• So zum Verständnis: Wie viel sammelt Ihr denn?

    Wir sind hier in der Stadt, es gibt durchaus Wiesen. Aber da kann ich nu nicht lang gehen und Ikeataschenweise Wiese besorgen. Das richtet ja einen immensen Flurschaden an.

    Und selbst am Land: Die bewirtschaften Wiesen gehören ja auch durchaus jemanden.


    Also nicht Euer Garten oder Gärten, wo die Besitzer gesagt haben "Das kannst Du Dir nehmen", aber wie viel sammelt Ihr so außerhalb?

  • Ich sammle bei uns an der Bachböschung (unten sind Heuwiesen, aber die Böschung selbst wird nur zweimal im Jahr von der Gemeinde platt gemacht ("mähen" wäre beschönigt))

    Mengenmäßig sind es im Sommer ca alle 2 Tage 2 Stofftaschen voll. Da sieht man nicht mal ernsthaft, dass was fehlt.


    Für dieses Jahr habe ich noch nicht angefangen zu sammeln. Das mache ich erst, wenn ich wirklich regelmäßig sammeln kann, dafür ist es mir aktuell noch zu kalt und zu früh dunkel.

  • Ich sammel schon so eine kleine Ikeatasche voll , lege die dann in meinen Biofreshkühlschrank, hält zwei-drei Tage problemlos,

    ich habe beim Spazierengehen über die Jahrzehnte so meine Stellen gefunden, Ohne Hundek.. und nicht zu einer Wiese gehörig.

    Und hab auch schon einige Bauern gefragt, gerade die ein Jahr brachliegenden Wiesen darf ích oft ein bischen abernten.

    Sonnenblumen, Wicken, Mais als Gründüngung, da hat niemand bisher was dagegen gehabt, ich ernte auch nicht alles ab, sondern

    nehme ganz gezielt.

  • Grundsätzlich wäre es auch eine Möglichkeit bei Bauern zu fragen ob man bei Heuwiesen einen Teil gegen ein gewisses Entgelt regelmässig abernten darf. Denke da hat man am wenigsten Stress (abgesehen von Spaziergängern die meinen einen belehren zu müssen). Ich habe immer sehr selektiv geerntet, zu 80% Gräser und nur Kräuter mitgeerntet wovon ich weiss was sie sind. Schafgarbe, Klee, Wegerich, Hirtentäschel, Löwenzahn und noch ein paar, mit Pflanzenerkennungsapps lässt sich meistens viel beruhigter pflücken und im Zweifelsfall halt stehen lassen. Zecken hatte ich tatsächlich mal eine die mir aus der Tasche gekrabbelt ist, hatte aber sonst nie Probleme mit Zecken an den Tieren (und an mir selber, gehe immer mit langen Hosen pflücken egal wie heiss es ist). Bin aber keine hardcore Pflückerin, hier lässt sich nur von April-September gescheit pflücken (Klein-Sibirien lässt grüssen) und ich decke auch dann nur etwa 30-40% des Bedarfs der Schweinis ab.

  • Fällt mir gerade auf, hinter meiner Arbeit ist auch ein Naturschutzgebiet. Ich könnte ja mal in der Pause dort spazieren gehen. Da kann ich dann doch sicherlich direkt am Wegesrand pflücken.

    Nur als Hinweis: Häufig ist in Naturschutzgebieten das Pflücken verboten (ebenso wie Wege verlasen oder Hunde ohne Leine laufen lassen). Schau einfach mal, ob Du ein Schild findest.

  • Ich pflücke (wenn es dann wieder geht/lohnt) tgl eine kleine Rewe-Tragetasche voll, zum Teil auch etwas gestopft. Ob das reichen wird bei drei Fressraupen... mal schauen.

    Ich kann zum pflücken noch Friedhöfe (zumindest die großen in den Städten sind sehr weitläufig), die Freiflächen in Kleingartenanlagen und Spielplätze empfehlen.

    Vom Kraut her nehme ich fast alles mit, was keine festen, fleischigen Blätter hat oder nach Kulturpflanze aussieht. zB Zwiebelgewächse wie Herbstzeitlose oder Schneeglöckchen wachsen alle gleich, als lange einzelne Blätter aus der Erde. Meerschweine können gut selber selektieren und in unseren Breitengraden wächst fast nichts, was ernsthaft giftig ist, zudem schützen (so habe ich es zumindest hier im Forum mal gelesen) bestimmte Enzyme im Schweinesystem vor Vergiftungen.

    Vieles bestimme ich noch mit einer App und auch wenn ich den Namen des Krautes vergesse, so bleibt zumindest hängen ob essbar oder nicht.

  • Herbstzeitlose würde ich jetzt schon als sehr giftig einordnen

    Jakobskreuzkraut ist auch nicht ohne.

    Aber wie schon gesagt, es ist gut erkennbar.


    Die Angaben sind mit Vorsicht zu genießen,

    denken muss man selber.


    Ich hab auch viele Jahre(zehnte) Schlüsselblume mitgefüttert

    und dann erst erfahren, dass die hochgiftig sein soll.

    Wussten weder ich noch meine Meeris, zum Glück.

    (war ein bischen ironisch gemeint, ich habs auch im Haustee)

  • Schlüsselblume ist eine Primelart und nicht giftig. Probleme kann es höchstens geben, wenn sie zuviel oder als Alleinfutter gegeben wird, da sie Saporine enthält, die im Übermaß Beschwerden auslösen können, nicht müssen.

    Daß es in unseren Breiten keine gefährlichen Giftpflanzen gibt, stimmt leider so nicht.

    Eisenhut ist davon die Giftigste, für Mensch und Tier. Oder auch Fingerhut, wenn man auch die blühende Pflanze natürlich gut erkennt, Jungpflanzen und Sämlinge sind unscheinbarer und landen leicht mit im Grünfutter.

    Jacobskreuzkraut ist tückisch, führt es nicht gleich zu einer Vergiftung, sondern verursacht Leberschäden, die erst später auftreten. Gilt übrigens für alle Kreuzkraut (Senecio) Arten, mit verschiedener Konzentration der Giftstoffe.

    Eine meiner Meinung nach gute Bestimmungsapp ist Flora Incognita, spezialisiert auf heimische Pflanzen und mit viel Infos zu den bestimmten Pflanzen incl Giftigkeit.

  • Bei uns in der Ecke (Ruhrgebiet) kann ich meistens den ganzen Winter über Grünzeug sammeln. Zur Zeit hole ich immer viel von einem im Sommer abgeernteten Feld, wo das Wildkraut einfach nach der Ernte wachsen gelassen wurde und jetzt im Frühjahr wohl irgendwann untergepflügt wird. Dort wachsen vor allem schöne dicke Grasbüschel. Der Frost hat denen bis jetzt nicht geschadet, sind nicht matschig geworden oder sowas.

    Auf gemähten Wiesen findet man schon gut Löwenzahn, die Blattrosetten schmiegen sich dicht an den Boden und ich steche sie dann mit einem Küchenmesser aus.

  • zB Zwiebelgewächse wie Herbstzeitlose oder Schneeglöckchen wachsen alle gleich, als lange einzelne Blätter aus der Erde. Meerschweine können gut selber selektieren und in unseren Breitengraden wächst fast nichts, was ernsthaft giftig ist, zudem schützen (so habe ich es zumindest hier im Forum mal gelesen) bestimmte Enzyme im Schweinesystem vor Vergiftungen.


    Oh, oh, es gibt bei uns schon einige sehr giftige - tödlich giftige - Pflanzen, auch für Menschen.

    Betr. Herbstzeitlosen füge ich mal diesen Link bei: https://www.botanikus.de/infor…ftpflanzen/herbstzeitlose .


    Die HZL ist in allen Teilen giftig, und das Gift "verschwindet" auch nicht, wenn die Pflanze getrocknet ist - HZL sind im Heu immer noch giftig und lassen sich dort umso schlechter selektieren.


    Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass Meerschweinchen die Giftpflanzen verschmähen. Unsere Quieker werden seit einigen Tausend Jahren als Haustiere gehalten, da verliert sich die Fähigkeit etwas, Giftiges von Ungiftigem zu unterscheiden.


    Es gibt genügend bekömmliche Pflanzen auf der Wiese, Experimente würde ich nun wirklich nicht mit meinen geliebten Fellchen anstellen wollen.