Meerschweinchen Vergesellschaftung

Passendes Partnertier für Mooni

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Otto scheint an sich ein entspannes Schweinie zu sein, er gähnt sehr viel, sogar in Stresssituationen. Und er sucht immer wieder vorsichtig den Kontakt - bis Mooni ausrastet. Manchmal geht es auch gut.

    Gähnen kann auch ein Zeichen von Unterwerfung sein, gerade in Stresssituationen ist das wahrscheinlicher. "Normales" Gähnen machen sie eigentlich nur, wenn sie sich nach längerem Liegen strecken, also nicht einfach so oder gar in Stresssituationen.


    Hier nachzulesen unter dem Punkt "Gähnen":

    http://www.diebrain.de/I-verh.html

  • Ah, danke für die Info! Das wusste ich noch nicht. Aber unterwürfig kommt er mir eigentlich nicht vor... er hat Respekt vor ihr, aber gerade hat er sie auch ein bisschen geärgert (sie standen sich gegenüber - 15 cm etwa - und er ist blitzschnell auf sie zu und an ihr vorbei). Daraus ist dann so eine wilde Jagd entstanden, dass ich doch mal dazwischen gegangen bin... Kurz davor war auch schon was, wo ich froh war, dass diese 30 cm Holzwand zum Wohnzimmer noch steht, sonst wäre er im Wohnzimmer gelandet.

  • Zwei Meerschweinchen mit Trenngitter oder auch nur mit selbstgewähltem Abstand zu halten, fände ich keine lebenswerte Perspektive für die Tiere. Da würde ich dann eher auf die eine oder andere Art ein neues Paar bilden.


    Vielleicht schaffen sie es ja noch zusammen, aber die Voraussetzungen sind nicht gut: Der arme Otto ist anscheinend unter üblen Bedingungen mit nur einem Weibchen (oder Männchen?) aufgewachsen. Er konnte selbst vermutlich kein gutes Sozialverhalten lernen. Deine Mooni ist als Baby zu einem anscheinend im Sozialverhalten gestörten Weibchen gekommen und vermutlich dadurch geschädigt worden. Jetzt ist sie dummerweise auch noch dem Böckchen körperlich komplett überlegen und sie hat den Heimvorteil.


    Ich schreibe das so nüchtern, weil die Chancen m.E. nicht so groß sind, dass sie ein harmonisches Paar werden. Du könntest versuchen, ihnen alle mögliche Unterstützung zu geben. Dazu würde viel Platz und viel Rennstrecke gehören. Da könnte der leichtere Otto vielleicht einen Vorteil haben. Der Käfig und der knappe und anscheinend eher verwinkelte Platz begünstigen viel Stress und eine üble Beißerei. Wenn z.B. Mooni Otto mal im Käfig in einer Ecke erwischt, kann das übel ausgehen. Bitte lass es nicht darauf ankommen!


    Wenn es meine Tiere wären, wäre es mir wichtig, dass nicht ein weiteres junges Tier ein gestörtes Sozialverhalten entwickelt und sein Leben lang darunter leidet. Dafür würde ich die Bedingungen verbessern und notfalls schnell eingreifen und einen von beiden abgeben.

  • Nee, dauerhaft mit Trenngitter sowieso nicht. Mocca und Mooni waren schon nicht harmonisch, Mocca + Molli (ihre Schwester) + Momo (Kastrat) ging (wegen Mocca) auch nicht so gut - ich will endlich Harmonie hier! Wie gesagt, ich schau es mir noch ein paar Tage an und wenn keine Verbesserung kommt, dann werde ich Mooni wohl abgeben. Denn in der großen Gruppe scheint sie ja zu funktionieren, da lernt sie recht schnell, wo ihr Platz ist...


    Mit wem (m/w) Otto aufgewachsen ist bzw. bis Samstag zusammengelebt hat, weiß ich nicht mehr. Aber das hat sicher auch ständig gewechselt, wenn das Partnertier vermittelt wurde.


    Es ist hier eigentlich nicht verwinkelt. Oder anders: ich kann es auch offener einrichten. Aber ich will ihm halt genügend Verstecke geben. Vorhin hat sie ihn aus seinem Kuschelversteck (s. Foto: rechts hinten im linken Bereich) gejagt... bisher stand sie immer nur davor und hat reingeguckt.


    Im Käfig steht übrigens aktuell nichts, da liegen nur Heuberge. Seit heute geht er da auch ab und zu rein.


    Und ja, Otto hat den Vorteil des Leichteren und Wendigeren...

  • Ja, Harmonie bei den geliebten Tieren ist so wichtig. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie belastend es ist, wenn die Schweinchen nicht in Frieden miteinander leben. Hätte denn Mooni in der Gruppe dort einen wirklich guten Platz?


    Danke für das Foto! Jetzt kann ich mir das erstmals richtig vorstellen. Du hast recht, es ist nicht verwinkelt im eigentlichen Sinne. Ich meinte damit auch nicht die Häuser, sondern die Grundfläche. Aber es ist aktuell für 2 junge nicht harmonische Tiere leider keineswegs optimal:

    • Im Käfig das Haus ist eine Falle und der Platz daneben (auf dem Bild dahinter) auch.
    • Der Auslauf ist so klein, dass ein Schweinchen nicht richtig Gas geben kann ohne schon wieder an der Wand zu hängen.
    • Die Rampe ist viel zu steil und auch nur auf einer Seite vorhanden. Zudem hätte ich wegen der Abstände zwischen den Hölzern Sorge, dass ein Tier mit einer Kralle hängenbleibt.


    Aber auf der gleichen Fläche könntest Du den Tieren ein viel schöneres Leben bieten:

    • Die gesamte Fläche unter den beiden Fenstern in der Tiefe des Auslaufes könnte mit Songmics-Gehege-Elementen zu einem durchgehenden Gehege werden. Das hätte dann geschätzte 3,2qm.
    • Hinten an der Wand, wo ohnehin nicht viel Höhe ist, könnte über die ganze Länge noch eine Etage mit 50cm Tiefe sein. Das würde noch einmal geschätzt über 1qm Zusatzfläche ergeben.
    • Diese Etage würde sehr schöne Deckung bieten, ohne Platz zum Laufen unten wegzunehmen (und zusätzliche Fläche oben bieten).
    • Die Etage könnte ca. 22cm lichte Höhe haben. Damit könnte ein Schweinchen zur Not auch mal herunterspringen und die Rampe müsste nicht sehr lang sein und wäre doch flach genug für Meerschweinchen. Solange sie jung sind, würden sie vermutlich auch über ein niedriges Haus als Zwischenebene auf die Etage springen (als 2. Aufgang).

    Du würdest nur den Platz hinter dem Käfig verlieren, aber sicherlich findet sich für die Sachen von dort eine andere Stellfläche.


    Mehr Platz hilft bei Spannungen, ist gut für die Gesundheit der Tiere durch mehr Bewegungsmöglichkeiten, ermöglicht mehr Abwechslung und ist auch für die Menschen als Beobachter viel schöner.

  • Gestern dachte ich tatsächlich eine Weile, es wird alles gut. Sie saßen zusammen unter der Brücke und haben gefressen. Aber nachts ging es dann wieder los... so schlimm, dass ich sie getrennt habe. Otto hat auch schon Haarbüschel verloren... Heute Mittag hatte ich sie wieder zusammengesetzt, denn Otto war seit heute Nacht nicht mehr wirklich aktiv und auch nicht am Fressen (Gewicht runter auf 856 g!), aber es gab direkt wieder Zähneklappern und jagen. Er ist auch aggressiver geworden jetzt und beißt zurück. (Ich hoffe, das gewöhnt er sich schnell wieder ab.)


    Mooni wird also wieder zurück in die Gruppe gehen und ich hoffe, dass ich dort auch eine neue Partnerin für Otto finde. Ich weiß sonst gerade nicht, was ich sonst machen soll. Otto zurückbringen will ich nicht... das hat erstens keinen Sinn, denn ich denke, dass es sehr schwierig wäre, einen passenden Partner für Mooni zu finden. Und zweitens würde er dann wieder nur TroFu und Heu bekommen und da in einem kleinen Käfig mit einem anderen Schweinie unter Halogenleuchten sitzen.


    Marie-Luise Danke für die Tipps mit dem Erweitern. Ich werde mich damit demnächst mal befassen, wenn sich hier alles etwas beruhigt hat.

  • Das ist natürlich schade. Vielleicht würde es mit der Zeit noch besser werden - aber es kann auch viel schlimmer kommen. Daher kann es durchaus richtig sein, einen abzugeben. Falls es sicher für Mooni ein guter Platz wäre, wäre es das eine sinnvolle Lösung.


    Otto würde dann aber möglichst gleich ein neues Weibchen brauchen. Da würde ich aber wirklich auf das passende Sozialverhalten und den passenden Charakter achten und nur danach entscheiden. Weißt Du welche Weibchen dort zur Abgabe stehen?


    Zudem wäre eben eine größere Fläche ohne den Käfig eine wichtige Hilfe für die neue Vergesellschaftung. Irgendwo würde ich die Sachen, die hinter dem Käfig stehen unterbringen und gleich das größere Gehege bauen. Die vorgeschlagene Etage kann ja dann noch ein paar Tage später kommen. Ein guter Anfang ist halt nicht später nachholbar.


    Bei 60qm Dachwohnung ist natürlich nicht endlos Platz, aber gut 3qm Fläche für die Schweinchen unter der Schräge sind ja nur ein klein wenig mehr von Deinem Platz - und für die Tiere macht es einen sehr großen Unterschied.