Meerschweinchen Vergesellschaftung

Ältere Tiere vergesellschaften?

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

    Hallo erstmal ,


    Ich habe ein paar Fragen.


    Meine Poppy kam damals mit ihrer Schwester Popcorn zu mir. Die beiden hatten nie einen Erzieher. Nach Popcorns Tod habe ich mir dann Filou und Frieda geholt. Poppy hat die beiden ja erzogen.... Kann es sein das sie sie falsch erzogen hat, weil sie selbst nie einen Erzieher hatte? Und wie ist das dann bezüglich VG mit Meerschweinchen die älter sind und ,,richtig" erzogen wurden?


    Und wie ist das wenn man sich jetzt zum Beispiel eine 4jährige Dame holt die schon seit Ewigkeiten kein anderes Meerschweinchen mehr gesehen hat und nie erzogen wurde? Gibt es da vorprogrammierte Schwierigkeiten?


    Das sind so 2 Fragen die bei mir eine kleine Rolle spielen. Vlt hat jemand ja schon mal sowas gemacht und kann da Antworten geben.


    LG Hannah

    Könnte schwierig werden, bei Schweinchen die so aufgewachsen sind kann es durchaus sein das es bei der VG richtig knallen kann.

    Die 4jährige Dame ist eventuell ein Fall für eine gut funktioniere (Groß)gruppe, je nach Charakter und wie lange sie schon alleine ist.


    Wenn du die Tiere zusammen setzt solltest du einen langen Atem haben und einen Plan B, falls es doch nicht klappen sollte. Übrigens auch gute Nerven ;) Meine Gruppe stammt aus guten Zuchten, sind alle entsprechend sozialisiert. Aber sie haben trotzdem Monate gebraucht bis sie sich einige waren.

    Grundsätzlich ist es so, dass deine Poppy mit ihrer Schwester sich sozusagen ihre eigene Sprache entwickelt haben. Wie, wenn zwei Kleinkinder ohne erwachsenen Kontakt aufwachsen.

    Dann kamen die kleinen und haben auch eher die falschen Verhaltensweisen gelernt.


    Es ist wahrscheinlich, dass es zu Problemen kommt. Ich kann da aus Erfahrung sprechen. Meine Bande ist komplett aus Nottieren. Als die beiden Ch-teddys damals in die Pflegestelle gekommen sind, konnten sie nichts mit den anderen anfangen. Haben geschrien wie am Spieß, wenn ein anderes Schwein ihnen zu nahe kam. Das hat einige Zeit gedauert, jedoch konnte ich damals bei mir bei der Vergesellschaftung auch sehen, dass sie einfach nichts mit den anderen anfangen konnten. Sie waren sehr in eine Ecke gequetscht, trotz der wirklich vorsichtigen anderen Schweinen.

    Ich habe halt eine sehr zusammengewürfelte Gruppe, ich denke da hat keiner so wirklich ein Erzieher genossen, weswegen ich da auch keine Babys dazu setzen werde.

    Ich hatte auch wirklich Glück, dass meine bestehende Gruppe so Tollerant war, und einfach nur zu den gesellt hat. Da hätten nämlich auch die Fetzen fliegen können. Einfach weil sie einander z.b. die Drohgebärden nicht verstehen.


    Inzwischen haben sie sich einigermaßen zusammengelebt, aber kommen die Herrschaften sich teilweise zu nahe gibt's trotzdem ein großes quietschkonzert.

    Also grundsätzlich sind deine 3 sich einig. Die hören und verstehen gleich.


    Wenn da jetzt ein erwachsenes Weibchen was sozialisiert wurde, gibt es wahrscheinlich erstmal heftige Unstimmigkeiten.


    Als Nora mit knapp 2 Jahren einzog war folgende Situation :

    Lotta, damals 3, hatte eine unklare Vergangenheit

    Rosi, damals 1, kam von einem vermehrer und hatte 6 Monate in einer gemischten Gruppe gelebt

    Foxi, damals 7 monate, war von rosi und lotta erzogen worden.


    Nora fetzte sich mal kurz heftig und blutig mit foxi. Mit rosi wurde geklappert und mit lotta zickte sie sich Monate lang an



    Bei einer 4 jährigen ohne Kontakte und ohne Sozialisierung kann dir alles passieren von... Sie rennt panisch wochenlang weg bis sie geht auf alle los und beißt.

    Hey.

    Zu meinen drei Mädels aus der gleichen Haltung (keine Ahnung, ob die jemals in ner ordentlichen Gruppe gelebt haben), habe ich mir ja noch Cookie bringen lassen.

    In der Notstation wurde sie als Unruhestifterin und in Gruppen eher unverträglich beschrieben... sie saß dann ca ein Jahr mit einem Kastraten zusammen, war dort aber immer sehr sehr zurückhaltend. Dem Kastrat und auch Menschen gegenüber.

    Mit den drei Mädels bei mir gab es nur am ersten Tag Zähne klappern, etwas jagen und ich glaube 1x ein Knäuel mit Lilly.

    Nach wenigen Tagen war Ruhe, es wurde sich beim Futter mal angemeckert, aber auch das war nach 2-3 Wochen vorbei.

    Mit dem Einzug von Marshal wurde es noch mal spannend. Die anderen Mädels haben Urin gespritzt, Cookie ging gleich auf ihn los und hat in den ersten Tagen viel gedroht. Aber auch da, nach wenigen Wochen hat sie ihn akzeptiert und mittlerweile können alle mega entspannt zusammen sitzen.

    Außer es ist zu eng. So gehabt bei einem sehr gründlichen Reinigen des Geheges, wofür ich alle in den Quarantänekäfig gesetzt habe. Innerhalb von 20 Minuten gab es gnatsch und gemecker, aber ohne Zähne klappern.

    Wenn wir der Aussage der Notstation glauben dürfen, ist Cookie jetzt 5-6 Jahre alt und in ihrer Gruppe wohl sehr zufrieden. :)


    Ich bin einfach mal sehr optimistisch und denke, dass wird auch bei deinen Mädels schon klappen. 👍

    Ich denke auch, dass es bei einer VG mit deinen drei zu Reibereien kommt, weil sie "falsch" erzogen sind und nicht dieselbe Sprache sprechen wie das neue Tier. Im schlimmsten Fall verbünden sie sich gegen das Neue und attackieren es pausenlos.


    Den Fall, dass un- oder fehlsozialisierte ältere Tiere in eine gut sozialisierte Gruppe kommen, hatte ich selbst bereits öfters. Die geraten dann mit quasi jedem immer wieder aneinander, weil sie sich einfach missverstehen. Oder haben wie meine Mallow grundlos panische Angst vor den anderen Schweinchen.


    In Großgruppen legt sich das meist schnell, da muss sich das neue Tier dann zwangsweise anpassen und einfügen, um dazu zu gehören. Es kann sich nicht dauerhaft allen anderen Schweinchen widersetzen und sich mit allen prügeln.

    Darum haben auch Notstationen gute Erfolge mit Resozialisierungen in ihren Großgruppen gemacht.


    In kleineren Gruppen oder bei Paarhaltung kann das schon wieder problematischer werden. Da kommt es öfters vor, dass eine VG abgebrochen werden muss, weil sich das neue Tier nicht einfügt und nur Stress macht, wodurch alle Tiere leiden. Sie haben da ja weniger Einwirkung als eine Großgruppe (durch die geringere Anzahl an sozialisierten Tieren) auf das Neue und zudem auch meist weniger Platz, um sich aus dem Weg zu gehen.

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