Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Einstellung zum Thema Euthanasie

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hope4


    Genau dieses Gedicht gab uns damals mein TA, als wir unseren Murphy (Schäferhund) gehen lassen mußten. Ihm ist ein, bis dahin unbekannter innerlicher Tumor aufgeplatz. Bis zu diesem Zeitpunkt war er quitschfidel und in seinen ganzen 10-11 Jahren war er nur beim TA zum impfen. Wir haben ihn in Würde gehen lassen, da er alles noch selbstständig machen konnte, allerdings inkontinent wurde und keine Chance auf Heilung bestand. Einerseits wegen dem Alter und andererseits, war schon der komplette Bauchraum voll mit Flüssigkeit (Blut) :(
    Aber ich hatte das Gefühl, daß er wußte, daß es soweit war. Am Abend davor hat er sich regelrecht von uns verabschiedet indem er immer wieder zu uns gekommen ist und sich streicheln lassen wollte und gekuschelt hat. Sonst war das nicht so extrem. Er war auch beim TA die Ruhe selbst und ist ganz friedlich eingeschlafen. Diesen Moment werd ich wohl auch nie vergessen... :cry:

  • Ich bin froh, dass s die Möglichkeit gibt. Ich würde alles natürlich tun, damit es meien kleinen gut geht, aber auch ich hab schon erfahren müssen, dass es manchmal die beste Lösung ist.


    Knolli habe ich damals einschläfern lassen. Meine Eltern habe ich damals die Verantwortung gegeben, da ich den ganzen Tag arbeiten musste. Es war das absolute Lieblingsschwein meines Vaters und noch heute sagt er zu meinen Süßen "süße Knollis hast du, sie sind toll, wie Knolli!" Sie war eine kurze Zeit ohne ihre vorher verstorbene Partnerin. Ich habe gesagt, wenn sich ihr Zustand nicht bessert soll sie schlafen und nicht mehr leiden, denn der TA hat vorher schon gesagt, dass es keine großen Hoffnungen gibt, aber wir haben es erstmal probiert. Mein Vater hat sie einschläfern lassen, es ging nicht mehr. Die kleine konnte nichts mehr...


    Bei kleinen Haustieren neigen meiner Meinung nach zu viele viel zu shcnell dazu, Tiere zu erlösen, da stimme ich euch zu. Ein Meeri hat meiner Meinung nach das gleiche Recht auf eine gute Behandlung wie ein Hund oder ein Mensch.

  • Ein sehr trauriges Thema :(


    ich hatte bis jetzt 7 Meerschweinchen.


    Davon wurden bereits 3 eingeschläfert:


    Flecki - OD - ihr Kiefer löste sich auf
    Mausi - Gebärmutterkrebs und ganzer Bauchraum verkrebst
    Mohrle - Blasenstein und total verhärtete Blase


    aktuelle der Kampf um meine Goldy, OD - sie ist nun 2x dem Tod von der Schippe gesprungen. Ich hoffe sie darf noch lange bei uns bleiben!


    Ich finde es einerseits unheimlich gut, dass es die Möglichkeit der Euthanasie gibt. Und ich finde es traurig, dass es diese Möglichkeit für den Menschen nicht gibt.


    Ein Beispiel: Meine Mama arbeitet in einer Hospiz, begleitet austherapierte, sterbende Menschen.


    Ein Fall war ein sehr junges Mädchen 23 J. - Multiple Sklerose in der krassesten Form. Sie ladete innerhalb kürzester Zeit im Bett. Bewegungsunfähig! Konnte sich noch nicht mal durch Wimpernzucken bemerkbar machen. Gefangen im eigenen Körper! Sie lag nun 14 Jahre!!!! so da!!!! :shock: Bis nun endlich erlaubt wurde (von ihrer Mama) das die künstliche Ernährung abgestellt wird. Nun dauerte es 4 Wochen! bis sie verhungerte und starb.


    Warum darf man so einem Menschen, nicht die erlösende Spritze geben? Es wäre eine Erleichterung für diesen kranken Menschen, finde ich.


    Aber zurück zu den Tieren:


    ich musste schon 3x dafür entscheiden und vl. bald ein viertes Mal - ich hoffe es nicht... denn es fällt mir so verdammt schwer Richter zu spielen und den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, sofern es den überhaupt gibt.


    Die Krankheiten und Kämpfe von Nadine`s Schweinchen zeigen ja deutlich, dass es sich oft lohnen kann nicht vorschnell einzuschläfern. Das ist doch ermunternd. Meine TÄ ist keine vom zu schnellen aufgeben und Ja, es ist oft sehr sehr schwer für den Besitzer sein krankes Tier so leiden zu sehen. Es kostet viel Kraft.


    Bei 3 Schweinchen hat es sich nicht "gelohnt", sie mussten trotzdem gehen.


    Bei meinem 4. Schweinchen ist der Kampf schon verloren bevor er begonnen hatte. Aber sie hat es verdient, noch ein bisschen länger hier zu bleiben.


    All das sind die Schattenseiten an der Tierhaltung und sehr unschön. Man muss auch aufpassen dass einen das selbst nicht zu sehr "runterzieht"


    Loslassen können.... ein Wesen dass man so sehr liebt :cry:


    Huch... jetzt bin ich aber ausführlich geworden :oops:


    edit: was für mich nicht geht und dafür "schäme" ich mich auch etwas, ist, dass ich persönlich nicht dabei sein kann, wenn das Tierchen erlöst wird.


    Bei 2 hat es mein Mann übernommen, bei 1 Simone-Schätzchen, und bei Goldy wird es wenn es denn so sein muss, meine Mama übernehmen (Urlaubsbetreuung, kennt Goldy gut)


    warum es nicht geht, kann ich nicht erklären. Ich bin einfach gelähmt und unfähig das zu meistern. :cry: aber sie waren und werden dabei nie alleine sein. Ich bewundere die Menschen, die das können!

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Hi,


    ich finde das es, wenn keine Aussicht auf Heilung besteht, ist Euthanasie die beste Lösung. Das Tier quält sich sonst vielleicht noch, hat Schmerzen ohne Ende und wünscht sich vielleicht selber das alles vorbei ist.


    Das einzige Problem was ich dabei sehe ist, dass Menschen sagen können wenn sie es nicht mehr ertragen können. Bei Tieren ist das eben nicht so, da müssen wir entscheiden was das Beste für die Tiere ist.


    In der Natur sind die schwächsten und kranken Tiere immer die die zurückgelassen werden. Das ist auch vom logischen Standpunkt her nachvollziehbar, weil eine Herde nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied.


    Pat

  • Hallo,


    ich denke auch, dass es sowohl in Bezug auf Einschläfern, aber auch auf das nicht Einschläfern enorm häufig menschlichen Egoismus gibt, der, in den meisten Fällen vermutlich gut gemeint, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse vor das Wohl des Tieres stellt.
    Da gibt es zum einen Menschen, die vorschnell einschläfern lassen, um das Leid nicht miterleben zu müssen. Sie begründen ihre Entscheidung dann damit, präventiv verhindern zu wollen, dass es zum Leiden des Tieres kommt, obwohl das Tier vielleicht noch einige angenehme Wochen haben könnte.
    Dann gibt es aber auch viele Menschen, die nicht akzeptieren können, dass irgendwann einmal der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Ops, Behandlungen und Medikamente zu viel des Guten sind. Dem Tier bleibt keine medizinische Anwendung erspart, um den Tod noch ein paar Tage länger hinauszuzögern. Dass der ganze Stress und vielleicht auch die Schmerzen, die das Tier dadurch erleidet, vielleicht viel schwerer wiegen, als der Genuss ein paar weiterer Lebenstage, vergessen dann einige.


    Ich denke, es ist die schwierigste Entscheidung als Tierhalter, die man treffen kann. Daher bin ich der Meinung, man sollte sich immer auch Rat von Außenstehenden holen, die nicht emotional mit dem Tier verbunden sind. Die Liebe kann einen oftmals blenden. Auf der anderen Seite ist es aber auch der größte Vorteil den man hat, wenn man eine starke Bindung zu seinem Tier hat, dass man es kennt und seine Signale versteht.


    Bei unserer Westi-Hündin war es um Sylvester herum so, dass sie wie ausgewechselt war. Sie hatte eine schwere Gebärmutterentzündung. Fraß und trank nichts mehr, erbrach sich nur noch und nahm einfach nicht mehr am Leben teil. Sie versuchte dann nicht mal mehr, ihren Korb zu verlassen, um Nahrung aufzunehmen. Man spürte einfach, wenn man sie kannte, dass sie sich vom Leben verabschiedete. Wir haben uns dann gegen eine OP entschieden, da sie zu dem Zeitpunkt bereits 13,5 Jahre alt war und ihre Werte sehr schlecht für eine Narkose waren.
    So haben wir sie dann einschlafen lassen und sind uns sicher, dass es das Richtige war, auch wenn der Schmerz einen zunächst fast auffrisst.


    LG, Hermine

  • ich finde dass es der letzte freundschaftsdienst ist, wenn man sieht wie sehr die tiere leiden. leider zeigen schweinis einem nicht wie sehr sie leiden aber wenn man als mensch das schon erkennen kann, dann sollte man handeln. ich finde es nur fair zu helfen.
    bei J.Lo hätte ich sicher auch warten können bis der TA die praxis um 9 öffnet. aber als sie um 5 uhr geröchelt hat und schmerzen hatte hab ich den TA aus dem bett geholt.
    mir war klar dass ich sie nach einer Woche krankheit erlösen musste.

  • Ich musste auch schon einige mir sehr ans Herz gewachsene Tiere über die Regenbogenbrücke schicken lassen. Alle hatten eines gemeinsam - keine Aussicht mehr auf ein würdiges, weiteres Leben.


    Für mich bei der Entscheidung, ob dem Leben meines Tieres ein Ende gemacht werden MUSS, ganz wichtig: Der TIerarzt meines Vertrauens.


    Zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade in grossen Kliniken sehr schnell vom Einschläfern gesprochen wird. Als Beispiel möchte ich einmal meine Katze anführen, die wir damals in einem entsetzlich schlechten Zustand fanden. Sie hatte schwere Vereiterungen/Abszesse auf Grund von Hundebissen, Katzenschnupfen. Sie war ca. 3 Wochen alt. Der Tierarzt in der Tierklinik sprach sofort von "erlösen", die hätte Leukose, FIP und Katzenschnupfen. Da ich viele Pflegekatzen bereits hatte, bestand ich auf eine weitere Meinung und nahm das kranke Kätzchen wieder mit. Meine Tierärztin hingegen leitete eine Behandlung des Schnupfens ein, öffnete die Abszesse, spülte sie und nach ca. 1 Woche war das Katzenbaby über den Berg. Inzwischen ist meine Kleine 13 Jahre alt. FIP, Leukose hatte sich übrigens nicht bestätigt.


    Und mein Herzenskaterchen. Verdacht auf FIP, überlebt die nächsten 4 Wochen nicht mehr, 1000 Euro Kosten allein für die Diagnostik, Behandlung: am besten einschläfern. 8 Monate später musste ich ihn tatsächlich gehen lassen - jedoch wegen missgebildeter Nieren - und nicht wegen FIP. Ich hätte die damals wirklich verklagen sollen.


    Es ist auch ein grosser Unterschied, WIE ein Tier erlöst wird. Ganz wichtig ist die Wahl des Medikamentes. Auf die Diskussionen von T61 werde ich sicher nicht mehr hinweisen müssen. Dieses Medikament wird jedoch in der Regel verwendet, wenn auch in Verbindung mit einem Narkotikum. Es lähmt die Muskeln und das Tier erstickt langsam. T61 darf nicht ohne vorherige Narkose verwendet werden. Das Tier spürt angeblich nichts, aber die Vorstellung, das Tier friedlich vor mir liegen zu sehen, es aber tatsächlich vielleicht eine Minute lang am ersticken ist, bis der Tod eintritt - für mich unerträglich. Bei manchen Katzen kommt dann noch der Umstand, dass die Tiere nach ca. einer halben Stunde anfangen, mit den Pfoten zu zucken, obwohl sie nicht mehr leben. Horror.


    Teurer, aber wesentlich schonender ist EUTHA77. Dieses Medikament führt zu einem Herzstillstand ohne Ersticken. Es gehört zu den Medikamenten, bei denen der Tierarzt ein Buch führen muss. Daher kommt es seltener und meist nur auf Wunsch des Tierhalters zum Einsatz. Ist auch teurer als das T61. Manche Tierärzte haben es nicht mal vorrätig. Meine Tierärztin inzwischen schon.


    Und wichtig - für mich - das WO.


    Soweit möglich nur zuhause. Dort, wo sich das Tier wohl fühlt, und man es keinem Stress mehr bzgl. der Fahrerei aussetzen muss. Bei einem Meerschweinchen kann man vielleicht geteilter Meinung sein, extra einen Tierarzt kommen zu lassen. Aber wenn man das Bedürfnis hat, es in seiner gewohnten Umgebung einschlafen zu lassen, wäre es für mich nicht diskussionswürdig. So ein Hausbesuch ist wirklich nicht teuer und für den letzten Liebesdienst angemessen.


    Leider kann ich nur von mir sprechen. Ich gebe Tiere nicht so schnell auf, weil ich die Erfahrung gemacht habe, solange sich Tiere SELBST nicht aufgeben, sind sie noch nicht bereit. Aber hier spielt natürlich auch bei dem ein oder anderen der finanzielle Aspekt eine Rolle. Wer ist schon bereit, z.B.einer wilden Stockente die gebrochenen Beine einzugipsen und eine wochenlange Behandlung angedeihen zu lassen, um sie später gesund wieder auszusetzen.


    Meine Tierärztin hat viele Meerschweinchenbesitzer kennen lernen müssen, die aus Kostengründen ihre Meerschweinchen nicht haben operieren lassen, obwohl die Tumore gut zu entfernen gewesen waren und das Tier danach noch eine gute Zeit hätte haben können. Viele haben ihre Schweinchen dann an die Tierärztin abgetreten, sie hat sie auf eigene Kosten operiert und zum Schluss ne richtig grosse glücklich lebende Tiergruppe gehabt.


    Geld spielt bei diesen Entscheidungen also sehr wohl eine Rolle.


    Als mein Hund eine Magendrehung erlitt, ging es seitens der Tierärzte sofort auch nur ums Geld. Am besten bar noch vor der OP, vorher wird kein Schnitt gemacht.


    Mein Hund, der dieses Jahr gestorben ist, hätte seit Jahren in der "freien Natur" keine Chance gehabt. Aber sie musste sich auch nicht selbst ernähren. Sie war die letzten 5 Jahre blind und trotzdem hatte sie ein glückliches Leben im Rudel. Sie litt später unter altersbedingten Wehwehchen, die jedoch ein Erlösen zu dem damaligen Zeitpunkt nicht rechtfertigte. Nur irgendwann spürte ich dann doch, dass es Zeit ist, eine Entscheidung zu fällen. Sie war schrecklich schwer, ich leide immer noch sehr darunter und hoffe, ich habe richtig entschieden - nämlich nur in IHREM Sinne. Mit 18 Jahren glitt sie sanft über die Regenbogenbrücke.


    Die Euthanasie sollte man sich niemals leicht machen. Denn sie ist nicht umkehrbar. Tot ist tot. Und aus diesem Grund sollte diese Entscheidung gut überdacht werden.

  • bitte erschlagt mich nicht


    mein hund hatte damals(ichwar10underwarauch10) irgendeinen leberversagen-was man hätte operieren/behandeln können.
    er hat bestimmt 2 wochen gelebt- er hat sich bestimmt gequält ich weiß es nicht aber meine eltern haben nach dem der ta es festgelstellt hatte nix weiter unternommen.
    ca 2 bis drei wochen später haben sie ihn eingeschläfert. weil die behandlung zu TEUER geworden wäre für meine eltern.


    ich habe dies erst ein jahr später erfahren(dasereingeschläfertwurde). mir haben sie gesagt das er von allein gestorben sei.


    Aras fehlt mir sehr, ich liebe ihn noch immer über alles und werde ihn nie veressen, da es ein wunderschöner hund war und sehr lieb.
    hätte ich das damals gewusst, hätte ich ihn entweder behandeln lassen oder früher schon eingeschläfert.
    so das er sich nicht hätte weiter quälen müssen...


    und auch heute ist es noch so, das ich weinen muss wenn ich daran denke, wie schrecklich er ausgesehen hat, wo ich ihn das letzte mal gesehen habe....


    Mein lieber Aras.. lange bist du schon da und ich denke immer noch an dich und liebe dich über alles *knutscha*

  • Hermine:
    Was noch leberschonenderes gibt`s leider nicht. Er bekommt Gasnarkose (Isofluran) - normale Schweine wachen auf, wenn die Maske unten ist, Maxi schläft mindestens noch eine Viertelstunde wie ein Stein.


    Er bekommt leberunterstützende Medikamente und Kraäuter, und mehr können wir auch nicht machen. :(



    Zurück zum Thema:


    Ich werde definitiv bei jedem meiner Schweine - außer bei Notsituationen, in denen das Tier sofort erlöst werden muss, und ich in der Schule bin - dabei sein. Meine Tiere kennen mich am besten, sie vertrauen mir....

  • Ich bin auch froh, dass es für Tiere diese Möglichkeit gibt. Dennoch darf man solch eine Entscheidung nicht leichtfertig treffen. Es sollte wirklich die letzte Möglichkeit sein. Wenn also keine Behandlung mehr möglich ist oder das Tier Schmerzen leidet oder sich schon selbst aufgegeben hat.


    Ich musste auch schon zwei Schweine erlösen lassen. Molly hatte lange Blasensteine, die einfach immer wieder kamen. Eines Tages war dann wohl ihre Harnröhre nach außen gestülpt oder so. Ich war nicht dabei, ich war in der Uni und konnte sie nicht auf ihrem letzten Weg begleiten. Meine Mama ist dann sofort mit ihr zur TÄ gefahren. Doch auch sie konnte nichts mehr für sie tun. Daher entschied meine Mama dann Molly gehen zu lassen.
    Gizmo musste dann ja erst im November erlöst werden aufgrund eines inoperablen Kiefertumors, der gegen den Knochen drückte und ihn verschob, dadurch konnte er nicht mehr fressen. Als dann auch das Metacam nicht mehr half, wenigstens die Schmerzen zu lindern, ließ ich ihn erlösen. Er, mein absolutes Lieblingsschwein, fehlt mir immernoch so sehr.


    Genrell würde ich aber nie ein Tier einschläfern lassen, weil die Behandlung zu teuer ist. Es sagt ja auch niemand zu einem Menschen: Tja die OP, die du benötigst ist zu teuer, dass war's dann jetzt.


    Ich wünsche allen Menschen Kraft, wenn sie die schwierige Entscheidung ein Tier zu erlösen treffen müssen.

  • [quote='Gizmo']Es sagt ja auch niemand zu einem Menschen: Tja die OP, die du benötigst ist zu teuer, dass war's dann jetzt.


    quote]
    vielleicht nicht hier aber in amerika ist es so an der tagesordnung dass menschen in den notaufnahmen sterben weil sie nicht krankenversichert sind!


    ob es etnisch richtig ist ein Tier einzuschläfern weil eine langwierige behandlung einfach zu teuer ist oder wenig erfolgsversprechend, sollte dem Halter des Tieres überlassen bleiben!
    ich wünsche dir, dass du nie in die situation kommst wo du dich entscheiden musst ob du dir was zu essen kaufst oder das haustier behandeln lässt, wegen kurzfristig eingetretener arbeitslosigkeit etc.
    Diese Entscheidung fällt dem Halter in seiner Situation auch nicht einfach.
    Ich weis dass hier im Forum auch ein paar sind, die ALG oder Harzt4 beziehen. Und ich weis dass ein Schwein in 4 tagen schnell 300 euro kosten kann! Was soll man denn in dem Falle tun?

  • Ich würde meine Tiere auch einschläfern lassen, wenn ich die finanziellen Mittel nicht (mehr) hätte oder die nötige Behandlung aus sonst einem Grund nicht mehr gewährleisten könnte, und die Alternative zur Euthanasie ein langsamer, qualvoller Tod wäre.


    Ich habe ein Polster für TA-Kosten, aber irgendwann würde ich einfach an meine Grenzen kommen. Genauso ist es bei mir leider mit der Versorgung eines z.B. Päppelschweins. Ich bin fast den ganzen Tag außer Haus, und habe niemand, der ein Päppelschwein alle drei Stunden füttern könnte.


    Versteht mich nicht falsch, ich würde jede Möglichkeit ergreifen, meinen Tieren zu helfen, die sich mir bietet...Einschläfern wäre wirklich der letzte Weg, aber bevor mein Tier langsam zugrunde gehen müsste, würde ich ihn gehen.

  • Dadurch, dass ich beim Tierarzt arbeite habe ich viel mit den Euthas zu tun und kann sagen: Es gab' bei uns kein Tier das zu früh eingeschläfert wurde, nur zu spät weil die Besitzer zu egoistisch waren und ihre Tiere leiden ließen.


    Daher bin ich der Ansicht, dass ich meine Schweins lieber ein paar Tage zu früh, als auch nur eine Stunde zu spät einschläfern lasse.
    Keins soll leiden, das verspreche ich jedem Schwein, dass hier einzieht.


    Letzten Oktober habe ich meine beiden letzten Alten zusammen gehen lassen. Sie haben sich nicht gequält und viele andere hätten sie sicherlich nicht eingeschläfert.
    Canli hockte nur noch im Eigenbau und zog sich mehr zurück. Er fraß noch, aber hatte eindeutig keine Lust mehr richtig am Leben teilzunehmen.
    Lani, mein Herzschwein (3 Jahre lang herzkrank), zog sich auch mehr zurück und schlief mehr, die Atmung war etwas angestrengter, aber nicht schlimm und sie hatte innerhalb von wenigen Tagen eine Umfangsvermehrung neben der Wirbelsäule bekommen.
    Beide hatten altersbedingt über die Monate abgenommen, die Muskeln waren nicht mehr gut, sie hatten Arthrosen und auch Spondylosen und bekamen diverse Medis.
    Bei beiden war der Punkt gekommen zu entscheiden ob sie noch genug Lebensqualität haben, so dass ich es verantworten kann sie so weiter leben zu lassen und die Antwort war für mich ein recht klares Nein, denn es wäre nur noch schlechter aber nicht mehr besser geworden.
    So durften sie gemeinsam im Caddy nebeneinander einschlafen während sie zusammen ein Salatblatt fraßen und ich habe sie einschläfern lassen bevor sie aufhörten zu fressen, bevor sie wirklich aufhörten am Leben teilzunehmen und bevor es ihnen schlecht ging und sie sich quälten.
    Von allen Einschläferungen die ich in den letzten 18 Jahren hatte, war dies für mich die schwerste aber auch die schönste - weil ich wusste, dass es richtig war sie gehen zu lassen, als es ihnen noch gut ging.

  • Ich sehe das ähnlich wie Meerie-Susie: wir spielen in diesem Moment Richter über Leben und Tod und müssen abwägen, ob noch schöne Stunden 'drin' wären oder eben nicht.
    Ich kann jeden Tierhalter verstehen, der erst einmal alle Möglichkeiten abklärt und auch beginnt anzuwenden, allerdings sollte man auch dabei die Möglichkeiten des Tiers im Blick haben.
    Ich hatte bisher eine Euthanasie - diese wurde gut betreut und ich wusste in diesem Moment, dass niemand mehr helfen kann, da das Schwein schon 9 war und schon für sich offensichtlich aufgegeben habe.


    Ich würde allerdings nicht zur Euthanasie greifen, wenn kein Leidensdruck erkennbar ist und ich nur vermute, dass es schlecht geht oder schlechter werden könnte. Wenn das Schwein - so wie es bei Goldy ist - erkenbaren Lebensmut zeigt und die Möglichkeit besteht, dass es auch nur ncoh ein paar schöne Tage erlebt, dann sollte diese Möglichkeit gegeben werden.
    Eine gewisse Lediensfähigkeit gehört auch bei Meerschweinen zum Leben dazu, daher gehen wir ja bei Krankheiten zum TA und versuchen diese zu heilen, andernfalls wäre es ja nciht möglich. Das Leiden sollte möglichst gering und endlich gehalten werden, manchmal kann man das leider nicht beeinflussen oder ändern.


    @Sabsusab: Ich fände ein paar Tage zu 'früh' einschläfern genauso schlimm wie zu spät, weil ich persönlich mich dann als 'Dieb' der letzten schönen Stunden fühlen würde. Schlimm genug, dass wir Gott spielen müssen...

  • Leider sind nicht alle so rückstichtsvoll das Leben ihrere Tiere beim TA zu beenden. Ein Mitbewohnerin damals im Studentenwohnheim hat mir mal ganz stolz erzählt, wie ihr Cousin ihr krankes Meerschweinchen auf die Tischkante gehauen bzw. ihm irgendwie das Genick gebrochen hat um sein Leiden zu beenden :shock: Gehts noch?????