Meerschweinchen Haltung

Vergesellschaftung

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hey zusammen, mein Kastrat ist leider vor drei Wochen verstorben. Jetzt sind meine fünf Weiber (2-5j.) alleine und ich suche wieder einen Kastraten. Eine Bekannte sucht für ihren Senior (7j) einen Platz, der ist "übrig geblieben" vor einer Woche, als sein letztes Weibchen verstarb. Klingt alles ganz gut, ich bin aber unsicher, weil eines meiner Weibchen, die Gruppenchefin, eine chronische Blasenentzündung hat, die grade wieder eher nicht so gut ist. Ich mache mir Sorgen, ob die Vergesellschaftung zu viel Stress für sie ist. Andererseits sind die Mädels ja bereits zwei Wochen ohne Kastrat und sollten das ja nicht zu lange sein.

    Der potentielle neue Mitbewohner hatte Wurmeier im Kot, die behandelt wurden, ansonsten ist er wohl negativ.

    Was denkt ihr?

    Danke für alle Antworten!

  • Ich würde keine Vergesellschaftung machen, wenn eins meiner Tiere gesundheitlich angeschlagen ist. Zumal der neue Kastrat ja auch ein gesundheitliches Problem hatte/hat. Mir persönlich wären das zu viele Risikofaktoren für eine entspannte Vergesellschaftung , obwohl es natürlich grundsätzlich gut passen würde im Hinblick auf den armen verwitweten Kastrat, der schnell wieder unter die Haube kommen sollte. Aber dadurch, dass bei dir auch die Schweinechefin erkrankt ist, wird sie sich dem neuen Kastraten vermutlich auch nicht sofort unterordnen wollen und evtl. erstmal ein bisschen mit ihm Kräfte messen (nur meine Vermutung), so dass das grundsätzlich schon zusätzlichen Stress für sie bedeutet. Ist sie denn schon in Behandlung mit ihrer aufflackernden Blasenentzündung und machst du was für ihr Immunsystem? Hab hier auch ein dominantes Mädchen, dessen "Schwachstelle" die Blase ist. Ich würde sie immer erst auskurieren und Immunsystem unterstützen bevor ich sie mit neuen Schweinchen zusammenführe. Damit stimme ich bestimmt mit deinem Bauchgefühl überein. Aber vielleicht gibts hier auch Schweinchen-Freunde, die tatsächlich Erfahrung haben mit Vergesellschaftungen mit kränkelnden Schweinchen und positives berichten können....

  • Ich würde immer vergesellschaften. Umso länger die Weibchen ohne Kastrat sind, umso schwerer wird es. Wichtig ist, dass kein Tier aktuell Schmerzen hat!

    Die Gruppenchefin wird so oder so, die Messer wetzen. Gut ist, der Kastrat hat Erfahrung mit Weibchen, doch wie ist er charakterlich?

    Ist er stark männlich unterwegs oder eher unterwürfig?

    Wichtig ist, dass er vom Charakter in die Gruppe passt.

  • Genau, eure beiden Beiträge fassen meine Überlegungen ganz gut zusammen 😅

    Plötze (die Chefin) erholt sich gut gerade, sie hat keine Schmerzen (oder kaum - sie zeigt keine Anzeichen, aber wir wissen alle, dass das nicht unbedingt was heißen muss). Sie ist in Behandlung natürlich, allerdings pausiere ich zur Zeit ihre ganzen Medikamente, weil es ihr vom Antibiotikum etc sehr schlecht ging. Jetzt im Moment ist sie fit.

    Der potentielle neue Mitbewohner war in seiner alten Gruppe Chef, hat allerdings nie Aggressionen gezeigt und war nie aufdringlich.

  • Die Blase wurde mehrfach geschallt, ja.

    Einen jungen Kastraten möchte ich nicht, weil dann am Ende immer ein junges Schwein übrig bleibt. Am liebsten also einen in der Altersspanne, die ich hier eh schon hab, also zwischen zwei und fünf Jahren. Aber ich muss ja auch schauen, was es für Kastraten gibt. In den Tierheimen und Notstationen um mich herum hab ich nachgefragt, dort herrscht ungewöhnlicherweise Ebbe. Und dieser ältere Herr ist halt nun mal da und sucht ein Zuhause. Die Vergesellschaftung an sich macht mir eher keine Sorgen, meine Schweinchen sind ziemlich souverän mit sowas. Nur eben, dass es für Plötze zu viel Stress sein könnte, stört mich. Andererseits sind sie jetzt vier Wochen ohne Kastrat, es wird ja nicht einfacher. Ich werd's nach Bauchgefühl entscheiden müssen

  • Du musst immer nach deinem eigenen Bauchgefühl gehen. Rat einholen und ein bisschen abwägen ist schön und gut, aber die Entscheidung triffst immer du. ich würde ehrlich gesagt auch keinen sehr jungen Kastraten nehmen, da der meiner Erfahrung nach ohnehin von (dominanten) Weibchen sofort untergebuttert wird und die eigentliche Funktion des Kastraten dann nicht mehr übernehmen kann. Mein Rat wie oben: erstmal Blasenentzündung ordentlich auskurieren und Immunsystem ein bisschen derweil unterstützen. Wenn du ohnehin regelmäßig mit ihr zum Tierarzt zur Untersuchung gehst, wären Zylexis Spritzen da meine erste Wahl. Die haben uns damals in derselben Situation gut unterstützt. Ansonsten wie genannt Rodicare Immun, Engystol oder rein Echinacea....


    Und bzgl Kastratensuche kannst du auch tatsächlich mal bei Kleinanzeigen schauen. Außerhalb der schwarzen Schafe dort, inserieren dort auch viele Schweinchenfreunde zu vermittelnde Tiere.


    Gute Besserung:)

  • Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Charaktere der Schweinchen.

    Wenn der ausgewählte Kastrat weiss, wo der Frosch die Locken hat, wird er sich durchsetzen wollen und evtl deine Damen ganz schön herausfordern. Das Weibchen, was in den Wochen ohne Kastrat, die Führung übernommen hat, wird diese auch behalten wollen!

    So oder so würde ich mich auf eine aufregende Vergesellschaftung einstellen.

    Und umso mehr Zeit vergeht, umso schwerer kann es werden. Nur übers Bauchgegühl zu entscheiden, birgt Risiko.


    Ein kleiner Frühkastrat würde dein angeschlagenes Weibchen am wenigsten stressen. Er wächst mit ihr auf und ist zuerst keine Gefahr. Es bedeutet nicht, daß er als Erwachsener unterwürfig ist. Und am Ende bleibt bei einer Haltungsauflösung immer einer übrig.

  • Genau, eure beiden Beiträge fassen meine Überlegungen ganz gut zusammen 😅

    Plötze (die Chefin) erholt sich gut gerade, sie hat keine Schmerzen (oder kaum - sie zeigt keine Anzeichen, aber wir wissen alle, dass das nicht unbedingt was heißen muss). Sie ist in Behandlung natürlich, allerdings pausiere ich zur Zeit ihre ganzen Medikamente, weil es ihr vom Antibiotikum etc sehr schlecht ging. Jetzt im Moment ist sie fit.

    Der potentielle neue Mitbewohner war in seiner alten Gruppe Chef, hat allerdings nie Aggressionen gezeigt und war nie aufdringlich.

    Auf was wartest du noch?

    Was erhoffst du dir, wenn noch mehr Zeit vergeht? Blase und Urin untersuchen lassen und Vergesellschaftung machen. Zur Sicherheit ihr Metacam geben. Nicht immer zeigen Schweinchen an, wenn sie Schmerzen haben. Sollte sie noch nicht ganz schmerzfei sein und er reitet auf, wird sie sich wehren

  • Das hat sich übrigens leider erledigt mit dem Schweinchen; als ich nach einer zweiten Wurmkur, Infos über die erste Wurmkur oder alternativ einer Kontrollkotprobe gefragt habe, wurde es den Leuten zu bunt und sie haben sich entschieden, das Tier an eine Notstation abzugeben (welche ja dann anstatt ihnen die Behandlung etc an der Backe hat)

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