Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Ohrenentzündung

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Liebe Meerschweinchenfreunde!


    Obwohl ich auf eine jahrelange Erfahrung zurückblicken kann und dadurch leider auch viele Erkrankungen durch gemacht habe, sind Ohrenentzündungen Neuland für mich.


    Ich habe mir vor 4 Monaten zwei 1,5 Jahre alte Meerschweinchendamen geholt, deren dritter Besitzer ich bin! Ich weiß somit nicht viel über ihr Leben zuvor… Aber nun zu der Problematik (tut mir leid wegen dem langen Text):


    Am Dienstag war noch soweit alles in Ordnung. Beide Schweinchen kamen immer sofort her, wenn ich sie gefüttert habe.


    Am Mittwoch hatte ich frei und bemerkte dadurch, dass Flummy sich in die hinterste Ecke ihres Häuschens verkrochen hat und nicht herauskam. Auch nicht bei der Fütterung. Ich beobachtete es etwas und nahm die Kleine dann mal raus. Kaum saß sie auf meinem Schoß hatte sie einen „Anfall“. Sie wand und drehte sich, konnte sich nicht normal hinstellen. Gleichgewichtsstörungen, Linksdrall, Kopfschieflage. Sie beruhigte sich aber relativ rasch und krabbelte dann auf mir herum und schnüffelte, wie sie es immer tut. Mir fiel übrigens nicht auf, dass sie sich mehr als sonst kratzt.
    Ich bin dennoch mit ihr zur Tierärztin gefahren. Nach der Untersuchung diagnostizierte sie eine eitrige Ohrenentzündung. Außerdem ist in einem der Ohren ein Parasit. Ich bekam zwei Ohrentropfen. Morgens abgefüllte, deren Namen ich nicht weiß. Abends Surolan. Außerdem für zwei Tage (ab Donnerstag) ein Schmerzmittel (Meloxoral), sowie ein Antibiotikum (Baytril). Nachuntersuchung ist am 24.10.


    Nach dem Tierarztbesuch fraß sie ein bisschen Heu, verkroch sich dann aber wieder im Haus. Am Donnerstagvormittag fraß sie immer noch nicht mehr. Als ich von der Arbeit heim kam, war dasselbe Spiel. Also machte ich ihr einen Obstbrei (etwas anderes hatte ich grad nicht) und den hat sie mit Begeisterung vom Löffel gefressen. Zurück im Käfig (Eigenbau) fraß sie noch etwas Heu, zog sich dann aber wieder ins Dunkle zurück.


    Am Freitag bekam sie nochmals Brei und fraß danach abermals Heu (hat sie auch schon in der Früh gemacht) und sogar ein bisschen Salat, welchen ich ihr aber ins Haus legen musste. Nur getrunken hat sie die ganze Zeit über kaum etwas.


    Am Samstag kam sie sogar gleich aus dem Haus raus, als ich Frischfutter und Heu reingelegt habe. Ich dachte, dass das ein gutes Zeichen ist… Am Abend hatte sie aber im Häuschen wieder einen ganz schlimmen Anfall. Ich nahm das Haus vorsichtig weg und stabilisierte sie, weil sie sich sonst wohl im ganzen Käfig dagegen geschmissen hätte… Ich nahm sie dann auch wieder raus und sie beruhigte sich war, konnte sie aber überhaupt nicht mehr auf den Beinen halten. Der Gleichgewichtssinn war total hinüber. Sie hatte eine flache Atmung und hat kaum noch reagiert. Das zweite Schweinchen wurde dann zu ihr gesetzt und sie wurde dadurch etwas aktiver und ist ihr sogar nachgekrabbelt.


    Jedenfalls bin ich aber total besorgt in die Nottierklinik gefahren. Dort wurde ihr auch ins Mäulchen gesehen, sie wurde abgehört etc. Nur gegen das Fiebermessen hat sie sich gesträubt. Gott sei Dank war sie wieder etwas fitter… Jedenfalls bekam sie zwei Spritzen. Ringerlösung weil sie ja nicht viel trinkt, Catosal um den Kreislauf in den Schwung zu bekommen, sowie Vitasol. Außerdem wurde Stronghold aufgetragen. Sie bekam auch dort wieder einen Anfall. Die Tierärztin bat mich jedenfalls am nächsten Tag anzurufen, wie es der Kleinen denn so geht. Ich habe nur gebetet, dass sie die Nacht übersteht. Zu Hause hatte sie nochmals zwei Anfälle aber dann ging es.


    Heute Morgen ging es ihr den Umständen entsprechend gut. Hatte keinen Anfall und nach dem Käfig ausmisten lief sie auch aufgeregt herum und hat die Gegend erkundigt. Am Nachmittag fraß sie sogar etwas Gurke. Außerdem verkriecht sie sich nicht mehr in der allerhintersten Ecke des Hauses. Sie hockt zwar immer noch meistens drinnen herum, aber ich sehe zumindest ihr Gesicht… Sie bekommt heute jedenfalls nochmals Brei. Und natürlich ihre Tropfen und das AB.


    Das zweite Meerschweinchen ist außerdem ziemlich dominant und hat Flummy immer wieder gezwickt, wenn sie im Weg stand. Seit der Erkrankung lässt sie sie aber in Ruhe. Oft liegt sie sogar friedlich neben ihr im Haus, was sie sonst nie gemacht hat, war vor der Erkrankung immer auf Abstand. Erst heute liegt Nelly auch hin und wieder mal wieder in ihrem eigenen Haus. Oder sie liegt vor Flummys Haus. Nelly kommt jedenfalls mit zur Nachuntersuchung am kommenden Freitag, wird auch untersucht. Bloß zur Sicherheit…


    Jedenfalls kann sich der Gesundheitszustand von Flummy aber schnell wieder verschlechtern und davor habe ich große Angst… Besonders, dass die Parasiten ins Hirn wandern… Wie sind denn eure Erfahrungen damit? Kann ich sie irgendwie unterstützen?


    Vielen Dank!

  • Melde mich mal wieder zu Wort :)


    Flummy geht es besser. Zwar sitzt sie weiterhin die meiste Zeit im Haus, aber sie frisst schon etwas mehr. Besonders Löwenzahn verputzt sie.


    Da Nelly aber mehrmals hintereinander geniest hat und Flummy auch einmal, habe ich die beiden heute schon zum Tierarzt gebracht, anstatt am Freitag. Wenn sie niesen, sprühen sie so richtig herum aber es tropft nicht aus der Nase, Augen sind klar. Atemgeräusche/Lunge passen auch. Habe ein homöopathisches Mittel für die beiden bekommen. Das müssen beide 1x täglich nehmen.


    Nellys Ohren wurden vorsichtshalber auch angesehen, da passt alles. Das eine Ohr von Flummy (jenes mit dem Parasiten) sieht laut Ärztin schon viel besser aus. Das andere Ohr ist noch zu - tja das ist das Ohr, bei dem sie nie stillhalten will... Heute jedenfalls das letzte mal AB. Päppeln lassen will sie sich überhaupt nicht. Es ist schon jedes Mal ein Kampft das AB etc. ihr in den Mund zu geben. Keines meiner Schweinchen war je so stur. Habe das erste Mal Probleme mit dem Verabreichen. Habt ihr Ratschläge?


    Danke :)

  • Sie hat gestern noch etwas Löwenzahn gefressen aber es wird immer schwerer einen zu finden :( Sie kommt außerdem weiterhin nicht aus dem Haus raus. Sitzt ganz aufgeplustert drinnen. Heute ist sie wieder schwacher. "Zittert" etwas. Hatte auch wieder einen leichten Anfall, reagiert wieder kaum auf etwas... Muss mich wohl nun der Frage stellen, ob ich sie von ihrem Leiden erlösen soll oder ob ich es nochmals verlängere, ihr es dann wieder kurz besser geht und dann wieder sehr schlecht..

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