• Hallo!


    Unser Meerschweinchen hatte nach der OP (Tumor linker Backenbereich; OP war vor 2 1/2 Monaten) plötzlich eine deutliche Lähmung der Hinterläufe, welche sich jedoch zunehmend verbesserte, wenn auch nicht ganz. Doch seit 3 Tagen ist die Lähmung plötzlich - schnell fortschreitend - wieder da. WIR MACHEN UNS GROSSE SORGEN! Vorgestern konnte der kleine Kerl
    noch wenigstens umherlaufen. Seit gestern zieht er nur noch seine hinteren Beinchen hinterher. Er frisst gut und scheint auch sonst gut beisammen zu sein. Nur eben die Lähmung.


    Die Untersuchung beim TA (Tastuntersuchung und Röntgen) ergaben, dass kein Bandscheibenvorfall, oder ähnliches vorliegt; sondern eine Lähmung.
    Unser Kerlchen bekam daraufhin eine Vitaminspritze und ein Immunsupresivum zur Verbesserung der Immunabwehr.


    Zudem sollen wir ihn manuell stimulieren, indem wir seine Beinchen bewegen und ihn ein bischen Zwicken, etc., sodass er seine Beinchen dann von selbst bewegt.


    HAT JEMAND ERFAHRUNG DAMIT???


    Er frisst und scheint auch KEINE Schmerzen zu haben. Jedoch hat er sich auch die ganze Nacht über NICHT von der Stelle bewegt. Nun überwiegt unsere Befürchtung, dass die vom TA empfohlene MANUELLE STIMULIERUNG der Hinterbeinchen für den kleinen Kerl nur eine Qual sein wird, ohne nennenswerte Erfolgsaussichten.
    Hat jemand dazu Erfahrungen? Wir wollen unseren kleinen Kerl nicht einem unnötigen Stress aussetzen. Bitte meldet Euch dazu!!!
    Zwischenzeitlich legen wir ihn um, sodass er trocken liegt.


    Wer kann helfende Infos geben?


    Vielen Dank für Eure Mithilfe!

  • Hallo,


    wenn man mal den Gedanken an die OP weglässt, gibt es noch einige Ursachen, die solche Symptome hervorrufen können: OD (Osteodystrophie), Meerschweinchenlähme, Schmerzen in den Gelenken, Vitaminmangel, Blähungen, die auf die Nerven drücken...
    Sind diese Varianten ausgeschlossen worden?


    Immunsuppressiva sollen die Immunantwort VERMINDERN, nicht das Immunsystem stärken!!! Sie werden bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt und erhöhen als Nebenwirkung die Wahrscheinlichkeit einer Tumorentwicklung. Bist du dir sicher, dass es sich um ein Immunsuppresivum gehandelt hat?


    Lg
    Lys

  • Hallo Lysanthe, hallo an alle,


    Dein Einwand betr. der Immunsuppressiva überzeugt. Vermutlich habe ich mich in der gemerkten Medikamentenbezeichnung geirrt. Das gespritzte Medikament sollte die Immunabwehr def. stärken.
    Alle weiteren möglichen Ursachen für die Lähmung wurden mittels sorgfältiger Untersuchung ausgeschlossen; so die Info des TA, dem ich jedoch wirklich vertraue, da er eine lebensbejahende und gute Einstellung zu Tieren hat, weiß dass wir unser Meerschweinchen sehr lieben, und er auch ansonsten einen sehr gewissenhaften Eindruck macht.


    Ich mache aktuell ca. alle 2-3 Stunden die manuelle Stimulation der hinteren Beinchen. Wenn ich ihn zudem über den hinteren Teil des Rückens (Höhe Becken) "kitzelnd" (etwas kräftiger) streichle, so quickt er kräftig. Er spürt es, kann aber die hinteren Beinchen dennoch kaum bewegen. Zudem strecke ich die Beinchen vorsichtig und simuliere die Laufbewegung. Besonders auf das Füßchen drücken (um über den Schmerz einen Impuls auszulösen) getraue ich mich nicht; ich will ihm nicht weh tun.


    WAS SOLL ICH TUN???


    Ich/wir wollen ihn nicht verlieren, wollen ihn aber auch nicht leiden lassen und ...., wollen einfach bis zuletzt gut, liebevoll und vertrauensvoll mit ihm umgehen.


    Deshalb freuen wir uns über jeden hilfreichen Hinweis von Euch!


    Vielen Dank!

  • Hallo,
    meine Mimi hatte auch gelähmte Hinterbeine, allerdings lag es bei ihr wohl an der Bandscheibe, da sie beim Männchenmachen umgekippt war. Allerdings hatte sie keine Schmerzen und benahm sich auch sonst wie immer, nur dass sie halt nicht herumlief bzw. selten und dann schleiften ihre HInterbeine durchs Gehege. Sie bewahrte weiter ihren Chefin-Status, da war sie wirklich sehr hartnäckig. Gefressen hat sie auch wie immer.
    Ich habe einmal am Tag mit ihr "Krankengymnastik" gemacht, mit ihren Hinterbeinen "radfahren" und hin und her bewegen, als ob sie laufen würde. Mimi ließ sich das alles gefallen, guckte nur immer verdutzt und hatte keine Schmerzen. Ich mache also das, was du auch machst.
    Ich hatte nie das Gefühl, als ob sie leiden würde, denn das hätte ich nicht gewollt und hätte sie über die RBB geschickt. So genoss sie ihr Leben, ging dann allerdings ca. 1 Monat danach dennoch über die RBB. Die Leber wollte nicht mehr...
    Hat dein Meerschweinchen noch Freude am Leben, so sollte man auf jeden Fall keinen endgültigen Schritt gehen. Ich habe eine Bekannte, deren alter Bock konnte auch nicht mehr gehen- allerdings wegen Arthrose, war schon steinalt- aber er fraß und man hatte den Eindruck, als ob ihm trotz allem das Leben noch Spaß macht. Er starb dann letztendlich wirklich an Altersschwäche, mit 10 Jahren.


    LG, Claudia

  • Hallo,


    besteht die Möglichkeit, dass bei der OP etwas schief lief? Vielleicht wurde ein Medikament zu hoch dosiert, so dass dies nun eine Schädigung des Rückenmarks zur Folge hat?
    Du hast ja geschrieben, dass es plötzlich nach der OP das erste Mal auftrat...also würde ich vermuten, dass es damit in Verbindung steht irgendwie...


    Andere Ursachen wurden hier ja schon genannt.
    Vielleicht ist auch ein Nerv eingeklemmt?

  • Hallo zusammen,


    zunächst vielen Dank für Eure Rückmeldung.
    Einem Rat entsprechend, habe ich Rücksprache mit Dr. Wenzel gehalten, - war sehr nett und hilfsbereit -, und nun den Eindruck gewonnen, dass es sich um ein Trauma am Rücken handelt, oder um eine Metastase am Rückenmark (zweiteres eher nicht).
    Denn der Käfig ist zweistöckig, natürlich mit Häuschen unterschiedlicher Höhe, über die sie hoch und runtergehen können. Dabei kann er sich verletzt haben. Zudem haben sie ihre sog. "Flitzstrecke", wo wir sie mehrmals die Woche auf ca. 6 qm umherrennen lassen, was jetzt natürlich aktuell keinen Sinn für unseren Patienten hat.


    Wir setzen jetzt darauf, dass er sich beim Runtergehen im Käfig verletzt hat, und werden ihn manuell vorsichtig stimulieren.


    Einzig: ich bekomme - da Wochenende - kein Schmerzmittel, insb. das Metacam bekomme ich nicht, was offenbar ggü. dem Novalgin zudem entzündungshemmend wirkt (ähnlich wie Cortison). Hat jemand eine Idee, wie ich jetzt am Wochenende doch noch an ein Schmerzmittel, idealerweise an das Metacam, komme?


    Wir hoffen jetzt einfach das Beste, und therapieren entsprechend der Traumata-Annahme.


    Viele Grüße an alle und vielen Dank!


    Viele herzlich Grüße!

  • Das mit dem Not-Tierarzt geht nicht, bzw. nicht in unserem Fall. Da Metacam ein verschreibungspflichtiges Schmerzmittel ist, müsste ich mit unserem Patienten erst vorstellig werden. Doch der Transport würde ihm mehr Schmerzen bereiten, weshalb ich lieber bis Montag warte, und da dann vom TA das Metacam hole.


    Herzliche Grüße an alle!

  • Du kannst dir in der Apotheke Traumeel Tabletten besorgen. Das ist ein Bachblütenpräparat für z.B. Gelenkschmerzen und hilft bei meinen Schweins auch bei anderen Schmerzen recht gut. Das ist rezepfrei. Die Tabletten vierteln und das Viertel in eine 1ml Spritze auflösen und alle paar Stunden ca. 0,2 ml verabreichen.


    Grüße
    Lilly

  • Zitat von Lilly1305

    Du kannst dir in der Apotheke Traumeel Tabletten besorgen. Das ist ein Bachblütenpräparat für z.B. Gelenkschmerzen und hilft bei meinen Schweins auch bei anderen Schmerzen recht gut. Das ist rezepfrei. Die Tabletten vierteln und das Viertel in eine 1ml Spritze auflösen und alle paar Stunden ca. 0,2 ml verabreichen.


    Grüße
    Lilly


    Traumeel Bachblütenpräparat?
    Öhm, nö. Traumeel ist ein homöopathisches Arzneimittel und hat nichts mit Bachblüten zu tun.
    Das nur nebenbei ;-)


    Aber an Traumeel habe ich auch grade gedacht.
    Super für Tiere ist das Traumeel ad us vet, das gibt es in Ampullen und wird oral gegeben.
    http://www.heel.de/Heel-de-F-d-T-Traumeel-Ampullen.homotox


    Alles Gute dem Schweinchen,
    liebe Grüße,
    Yvonne


  • Yvonne, sorry ich habs verwechselt. Natürlich homöopathisch. :oops: Zumindest wirkt es echt gut, egal ob Ampulle oder Tablette... Was die Wochenend-Apotheke halt da hat. Ich habe zuhause die Tabletten.


    Liebe Grüße
    Lilly

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    will Euch ein kurzes Update geben.


    Waren heute beim TA. Trotz unseres freundlichen aber nachdrücklichen Vortragens, dass es sich nicht um Meerschweinchen-Lähme (=ML) handeln könne, blieb unser TA bei seiner Diagnose und auch Prognose, wonach unser lieber Kerl bis Freitag dieser Woche an ML sterben müsste. Am Freitag haben wir neuen Vorstellungstermin. Für die Zwischenzeit haben wir aber Metacam und auch ein Vit-B-Aufbaupräparat. Er versorgt also unser Kerlchen wunschgemäß und auch richtig. Zudem erhält unser Kerlchen nun - entsprechend seiner Anleitung - 6 Mal pro Tag "Fahrad-Fahren" und zudem, von uns ersonnen, Massage mittels eines kleinen Massagegerätes, plus (seltener) Rotlicht. Es ist unglaublich, wieviel Vertrauen unser Meerie uns da entgegenbringt, auch wenn er nach dem Spa-Programm zunächst regelmäßig "genug" hat.
    Auch wenn wir ein Zittern und gewisse Muskelaktivitäten insb. beim "Fahrradfahren" meinen feststellen zu können, und er infolge des Vit-B- und entzündungshemmenden Schmerzmittel-Shots etwas aktiver ist, bleibt die Lähmung dennoch deutlich sichtbar erhalten.
    Habt Ihr ggf. ein paar Tipps, und/oder Hinweise, was wir optimierend für unser Meerschweinchen noch machen können, und wie lange dies wohl alles noch andauern wird, bis zu einer tatsächlichen Besserung?


    Das ist der aktuelle Stand! Wir sind weiter optimistisch!!!


    Herzliche Grüße!