Meerschweinchen Vergesellschaftung

Nach Vergesellschaftung ausgegrenzt

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo ihr Lieben,


    die Vergesellschaftung meiner zwei erwachsenen Böcke (Früh- und Spätkastrat, gute 2 Jahre) mit einem jungen neugierigen Böckchen (Notmeerie, 670g, gestern kastriert, Alter unbekannt, ich schätze aber 4-5 Monate) verlief am Sonntag recht gut, d.h. ohne Kämpfe und Streitereien. Der Kleine hat sehr schnell gelernt, sich unterzuordnen, weil der Chef der beiden Alten ihm schnell klar gemacht hat, er das Sagen hat. Allerdings dies nach wie vor mit so viel Nachdruck durch konsequentes Drohen, Vertreiben aus dem Häuschen (der Kleine hat aber eines für sich alleine, wo die anderen nicht rein passen) und immer wieder durch den Käfig jagen, dass der Kleine solch einen Respekt vor dem Großen hat, dass er schon davon rennt, wenn er ihn nur anschaut.


    Der Kleine darf zwar eine Zeitlang mit den anderen fressen und das tut er auch, aber immer nur in Hab-Acht-Stellung und der Chef duldet ihn dann irgendwann nicht mehr und vertreibt ihn. Der Kleine sucht sich dann woanders was zum Fressen oder verkriecht sich und lässt die Alten alleine, wo er doch so gerne mit dazu gehören würde und es auch immer wieder versucht - bislang aber ohne Erfolg. Er wird ausgegrenzt und nicht akzeptiert. Ich weiß, diese Vergesellschaftung birgt große Risiken in sich, aber ich wollte es einfach wenigstens ausprobieren und dem Kleinen die Möglichkeit geben Anschluss zu finden, da er in seinem kurzen Leben alleine schon viel durch gemacht hat (er steckte tatsächlich zwei Tage lang in einer kleinen Tupperbox ohne Futter und Wasser und sollte an einen Uhu verfüttert werden!).


    Dem Dritten ist die neue Situation übrigens völlig egal, er war schon immer sehr entspannt und unterwürfig dem Chef gegenüber und hat kein Problem mit dem Kleinen. Das Gehege ist 3m² groß mit vielen Futterstellen, Versteckmöglichkeiten und 3 Häuschen.


    Nun stellt sich mir die Frage: soll ich es erst mal so weiter laufen lassen? Wird das vielleicht mit der Akzeptanz noch was, wenn der Kleine nach seiner Kastration seinen männlichen Geruch verliert (ist das überhaupt so?), oder kann man jetzt schon sagen, dass das keinen Sinn weiter macht und ich den Kleinen besser anders unterbringen soll?


    Bin gespannt auf eure Meinungen.


    Lieben Dank
    Simone

  • Ich würde wohl erstmal noch etwas abwarten, vielleichr renkt sich das ja noch ein.


    Der Kleine wird aber nicht gebissen oder?


    Ich würde das Fressen auch großzügg überall verteilen, weil der Chef kann ja nicht überall sein, oder?


    Ich würde aber die Häuser rausnehmen, ist meiner Meinung nach nicht gut bei Bockgruppen. Ich hab hier auch nur noch Unterstände auf 4 Beinen (habe auch eine Bockgruppe) Unterstände nehmen nicht so viel Platz weg, außerdem kann in Häusern schnell mal einer in die Enge getrieben werden.


    Sind die 3m² eine große Fläche, oder mehrere Etagen?


    Liebe Grüße
    Tina

  • Hallo Tina,


    nein, gebissen wird nicht, nur immer wieder kurz mal gejagt (von A nach B, dann ist wieder gut).


    Die 3m² sind eine große Fläche. Aber das mit den Häuschen höre ich gerade zum ersten Mal. Und ich dachte, ich weiß schon viel... Dann gestalte ich die mal um (sind alle aus großen Kartons) und mache sie "luftiger". Bin gespannt, was die Alten dann dazu sagen. Soll ich die kleine Heuhaus für den Neuen trotzdem drin lassen?


    Wie viele Böcke hast du denn? 3 ist schon eine recht unglückliche Zahl, oder?


    Lieben Dank
    Simone

  • Hm ich weiß nicht, also wenn es bisher mit dem kleinen Heuhaus keine Probleme gab, und der neue Kleine darin seine Ruhe hat, würd ich es vielleicht doch drinnen lassen.


    Ich habe 3 Böcke. Es waren vor kurzem noch 4. Aber einer hat sich mit den anderen 3 so verkracht, er hat die anderen nur noch gebissen. Ich habe ihn dann kastrieren lassen und er lebt jetzt mit einem Weibchen zusammen. Das war alles auch etwas unglücklich bei mir, ich hatte eigentlich nie vor 2 Gruppen zu machen. Aber Böcke halt :roll:
    Aber meine 3er Gruppe funktioniert jetzt ganz gut, außer die üblichen kleinen Rangeleien. :wink:

  • Dann besteht ja noch Hoffnung für meine Truppe...


    Ich denke, ich warte noch ab, beobachte und wiege den Kleinen, um rechtzeitig feststellen und eingreifen zu können, wenn er abmagern sollte wegen all dem Stress, und gestalte die Häuschen um (bis auf das Heuhaus, das muss erst noch als Ruhestätte dienen). Wahrscheinlich brauche ich einfach noch etwas Geduld..


    Das Fressen ist natürlich großzügig verteilt an 4-6 Stellen, je nachdem, was ich gerade alles für die Racker habe (Gras, Heu, Schälchen mit Gemüse, Mais- und Salatblätter, etc.).

  • Simone: IIch habe eine ähnliche Situation Situation wie du. Allerdings hatte ich vorher eine gut funktionierende 3er Bande. Dann kam ein sehr dominates Jungböckchen dazu 8etwa 4-6 Wochen) und seitdem ist Stimmung in der Bude :roll: . Die 3er Bande funktioniert zwar nach wie vor noch, aber Finnley läßt sich einfach nicht integrieren.


    Wahrscheinlich werde icjh noch ein oder zwei nicht dominante Jungböckchen dazusetzen und schauen was dann passiert.

  • Manchmal denke ich: vielleicht liegt es auch einfach nur am Alter? Meine beiden Großen sind mittlerweile doch recht ruhig und nun kommt da so ein Wirbelwind rein. Dass das stören kann, ist nur verständlich...


    Annette: sind deine 3 denn auch schon etwas älter und ruhiger?

  • Ne, meine 3er Bande ist die Kombination aus nem Altschwein :lol: (1Jahr) und zwei babyböcken, die im Prinzip etwa so alt oder sogar noch jünger sein dürften wie das Notschweinchen.


    Aber die beiden hatten den leitbock sofortals papaersatz akzeptiert und gehen Finley auch aus dem Weg, es sei denn er meint mal wieder Streit anzetteln zu müssen :roll:


    Mittlerweile sind sie die Jungeschweine so zwischen 3 und 4 Monate.

  • Hab nun die Kartons dahingehend umgestaltet, dass ich alle Seiten raus geschnitten habe und sie jetzt nur noch aus Boden, Deckel und Streben bestehen. Zudem hab ich sie vom Rand weiter rein in das Gehege gestellt - nun ist die Verwirrung bei Cheffe komplett ;-)


    Bin gespannt, wie es nun mit den drei Jungs weiter geht, aber es scheint ruhiger zu werden...

  • Hallo ihr Lieben,


    kurzes Update: nach einer guten Woche ist immer noch alles beim alten: der Kleine wird nach wie vor ausgegrenzt. Er ist furchtbar hektisch und schreckhaft und ist die ganze Zeit nur am Rennen - auch wenn Cheffe ihn nicht vertreibt. Ich hab das Gefühl, das passt einfach nicht zwischen den beiden und es wird sich nie bessern.


    Was meint ihr: wie lange soll ich es noch dabei belassen und hoffen, dass der Kleine doch noch vom Großen akzeptiert wird? Da er ihn allerdings als seinen Konkurrenten ansieht befürchte ich, dass das nie was wird und später noch schlimmer wird, wenn der Kleine (trotz Kastration, aber erst mit 670g) in die Rappelphase kommt.


    Bitte schreibt mir doch dazu mal eure Meinungen, weil ich keines der Schweine länger stressen will als nötig. Oder sehe ich das nur zu eng und zu ängstlich? Der Kleine nimmt übrigens stetig zu: seit seiner Kastration vor einer Woche bereits 70g (er hatte aber nach der Kastration 30g verloren, so dass er die also schon wieder drauf hat plus zusätzliche 40g). Es scheint ihm also nicht allzu schlecht zu gehen vom Gewicht her. Und Cheffe bleibt konstant bei seinen 1320g. Beides deutet also nicht wirklich darauf hin, dass sie leiden, aber das kann ich nur vermuten...


    Lieben Dank
    Simone

  • Hallo,


    leider scheint hierzu keiner eine Meinung zu haben, aber ich denke, ich habe meine Entscheidung getroffen: ich werde den Kleinen zu einer lieben Freundin in eine größere Böckchengruppe geben. Er ist total verschreckt bei meinen Jungs und wird regelrecht von überall, wo er ist, weg gebissen und vertrieben. Er hat nur noch in seinem Häuschen Frieden und Franzl, der Chef, verliert vom ganzen Rumgerenne und Vertreiben bereits an Gewicht.


    Ich fürchte, das hat keinen Sinn mit den Dreien, auch wenn ich es mir sehr gewünscht hätte. Aber nachdem es nun seit 1,5 Wochen nicht besser ist und der Kleine wohl nie zum "Pseudoweibchen" wird wie der andere Kastrat, werde ich die drei trennen und den zwei Alten ihren Frieden zurück geben. Wie zitierte jemand hier vor kurzem? Never change a winning team! Wie wahr...


    Traurige Grüße
    Simone

  • Naja...eine 3 er Konstellation bei Böckchen soll ja eher ungünstig sein - Ausnahmen gibts natürlich immer.


    Hast Du die Möglichkeit 2 Gruppen zu machen? Dann könnte das kleine Böckchen mit dem netteren Kastraten zusammensitzen und der andere bekommt ein Mädel dazu :-)


    LG
    darie

  • Nein, den Platz für zwei Gruppen habe ich leider nicht, deswegen werde ich ihn wohl in gute Hände abgeben müssen. Der Arme, wieder kein zuhause...
    Ich fürchte, er hat auch das Verhalten in der Gruppe nie gelernt, da er wohl sehr früh von seiner Mutter getrennt wurde und dann den Rest seines Lebens bislang in Einzelhaft verbrachte...


    LG
    Simone

  • Och Mönsch...der Arme..dann hat er noch eine Chance verdient bei Dir...zumal ja auch nicht gebissen wird.


    Wieviel Platz haben die 3 denn ? Gibts genügend Unterschlüpfe...keine Häuschen mit Einbahnstraßen-Eingängen....vielleicht mal alles umstellen und neue, neutrale Sachen hinein oder hast Du das schon alles versucht?


    Das Futter überall verstreuen....
    Alle mal in einen neutralen Auslauf...


    LG
    darie

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