• So, habe sie hoch geholt... natürlich nicht: Dimon watschelt einmal durchs Gehege um zu schauen, wo ich überall sauber gemacht habe (ähem, nur den Dauerplatz der Drei)! Er wußte auch gleich wo er war und kam selbständig aus dem Caddy geklettert. Dann nahm er sich ein Stück Gurke, hob es hoch, legte es wieder ab und nun frißt er es. Davor wurde sogleich von dem neuen Heu probiert...


    Wahrscheinlich alles nur aus Trotz, weil wir uns einig waren, daß es so oder so zu Ende geht. Als hielten sie einen gern zum Narren.. Jedenfalls scheint ihm der Garten gut getan zu haben, auch wenn er den Caddy nicht verlassen hat (kann alles oben vom Fenster aus sehen). Dabei habe ich im Laufe des Abends schon gedacht, daß Donnerstag schon eher recht spät ist.


    Na ja, mal sehen.

  • Unser großer, ganzer Kerl Dimon ist heute um 17. 15 Uhr über die Gjallarbru gegangen.
    Ich habe gestern nacht in Ruhe mit ihm gesprochen, wie es weiter gehen soll, und ich hatte das Gefühl, er hat um Hilfe gebeten. Seitdem hat er seine Enge mit den Weibchen aufgegeben und sich wie wartend auf meine Bereitschaft allein unter einen Unterstand ins Erdbeerbettchen gelegt, damit niemand anders mehr bequem Platz hat. Ob ich mir einen Zusammenhang einbilde oder nicht ist ja egal, er hat sich jedenfalls distanziert und die Weibchen sind ihrer Wege gegangen. Vielleicht ging es ihm auch etwas besser als nachts durch das morgendliche Päppeln.


    Er war so sorgsam und verantwortungsbewußt mit seinen Weibchen, daß er -nicht mehr in der Lage sie zu schüzen- sich zurückgezogen hat. Er war auch seit gestern plötzlich total zahm und anhänglich, was nie sein Wesen war mir gegenüber. Es störte ihn sonst, wenn ich was von ihm wollte. Das war nun plötzlich nicht mehr so.


    Dimon hat seit gestern das Essen komplett eingestellt, weil er zu kraftlos war. Außerdem wurden die Atemgeräusche zunehmend lauter, das linke Nasenloch schwoll zu. Er bekam nun Pumpatmung.
    Atemnot ist schrecklich, und was bringen 1-2 Tage durchpäppeln bloß, weil er heute noch Brei annimmt und das Kauen immer länger dauert?


    Ich wollte nicht auf akute Not warten und habe ihm kurzentschlossen rübergeholfen, nachdem ich ihn nach dem Heimkommen um 16. 30 so sah, mir kam es bescheuert vor nun par tout bis morgen zu warten, weil es zu den Zeiten der Klinik und meinem Arbeitsanfall gepaßt hätte und zuerst egal schien. Also habe ich dort angerufen.
    Wir bekamen sofort einen Termin bei der TÄ, die auch die Diagnose gestellt und die Behandlung begleitet hat.
    Aufgrund seines Verhaltens den Weibchen gegenüber bin ich erstmals ohne Begleitweibchen gefahren.


    Es hätte auch keinen Unterschied gemacht, -die TÄ hat ihn abgetastet, wir haben drüber gesprochen, sie fand den Zeitpunkt richtig und meinte, Gründe hätten wir schon vor zwei Wochen genug gehabt, aber es wäre hier nun auch rasant verlaufen. Dies sei in dem Alter bei Ausbruch des Virus oft der Fall. Ein Lymphknoten am Hals war noch dicker geworden, darum hielt Dimon den Kopf gestern teils schief, damit er besser Luft bekommt... Die Wirbelsäule stand spitz raus, die Schulterknochen hatte man auch in der Hand.


    Dann ging sie, ich nahm Dimon hoch, der der Tä noch mit den Kopf die Hand hochgedongt hatte (wegen dieser Dinge immer mal wieder meine Zweifel, auch die Körperspannung war noch gut), als sie drüber strich. Er bekam dann auf meinem Arm, wo er ganz ruhig saß, erst mal die Narkosespritze. Die TÄ hat -so kannte ich das noch nicht- ziemlich beherzt zugestochen, da erschrak Dimon kurz und davon versagte sein Herz. Sofort fiel der Kopf schlaff gegen mich.


    Die TÄ hörte ihn sofort ab, das Herz hatte aufgehört zu schlagen. So schnell habe ich diese Sache noch nie erlebt. Es ist absurd, aber mir schien es fast, als habe er auf unsere abgesprochene Aktion gewartet und wir hätten es gemeinsam schnell hinter uns gebracht, weil alles klar war. Es sollte nichts mehr ausgewartet werden, vielleicht war es ja genau so.
    Nun liegt er (noch warm und schlaff, wohl von der Hitze warm gehalten) wieder im Erdbeerbettchen, damit die Weibchen sich verabschieden können.


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    Lieber Dimon, Du kamst als schüchterner, alter, fusseliger Lappen hier und würdest immer größer, schwerer. Dein Fell immer länger und glänzender. Und du wurdest nach all der Zeit der Enge mit Blossi zu dem, was du eigentlich zu bieten hattest: ein ruhiger, souveräner, großer Kerl, der seine Weibchen umsorgt und im Blick hat. Den Blossi hast du rausgeschmissen, nachdem du dich all die Jahre des lieben Friedens willen untergeordnet hast oder auch nur so getan als ob. Ich mußte noch mal ein neues Gehege bauen deswegen und Atla vom Rest der Guppe wegnehmen, damit Blossi auch jemanden hat. Du hast noch Fifla und Skutla kennen gelernt und toll begleitet. Für jede von ihnen kam ein neues Ömmelchen, die Bergfee und die Mote, nur für dich. Beide kannten dich erst als Chef des Hauptgeheges und nahmen dich auch so an.
    Man durfte dir immer in Ruhe die Frisur schneiden, die Krallen (selten nötig) und deine großen Sammlungen entfernen, ein Weichei warst du nicht, nur introvertiert und 2beinen gegegnüber eher skeptish.


    Hoffentlich war es dir genug so nach einem langen blöden Vorleben, -die Zeit hätte wohl länger sein dürfen. Du warst nie krank und hast nie gejammert. Du kamst leise und gingst leise, wolltest kein Aufhebens um dich.
    Gestern habe ich dir gesagt, daß sich Blossi weiter um deine Mädels kümmern wird und du loslassen kannst, wenn du willst, da war dein Blick lebendiger und du hast dich zum ersten Mal an mich gelehnt. Du kennst ihn ja, er ist ein Casanova und bändelt auch mit 2beinen an, aber der wird das schon machen.


    Wir tragen dich in unseren Herzen.


    Traurige Grüße,
    Steffi

  • Nun ist Dimon also fort, gestern habe ich ihn begraben. Dann habe ich durchgemistet und die beiden anderen dazu gesetzt. Atla hat sich sofort aufgeführt wie eine Furie und tut es immer noch, und Blossi hat dem nicht genug entgegen zu setzen. Er kennt ja die beiden gar nicht richtig.


    Also habe ich soeben etwas getan, das gegen das 1x1 der VGs spricht: ich habe Atla noch mal rausgenommen. Das wäre von Anfang an besser gewesen so, aber nun habe ich erlebt, daß die alten Damen jede für sich verschüchtert in einer Ecke hingen und nicht gefressen haben. Mote schrie, als ich sie nur anfaßte, was sie sonst nie macht, denn sie ist mir gegenüber wirklich cool.
    Ich will, daß sie sich nun erst mal stärken und sich in Ruhe mit Blossi zusammentun, und dann kommt "die Furie" heute abend oder morgen wieder rein.


    Schreit jetzt nicht, daß man das nicht tun soll, ich habe ja genug VGs hinter mir, aber ich fand es echt bedenklich für die Damen, die eh zart gebaut sind und dazu den Verlust erst mal verkraften müssen. Da helfen auch viele Futterberge usw. nichts.
    Sie durften sich nicht mal in ihrem Versteck bewegen, sofort stürzte sich Atla auf sie. Halt wie Skutla früher, von ihr hat sie ja alles gelernt als Kind. Dafür hat Skutla auch immer toll sozial auch alle betreut und ihr Rudel beschützt, und so schätze ich Atla auch ein, wenn sie sich ihrer Führungsstellung sicher ist.
    Atla ist nun auch nicht die, die vergeht, weil sie ein paar Stunden alleine sitzt. Sie hat sich schon wieder in ihre alte Hängematte gefläzt, ich habe die Abgrenzung wieder hoch gezogen, und sie sitzt in ihrem gewohnten Gehegeteil. Sie schreit am lautesten und frißt am meisten... also... :mrgreen:


    Wenn sie wenigstens erst mal ihren neuen Bock kennen und er sie (das ging ja alles gar nicht bisher) wird Blossi sich entweder mehr einmischen oder die Omis kommen wenigstens irgendwann wieder raus, bevor sie in ihrem Versteck kollabieren.


    LG,
    Steffi

  • Ob Du´s glaubst oder nicht, -genau das habe ich auch gedacht! Sie ist tatsächlich genau so eine Furie :roll::D


    Als Bestärkung kopiere ich mal meinen Beitrag von anderswo (vor ner halben Stunde ca.):


    Huhu,


    bin eben nach Hause gekommen und habe zur Nachtfütterung das Gehege wieder geöffnet. Ich hab´s nicht übers Herz gebracht Atla über Nacht da allein zu lassen, sie hatte sich in die letzte Ecke verdrückt. Nun ist also alles wieder offen, und vielleicht hat Atla das Alleinsitzen doch "zum Nachdenken gebracht" :wink:


    Die Ömmelchen hatten ja nun auch etwas Erholungszeit und saßen schon wieder entspannter da, wenn auch weit weg von Blossi, der sich ganz ruhig verhält. Ich hatte erwartet, daß er gleich aufreitet und sie verfolgt, aber vielleicht wird auch er älter und weiser. Oder es ist einfach, weil kein Konkurrent mehr da ist. Jedenfalls mümmelt er schüchtern vor sich hin und guckt mal hier, mal da. Ich glaube er hält sich zurück bis alles geklärt ist, denn Atla hatte wohl doch die Hosen an bei den beiden. Wenn er im Weg saß hat sie ihm ja auch einfach einen Vorderfuß auf den Rücken gestemmt und sich hochgedrückt. :twisted:
    Atla ist schon eine rabiate Herrscherin, genau wie ihre ebenfalls in GÖ lebende Halbschwester, aber sie ist im normalen Bereich anzusiedeln damit. Darum bin ich optimistisch, daß sich das bald dauerhaft beruhigt.
    Nicht daß Blossi nun zum gemütlichen Opi wird, -Atla hat ihn ganz schön auf Trab gehalten zu zweit.


    Jetzt müssen sie also die Nacht irgendwie verbringen, aber sie haben immerhin zwei Gehege und das gesamte Zimmer zur Verfügung, 16 qm. Normalerweise könnte man sich da ja aus dem Weg gehen...


    LG
    Steffi

  • Na hoffentlich... die beiden Ömmelchen haben einem Kraftpaket wie Atla nicht viel entgegenzusetzen. Oder vielleicht wird es gerade deshalb tatsächlich bald ruhiger... Ich mache mir halt etwas Sorgen, daß sie krank werden können bei so viel Aggrostress, bisher war alles so verschlafen und harmonisch für sie hier. Auch Motes Empfang war einfach nur lieb und unkompliziert. Und jetzt... oh je!

  • Das Bild einer heimlichen Freundschaft:


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    Auch hier sind die vier inzwischen ein Dreamteam. Mote hat sich länger als nötig angestellt, und Atla war sich ihrer Sache dann sicher genug.


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    Es ist wie in alten Zeiten: vier Schweine harmonisch um die große Marmorfutterschüssel herum, ganz süß! Nix mehr mit herumwerfen und verteilen, wie es lange war und vor allem zur Zeit der zwei Böcke zusammen.


    Insgeheim hat sich Blossi in Mote verguckt und kümmert sich sehr um sie und ihr Wohlergehen, wartet auch auf sie mitten im Gehege, wenn ich sie auf dem Tisch habe (Zeel, Krankengymnastik) und guckt, was ich mit ihr anstelle. Danach nimmt er sie mit leisem Beruhigungsbrommseln entgegen.


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    Gar nicht nötig, denn mir gegenüber war Mote immer cool und hört sogar auf den Namen "Tomooote!". Sie kommt mir dann entgegen und läßt sich einfach aus dem Stall nehmen, als bräuchte sie eigentlich diese Aufmerksamkeit. Und sie weiß, danach gibt´s die geliebte...


    http://www.fotos-hochladen.net


    Die Bergfee ist wie immer ansonsten verschwunden und wird ungern beim Essen beobachtet (sie geht dann mit einem Seitenblick: "Glotz dir selber beim Fressen zu, Mann!"), ansonsten ist sie bei diesem Wetter oft platt:


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  • Es ist eigentlich seit Wochen so, ich hatte nur kein Netz :mrgreen: War eine ganz normale VG-Zeit, -nur um Mote hatte ich mir etwas Sorgen gemacht, weil sie so verscheucht wirkte. Andererseits ist sie das an sich ja nicht, darum habe ich es nach dem ersten Rückzieher nicht noch mal unterbrechen wollen, weil ich dachte, sie weiß wohl, was sie tut mit ihrer Gehbehinderung gegen eine dralle Kraftsau wie Atla. Als ich merkte, daß Mote gut frißt und sogar zunimmt (aufgrund der mangelnden Bewegung) habe ich mich schon etwas abgeregt.


    Von hinten sieht der Blossi nicht ganz so gut aus wie von vorne, wegen seiner kahlen Stellen, die ich täglich säubern und mit Surolan einstreichen sollte:


    http://www.directupload.net/file/d/4096/glq9m48k_jpg.htm


    http://www.directupload.net/file/d/4096/oicm2vub_jpg.htm


    Die Probe ergab nun: kein Befund. Na toll, ich stecke da richtig viel Geld rein mittlerweile in diese blöde rätselhafte Jucksache. Die TÄ meinte dann, daß es vielleicht gar nicht jucke, sondern er so am Rad dreht, wenn man da hin kommt weil ihm Berührungen auf dem Narbengewebe unangenehm sind. Na ja, ich werde das nun glauben, denn er hatte alles drauf und intus, was es gegen Milben und Pilz gibt.

  • Hallo, Neues von hier: die Ruhe ist vorbei. Nun gibt es doch einen Befund für Blossi: Schimmelpilz auf der Haut, vermutlich infolge der verordneten Behandlung mit Surolan, das dann natürlich teils im Fell klebte. Außerdem nun doch Hefen im Kot, nachdem ich erneut eine 3-Tagesprobe wegen Kokzidien eingereicht hatte (denn irgendetwas mußte es doch sein).
    Nystatin ist bestellt und kommt am Donnerstag. Leider gibt es gegen diese Art von Pilz kein gutes Mittel, das drauf bleibt, also muß ich Blossi leider zweimal wöchentlich baden :( Der Arme, ist ein ziemlicher Act.


    Seit gestern geht es Mote nicht gut: sie kam an und setzte sich vorne im Gehege bereit: "Mach was!". Ich liebe diese alten Schweinchen, die sich an einen wenden, weil sie so gelassen geworden sind. Heute wurde sie geschallt und dann geröngt, es ist immer noch nicht deutlich, was da genau ist. Ich bin hingegangen mit meinem Verdacht auf Gebärmutterentzündung, weil sie gestern dicklichen Schleim und Blut an der Scheide hatte. Bis dahin dachte ich, daß sie nun auch Hefen hat, weil sie gelegentlich aufgaste und manchmal sogar Perlenkettenköttel hatte. Außerdem rochen sie komisch.
    Evtl. ist also etwas "im Weg", aber vielleicht hat sie einfach auch Gebärmutterentzündung UND Hefen. Die TK konnte sich heute nicht festlegen, ob es entzündet oder ein Tumor ist oder was auch immer. Als Nebenbefund wurde ein kleiner Blasenstein auf dem RöBi gefunden.
    Ich spritze ihr nun Marbocyl und habe Metacam und novalgin mitgenommen, außerdem wurd emir gegen den Blasenstein Rodicare uro mitgegeben. Ich frage mich ob das besser ist als reiner Cranberrysaft oder hochdosiertes VitC zum Auflösen des Steins.


    Na ja, bin also wieder beschäftigt und alles andere bleibt liegen.


    LG,
    Steffi

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