• Weiß jemand Rat für uns?
    Eines meiner Schweinchen, Finchen, hat seit März immer dann einen schweren Anfall, wenn ich ihr nicht im Abstand von max. 5 Stunden 20-30 ml Critical Care mit der Spritze füttere. Sie frisst aber zusätzlich noch ganz normal mit. Manchmal hat sie ein bißchen Schmerzen, aber meist ist sie gut gelaunt. Die Tierärzte haben keine Ahnung, was sie haben könnte. Kurz vor ihrer Erkrankung im März ist ihre langjährige Freundin an Leucose (laut TA) ganz schnell eingegangen. Das sei es aber nicht. Ich habe auch schon das ganze www durchgepflügt und nichts vergleichbares gefunden. Vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben. Ich schaffe das nämlich nicht mehr lange, diesen 5-Stunden-Rhythmus seit März, weil ich beruflich so eingespannt bin... Vielleicht weiß jemand, wie ich die Phasen zwischen den Fütterungen verlängern kann...

  • Hallo,


    also zunächst mal ne Frage, ob ich das richtig verstanden habe: Du fütterst Brei, weil sie nicht ausreichend alleine frisst und weißt aber nicht, was sie hat, dass sie nicht alleine frisst?


    Wurde denn schonmal das ganze Schweinchen "auf den Kopf gestellt"? Zähne kontrolliert, abgetastet, Röntgenbild, Ultraschall, Blut- und Urinuntersuchung?


    Und Du schreibst sie hat ab und zu Schmerzen...wo sind diese Schmerzen denn?


    Ich könnte mir vorstellen, dass der Krampfanfall dann auftritt, wenn sie im Unterzucker ist. Entweder sie frisst von alleine so wenig, dass sie zu wenig Energie hat und deshalb diese Anfälle bekommt oder vielleicht hat sie Diabetes und kommt in Unterzucker, wenn Du ihr den Brei nicht fütterst.
    Trinkt sie denn viel? Wurde sie schonmal auf Diabetes untersucht?


    Und wie äußern sich diese Anfälle denn?

  • So wie ich es verstanden habe frisst Sie ganz normal und bekommt Anfälle.
    Allerdings bekommt sie diese nicht wenn sie alle 5 Std CC bekommt.


    Ich denke auch es könnte evtl ne Diabetis oder so sein.
    Wurde den mal ein Blutbild gemacht?

  • Hallo,


    das klingt wirklich sehr nach Diabetes mit Unterzuckeranfällen.
    Leg mal ein paar Apfelstückchen rein, damit das Wutz immer ran kann, wenn es will. Das bringt den Zuckerspiegel schnell wieder hoch.
    Aber ganz wichtig: Blutnehmen lassen beim TA und unbedingt den aktuellen Zuckerwert sowie als Langzeitwerte T4 und Fruktosamin bestimmen lassen.


    Alles Gute
    Lys

  • Vielen Dank für Eure Antworten! Also sie ist 4 Stunden nach der Fütterung im guten Fall sehr hypoton, um nicht zu sagen komplett ohne Körperspannung. Gebe ich ihr 30 ml Critical Care, dann baut sie während des Eingebens schon wieder ihre Körperspannung auf und hüpft anschließend meist vergnügt durch den Stall. Es ist ein bißchen, als würde ich mein Schweinchen seit März alle 4 Stunden neu aufziehen :) Allerdings kommt es auch vor, dass sie auf dem Rücken liegt und zuckt, wenn ich wieder nach ihr schaue und so etwa 4 Stunden seit der letzten Fütterung mit der Spritze vergangen sind. Manchmal scheint sie auch nur Schmerzen im Kopf zu haben, schüttelt ihn, was durch die Fütterung auch nachlässt. Wenn sie wirklich Diabetes hat, ist die Frage, was ihr die ganzen Untersuchungen bringen würden. Gäbe es eine Hilfe für sie bei entsprechender Diagnose? Ansonsten könnte man ihr diese Strapazen auch ersparen, oder? Aber vielleicht käme durch eine Diagnose auch eine Möglichkeit, diesen 4-5 Stundenrhythmus zu verlängern, zum Vorschein. Ich weiß nämlich schon wieder gar nicht, wie ich die nächste Woche schaffen soll, weil ich so viele berufliche Termine habe. Also ist meine Frage, was die Diagnose im besten Falle an Erleichterung für Finchen bringen könnte. Wenn der TA sagt, ja, es ist Diabethes. Machen sie so weiter wie bisher und die Sache hat mich ein Schweinegeld gekostet und Finchen gequält, dann zweifel ich am Sinn...

  • Wenn ich mich nicht ganz irre kann man Schweinchen auch mit Insulin versorgen.
    Allerdings weiß ich nicht wie häufig sie das dann bekommen müsste.


    Wenn es eine leichte Form ist geht es wohl auch mit einer Futterumstellung aber da ich das auch nur gelesen hab bin ich mir da nicht 100% sicher.
    Denke aber das kann dir dann alles ein guter TA beantworten

  • Hallo,


    bei Diabetes gibt es Medikamente und wenn man die Fütterung umstellt (ad libitum), da kann das Schwein dann selber selektieren, was es braucht und was ihm gut tut.


    Das mit dem Apfel finde ich sehr gut.

  • ich persönlich hab zwar keine erfahrungen mit diabetis bei meerschweinchen
    aber ich könnte dir per pn einen link zu einem anderen forum schicken, dort gibt es mind. zwei user die diabetisschweine haben und das super über die ernährung regeln

  • Stimmt. Das mit dem Apfel ist eine richtig gute Idee. Die setze ich auch gleich um. Außerdem bekommen sie jetzt auch alle das normale Körnerfutter für Meerschweinchen. Gab es vorher nie. Nur Heu und Frischfutter war früher der Speiseplan. Aber Finchen ißt nur wenig davon, kennt sie nicht, will sie nicht. Alte Schweinchen stellen sich nicht mehr so gerne um, glaube ich...


    äh..was ist denn pn? Und was muss ich tun?

  • Ich würde kein Körnerfutter geben. Wenn überhaupt dann getrocknete Kräuter, aber die bringen für den Blutzuckerspiegel nicht so viel.


    Vielleicht bietest du nicht das richtige an? Wenn sie etwas anderes braucht, als sie bekommt, dann wird sie möglicherweise nicht so viel futtern.
    Außerdem wenn sie mehrmals am Tag 30ml Critical Care bekommt, ist sie ja satt...

  • Komischer Weise futtert sie neben fast 150 ml (!!!) Critical Care noch fast ganz normal mit den anderen mit. Ich gehe deshalb davon aus, dass ihre Krankheit sehr energiezehrend sein muss.
    Körnerfutter geb ich halt, weil im Getreide ja mehr Sustanzen sind, aus denen der Körper den Blutzuckerspiegel hoch halten kann, dachte ich (also Stärke). Und ich dachte, so ein Seniorschwein kann auch mal seine Laster entwickeln. So etwa wie Queen Mum, die wohl ziemlich viel Alkohol getrunken haben muss und trotzdem uralt wurde :)
    Ich bin euch her sehr sehr dankbar für die vielen Tipps!

  • Körnerfutter schadet dem Tier mehr, als dass du ihm hilfst!

    Zitat

    Damit diese arteigene Darmflora perfekt funktioniert, muss das Darmmilieu bei einem ph-Wert von 8 - 9 liegen, somit deutlich basisch sein. Dies ist nur bei der Fütterung rohfaserreicher Futtermittel gewährleistet. Die Verfütterung von zucker- oder stärkereichen Futtermitteln bewirkt nämlich, dass der ph-Wert auf Werte zwischen 5 und 6 absinkt. Die Folge ist ein Absterben der lebenswichtigen normalen Darmflora und ein Überwuchern mit unerwünschten Bakterien, die nicht in der Lage sind, Zellulose aufzuspalten und die lebenswichtigen Stoffwechselprodukte herzustellen.

    http://www.fraumeier.org/fuetterung.htm


    Wenn es so viel Energie benötigt, sollten auch die Blutwerte für die Schilddrüse untersucht werden (auch da kann man Medikamente geben).


    Was habt ihr denn schon alles untersuchen lassen? Blut? Röntgen? Ultraschall? Urin? Kot? Zähne?