Insbesondere Meerschweinchen, welche ständig zum Tierarzt müssen, kosten im Jahr gerne <3000 Euro reine Tierarztkosten, dass ist (leider) nicht zu hoch gegriffen, die genaue Summe möchte ich gar nicht wissen bei uns...
Deswegen ist der Finanzielle Aspekt leider nicht im Hintergrund sondern eine Voraussetzung um überhaupt Meerschweinchen (Tiere) halten zu können.
Das ist auch ein Punkt, den ich vorab absolut unterschätzt habe. Ich hatte als Kind ein Meerschweinchen (ja, leider nur eins - meine Eltern wussten es damals leider nicht besser...), das war nie krank und ist sechs Jahre alt geworden. Ich bin davon ausgegangen, dass das der Standard ist... (naiv, ich weiß).
Vor vier Jahren haben wir uns nun auch Meerschweinchen angeschafft und ich habe akribisch alle Rechnungen aufgehoben. Ein Zahnschweinchen mit mehreren Abzessen und aufwändiger Zahnextraktion, ein Meerschweinchen mit Zysten und einem Auge das operativ entfernt werden musste und nun wieder ein Zahnschweinchen... Wenn ich jemand anderem davon erzählen würde (inkl. der Familie) würden die mich alle, wirklich alle für völlig bekloppt halten. Aber wem sage ich das - viele von euch wissen ja wie teuer so ein geliebtes Schweinchen werden kann.
Auch unterschätzt habe ich die Tatsache, dass wir hier in der Provinz einfach keine vernünftigen Tierärzte haben, die sich mit Meerschweinchen auskennen. Das heißt für uns jedes Mal 100 km (hin und dann auch noch mal zurück) in die nächste Großstadt fahren, wenn es kein 08/15-Standardproblem ist und man nicht möchte, dass das Tier beim nächsten Tierarztbesuch sofort eingeschläfert wird.
Wichtig ist auch: Man muss immer jemanden haben der sich um die Türe kümmern kann, wenn es unsere Familie selbst nicht kann. Sei es nun im dreiwöchigen Jahresurlaub oder wenn man nur mal ein verlängertes Wochenende irgendwo ist. Auch z.B. bei Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten muss man da ggf. jemanden haben der sich um die Tiere kümmert, wenn man selbst nicht da ist.
Und jeder der sich ernsthaft mit dem Gedanken einer Außenhaltung beschäftigt, weil es die vermeintlich leichtere Haltung ist, sollte sich das drei Mal überlegen. Ich war auch so blauäugig und hab nach nur wenigen Wochen kapiert, dass es keine gute Idee war.
Und noch zuguterletzt: Immer einen "Plan B" bereit haben, wenn man keine Großgruppe hat und ein Schweinchen stirbt. Gibt man das verbliebene Schweinchen ab? Oder holt man schnell ein neues Tier?