Hallo,
der Verlust deines Schweinchens tut mir leid.
Es war auf jeden Fall gut und wichtig, dass du direkt zum Tierarzt bist und ein Röntgenbild gemacht wurde!
Aufgasungen können leider sehr schnell sehr gefährlich oder gar tödlich werden. Insbesondere Aufgasungen des Magens sind noch einmal deutlich gefährlicher und schwieriger zu behandeln. Und manchmal kann man leider auch nichts mehr tun, um das Tier zu retten.
Meine Ida hatte im Mai eine schwere Magenaufgasung inkl. Verstopfung und Untertemperatur. Mit ihr war ich drei Tage hintereinander morgens und abends beim Tierarzt, dazwischen hat sie zu Hause von mir eine Rundumbetreuung mit stündlicher Medikamentengabe bekommen. Nach den drei Tagen war sie einigermaßen stabil und außer Lebensgefahr, weg war die Aufgasung aber erst nach fünf Tagen. Die Medikamente vollständig abgesetzt habe ich nach 10 Tagen, da war sie dann auch endlich wieder die Alte.
ZitatHier wäre meine erste Frage:
--> War das falsch? Hätte sie in der Tierklinik bessere Chancen gehabt?
Pauschal kann man das nicht sagen.
Hätte dort eine ständige Betreuung stattfinden können? Dann vielleicht ja, vielleicht war die Aufgasung aber auch bereits zu schlimm.
Ein Tierarzt kann halt Medikamente spritzen, gerade bei Aufgasungen und Verstopfungen ist eine Injektion der oralen Eingabe von Medikamenten vorzuziehen, da diese dann schneller aufgenommen werden können. Meiner Ida hat es damals sehr geholfen, deswegen war ich auch 2x täglich in der Praxis die ersten Tage (dort konnte aufgrund von Personalmangel nämlich keine ständige Betreuung gewährleistet werden).
Zitat--> War Wärme hier richtig? Ich habe gelesen, dass bei einer Tympanie, die Aufgasung durch Wärme intensiviert werden kann.
Aber andererseits kann die gravierende Unterkühlung auch tödlich enden.
Ich wärme die Schweinchen gerne mit meiner eigenen Körperwärme. Ansonsten stelle ich ihnen ein Snuggle Safe zur Verfügung, wo sie dann selbst entscheiden können, ob sie die Wärme aktuell wollen oder nicht.
(Körper-)Wärme halte ich bei Unterkühlung für absolut wichtig. Bei Wärmflaschen oder Heizmatten wäre ich vorsichtiger.
ZitatIrgendwann hat sie sogar kurz an einer Gurke geknabbert.
Ich habe sie dann nochmal mit "Critical Care" durch eine Spritze gefüttert und ihr versucht Simeticon zu verabreichen.
Leider hat sie danach nur noch geröchelt und auch nicht mehr geschluckt. Sie hatte ganz schlimme Krämpfe.
--> Habe ich hier was falsch gemacht?
Kann es sein, dass sie sich an dem Brei oder Simeticon verschluckt hat?
Unabhängig davon klingt es für mich aber aufgrund der Beschreibung eher danach, als sei es da schon "zu Ende" gewesen und die Organe dabei zu versagen. Krämpfe sind da leider oft normal im Sterbeprozess. Das bekommen sie meist aber schon gar nicht mehr bewusst mit.
ZitatAuch wüsste ich gerne, was zu der Aufgasung geführt haben könnte? Wir haben 6 Meerschweinchen und alle essen das gleiche.
Zwei Tage vorher hatten sie Apfelschnitze. Im nachhinein denke ich mir, ob die nicht mehr ganz so gut waren und zur
Ausgasung führen können. Den anderen geht es jedoch gut. Außerdem hat sie versehentlich zwei Tage zuvor von einer Chilli gegessen.
Die Tierärztin meinte jedoch, dass das nicht schlimm ist und sie aufhören würde, wenn es ihr zu scharf ist. Sie war ca. 7 Jahre alt.
Aufgasungen können so viele Ursachen haben, man kann oft nur mutmaßen, was nun der konkrete Auslöser gewesen ist.
Wichtig wäre mir an deiner Stelle Endoparasiten (also Würmer, Kokzidien usw) auszuschließen, die auch sehr gerne Aufgasungen verursachen. Also von deinen anderen Schweinchen über drei Tage Kot sammeln und untersuchen lassen.
Ich wünsche dir alles Gute und viel KRaft, über den Verlust hinwegzukommen!