Hallo liebe Schweinchenfreunde.
Habe vor gut einer Woche mein Meerschweinchen Bernhard einschläfern lassen müssen. Kann das irgendwie nicht richtig verarbeiten da ich mir Vorwürfe mache vielleicht nicht genug getan zu haben. Der Grund weshalb er eingeschläfert worden ist, war eine Kieferfehlstellung, hatte davon vorher in der Form noch nie gehört. Erfahrungsberichte würden mich daher sehr interessieren.
Nun, es war so: Bernhard (ca. 2-3 Jahre alt, hatte ihn aus dem Tierheim, die wussten es nicht ganz genau) hat vor circa 3 Wochen aufgehört zu fressen. Bzw. er hat es versucht, es hat aber nicht richtig geklappt. Bin daraufhin sofort zur Tierärztin, die hat seine Backenzähne gekürzt und er hat Bene bac bekommen, weil man ja nie genau sagen kann wie lange Schweinchen schon nichts frisst. Der Zustand hat sich nicht wirklich verbessert, Heu ging nicht, Gurke und Salat schon, allerdings seeeehr sehr langsam. Wenn Schweinchen die Zähne gekürzt kriegen, fressen sie ja manchmal trotzdem nicht sofort danach, fangen dann aber normalerweise wieder damit an. Bin nach einer Woche wieder zum Tierarzt weil es keine Besserung gab. Die Tierärztin schickte mich nach einem kurzen Blick in sein Mäulchen sofort in die Tierklinik, dort sollte Bernie unter Narkose die Zähne gemacht bekommen, da diese eine Katastrophe seien. Bin sofort hingefahren, der Tierarzt dort hat allerdings gemeint, dass er den Grund des nicht-Fressens nicht bei den Zähnen sieht, da diese nicht zu lang seien. Er stellte allerdings eine Kieferfehlstellung fest, wodurch die Zunge „von Natur aus“ eingeschränkten Spielraum hat. Da er aber vorher auch gefressen hat, und die Diagnosemöglichkeiten beim Meerschweinchen ja leider sehr eingeschränkt sind, hat er mir zur symptomatischen Behandlung Baytril mitgegeben (falls eine Entzündung der Grund sei). Er hat Bernie dann noch Baytril und ein Schmerzmittel gespritzt, mir ein paar Spritzen und Critical Care zum päppeln mitgegeben. Sollte daraufhin abwarten/beobachten.
Ich hab Bernie dann immer gepäppelt, gewogen etc. Er hat im gesunden Zustand mal ca. 1100 g gewogen, wog dann zu Letzt trotz regelmäßigem päppeln (habe mir hier reichlich Tipps geholt) nur noch ca. 900 g. Bin dann nach einer Woche zu einer Tierärztin gegangen, die ich hier im Forum gefunden habe, da ich weder mit meiner alten Tierärztin noch mit dem Arzt in der Klinik wirklich zufrieden war. Fühlte mich eigentlich sofort wohl in der Praxis, die Ärztin hat sich richtig lang Zeit genommen. Leider war ihre Diagnose nicht sehr schön. Sie erklärte mir, dass es vermehrt vorkommt, dass Meerschweinchen immer häufiger Kieferfehlstellungen haben. Und zwar wächst wohl im Alter von ca. 2 bis 3 Jahren nochmals der Kiefer, es kommt allerdings durch Überzüchtung etc. vermehrt vor, dass dieser dann nicht gleichmäßig wächst. Die Meerschweinchen können dann nicht mehr fressen, haben ziemliche Schmerzen und haben entzündete Kiefergelenke. Wenn dies der Fall ist, kann man dann meist nur noch einschläfern, weil man da nichts regulieren kann. Das einzige was man versuchen kann, hat der Tierarzt in der Klinik probiert. Also versucht mit AB die Entzündung in den Griff zu bekommen und durch päppeln das Schweinchen wieder anregt zu Fressen in der Hoffnung, dass sich der Kieferwuchs doch noch reguliert.
Meinem Bernhard konnte nicht mehr geholfen werden. Viel zu jung musste er sterben.
Mich würde interessieren ob hier jemand ebenfalls sowas erlebt hat. Die Ärztin sagte ja, dass sich diese Kieferfehlstellungen häufen, hatte aber vorher noch nie davon gehört/gelesen und bin sehr häufig in Schweinchen-Foren unterwegs. Wenn man ein Schweinchen so jung und aus so einem Grund verliert, ist es meiner Meinung nach unheimlich schwer damit abzuschließen. Ich komme zum Beispiel nicht damit klar, dass man da wirklich nichts machen kann.
P.S.: war mir nicht sicher ob ich das Thema hier, oder unter Regenbogenbrücke schalten sollte, schließlich hat es mein Bernie ja leider nicht geschafft :'((
total süß! Es ist immer schwer die Entscheidung zu treffen, ein Schweini zu erlösen. Aber in manchen Fällen ist es wohl dann doch das Beste. Ich fand es zum Beispiel auch ganz schlimm mit anzusehen wie Bernie abgenommen hatte. Er hat zwar noch ca. 900 g gewogen, man konnte aber trotzdem jeden einzelnen Knochen fühlen, denn man kennt natürlich auch den Normalzustand seines Lieblings. Noch herzzerreißender find ich es aber, wenn Schweinchen sein Lieblingsfutter vor der Nase stehen hat, ein paar Mal versuch es zu fressen und dann niedergeschlagen aufgibt. Da musste ich jedes Mal schlucken denn päppeln ist da bestimmt kein Ersatz. Aber so wie du Hoppelchens Gang über die Regenbogenbrücke in deinem Beitrag beschreibst, war er glaube ich wirklich einverstanden mit deiner Entscheidung. Hatte ein Ähnliches Erlebnis mit meiner Phoebe. Sie hat innerhalb von einer Woche so sehr abgebaut dass die TÄ es nur noch sinnvoll fand, sie zu erlösen. Und als die kleine Maus dann eingeschlafen war, sah sie wieder so lebendig aus und ein bisschen so, als würde sie lächeln. Da wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
) Schwester Mimmi. Außerdem hat Susi eine sehr spitze Schnauze gehabt,Mimmi war "rundschnäuzig"