Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Stronghold-Vergiftung?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Wie der Titel schon sagt habe ich zwar keine Beweise aber recht klare Indizien dafür wie gefährlich diese Spot-ons sein können, in dem Fall geht es um Stronghold.

    Unsere Kastratin Ticka ist wie der Name schon sagt kastriert und kann nicht brünstig sein. Es bekamen 3 Schweinchen (Namika, Chili und Micky) diese Spot-ons wegen ihrem Parasitenbefall. Ticka ist die gute Seele im Team und putzt alle Schweinchen sehr gerne. Die Waage zeigte bei ihr 1.130,0g an bevor die Schweinchen gespottet wurden. In der Woche danach wog sie 1.044,8g (-85,2g). Hatte zwar schon die Vermutung einer Vergiftung aber als eine Woche später ihre Waage 1.129,2g (+84,4g) anzeigte war ich wieder zufrieden. Nun war der Wiederholungs-Spot-on an der Reihe. Ticka wog beim nächsten TÜV letzten Freitag dann wieder nur 1.051,8g (-77,4g).

    Da Donnerstag ein Tierarzttermin für das Trio ansteht habe ich heute Mittag die Ticka mal zwischenkontrolliert. Sie wog 1.111g (+59,2g seit Freitag). Wieder in der Woche ohne Spot-ons.

    Wie geschrieben sind das keine Beweise aber doch sehr klare Indizien. Ihr Verhalten war immer ganz normal in dieser Zeit.


    Andreas

  • Das kann durchaus sein. Ich kenne das von einer Katze, die hat einen Hund geputzt, der ein Spot on bekommen hat. Danach speichelte sie stark und torkelte. Sie musste drei Tage lang Infusionen bekommen, es stand schlecht um sie. Sowas ist nicht ungefährlich.

  • Hattest Du das Stronghold (Wirkstoff Selamectin) in den Nacken, oder hinter die Ohren aufgetragen?


    Mir wurde bei Advocate (Wirkstoff Moxidectin und Imidacloprid) gesagt, ich soll es hinter die Ohren geben, ich hatte die Schweinchen dann jeweils noch einige Minuten draußen behalten, damit das Advocate etwas einziehen kann.


    Ich persönlich bin, was Spot-ons betrifft eher kritisch, und würde erstmal andere Wege versuchen. Aber nachdem wir mehrere Monate immer wieder Haarlinge und dann irgendwann Pelzmilben hatten, welche sich beide nie endgültig mit anderen Mitteln bekämpfen ließen, habe ich das Risiko eines Spot-on in Kauf genommen (Auch da es in den Allermeisten Fällen mit diesen scheinbar keine Probleme gibt). Und hatte letztendlich auch den entscheidenden Erfolg damit, seit dem Zeitpunkt des Auftragens Mitte Oktober bis jetzt sind keine Parasiten mehr aufgetaucht.


    Aber es gibt auch weiterhin Artikel über "Nervengifte", welche diese negativ und kritisch beleuchten, vor allem der Wirkstoff Imidacloprid in Advocate soll sehr aggressiv (aber eben auch sehr wirksam) sein.

  • Ich würde die Mittel jetzt nicht generell zu kritisch sehen.


    Man sieht ja auch bei Löwenzahn, die gespotten Schweinchen selbst haben ja gar keine Probleme, also *angewendet wie es soll*, scheint es ja nicht übermäßig gefährlich zu sein. Ich für meinen Teil hätte auch noch nie Probleme.


    Aber, klar, wenn ein "Putzerschwein" das Zeug oral aufnimmt, wofür es ja wirklich nicht gedacht ist, kann das schon ins Auge gehen.


    Ich finde daher die Idee, es kontrolliert ein paar Minuten einziehen lassen auf jeden Fall gut und werde das zukünftig auch so machen. Ist halt schwer zu sagen, wie lange genug ist...

  • Habe bei meinen Spot-Schweinchen auch immer gewartet bis die Flüssigkeit zumindest getrocknet war bevor ich sie zurückgesetzt habe, da die Schweinchen sich oft sowieso erst mal putzen nachdem PFUIWÄHMENSCH (😁) sie angefasst hat. Mich wundert es, dass Ticka bis auf den Gewichtsverlust sonst nichts zeigte wie z.B. Schläfrigkeit, Verwirrtheit oder etwas in der Art.

  • Mein Tierarzt gibt gegen Milben viel lieber Spritzen als Advocat (Spot-on). Seine Begründung ist genau das Abschlecken.


    Bei uns hat das mit den Spritzen aber vor Jahren nicht gut gewirkt, wir mussten das mehrfach wiederholen. Seither habe ich daher immer auf Advokat bestanden. Das hat super gewirkt.


    Aber durch deinen Bericht komme ich nun doch ins Nachdenken, ob das so gut war. :/

  • Für mich leuchtet die Wirkung eines Spot-ons viel mehr ein, dass es sich durch die Bewegungen durch das Fell verteilt und direkt auf die Ektoparasiten übergeht, wohingegen eine Spritze IN den Organismus des Schweinchen reingeht. Soll es dann etwa „giftig“ schmecken für die Parasiten? Bin ernsthaft interessiert wieso Spritzen bei manchen das Mittel der Wahl sind

  • Ich hatte erst einmal einen Milbenbefall als Koi damals zu der Gruppe gestoßen ist. Die Tierärztin meiner damaligen Praxis hat mir allerdings nicht direkt eine zweite Dosis mitgegeben, sondern ich sollte beobachten, ob sich nach einigen Wochen wieder Anzeichen zeigen bevor es nochmal verabreicht wird. Tatsächlich war das Thema schon nach der einmaligen Verabreichung erledigt.


    Das wäre eine Möglichkeit, um die Gefahr etwas zu begrenzen wenn es sich um keinen starken Befall handelt. Ob das bei anderen Parasiten auch funktionieren würde kann ich natürlich nicht sagen und auch nicht ob es im Zweifel die Behandlung verlängert, weil sich die Parasiten unnötig stark wieder vermehren.

  • Für mich leuchtet die Wirkung eines Spot-ons viel mehr ein, dass es sich durch die Bewegungen durch das Fell verteilt und direkt auf die Ektoparasiten übergeht, wohingegen eine Spritze IN den Organismus des Schweinchen reingeht.

    Das ist m.E. nicht der Fall bei einem Spot-On. Das Mittel wird über die Haut aufgenommen, verteilt sich im Körper des Schweinchens und vergiftet dadurch die Parasiten, die an dem Schweinchen futtern. Die Wirkungweise ist also die gleiche wie bei einer Spritze, nur erspart man dem Tier den Stich und die Gefahr eines Spritzenabzesses (auch wenn die vermultich gering ist) sowie den 2. und ggf. 3. Tierarztbesuch, weil man das Spot-On selbst auftragen kann.

  • Ich gebe spot-ons zwischen die Schulterblätter, weil das der Bereich ist, wo meine Schweinchen nicht gut ran kommen beim putzen. Hinter dem Ohr wischen sie mit den Pfoten ab und schlecken dann, das ist mir zu heikel.

    Ich mach das außerdem immer direkt vor der Fütterung oder bevor ich sie in das frisch gemistete Gehege mit umgestellter Einrichtung setze, dann sind sie abgelenkt. Noch besser ist vor dem Auslauf 😉

  • Löwenzahn Das würde mich schon interessieren, ob Du ein paar Minuten gewartet hast, bis Du das behandelte Schweinchen zurückgesetzt hast. Denn solltest Du gewartet haben und es wäre dann trotzdem abgeleckt worden, wäre das m.E. ziemlich bedenklich.


    Der andere Punkt ist: Falls Ticka wirklich einen erheblichen Teil des Mittels abgeleckt haben sollte, wäre vielleicht für die behandelten Tiere zu wenig übriggeblieben um eine ausreichende Wirkung zu zeigen.

  • Wir sind wieder zurück (18Uhr) und nun weiß ich mehr. Fotos erspare ich mir hier, sie wurden großflächig alle 3 geschoren. Namika hatte nur noch 1.602g vorher und 1.572g nachher gewogen. Bei Chili waren es 1.522g vor und 1.473g danach (sehr viel Fell gelassen) und bei Micky 1.198g vorher und 1.160g zum Schluß.

    Meine Vermutung mit Ticka teilt auch der Tierarzt wegen der Stronghold Vergiftung. Er kennt das von Katzen und Hunden, bisher nicht von Meerschweinchen. Jetzt haben alle drei eine Spritze Dectomax (Micky 0,4ml und der Rest 0,5ml) bekommen. Am 27.Januar und am 3.Februar werde ich ihnen beim TÜV die insgesamt 6 Spritzen dann selbst geben. Hoffe das nun alles besser wird und Ticka hat nichts Giftiges mehr zu lecken. Das Fell wird auch irgendwann nachwachsen.


    Andreas

  • Hast du das schon oft gemacht mit dem selber spritzen?

    Ich hoffe das ihr damit endlich Ruhe habt mit diesen Parasiten und das es alle gut vertragen 👍🏻