• Hallo ihr Lieben!


    Ich bin ganz neu hier im Forum und brauche Eure Erfahrungen.
    Meine Luna (5,5 Jahre) hat seit Mitte Mai die Diagnose OD durch Röntgenuntersuchung. Sie war bis dahin völlig unauffällig: kein hoppelnder Gang, beim Liegen keine Entlastung der Hinterbeinchen, nichts. Sie hörte am 18.5. einfach auf zu fressen vor Schmerzen und saß zusammengekauert in der Ecke. Ich habe ihr ein paar Std. später einfach das Rotlicht angemacht (ich dachte sie hätte vielleicht einen Atemwegsinfekt) und da legte sie sich auch gleich drunter und entspannte sich plötzlich in Seitenlage. Wenig später fing sie auch wieder zu fressen an. Am nächsten Tag ging es ihr richtig gut, bin aber trotzdem mit ihr zum Meerschweinchen-TA, weil mir das komisch vorkam. Als er sah, dass es ein Satin ist und sie ihre Hinterpfötchen etwas nach innen dreht, hat er gleich geröntgt, dann die niederschmetterne Diagnose: OD erkennbar an den Hüftknochen im Anfangsstadium. Er sagte das Rotlicht war richtig, hat in dem Fall die Muskulatur entspannt und wirkte entzündungshemmend.
    Sie hat als Dauermedikation Meloxidyl bekommen. Nach Rücksprache mit dem TA gebe ich ihr nun seit 3 Tagen auch Spenglersan Kolloid R, in der Hoffnung, dass die Krankheit stagniert oder zumindest langsamer fortschreitet und sie vielleicht eher aus Altersgründen ihre Augen einmal schließt, bevor die Krankheit soweit fortgeschritten ist, dass ich sie möglicherweise erlösen lassen muss.
    Ihr geht es soweit prima, sie frisst gut, bewegt sich völlig unauffällig und scheint augenscheinlich keine Schmerzen zu haben. Daher ist mir Meloxidyl als Dauermedikation einfach eine zu starke Chemiekeule und ich würde gerne auf Homöopathie umsteigen und probieren, ob sie damit auch gut zurecht kommt. Das zur Vorgeschichte.


    Nun meine eigentliche Frage: Was kann man als Schmerzmittel alternativ zu Meloxidyl geben? Spenglersan ist da nicht ausreichend, eher entzündungshemmend.
    Ich hoffe Ihr könnt mir helfen und sorry das der Text so lang geworden ist.


    VG

  • Hallo,


    tut mir leid, dass ihr die Diagnose OD habt. Unsere Peanut war auch ein Satinschweinchen, bei dem OD diagnostiziert wurde.


    Meine Meinung bezüglich Schmerzmittel:
    Ich musste schon öfters Metacam (Wirkstoff ist ja Meloxidyl) über sehr lange Zeiträume geben. Zur Zeit bekommt das ein Schweinchen seit fast einem Jahr und ihm gehts bestens.
    Auch viele User hier im Forum bestätigen das. Leider wird Metacam oft negativ dargestellt.


    Peanut hat das Metacam leider nicht vertragen, daher gabs Novalgin (Vetalgin). Nicht die beste Alternative, da eben nicht entzündungshemmend aber so viel ich weiß, gibts auch nicht mehr Schmerzmittel.
    Wenn deine Luna das Meloxidyl gut vertragen hat, würde ich das, sollte sie Probleme bekommen, ihr geben.
    OD ist sehr schmerzhaft, da wirst du um schulmedizinische Schmerzmittel nicht drum rum kommen, sollte Luna Schmerzen zeigen.
    Das Ziel ist ja, dem Tier noch so lange wie möglich ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Das ist in dem Fall wichtiger als auf eventuelle Nebenwirkungen Rücksicht zu nehmen.


    Spenglersan hatten wir auch gegeben. Ein Versuch ist es wert, aber ich würde nicht allzu großen Glauben daranlegen. ;)
    Traumeel oder Zeel sind auch homoöp., ich bezweifle, dass sie bei OD etwas bewirken können.


    Alles Gute für deine Luna! Ich hoffe, sie hat noch ein langes schmerzfreies Leben.

  • Huhu,
    homöopathische Mittel bei dieser unheilbaren und wirklich mit großen Schmerzen verbundenen Erkrankung versuchen zu wollen halte ich für verantwortungslos. Die paar Wochen oder Monate die Dein Wutz noch hat solltest Du ihm die Schmerzen lindern so gut es geht. Es gibt keine Möglichkeit die Erkrankung aufzuhalten oder zu verlangsamen.
    Homöopathie nützt allenfalls dem Hersteller, eine Wirkung wurde nie nachgewiesen und beruht allenfalls auf dem Plazeboeffekt. Die Wirkstoffmenge in vielen dieser Präparate entspricht häufig einem Tropfen in einer Wassermenge des Atlantischen Ozeans. Die Methoden von Hahnemann sind längst wissentschaftlich widerlegt. Ich glaube es ist nicht Dein Wunsch, Dein Gewissen mit einer schonenderen Behandlungsmethode zu beruhigen, sondern Deinem Schweinchen zu helfen und seine Leiden zu lindern. Also verzichte auf solche Experimente und vertraue auf eine Schmerztherapie, die Dem Tier noch ein paar erträgliche Monate ermöglicht.
    Gabi

  • Keine Dissertationen, sondern Publikationen, in diesem Fall Metatstudien über Hunderte (mehr oder weniger) wissenschaftliche Veröffentlichungen


    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12492603


    http://www.thelancet.com/journ…6%2805%2967177-2/abstract


    Diese ist sehr interessant
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23163497


    Jede halbwegs ernst zu nehmende Studie hat keine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung gezeigt.
    Letztlich ist es aber so, das man faktisch nicht 100% widerlegen kann, was nicht existiert.



    Gut, dass du weiter das Metacam gibst, was Anderes wird dir nicht übrig bleiben. Ich haben auch über Monate Metacam gegeben, ohne negative Auswirkungen. Mach deinem Schweinchen noch eine schöne Zeit. Alles Gute.

  • Zitat von Hasenfuss

    Gabi, nennst du mir bitte einmal die wissenschaftliche Dissertation, die Hahnemann widerlegt?


    Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. ;)


    Hahnemann widerspricht darüber hinaus vielen belastbaren wissenschaftlichen Prinzipien diametral und es liegt an der Homöopathie einen wissenschaftlichen Nachweis über die Wirksamkeit zu erbringen. Dieser, dass hat Pardona ja schon gesagt, geht nicht über den Placebo-Effekt hinaus (der jedoch auch nicht zu unterschätzen ist!).

  • Für die Frage der TE zäume ich tatsächlich von hinten auf, für die Aussage der 'wissenschaftlich erwiesenen Unwirksamkeit der Homöopathie' nicht. Den Thread schreddern wollte ich nicht, weshalb ich bei der knappen Frage blieb. Was ja nun doch zu geschehen scheint.


    Meiner Kenntnis nach gibt es kein Schmerzmittel in der Homöopathie und mit OD kenne ich mich noch null aus (zum Glück). Phytotherapeutisch gibt es zwar schon die Weidenrinde als Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Fiebersenker (auch in der Schulmedizin haben Aspirin und Co. immer diese 3 Wirkungen, nur unterschiedlich ausgeprägt), aber verdünnt in Homöopathie? Ist mir nicht bekannt.

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie


    Zitat

    Ihre namengebende und wichtigste Grundannahme ist das von Hahnemann formulierte Ähnlichkeitsprinzip: „Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“ (similia similibus curentur, Hahnemann). Danach solle ein homöopathisches Arzneimittel so ausgewählt werden, dass es an Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen könne wie die, an denen der Kranke leidet, wobei auch der „gemüthliche und geistige Charakter“[2] des Patienten berücksichtigt werden solle. Hierzu wurden von Hahnemann und seinen Nachfolgern ausgedehnte Tabellen (Repertorien) erstellt, mit deren Hilfe der Homöopath den Patienten und seine Krankheitserscheinungen einem sogenannten Arzneimittelbild zuordnen soll.[...]in einer späteren Phase verordnete Hahnemann sogenannte Hochpotenzen, bei denen die Ausgangsstoffe so stark verdünnt werden, dass sie nicht mehr nachweisbar sind. Hahnemann nahm an, dass durch das besondere Verfahren der Potenzierung oder „Dynamisierung“ eine „im innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft“[3] wirksam werde.[4] Zur Begründung der Hochpotenzen ging er davon aus, dass sich hier „die Materie […] roher Arznei-Substanzen […] zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse“.[5] Diese behauptete selektive Steigerung erwünschter Wirkungen durch die Prozeduren des Potenzierungsverfahrens, die von einigen Autoren auch als „rituell“ bezeichnet werden,[6][7] widerspricht jedoch naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Grundprinzip der evidenzbasierten Medizin[8] und die Homöopathie wird daher zu den Pseudowissenschaften gezählt.[9] Auch das hahnemannsche Ähnlichkeitsprinzip ist wissenschaftlich nicht haltbar.[10][11] Klinische Studien nach wissenschaftlichen Standards konnten keine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel nachweisen.[12] Erfolge einer Behandlung[13] werden somit ihrem Umfeld, nicht dem Mittel selbst zugeschrieben, etwa dem Glauben des Patienten an die Wirksamkeit der Behandlung (Autosuggestion) oder der Qualität der Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten.[14][15] Der Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg verwarf die Homöopathie 1992 im Rahmen der „Marburger Erklärung zur Homöopathie“ als „Irrlehre“.[16]


    Die Homöopathie stamm aus einer Zeit (1796) in der die Medizin noch in den Kinderschuhen steckte und der "Aderlaß" das einzige genutzte Mittel zu Heilung war. Heute nutzt eine umfangreiche Industrie und der Handel die aufkommende Modernität dieser Pseudowissentschaft um Millionen zu machen (Jahr 2012 wurden in Deutschland Homöopathika für 453 Mio. Euro umgesetzt).


    Und zum Placeboeffekt. Dies setzt vorraus, daß in diesem Fall das Tier "weiß", das es eine Medizin verabreicht bekommt und von dessen Wirkung überzeugt ist. Homöopathie in der Tierheilkunde ist für mich persönlich nichts anderes als reine Geldmacherei auf Kosten von Tieren, denen bei geeigneter tiermedizinischer Versorgung geholfen werden könnte. Denn viele Tierhalter greifen zu homöopathischen Mitteln und verzichten gänzlich auf den Rat und die Behandlung eines Tierarztes. Diese Handlungsweise ist für mich gleichzusetzen mit Unterlassung der Hilfeleistung der für das Tier verantwortlichen Person. Da bin ich knallhart und lasse nicht mit mir diskutieren.
    Gabi

  • Genau auf diese voreingenommen Sichtweise gepaart mit deinem 'charmanten' Draufhauen wollte ich nicht eingehen, hilft nämlich niemandem.


    Ich habe es schon vielfach anders erlebt, durch TAs unterstützt und von ihnen als Mittel der Wahl angewendet. Wie du schreibst, ist es deine persönliche Meinung. Das hat mit 'wissenschaftlich erwiesen' nur nichts zu tun. Ich finde es etwas gewagt, aus dieser eindimensionalen Sichtweise heraus andere der Tierquälerei (das war doch das, was du sagen wolltest, oder?) zu bezichtigen. Die TE hat eine Frage gestellt, die viel Sorge um ihr Meerschweinchen ausdrückt. Warum du ihr deine persönliche Meinung so um die Ohren hauen musst und sie so vorwurfsvoll angehst, muss ich nicht verstehen.

  • Moment, mein Post war auf Dich bezogen, der Themenerstellerin habe ich bereits zuvor geantwortet.
    Bei OD wird den Knochen durch einen Gendefekt das Kalzium entzogen. Das Tier hat zuerst Probleme beim Laufen und beim Kauen. Es leidet dadurch unerträgliche Schmerzen und/oder verhungert, weil es nicht mehr fressen kann. Die Krankheit ist nicht heilbar, oder verzögerbar. Welches homöopathische Präparat soll hier Abhilfe schaffen?


    Tierärzte verwenden Homöopathie vernünftigerweise als unterstützendes Mittel, wenn der Halter es wünscht. Schließlich wird auch damit Geld verdient. Kein vernünftiger TA wird sie als alleiniges Mittel verwenden. Schließlich kann etwas, das keine nachgewiesene Wirkung hat, auch keine unerwünschten Nebenwirkungen hervorrufen.
    Gabi

  • Es gibt auch beim Halter eines Tieres einen Placeboeffekt, eben einen psychologischen Effekt, weil er das Gefühl hat dem Tier zu helfen.


    Du wirst auch zig Mütter kleiner Kinder finden, die auf Globuli aller Art schwören, die ihre Kinder bei jeder Mittelohrentzündung, jedem blauen Fleck und jeder anderen Art von "Aua" helfen. Alternativ gehen sie zum Arzt und der sagt im günstigsten Fall "das wird schon wieder, das Immunsystem schafft das alleine" oder verschreibt unnötige Antibiotika die mehr Nebenwirkungen als Wirkungen haben in diesen Fällen.


    Aber es geht dabei eher drum,d as gefühl zu haben zu helfen. Den Rest erledigt in den harmloseren Fällen das Immunsystem von ganz alleine.


    Bei einer tödlichen, extrem schmerzhaften Krankheit sind Homöopathische Mittel erst recht daneben, auch wenn man als Halter vielleicht den Eindruck hat dass es besser werden würde - die Schmerzen bleiben ja doch bestehen.


    Wenn Du bei leichten Spannungskopfschmerzen ein paar Globuli nehmen willst, dann wird Dir das auch nicht schaden, aber wenn Du einen Gehirntumor hast ist das nun wirklich keine gute Idee.