Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen heute Nacht gestorben

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,
    habe am Samstag mir drei Meerschweinchen zugelegt. Es sind alles drei Böcke gewesen.(Nicht kastriert)
    Habe sie von einer Züchterin. Es waren zwei Geschwister (4,5 Wochen alt) und ein anderer kleiner Bock (5Wochen alt). Sie wurden bei ihr schon zusammengesetzt. Sie kannten sich also und haben sich verstanden. Gestern Mittag, als ich von der Arbeit nach Hause kam, ging es dem kleinsten und dünnsten sehr schlecht. Er lag nur in seinem Häuschen, hatte Durchfall und die andern haben ihn auch in Ruhe gelassen. Er wollte auch nichts mehr essen oder trinken, obwohl er morgens noch ganz normal gefressen hat. Habe mich dann sofort an die Züchterin gewendet. Sie sagte, es könnte der Umzug sein. Gab mir Tipps wie ein Stück Banane, nur Heu und Haferflocken. Kein Trockenfutter oder Gurken oder sowas. Habe ich gemacht. Etwas Kamille Tee (lau warm) habe ich auch versucht. Den anderen zwei hat das glaube nicht so gepasst aber da mussten sie jetzt nun mal durch. Nach 2 Stunden hatte er immer noch nichts gegessen oder getrunken. Habe ihm dann mit einer kleinen Pipette versucht Wasser zu geben. Aber auch vergeblich. Dann bin ich zur Züchterin mit dem kleinen gefahren und Sie hat ihm sofort alles gegeben, was sie als Hausmittelchen und harmlose Medizin zu Hause hatte. Sie hat ihn über Nacht da behalten um stündlich nach dem kleinen zu gucken. Heute Morgen um Viertel vor 5 erhielt ich dann die Nachricht, dass er es nicht geschafft hat. Die Züchterin gab mir gestern schon einen anderen kleinen Bock mit (4 Wochen alt). Damit die 3er Gruppe nicht auseinander gerissen wird. Ich denke sie hat aber auch gewusst, dass er es nicht mehr schafft.
    Habe ich irgendwas falsch gemacht? Habe am Morgen ganz normal Möhren, Paprika und ein kleines Stück Fenchel gegeben. Den Abend davor gab es auch Möhren, etwas Gurken und bisschen Banane. Heu, Heu, Heu und Wasser, Wasser, Wasser natürlich. Die Züchterin sagte mir, dass ich nichts falsch gemacht habe und das er nun mal der kleinste und schwächste im Wurf war.
    Sowieso, sie sind jetzt seit 3 Tagen da und getrunken haben sie auch noch nicht :(
    Mache mir jetzt Sorgen, dass es den anderen 3en jetzt genauso irgendwann geht :( Sonst sind die anderen super munter und fressen auch sehr gut weiter.

  • Hallo!
    Tut mir leid mit dem Kleinen.
    Warum bist Du nicht sofort zum Tierarzt mit ihm? Durchfall ist immer sehr ernst, je jünger das Tier ist, um so schlimmer. Und nicht fressen wollen ist Alarmstufe rot. Das behandelt man nicht mit Hausmittelchen und man wartet auch nicht stundenlang ab.


    Ich fürchte, die Züchterin hat Dich gar nicht gut beraten, auch die Haltung von drei so winzigen Babyböcken ohne Erwachsenes Vorbild ist gar keine gute Idee. Sie vertragen sich jetzt super, aber in ein paar Monaten ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich blutig zerstreiten und nie wieder miteinander klar kommen. Sie brauchen unbedingt einen erwachsenen Bock ab einem jahr, der ihnen Sozialverhalten beibringen kann und zeigen, wie man kleine Streitereien ohne Bisse lösen kann.

  • Ich glaube nicht das die Züchterin mich schlecht beraten hat! Ich wäre auch nach einem Tierarzt gefahren aber dem kleinen ging es ja so schlecht, dass er ja schon fast gar nichts gemacht hat. Die Fahrt bis zum Tierarzt hätte er nicht mehr geschafft. Die Züchterin wohnt 5 Minuten entfernt und kennt sich bestens mit solchen Situationen aus. Und es stimmt nicht, dass die Tiere ein großes Vorbild brauchen. Ab der 4ten Woche dürfen die kleinen umziehen.
    Die Züchterin macht das seit über 25 Jahren und wird genauso wie jeder andere Züchter kontrolliert regelmäßig und es ist alles in Ordnung. Er hat einfach nur was gegen seine Bauchschmerzen bekommen und sie hat ihm Futter gegeben mit einer Pipette und alles. Er rappelte sich dann auch wieder ein wenig auf und der Durchfall war schon fast weg. Heute morgen aber war es anscheinend doch zu viel für ihn.

  • Hallo!
    Tut mir sehr leid mit deinem Schweinchen.
    Die Züchterin hat es sicher gut gemeint, aber nur der Tierarzt kann in einer solchen Situation helfen. Gerade wenn ein so kleines Tier solche massive Beschwerden hat, sofort einpacken und los, da bleibt oft nicht viel Zeit, auf Verdacht mit Hausmitteln zu behandeln. Sie hat einfach nicht die Mittel, das Schweinchen schnell auf alles mögliche zu untersuchen.
    Ab vier Wochen dürfen die Schweinchen ausziehen, das ist richtig. Danach dürfen sie - und das wird dir jede Notstation oder Tierheim so bestätigen - zu einer Gruppe, in dem mindestens ein erwachsenen Schweinchen wohnt, das den Erzieher machen kann. Wie sonst sollen sie ihr Sozialverhalten erlernen? Ich habe erst vor einigen Wochen ein Weibchen in meine Gruppe integriert, die das erste halbe Jahr ihres Lebens nur mit ihren gleichaltrigen Schwestern verbracht hat. Das Tierchen war dermaßen unsozial und aggressiv und unsicher, dass es fast nicht geklappt hätte, meine drei Altschweinchen haben ihr aber schließlich noch Schweinchenbenehmen beibringen können. :wink: Bei entsprechendem Platzangebot würde ich dir auf jeden Fall zu einem erwachsenen Tier raten.
    Liebe Grüße!

  • Vielen Dank für die Antwort mariechen_22!
    Sobald das einem meiner kleinen nochmal passiert, werde ich auch nicht zögern und zum Tierarzt fahren. Der Tierarzt hatte gestern leider nicht mehr offen. Bis ich dann beim Nottierarzt gewesen wäre, wäre es mitten in der Nacht gewesen und der kleine wäre auch gestorben. Deshalb habe ich mich sofort an die Züchterin gewandt. Ich denke auch, dass es eh schon zu lange war, als ich von der Arbeit kam. (9Std.) Meine Mutter hatte nicht gesehen, dass er dort so einsam lag.
    Sonst hätte sie reagiert. Darauf achtet sie jetzt natürlich sehr. Man erwartet ja nicht, dass in den ersten Tagen was passiert.
    Sobald Probleme im Sozialverhalten auftreten, werde ich die Züchterin um ein älteres Tier beten. Ich habe sie eben nochmal deswegen angerufen und sie sagt, dass ist nicht zwingend notwendig und wenn was sein sollte, soll ich mich melden! Meine Züchterin ist echt vertrauenswürdig und macht das nun schon lange. Ich vertraue ihr da auch!
    Aber trotzdem danke für den Tipp! Wenn ich das merke, werde ich reagieren!
    Platzt haben sie ohne Ende. :) Der Stall ist selbst gebaut :) Viele Verstecke und auch drei Häuschen, für jeden eins.


    Liebe Grüße :)

  • Zitat

    Wichtig ist auch, dass zu Jungtieren immer mind. ein erwachsenes Tier gesetzt werden sollte. Meerschweinchen benötigen, um ein gutes Sozialverhalten zu erlernen, die ersten Monate ihres Lebens einen Erzieher an ihrer Seite, zwei oder mehr Jungtiere im Alter von wenigen Wochen sollten nicht alleine gehalten werden.


    Auch wenn man seinen Meerschweinchen zu Beginn vielleicht nicht anmerkt, dass sie wichtige Lektionen in punkto Sozialverhalten verpasst haben; spätestens bei einer nötig gewordenen Neu-Vergesellschaftung (z.B. nach dem Tod eines Tieres) gibt es häufig Probleme.

    http://kleintierpraxiskuester.…imtieren/meerschweinchen/


    Zitat

    Ein Jungböckchen braucht immer einen Erzieher

    http://www.gurkenmonsterschwei…lter/die-bockhaltung.html


    Zitat

    Sehr wichtig zu wissen ist, dass man Meerschweinchenbabys nicht ohne erwachsenen Erzieher halten sollte, da hier durch Fehlprägung die Sozialisierung verrutscht und somit Verhaltensprobleme aufkomme,n die man später wenig bis gar nicht in den Griff bekommen kann.

    http://www.tierforum.net/meers…erschweinchen-t48638.html


    Zitat

    Da Jungtiere einen Erzieher benötigen, ist es wichtig Jungtiere gemischt mit älteren Tieren zu halten.

    http://meerschwein-sein.de/ratgeber/10-anfaengerfragen/


    Zitat

    Allein gehaltene Meerschweinchenbabys verpassen all diese wichtigen Lektionen, wenn sie ohne Vorbild aufwachsen müssen. Sie bleiben häufig lange Zeit ängstlich, fressen das Falsche oder stellen vor lauter Angst das Fressen ganz ein. Und sie lernen nie, was schweingerechtes Verhalten ist. Zwei Babys, die alleine zusammen aufwachsen, eigenen sich häufig eine "eigene" Methode der Verständigung untereinander an. Aber wenn sie später einmal in Kontakt mit anderen Meerschweinchen kommen, sind Probleme vorprogrammiert. Sie können sich dann mit ihren Artgenossen nicht richtig verständigen. Soll die Gruppe also später mal vergrößert werden oder braucht eins der Schweinchen mal einen neuen Partner, gibt es große Probleme bei der Vergesellschaftung. aher brauchen Meerschweinchenbabys immer in den ersten Lebensmonaten erwachsene Schweinevorbilder (am besten beide Geschlechter oder zumindest das eigene), um zu gut sozialisierten Meerschweinchen heranzuwachsen. Möchte man unbedingt Meerschweinchenbabys haben, so muss mindestens ein erwachsenes Schweinchen (am besten mindestens 12 Monate alt) als Erzieher die Gruppe ergänzen

    http://www.sifle.de/Anf.ae.ngerfehler.htm


    Usw.
    Deine Züchterin kennt sich leider nicht so gut aus, wie du denkst.

  • Es gibt sogar eine Studie der Universität Münster zum Thema Erziehern bei Meerschweinchen die empfehlen auch das Aufwachsen in einer Gruppe mit erwachsenen Böcken.


    Hier ein Artikel im "Spektrum der Wissenschaft":


    http://www.spektrum.de/alias/t…nchen-sind-anders/1017587


    Ideal wäre dieser Artikel, der aber ein wenig Geld kostet:


    http://www.spektrum.de/magazin…s-sozialstrategen/1014862


    Und eine TV-Doku:
    https://www.youtube.com/watch?v=uDRSXmngv60


    Nur weil die Züchterin das immer schon so macht ist es deswegen noch lange nicht gut, Und wenn sie noch so nett ist. Das sind eben die Methoden von vor 25 Jahren... aber Tiergerecht ist es leider nicht.

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