Meerschweinchen Verhalten

Betteln, schreien, nicht weglaufen - ist das normal?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo zusammen,


    Mal wieder habe ich Fragen. Grob überschreiben würde ich sie mit "Ist das noch normal?"


    Also, es geht um Gustav, ein quietschfideles, unkastriertes Böckchen von 1 1/2 Jahren.


    Im Oktober war er mal sehr krank. Da habe ich ihn gepäppelt und dadurch natürlich auch oft hochgenommen. Er verbrachte dann längere Zeit auf meinem Schoß, zum Päppeln und später zum Einflößen von kleinen, festen Gemüsestückchen.
    Seitdem ist er viel zahmer als zuvor.
    Nun ist es aber mittlerweile so, dass er meist überhaupt nicht mehr wegläuft, wenn man zu ihm kommt. Also, er ist gerade mitten im Gehege und man berührt ihn. Er rennt nicht los, sondern bleibt sitzen, lässt sich streicheln und anfassen. Oder man findet ihn schlafend AUF einem Häuschen vor, statt darin., Auch dann wacht er zwar auf, aber ist überhaupt nicht erschrocken.
    Ist das okay und er ist einfach sehr zahm, oder ist das besorgniserregend eurer Meinung nach?


    Und der zweite Punkt: Das Betteln.


    Seit einiger Zeit schreit Gustav sich die Seele aus dem Leib. Auch eine Viertelstunde nach der Fütterung beginnt er schon wieder mit Betteln, sobald man am Wohnzimmer vorbeigeht. Ist das nur eine etwas nervige Angewohnheit oder könnte auch das auf eine Krankheit o.ä. hindeuten (fehlendes Sättigungsgefühl?)
    Er wird auch fast jeden Tag heiser durch sein Geschrei, sodass er abends nur noch leise pfeifen kann. Ist das auf Dauer nicht auch eher ungesund?


    Wie immer bin ich froh über Erfahrungsberichte und Tipps! :-)

  • Hm, mich würde es auch stutzig machen, wenn das Meeri plötzlich so zutraulich wäre. Kann natürlich ein Glücksfall sein, dass es gemerkt hat, dass ihm bei dir wirklich nichts passiert oder es steckt etwas dahinter.


    Ist gesundheitlich alles wieder in Ordnung oder fehlt ihm evtl. noch was? Wie sieht es gewichtsmässig aus? Hat er wieder schön zugenommen und ein gutes Gewicht? Frisst er das Futter auch wirklich, das du ihm reinstellst?
    Wie sieht es in der Gruppe aus, wird er nach wie vor von seiner Gruppe gut akzeptiert oder hat sich da seit der Krankheit was verändert?

  • Also das mit dem schreien ist hier nichts neues man darf sich hier nicht mal zu laut bewegen da gehen schon die Alarmanlagen an...
    Bei uns ist das aber meist nur wenn wirklich das frifu leer ist.
    wie wirkt er auf dich wenn du ihn anfässt? entspannt? wie viel wiegt er? alter?
    Roxi lässt sich auch ohne probleme hinter den ohren graulen, das liegt aber zum einen daran dass sie ziemlich faul und zum anderen schon etwas älter ist.

  • Hallo ihr beiden,


    danke für die schnellen Antworten.
    Also:
    Gustav ist 1 1/2 Jahre alt.
    Er ist nach der Krankheit wieder vollständig zu Kräften gekommen. Er hat auch wieder sehr gut zugenommen. Damals war er kurzzeitig sehr abgemagert, aber inzwischen hat er wieder seine stolzen 1,2 Kilo. (Ungefähr. Da ich ja blind bin, kann ich ihn nicht so oft wiegen. Aber ich fühle natürlich, ob er abnimmt).
    Wirkt aber auf keinen Fall verfettet. Er ist ein großes Tier und sieht echt gesund aus. Auch das Fell ist super gesund und er ist neugierig und aufgeweckt, nagt, spielt...


    Er hat einen Gefährten (Emil), mit dem er sich nach wie vor super versteht. Sie klappern sich gelegentlich an, aber im Großen und Ganzen ist alles gut. Bissverletzungen o.ä. gibt es nie.
    Also auf mich wirkt er total gesund - nur eben diese untypischen Verhaltensmuster^^


    Wenn ich ihn anfasse, hebt er den Kopf, guckt, quiekt ein bisschen und wandert manchmal ein paar Schritte weg. Manchmal bleibt er aber auch sitzen und lässt sich kraulen.
    Ich hoffe, das beantwortet alle Fragen :-)

  • Zitat

    Wenn ich ihn anfasse, hebt er den Kopf, guckt, quiekt ein bisschen und wandert manchmal ein paar Schritte weg. Manchmal bleibt er aber auch sitzen und lässt sich kraulen.


    Naja da hast du doch schon die Antwort - Meerschweinchen lassen sich nicht gerne anfassen. Wenn sie zb. im Gehege stehen und jederzeit weg laufen können, kann man manche anfassen.
    Hebst du sie hoch, können sie nicht weglaufen, und meckern eben.


    Völlig natürlich.


    lg Sue

  • Hier läuft kein Schweinchen weg, wenn ich zu ihnen gehe. Im Gegenteil, sie kommen an und sind sehr aufdringlich.
    Da würde ich mir also keine Gedanken machen, wenn Schwein nicht wegläuft, sondern Vertrauen hat, dass du ihm nichts tust. ;)


    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Päppelschweine sehr zutraulich werden. Sie scheinen zu merken, dass man ihnen hilft, blöd sind die Tiere ja nicht. Man sorgt mit dem Päppeln ja dafür, dass sie nicht verhungern.
    Nicht nur wir lernen das Schweinchen dabei besser kennen, sie lernen in so einer Zeit auch eine Menge von uns.

  • Gerade Tiere, die schwere Erkrankungen und intensive Pflege erlebt haben werden oft sehr zahm. Habe hier auch ein paar Kandidaten. Das einzige Schwein das wegläuft ist mein Neuzugang, das allerdings auch schon halbherziger. Leider sind ehemalige Päppelkinder oft ziemlich verzogen und meinen der persönliche Leibdiener muss auch nach Genesung noch permanent parat stehen. Wenn das Geschrei zu Futter führt, wird er es immer wieder machen.

  • Zitat von Pardona

    Gerade Tiere, die schwere Erkrankungen und intensive Pflege erlebt haben werden oft sehr zahm. Habe hier auch ein paar Kandidaten.


    Das kann ich auch bestätigen. Meine Quietsch war auch mal sehr krank. Da die anderen sie damals sehr gepiesackt haben als sie krank war, habe ich sie immer Abends rausgenommen und sie hat, während ich TV geguckt habe, auf meinem Bauch geschlafen (in eine Decke gekuschelt). Seitdem ist sie mein zahmstes Meerie. Sie läuft auch nicht weg, ist eher aufdringlich.

  • Oh, ihr habt mich echt beruhigt!


    Was ihr geschrieben habt, klingt sehr plausibel und lässt sich gut auf Gustav anwenden. Gerade, weil diese Verhaltensänderung erst nach dem Päppeln einsetzte.
    Gut, also mache ich das, was Susanne geraten hat: Ich genieße es einfach. :-)