• Hallo zusammen


    Habe ab ca. Mai diesen Jahres angefangen, mehr und mehr Wiese zuzufüttern. Bin zwar noch etwas zaghaft in der Auswahl (Löwenzahn, Wegeriche, Giersch, Schafgarbe und die verschiedensten Süssgräsersorten, Klee eher selten, habe gemerkt dass sie davon Matsche kriegen), füttere aber nebenzu auch immer viel Blattgemüse und ein wenig festes Gemüse wie Karotte, Fenchel und selten mal einen kleinen Apfel. Ratio Wiese zu restlicher Fütterung ist so etwa 50/50.


    Bisher habe ich das Gras immer in einer Schleuder gewaschen+getrocknet, was natürlich bei Wiesenratio für 5 Schweine ziemlich viel Arbeit ist. Dadurch konnte ich aber ggf. mitgepflückte giftige Bestandteile wie Hahnenfuss oder sonstiges mir Unbekanntes aussortieren. Hauptgedanke war aber immer, Parasiten wie Fuchsbandwurm und ähnliches abzufangen bevor ich es den Meerschweinchen gebe.


    Nützt das Waschen hier überhaupt etwas? Heute habe ich zum ersten Mal ungewaschen (nunja, es hat seit 5 Stunden durchgeregnet...) Gras gegeben (beim Pflücken ausgeschüttelt, damit es zumindest teilweise trocken ist) und prompt ein schlechtes Gewissen. Was, wenn ich einen Fuchsbandwurm eingeschleppt habe etc. Oder wäscht der Regen solche ungebetenen Gäste ohnehin bereits ab? Oder ist es sowieso egal und das Waschen ist nur fürs gute Gewissen? Jedes Grashälmchen habe ich schliesslich auch vorher nicht abgeschrubbt...


    Die verschiedenen Wiesen wo ich sammle sind nicht direkt an Wäldern gelegen, sondern eher am Dorfrand bzw. in der Nähe von Schulen und Kirchen. Ich gehe auch meistens um die 5-10 Meter oder tiefer rein bevor ich lossammle. Ausschliessen kann ich aber natürlich nicht, dass Katzen, Hunde oder Füchse darauf herumtollen.


    Ich werde auch im Netz nicht schlau. Viele Waschen es sobald es nicht mehr aus dem eigenen Garten kommt, andere sagen das ist Humbug, in der Natur kriegen es die Herrschaften auch nicht gewaschen (allerdings leben diese ja auch massiv weniger lange...).


    Was meint ihr dazu? GIbt es Anlass zur Sorge wegen Fuchsbandwurm & Co.? Auch hier habe ich gelesen, dass Meerschweinchen zwar betroffen sein können, es sie aber scheinbar kaum beeinträchtigt?

  • Ich sammel in der Natur.

    Ich achte darauf dass:

    Die Wiesen nicht als gängige Hundeklos benutzt werden. Deswegen sammel ich auch nicht am Wegesrand.

    Ebenso sind Wiesen, auf denen Wiederkäuer gehalten werden oder wurden auch tabu. Diese Tiere können durch ihren Kot Parasiten übertragen.

  • Ich habe immer aus dem Garten meiner Eltern gepflückt und dann ungewaschen gegeben, war nie ein Problem.


    Dieses Jahr habe ich auf anderen Wiesen gepflückt (keine offensichtlichen Hundeklos, keine Kuhwiesen, nicht am Weg- bzw. Straßenrand, allerdings in Waldnähe) und prompt Würmer eingefangen. Eins der Schweinchen hat dadurch massive Aufgasungen bekommen und es hat gedauert die Würmer restlos weg zu bekommen, darum bekommen die Schweinchen jetzt wieder nur noch das aus dem Garten meiner Eltern, auch wenn das wenig ist. Das Risiko mir wieder was "von außerhalb" einzuschleppen ist mir dann doch zu hoch.


    Gewaschen werden die Sachen von draußen hier aber eher nicht, höchstens Mal um Erde abzuwaschen.


    LG Lilly

  • ich füttere auch aus dem garten meines großvaters und wasche da nichts ab. klar können marder, katze, waschbär und co da drüber laufen, aber ich beobachte meine tiere ja auch ganz genau und handle bei ungewöhnlichem gewichtsverlust direkt. bisher hatte ich keine probleme. der einzige matschkot kommt bei uns von hefen, die aber nicht vom gras kommen

  • Meine bekommen schon immer Kräuter und Wiese von unseren Streuobstwiesen und die liegen in einem Naturschutzgebiet.

    Wir hatten noch nie das Problem, mit "ungebetenen Gästen".

    Da die Kräuter dort sehr vielfältig und reichhaltig sind, werde ich da auch weiter sammeln.

    Ich weiss nicht, woran es liegt, dass wir noch nie Probleme mit dem Verfüttern von der wilden Wiese hatten. Dort ist allerlei Wildgetier unterwegs.

  • Da die Kräuter dort sehr vielfältig und reichhaltig sind, werde ich da auch weiter sammeln.

    Ich weiss nicht, woran es liegt, dass wir noch nie Probleme mit dem Verfüttern von der wilden Wiese hatten. Dort ist allerlei Wildgetier unterwegs.

    Vielleicht ist ja gerade die Vielfalt und Reichhaltigkeit der Kräuter die Antwort? Es gibt Leute, die mit z.B. Rainfarn entwurmen. In diesem Sinne hatte auch kleinschweinugly mal geschrieben:

    Kokzidien des MS sind wirtsspezifisch, MS können sie sich weder von Kaninchen noch von anderen Wildtieren einfangen.

    Dagegen kann man wirken, indem man Wildkräuter füttert (Oregano, Thymian, Rosmarin, Beifuß und Rainfarn, z.B.).

    Bei Spul- und Bandwürmer helfen die gleichen Kräuter, allerding holt man sich diese schon mal von draußen.

    Ich sammele bisher auch noch selektiv. Da haben die Schweinchen dann keine Chance, die Entwurmung selbst durchzuführen, wenn sie es brauchen. Ich bin mir bei diesem Thema noch nicht sicher, kann mir aber vorstellen, dass viele von uns (ich eingeschlossen) halbe Sachen machen: Wir füttern "natürlich" gewachsene Pflanzen, aber wir wählen aus, was davon die Tiere haben dürfen - und das mit oft sehr beschränkten Kräuter-Kenntnissen.


    Bis vor ca. 100 Jahren waren natürliche Heilmittel selbstverständlich und lange erprobt. Heute haben wir für jedes Problem eine vermeintlich perfekte chemische Lösung. Wenn ich sehe, wieviele Tiere hier krank sind - und nicht nur einmal - frage ich mich schon, ob wir da nicht noch viel umdenken müssen.

  • Ich muss dazu sagen, dass ich durchaus einige Wildkräuter ganz gezielt sammel und einige auch deswegen auf meinem Balkon angepflanzt habe und das nicht nur für die Schweinchen, sondern auch für den Zweibeinbedarf.

    Damit meine ich nicht die Kräuter die man kaufen kann, sondern die sogenannten "Wildkräuter". Auf denen liegt mein Fokus. Das Wort Unkraut, gibt es bei mir nicht.

  • Ok... bin doch etwas verwundert wie viele tatsächlich negative Erfahrungen hier gemacht haben, hatte insgeheim eher gehofft dass es ganz seltene Pechfälle sind. Bisher wirken die Schweinchen eigentlich fit und sie lieben das Gras, aber denke ich werde zur Sicherheit am Ende der Grassaison (da ich etwas höher gelegen lebe bald der Fall sein) wohl Kotproben einschicken lassen.


    Ich habe nur das Gefühl dass meine Näschen immer wählerischer werden was das Frischfutter angeht, das ganze Blattfutter wird nur gerne das gerne gefuttert, was sie nicht zuviel sollten wie Mangold etc... Kommt erschwerend dazu, dass ich ein Blasensteinschwein habe und mit der Grasfütterung habe ich das gerade gut im Griff, da sie das wirklich gerne frisst im Gegensatz zu sonstigem Frischfutter...


    Edit: bin auch deswegen verunsichert weil auf allen Meerschweinchenseiten immer gesagt wird, dass man eigentlich nichts besseres tun kann als Wiesenfütterung... Aber wenn ich das Risiko der Parasiten gegenrechne bin ich mir nicht mehr so sicher?!...

  • Vielleicht ist ja gerade die Vielfalt und Reichhaltigkeit der Kräuter die Antwort? Es gibt Leute, die mit z.B. Rainfarn entwurmen. In diesem Sinne hatte auch kleinschweinugly mal geschrieben:

    Ich sammele bisher auch noch selektiv. Da haben die Schweinchen dann keine Chance, die Entwurmung selbst durchzuführen, wenn sie es brauchen. Ich bin mir bei diesem Thema noch nicht sicher, kann mir aber vorstellen, dass viele von uns (ich eingeschlossen) halbe Sachen machen: Wir füttern "natürlich" gewachsene Pflanzen, aber wir wählen aus, was davon die Tiere haben dürfen - und das mit oft sehr beschränkten Kräuter-Kenntnissen.

    So ist es. Ich taste mich ran quasi nach dem Vorsatz dass ich jedes Kraut, was ich eindeutig unterscheiden kann, nachforsche ob es futterbar ist und was es "bringt" und so nach und nach den Speiseplan erweitere. Nach dem Giersch (den ich bisher nur an einer Stelle gefunden habe, wo ich mich auch nicht wundern würde wenn da viele Hunde und Füchse hinkommen) kam aber lange nichts mehr, habe aber auch nicht das Gefühl, dass die Wiesen sehr artenreich sind wo ich pflücke.

  • Hallöchen,

    Ich füttere seit Jahren Wiese und hatte noch nie Probleme mit Parasiten. Da ich mitten in der Innenstadt wohne, sind Wiesen mit Kühen und freilaufende Marder allerdings eine Seltenheit. Ich pflücke im Park, auf den Wiesen könnten aber sicher schon Hunde gewesen sein. Ich reiße aber fast nichts in Büscheln ab, sondern pflücke einzelnd die Blättchen aus der Erde. Das ist zwar Arbeit, aber damit verhindere ich, Parasiten einzuschleppen. Waschen tu ich nichts.


    Ich bin ehrlich gesagt auch überrascht, wie viele Leute hier schlechte Erfahrungen damit gemacht haben. Evtl liegt das auch an der Gegend? Oder ich hatte bisher Glück...


    Liebe Grüße

  • Ich füttere jeden Tag große Mengen Gras von Waldrändern und Grünflächen (Recht schwer zu finden, da die meisten Grünflächen Hundewiesen und somit unbrauchbar sind).

    Bisher hatte ich noch keine Parasiten, die ich mir dadurch geholt haben könnte.

    Ich finde Gras sehr wichtig. Gemüse ist eigentlich nur im Winter nötig, wenn keine Gras zum Ernten da ist, allerdings nur, wenn eine große Vielfalt an Wiesenkräutern und Zweigen verfüttert wird. Das kann ich leider nicht bieten, da ich kaum stellen mit Wiesenkräutern finde 🙁

    Es gibt nur Wegerich, Löwenzahn, ab und zu etwas Klee und ca. 5 andere Pflanzen, bei denen mir der Name nicht mehr einfällt 😅😅

    Weiß aber sicher, dass sie es dürfen.

    Ansonsten gibt es noch Schilf und Bambus. Da die Vielfalt nicht allzu groß ist, gibt es jeden Tag mindestens 5 verschiedene Gemüsesorten im Angebot. Etwa 350-400g pro Mahlzeit.

    Ich verfüttere:

    Chicoree, Brokkoli, Romanasalat, Gurke, Möhre, Fenchel, ab und an Tomate, Melone oder Apfel, alle 2-3 Monate ein dünnes Scheibchen Banane, Kohlrabi (hauptsächlich die Blätter) und Paprika

    Ich würde allerdings nur wegen Angst vor Parasiten nicht aufhören Gras zu verfüttern. Selbst welches im Garten zu Pflanzen ist natürlich eine tolle Idee. Man kann ja auch „wilde Wiese“ anpflanzen. Ich hatte neulich im Baummarkt einen Sack mit solchen Samen gesehen. Da ist die Wahrscheinlichkeit natürlich groß, dass man eine kleine Vielfalt an Gräsern und warscheinlich auch Kräutern hat.

    LG

    LuckyundLou;)

  • Awww die Babyschweine in deinem Bild sind ja goldig :love: Ja, mir ist auch bewusst dass mit meinem Pflückverhalten nicht genug abgedeckt ist um alleinige Wiesenfütterung zu betreiben. Wäre mir ehrlich gesagt auch zu umständlich, jeden Tag 1Kg Gräser und Kräuter zusammenzusammeln als Vollzeit-Berufstätige. Ich gebe lieber etwas weniger, dafür eben hoffentlich "Unverseuchtes". Da gibt es morgens normales Gemüse und Spätnachmittags die 1. Grasration und vor dem Schlafengehen dann nochmal Gras und etwas Gemüse für die Nacht.


    Um mir selber wilde Wiese anzupflanzen habe ich nicht wirklich genug Platz (kein Garten) beziehungsweise würde mir mein Freund den Kopf abreißen. Der schüttelt schon genug den Kopf über all dem Tamtam, was ich für die Meerschweinchen veranstalte mit x Töpfen mit Küchenkräutern etc.


    Am liebsten würde ich ja komplette Selbstversorgerin sein, aber da müsste man schon seeeeehr viel Platz haben für soviel Gemüse und Wiese.

  • Mit dem, was ich schrieb, schlage ich keineswegs vor, auf Wiesenfütterung zu verzichten!


    Im Gegenteil: ich halte das für gesünder, als das gekauften Gemüse aus den Läden, das oft zu lange gelagert ist und meistens sehr fragwürdig gezüchtet wurde. Und selbst Gemüse aus dem eigenen Garten kann Gras und Wildkräuter nicht ersetzen, nur ergänzen.


    Ich überlege nur, ob wir in Richtung Wiesenfütterung und Umgang mit Parasiten und Krankheiten weitergehen sollten, nicht ob wir zurückrudern sollten.