchen brauchen einfach ein Mindestmaß an Platz, um eineinander auch mal ausweichen zu können.


    Zweiergruppen haben bei Böckchen am ehesten eine Chance dauerhaft harmonisch zu sein. Die Tiere sind dann aufeinander mehr angewiesen, als wenn es mehr Tiere wären und man dann den weniger beliebten Mitbewohner vertreiben kann. Das ist sicherlich nicht ideal, aber wenn man ihnen ein schönes Umfeld, gutes Futter und nette Beschäftigung bietet können sie sicherlich auch glücklich werden. Und natürlich gibt es auch Zweierbockgruppe, die sich richtig lieben.


    Größere Gruppen sind für Böckchen sicherlich schöner - solange sie harmonisch sind. Aber eine friedliche Zweiergruppe ist m.E. viel besser als eine Vierergruppe mit fortlaufenden Misshandlungen.


    Ich hoffe sehr, dass Ihr die richtige Lösung findet. Und ich weiß, wie sehr einem das auch als Halter zusetzen kann, wenn solcher Unfrieden ist.

  • Wenn ein Böckchen einmal schlechte Erfahrungen mit anderen Böckchen gemacht hat, kann es sehr wahrscheinlich sein, dass es nie mehr für eine Bockgruppe geeignet ist. Die Chancen sind hier gar nicht mal so schlecht.


    Ein kastriertes Böckchen hat durchaus mehr Chancen, bei einem Weibchen gut unterzukommen, als ein unkastriertes Böckchen aus einer gescheiterten Böckchenhaltung wieder mit Böckchen zusammen gebracht werden kann.


    Ich warte jetzt, was PB&SB weiter von seinen /ihren Schweinchen berichtet.

  • Wieviel eigene Erfahrung hast Du mit Bockgruppen Kleine Braunelle ?


    Ich weiß zumindest aus eigener Erfahrung, dass auch Böckchen, die wiederholt gebissen wurden, noch mit anderen Böckchen ein gutes und freundschaftliches Verhältnis entwickeln können! Damit will ich nicht zum Aussitzen von Problemen ermutigen! Es ist nur nicht richtig, dass sie dann nach verbesserten Verhältnissen für Bockgruppen verdorben wären.

  • Ich muss vorweg sagen das ich dieses Schlecht reden von Bock Gruppen gar nicht ab kann.
    Ich finde nicht das man dort noch ein Tier (weiblich) dazusetzen sollte für das ich nicht sorgen kann und auch kein Platz habe.
    Außerdem ist das dann keine Option die zu 100% funktionieren wird.


    Ich habe das Glück das ich meinen fast 4 Quadratmeter Käfig in der Hälfte teilen kann und die Schweine so erstmal auseinander halten kann, um zu sehen ob sich die Zweier Gruppen gut verstehen.


    Das habe ich auch gemacht. Ich habe das Problem Meeri Peanut zusammen mit einem der jüngeren (Scooby) gesetzt. Scooby ist ein ruhiges Schwein und Peanut nicht beißt. Außerdem haben sie sogar vor ein paar Tagen auch noch nebeneinander Kuschelnd geschlafen.

    Dadurch sitzen nun Butter (Peanuts Bruder) und das andere Jüngere Meeri Bubble zusammen.

    Von dem was ich bis jetzt beobachten konnte glaube ich, dass mit Peanut alles gut ist.
    Ich glaube das Bubble das Problem ist.
    Bubble beißt und ärgert Butter immer wieder. Butter lässt das aber nicht mit sich machen und weißt Bubble wieder zurück, da er überlegen ist und der Chef ist.


    Wenn Bubble weiterhin solche Probleme macht glaube ich, dass er der ist der die Gruppe verlassen muss, weil er sehr viel Unruhe rein bringt und alle anderen gut und friedlich miteinander auskommen.


    Ich weis das klingt alles sehr wirr.

    Jedoch muss ich sagen, dass man in einem Text auch nicht alles perfekt so rüberbringen kann wie es hier bei mir abläuft.

    Jedenfalls finde ich die Aussage, dass man ein weibliches Tier dazu holen soll Schwachsinn, weil man erstmal damit arbeiten sollte was man hat und sich damit auseinandersetzen sollte.


    Zum Arzt; ich vertraue dem Arzt wo ich war und habe durch die Trennung der Tiere, in wenigen Stunden gemerkt, dass Peanut eigentlich nichts haben kann.


    Ich beantworte gerne weitere Fragen ☺️

  • Hi,


    dann schreibe ich noch eine Erklärung, denn wie eben schon betont, man kann nicht alles in einen Text packen.
    Und trotzdem bitte ich, dann auch den ganzen Text zu lesen. Ich hatte in einem Text geraten, dass du schaust, welche 2 gut miteinander auskommen, im 2. Text dann schrieben, dass für ein Böckchen, was Probleme mit der reinen Bockhaltung hat, ein Weibchen eine Alternative ist.


    Zu Bockgruppen:


    Leider gibt es immer wieder Bockgruppen die scheitern. Dies kommt öfter als in Haremsgruppen vor. Dies ist eine Tatsache. Es geht nicht darum, Bockgruppen schlecht zu machen. Oft wollen Besitzer dies nicht sehen und "zwingen" die Tiere quasi, weiter zusammen zu leben, obwohl es für die Tiere anstrengend ist.
    Ich hatte auch geschrieben, dass du vielleicht einen Bock in der Gruppe hast, der gut mit dem Schwächsten klar kommt und dass du sie auch so trennen kannst. Das hast du jetzt getan.

    Die Jungs, die dann nicht mehr mit anderen Jungs klar kommen, wandern dann irgendwann durch Verkaufsportale unkastriert von Bockgruppe zu Bockgruppe, weil Bockgruppen ja, laut Aussage vieler Züchter + einiger Halter kein Problem sind. Das Tier leidet dann.
    Ich war einige Zeit lang im Tierschutz aktiv (leider fehlt mir jetzt die Zeit) und gescheiterte Böckchenhaltung, war einer der Gründe, warum ein Tier abgegeben worden ist. Und unkastrierte Böckchen, die aus reiner Bockhaltung übrig waren, dann sich nicht mit anderen Böckchen vertrugen oder gleich aus gescheiterten Bockhaltungen kommen, waren einer der größten Posten für den Tierschutz: Die Kastrationskosten. Denn alleine bleiben, sollten sie auf keinen Fall. Also bliebt oft nur diese eine Alternative.


    Deine 2er Pärchen sind erst einmal eine tolle Lösung, für die aktuelle Situation. Irgendwann wird jedoch einer der Jungs aus diesen Verpaarungen versterben und einer bleibt übrig. Dann wirst du dich auf die Suche manchen müssen, einen passenden Partner für das unkastrierte Böckchen zu finden. Das wird nicht jetzt, sondern vielleicht in ein paar Jahren sein. Dann hast du evtl einen unkastrierten Opi dort sitzen, für den es nicht leicht sein wird, einen Bockpartner zu finden. Evtl muss er mehrere Jungs "austesten" bis dann einer dabei ist, wo es klappt. Für die Tiere ist das unglaublicher Stress. Aber ich gehe davon aus, dass dir dies bewusst ist.


    Den Dominantesten wegzugeben kann vielleicht eine Lösung sein. Doch wie soll es wo anders klappen, wenn es jetzt nicht klappt? Er ist nicht kastriert oder? Es gibt tatsächlich auch Böckchen, die für Bockgruppen nicht geeignet sind.
    Für ein Meerschweinchen und die Gruppe, ist es auch gut, dominant zu sein. Das ist dann ein guter Gruppenanführer, der stark und verlässlich für die Gruppe sorgt. Der die anderen auf ihren Rängen hält, zu schwache Tiere aussortiert. Leider wird oft gesagt, dass so ein Tier die anderen "mobbt" usw. Die Natur hat sich allerdings etwas dabei gedacht, diese Tiere so zu machen wie sie sind. Wir Menschen haben oft ein "Gerechtigkeitsgefühl" usw.. was hier nicht auf die Tiere zu übertragen ist, weil das ist unser eigenes Gefühl. Davon ab gehen wir mit Mitmenschen oft auch nicht so gerecht und undominant miteinander um. Aber das ist hier nicht der Punkt.
    In der Natur, könnte der Stärkere den Schwächeren vertreiben, weil er ihn nicht in seiner Gruppe haben mag. Diese Möglichkeit, entfällt in der Gefangenschaft. Hier sind sie davon abhängig, was der Halter unternimmt.

    Wir Menschen tendieren dann oft dazu, den Stärkeren aus der Gruppe zu nehmen, weil die anderen uns leid tun. Wir wollen selbst ja auch nicht dominiert werden. Also wollen wir dieses Ungleichgewicht aus dem Weg haben, wollen alles harmonisch machen, so wie wir es uns denken.

    Wie könnten die Chancen der beiden Jungs, der eine stark, der andere eher schwach aussehen?


    Der Schwächere würde sich in einer anderen Bockgruppe evtl sogar unterordnen, würde so evtl eine realistische Chance haben, weiter mit Böckchen leben zu können. Dieses Tier möchtest du behalten, beschützen und hegen, stimmt?


    Wie schaut seine Zukunft eines dominanten, unkastrierten, männlichen Tieres aus, was wegen angeblichen "Fehlverhaltens" aus der Gruppe genommen wird? Wanderpokal? Er wird in jeder Gruppe dominant auftreten. Wird in der nächsten Gruppe evtl auf ein gestandenes Bockteam treffen und dann kann er, wenn er dort sehr dominant auftritt, dieses Team komplett zerteilen, so dass die vorherige Zusammensetzung, als er noch nicht dort war, auch nicht mehr funktionieren wird....

    Hier lese ich bei dir die Tendenz ihn abzugeben, richtig?


    Ich habe absolut nichts gegen reine Bockhaltung. Doch diese will gut geplant, durchdacht sein. Sie fordert mehr von dem Halter ab, als Haremshaltung. Hinzu kommt, dass diese Konfliktsituation, wie du sie bei deinen Jungs beschrieben hast, in Haremshaltung seltener vorkommt. Sollte dort ein Weibchen so dominant sein, gibt es sehr oft einen medizinischen Grund.


    Ich wünsche dir, viel Freude mit deinen 4 Jungs. Ich möchte deine Haltung nicht schlecht machen. Ich berichte nur von den Erfahrungen, die ich über viele Jahre gemacht habe, möchte zum Nachdenken anregen. Das ist alles.

    Irgendwann hört jeder mit der Haltung auf. Und dann beginnt die Zukunft für die übrig gebliebenen Tiere. Und auch das sollte man im Blick behalten. Immer, denn man weiss nie, was kommt.


    Wirklich harmonische Meerschweinchengruppen sind die, wo die Tiere ihren sozialen Platz in der Gruppe gefunden haben, wo sie sich in das System eingefügt haben. So eine Gruppe erträgt auch mit Leichtigkeit einmal ein Schweinchen, was versucht aus seiner Rolle herausgehen, was versucht die Führung zu übernehmen. Innerhalb kurzer Zeit, ist so etwas dann geklärt. Manchmal passiert dies, wenn Weibchen brünstig sind. Ist dieser Kampf um die Ränge ein Dauerzustand, ist es purer Stress für alle.


    Ich hoffe für deine Tiere sehr, dass bald Ruhe einkehrt. Weil sie trennen, dann Pärchen, dann einer weg und die vorhandenen 3 wieder zusammen, bedeutet für die Tiere jedes mal, dass sie sich neu formatieren müssen, bedeutet Stress, was nicht gut ist.

    Daher solltest du, falls du noch einmal ein Umsetzen in Erwägung ziehst, zeitnah zu einem Ergebnis kommen.




    Du wirst das schon hinbekommen.

  • Den Dominantesten wegzugeben kann vielleicht eine Lösung sein. Doch wie soll es wo anders klappen, wenn es jetzt nicht klappt? Er ist nicht kastriert oder? Es gibt tatsächlich auch Böckchen, die für Bockgruppen nicht geeignet sind.

    Für ein Meerschweinchen und die Gruppe, ist es auch gut, dominant zu sein. Das ist dann ein guter Gruppenanführer, der stark und verlässlich für die Gruppe sorgt. Der die anderen auf ihren Rängen hält, zu schwache Tiere aussortiert. Leider wird oft gesagt, dass so ein Tier die anderen "mobbt" usw. Die Natur hat sich allerdings etwas dabei gedacht, diese Tiere so zu machen wie sie sind. Wir Menschen haben oft ein "Gerechtigkeitsgefühl" usw.. was hier nicht auf die Tiere zu übertragen ist, weil das ist unser eigenes Gefühl. Davon ab gehen wir mit Mitmenschen oft auch nicht so gerecht und undominant miteinander um. Aber das ist hier nicht der Punkt.
    In der Natur, könnte der Stärkere den Schwächeren vertreiben, weil er ihn nicht in seiner Gruppe haben mag. Diese Möglichkeit, entfällt in der Gefangenschaft. Hier sind sie davon abhängig, was der Halter unternimmt.

    Wir Menschen tendieren dann oft dazu, den Stärkeren aus der Gruppe zu nehmen, weil die anderen uns leid tun. Wir wollen selbst ja auch nicht dominiert werden. Also wollen wir dieses Ungleichgewicht aus dem Weg haben, wollen alles harmonisch machen, so wie wir es uns denken.

    Ich habe von einer erfahrenen Bockgruppenhalterin, die meist um die 10 Jungs in einer Gruppe hat, ähnliches gehört:

    Man sollte immer eher das unterlegene Böckchen aus der Gruppe nehmen, wenn es nicht klappt (und das Verhalten des dominanten Tieres nicht auf einer fehlenden Sozialisierung und damit asozialem Verhalten beruht - sehr wichtig!).


    Ihre Begründung:


    Das dominante Tier hält die Gruppe zusammen.

    Nimmt man nun das dominante Tier raus, werden die Würfel für alle anderen Schweinchen neu geworfen. Das führt womöglich zu Stress, Unsicherheiten und Rangstreitigkeiten unter den anderen, die sonst nicht aufgetreten wären. Denn durch den Wegfall des ranghohen Tieres (oder gar des Chefs) rutschen die anderen von hinten auf, sehen ggf neue Chancen und im Falle des Wegfalls des Chefs muss ja auch ein anderes Wutz die Chefposition übernehmen.

    In dem Zuge kommt es wohl auch nicht selten dazu, dass ein anderes Böckchen anfängt das unterlegene Tier ebenfalls zu attackieren und das Ausgangsproblem ergibt sich erneut.


    Nimmt man stattdessen das unterlegene Tier aus der Gruppe, tut sich in der Rangfolge selten was, da das unterlegene Tier eher weit hinten oder gar ganz hinten in der Rangordnung kommt. Heißt also vorne bleibt alles gleich und es gibt kein neues Konfliktpotenzial. Der Chef hat seine Gruppe erfolgreich gegen den "Störenfried" "verteidigt" und damit seine Stärke bewiesen.


    Wie Kleine Braunelle schon schrieb, würde es ja genau so in der Natur auch ablaufen. Es entspricht also ihrem natürlichen Verhalten.

    Wir Menschen haben halt leider die schlechte Angewohnheit zu viel von unseren Gerechtigkeitsvorstellungen auf die Tiere zu übertragen und damit wider ihrem natürlich Verhalten zu agieren.

  • Ich sehe hier das Problem, dass "dominant" u.U. falsch verwendet wird bei dieser Gruppe.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist nicht der Chef der Gruppe (Butter) derjenige, der für Unruhe sorgt, sondern einer der beiden jüngeren (Bubble). Letztgenannter legt sich anscheinend jetzt auch in der Zweiergruppe mit dem Chef an. Nur kann der bisher noch gegenhalten. Es ist dann also nicht so, dass Bubble für Stabilität sorgt, sondern für Unruhe. Dabei geht es auch aus meiner Sicht nicht darum, wie das moralisch zu bewerten ist. Bubble muss damit nichts negatives tun. Er ist jünger und sieht er langsam die Chance aufzusteigen. Bei dem anderen älteren Tiere, Peanut, kam kein oder kein ausreichender Widerstand, bei Butter aber schon. Wenn dem so ist, wird sich zeigen, ob Bubble bald aufhört mit den Provokationen oder ob er sich durchsetzt und ob beide dann damit zufrieden sind.


    Ein gutes Leittier ist nicht automatisch der Stärkste oder Aggressivste, sondern derjenige, der klar führt, aber auch freundlich ist und sich um andere kümmert und möglichst auch schlichtend eingreift. Und ganz, ganz wichtig: er muss Unterordnung akzeptieren und nicht immer weiter "draufhauen" oder ständig seine Macht ausspielen, indem er jeden Platz haben will, auf dem gerade ein andere liegt und ständig das beste Futter wegnehmen will.


    Vor diesem Hintergrund stimme ich zu, dass man nicht den Dominanten - gemeint das Leittier - aus der Gruppe nehmen sollte, wenn eine Trennung nötig erscheint. Sondern man sollte den herausnehmen, der anhaltend für Unruhe sorgt und Unterordnung nicht akzeptiert bzw. zu schnell beißt. Und das ist immer auch eine sehr individuelle Sache. Die Beziehungen zwischen Meerschweinchen sind ähnlich komplex wie die zwischen uns Menschen. Es gibt zwar grundlegend friedliche oder streitbare Menschen und Tiere aber es hängt meistens auch vom den verschiedenen anderen Gruppenmitgliedern ab, wie sie sich verhalten.

  • Marie-Luise

    Du hast komplett recht. Butter ist hier der Chef und nicht Bubble. Bubble bringt Unruhe in die Gruppe weil er ohne Grund alle beißt. Butter hält gut stand dagegen und lässt bubble sich nicht durchsetzen. Jedoch denke ich das Butter jetzt schon nach nur 12 Stunden mit ihm zu zweit sehr unglücklich wirkt und Scooby so wie auch Peanut vermisst.
    Ich glaube ich muss mich wohl damit abgeben das Bubble einfach nicht in die Gruppe passt und für ihn ein passenderes zuhause finden.


    Seid Peanut und Scooby zusammen sitzen ist Peanut wieder munterer und entspannter.
    Ich glaube ganz klar das Bubble einfach das Problem ist da er ein unruhiger Charakter ist im Gegensatz zu den anderen 3.

  • Wie schaut da deine Planung aus? Wichtig ist auch bei Bubbles herauszufinden, ob sein Verhalten ein gesundheitliches Problem aufzeigt, oder ob es ein Sozialverhalten ist.

    Bei Letzterem:

    Du bist also sehr zuversichtlich, dass es mit Bubble in einer anderen Jungsgruppe besser klappen wird, als bei dir und deswegen gibst du ihn ab. Somit ist Ruhe in deiner Gruppe.

    Ich frage jetzt bewußt etwas überspitzt, denn wir tragen als Halter, nicht nur für die "gebeutelten" Tiere in der Gruppe eine Verantwortung, sondern auch für die "Stänker", die Aufrührer, die Starken.

    Wie schaut Bubbles Zukunft aus, wenn er tatsächlich bockunverträglich ist?

    Gönnst du ihm noch, ehe du ihn weitergibst eine Kastration, so dass er im Fall der Bockunverträglichkeit auch bei Weibchen unterkommen kann, oder überlässt du diese Aufgabe dann den neuen Besitzern?

    Was ist, wenn die ihn dann auch weiterreichen, weil er Stunk in die Gruppe bringt?


    Bei Ersterem:

    Ein weiterer Punkt: Bubbles Gesundheit. Sind diese Attacken plötzlich, ohne Vorwarnung. Ohne große Klappern und ist zwischen durch immer mal auch ein halber Tag Ruhe? Wirkt er, als stände er unter Strom? Damit meine ich nicht das normale männliche "Dominanzverhalten". Ich habe es selbst bei einem Weibchen erlebt, dachte erst, dass sie schlecht sozialisiert ist. Sie zeigte kein männliches Dominanzverhalten, war einfach nur eklig und bissig anderen gegenüber, hat andere verletzt, wurde auch zurück gebissen.

    Der Besuch beim Tierarzt hat denn eine Schilddrüsenüberfunktion zu Tage gebracht. Nach 24 Std. Schilddrüsenmedikament war dieses Verhalten Geschichte.

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