Meerschweinchen Babys / Nachwuchs

Vermehrung

Themen rund um das Thema Meerschweinchen Babys / Nachwuchs (keine Zuchttipps)

  • Hallo, ich hab mal ne Frage, ohne, dass ihr mir gleich den Kopf abreißt! :oops:


    Es wird ja immer wieder gewarnt "wild" zu Vermehren aber eigentlich wäre dies doch normale Natur oder nicht? Liegt es vielleicht an der Überzüchtung und so, oder woran? Wir Menschen achten doch auch nicht auf Genetik und so bei unseren Partnern.



    Ich will keinesfalls Vermehren oder so und heiße es auch nicht gut, weil man recht schnell recht viele hat und eine artgerechte Haltung meist dann nicht möglich ist, aber trotzdem würds mich interressieren rein aus der Biologischen Sicht!


    Nun hoffe ich auf nette antworten!

  • Der große Unterschied zur Natur liegt im wesentlcihen bei 4 Faktoren:


    1. Hast du in der Natur größtenteils gesunde Elterntiere (der Rest wird meist gar nicht so alt, dass er sich vermehren könnte).


    2. Gerade bei Nagetieren ist es relativ egal ob den Tieren beoi der Geburt oder hinterher durch krankheit was passiert.....es sind Futtertiere, die einfach nicht dafür vorgesehen sind alt zu werden.


    3. genetische besonderheiten wie z.B. der Lethalfaktor spielen in der Wildnis keine Rolle bzw sind bei den in Peru gezüchteten Merries egal....dann gibts halt nen paar Schweinebraten weniger...


    4. Mehr Babies bedeutet zwangsläufig: Mehr Tiere die nicht artgerecht gehalten werden. Kalr jetzt kann hier jeder sagen: Ich halte aber artgerecht, und würde meine Babies auch nur in gute Hände vermitteln, aber die realität sieht größtenteils anders aus. Zumal bei Zucht und Vermehrung auch immer die Gefahr von Platzmangel (durch zu große Würfe, "Sitzenbleiber", Überschuldung durch Tierarztkosten, explodierende Futterkosten, etc.)



    Der große Unterscheid zu Menschne ist, das Menschen zum einen genetisch recht stabil sind, wir selten Mehrlingswürfe bekommen und unsere Schwwangerschaften auch mehr als medizinisch gut überwacht werden. Außerdem können wir Menshcne uns "frei" entscheiden, ob wir uns vermehren oder nicht.



    Der andere Faktor ist halt einfach das enorm hohe Risiko, Meerschweinchen mit Fehlbildungen zu produzieren. Die allermeisten auch relevanten Fehlbildungen reproduzieren sich nämlich sehr gerne dominant weiter.

  • Ich denke mal, diese Abneigung gegenueber "Vermehrern" entspringt einfach der heutigen Zeit.


    Früher hat sich keiner drum gekümmert, wenn sich die Meerschweinchen im Stall wild vermehrt haben, genauso wenig, wie sich früher jemand drum gekümmert hat, dass das Meerschwein sein Leben lang alleine saß.
    Mittlerweile ist der Kenntnisstand eben höher & es wird mehr Wert auf artgerechte Haltung gelegt & da ist es mMn schon selbstverständlich wenn eben nicht wild umherverpaart wird.


    An der Argumentation mit der Genetik ist zwar sicherlich was dran, aber -ja, jetzt meckern bestimmt wieder einige- früher kamen auch intakte Meerschweinchenbabys bei raus. Ohne, dass jemand sich mit Genetik beschäftigt hatte. Da war Genetik wichtig für die Rassemerkmale, aber nicht ob sich Wald und Wiesen Schwein Hansi sich mit der Erna von neben an paart.
    Ich sehe das daher nicht so verbissen und versuche lieber aus rein pragmatischer Sicht zu argumentieren, wenn wieder jemand ankommt und fragt, warum ich denn keinen Bock zu meinen Weibern setze.

  • Ich finde, es ist auch eine Frage des Gewissens.


    In den Notstationen sitzen so beschissen viele Schweinchen, die ein neues Zuhause suchen, da muss man nicht noch für Nachschub sorgen.


    Selbst, wenn man eine ganz bestimmte Form, Farbe, Rasse haben will. Die findet man sicher in einer Notstation.


    Ich könnte es zumindest nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, noch mehr Meerschweinchen, egal ob Rasse oder nicht, in die Welt zu setzen.


    Liebe Grüße


    Amanda

  • Man sollte wohl auch immer die Gesundheit des Mutterschweins bedenken. In der Natur gibt es auf einen Bock sehr viele Weibchen, die er nicht alle decken kann. Ein schwächelndes Tier zieht sich dann beispielsweise in die Gruppe zurück und wird nicht gedeckt. Auch aus Platzmangel geht das in Gefangenschaft nicht.


    Außerdem habe ich mal gehört, dass Föten wohl reabsorbiert werden können, wenn beispielsweise Futtermangel herrscht.


    Die Natur reguliert sich selber. Aber wenn der Mensch eingreift und beispielsweise verhindert, dass Fressfeinde die kranken Tiere töten, dann kommt es zu so unschönen Dingen, wie schwache, kranke und missgebildete Jungtiere.


    Im Übrigen schließe ich mich Amanda und Schweinenase an.


    LG

  • außerdem darf man den Instinkt der Tiere nicht vergessen. In der Natur wird z.b. so gut wie keine Inzucht betrieben, weil die Tiere da instinktiv handeln. Leider ist das unseren Hausmeeries, die seit Jahrhunderten in "Gefangenschaft" leben, teilweise nach und nach abhanden gekommen. Dieses Phänomen beobachtet man ja auch bei anderen Tierarten, dass sich solche, die genetisch zu ähnlich sind, nicht paaren.


    Ich denke auch das ist ein Punkt, der bei "wilder Vermehrung" einfach nicht mehr gegeben ist. Die Tiere achten nicht drauf, ob sie nun zueinander passen oder nicht.

  • Auch nicht zu vergessen sei die natürliche Auslese bei den Wildtieren. Nur die stärksten und gesündesten Tiere überleben und vermehren sich. Alle kranken und schwachen tiere werden "aussortiert", d.h. sie fallen den Raubtieren zum Opfer. Dementsprechnd können diese Tiere sich nicht weitervermehren und ihre Schwäche oder irgendwelche Fehlbildungen etc. weitervererben.
    In der Natur ist das alles super geregelt. Es würden auch nie zu viele Meerschweinchen geben - eben durch diese natürliche Auslese.


    In Gefangenschaft überleben die schwachen Tiere und können somit die schwachen/kranken Gene weitervererben. Sie haben keine Fressfeinde und immer Futter zur Verfügung und vermehren sich und vermehren sich und vermehren sich. Und Krankheiten und sonstige Defekte werden immer immer weitergegeben.

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