Meerschweinchen Verhalten

Extreme Scheu - Charaktereigenschaft oder Trauma?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo ihr Lieben, ich nerv schon wieder.


    Und zwar: Wir hatten bei der Einfang-Aktion auf dem Spielplatz vor allem mit einem meiner Mädels Probleme, sie zu fangen war echt ein Stück Arbeit.


    Genau dieses Schweini ist jetzt immer noch extrem scheu. Die anderen Beiden nehmen inzwischen Futter aus der Hand, Puck lässt sich dabei sogar an der Wange streicheln (sehr zur Freude meiner Tochter!).
    Sie allerdings hält Maximalabstand und nimmt das Futter erst an, sobald ich es ihr vor ihr Versteck werfe.
    Ansonsten frisst sie normal - wenn ich auf der anderen Seite des Zimmers stehe, ist sie die erste am Napf.


    Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob sie immer noch eine Riesenangst vor dem böööösen Menschen hat, der sie gejagt hat oder einfach nur schüchtern ist?
    Habt ihr eventuell sogar Tipps, wie ich sie davon überzeugen kann, dass ich nicht so fies bin, wie sie denkt? (Ich erwarte nicht, dass sie mir aus der Hand frisst oder sich freiwillig anfassen lässt - ich möchte nur, dass sie nicht schnellstmöglich in ihrem Unterschlupf verschwindet, sobald ich den Raum betrete)


    Vielen Dank schonmal im Vorraus!

  • Ich glaube, da hilft nur vieeeel Geduld und Ruhe..
    Immer ruhig mit ihr reden und so wenig wie möglich aus dem Gehege nehmen (nur zum TÜV..), ich denke irgendwann wird sie Dir schon vertrauen :wink:


    Wahrscheinlich ist sie immer noch geschockt vom einfangen und ist grundsätzlich ein schüchternes Schweinchen

  • Es kann beides sein. Bei unserem Jasper wars ein Trauma (Mülltonnenschweinchen :evil:, da musste ich echt ne Traumatherapie mit ihm machen ). Unsere Milly ist einfach von ihrer Art so. Jetzt nach 9 Monaten bessert es sich langsam bei der Maus.
    LG nach Bautzen, ist ja um die Ecke :wink:

  • Hallo,


    Es gibts Schweins, die einfach vom Charakter nicht so sind und nichts aus der Hand nehmen wollen. Dann gibs die Schweine mit schlechten Erfahrungen, z.B. das einfangen auf dem Spielplatz und man weiß ja auch nicht wirklich was vorher alles an Erfahrungen gemacht wurde.
    Ich hab' hier z.B. seit September ein Mädchen die mindestens das erste Lebensjahr bei einem Vermehrer saß wo es kaum Futter gab und das 2. Lebensjahr saß sie in einer Notstation die immer viele Schweins aufnimmt und daher auch keine richtige Zeit für solche "vertrauensbildenden Maßnahmen" hat. Sie ist von den 2 Jahren so geprägt, dass sie nur die liebsten Sachen aus der Hand nimmt und mehr Kontakt möchte sie nicht.


    Bei solchen Schweins ist nur eins sinnvoll: Ihnen Zeit geben, sie zu nichts zwingen, manche werden nie so zutraulich wie andere Schweine aber man kann sich dafür umso mehr über jeden kleinen "Vertrauensbeweis" freuen :)

  • Hey KEINE panik!!! 8)8)8)8)8)
    bei meinen 2 meeries war es am Anfang auch so dass sie sich verstekt haben,(wenn du langsam die tür aufmachst und langsam rein gehst versteken sie sich bestimmt nicht gleich).Halt ihr doch trotzdem manchmal Futter hin,deineMeerie gewöhnt sich bestimmt auch noch dran.
    Viel Glück :)




    Lg
    von
    Hörnchen =)

  • Ich danke euch, ihr seid alle grossartig!


    Also weitermachen wie bisher und ihre Leckerchen bis zum Unterschlupf schmeissen. Irgendwann treff ich auch rein!


    Noch eine Frage: 1x die Woche TÜV, ist es schlimm, wenn mein Kind da mal streicheln darf? Ansonsten lassen wir die Tiere in Ruhe, geben halt 1 Mal am Tag Leckerchen aus der Hand und das wars mit Körperkontakt.


    Jasper+Rosalie: *rüberwink*

  • Ich würde sagen: ein mal in der Woche anwuscheln ist ok.
    Ich mach das auch (das ist zu verlockend :oops:) und sie kommen trotzdem alle angeflitzt wenn ich mich vor die EBs setze. Es scheint sie also nicht sofort zu traumatisieren

  • Zitat von Hörnchen =)

    Was gibst du denn für Lekerchen?


    Erbsenflocken (hatte hier davon gelesen und direkt bestellt, die Dinger kommen super an!) und einen Teil der Gurkenration gebe ich auch aus der Hand.


    Tine: Das ist gut zu wissen - meine Kleine findet das nämlich zu toll.

  • klar, es ist ganz viel charakter/bzw erfahrung, aber ich finde ein bisschen kann man darauf schon hinarbeiten.
    wenn das schwein jetzt nicht arg traumatisiert wurde, find ichs wichtig, da dranzubleiben, bis es klappt (ruhig und geduldig natürlich).
    wenn es nichtmal bereit ist, futter von dir zu nehmen, ist jeder tüv und jedes misten ne qual.


    bei meinem angstschwein half es ganz viel, vor dem käfig zu sitzen und zu lesen (oder irgendwas anderes machen, wobei man ruhig ist, stricken, oder weiß der geier :lol: ).
    irgendwann gewöhnen sie sich an deine anwesenheit.


    und streicheln... hm, vielleicht seh ich das zu streng, aber meistens macht das schwein rückschritte, wenn man es mit körperkontakt überfordert, bevor es etwas zahm ist. :?:


    lg

  • @ flowmingo: Ja, das superängstliche Schweinchen sollte man wirklich nicht überfordern und ihm zusätzliche Streicheleinheiten nicht unbedingt zumuten.


    Aber wenn die anderen beiden schon zutraulicher sind und nicht so extrem ängstlich sind würde ich es einem Kind schon erlauben, sie ein mal in der Woche zu streicheln.
    Es geht ja wie gesagt nur um das eine Mal pro Woche beim TÜV. Und da kann man ja auch Kindern schön erklären, was Meeris so brauchen und wollen und was nicht. Fürs Kind ist es dann vielleicht auch einfacher, sie den Rest der Woche "nur" zu beobachten und nicht anzufassen wenn es weiß, dass es den einen Tag gibt, wo man ausnahmsweise mal im Beisein eines Erwachsenen wuscheln darf.

  • Hey!
    Ich hab auch so ein Panik-Schwein.
    Eigebtlich hab ich Kaltstall, seit fiesem Sommer auch Gehegehaltung und jetzt wegen einer Unterkuehlung Innenhaltung auf viel zu wenig Platz (hier ein Dank an meine Mutter).
    Meine Erfahrung mit Lilly (dem Panikschwein): 8qm Gehege - sie kam nach etwa einem Monat auf dem (fuer ihre Erfahrung) riesigen Platz zu mir und schnupperte ganz vorsichtig an meinen Fuessen, wenn ich schon paar Minuten ruhig da sass. Und zu dem Zeitpunkt war sie schon ein halbes Jahr bei mir und hatte immer bur Panik vor mir.
    4qm Kaltstall - absolute Panik, fuehlte sich immer eingeengt, hat geschrien wenn ich mit meiner Hand nur in ihre Naehe bin. In dieses Muster ist sie auch wieder zurueckgefallen, als ich die Tiere vom Gehege (wo sie ja echt Fortschritte gemacht hat) zurueck in den Kaltstall setzen musste
    1,3qm Innenhaltung - wenn ich die Schweine ignoriere, wenn ich ins Zimmer gehe, dann ignoriert Lilly mich einfach. Ebenfalls, wenn ich ruhig mit einem kleinen Abstand zum "Stall" sitze. Aber wehe ich fuettere, rede mit den Schweinen oder beachte sie sonst irgendwie...dann weiss das arme Tier nicht, wohin sie noch soll.


    Also: viel Platz, damit deine Dame nicht das Gefuehl hat, eingeeng zu sein (am besten ach keine hohen Gehegewaende, sondern nach aussen hin offen und innen mit Verstecken struckturieren.)
    Richtige Mischung aus ignorieren und beachten finden. Also auch mal ins Zimmer gehen, irgendwas erledigen/so tun als waere man beschaeftigt und die Meeris nicht beachten, sodass sie das Gefuehl bekommen "ach, wir werden nicht dauernd von den Zweibeinern gestoert. Die sind zwar da, aber beachten uns nicht, dann muessen wir sie nicht beachten". Und beim Fuettern auch mal gar nicht so viel fordern : reinlegen, etwas Abstand zum Gehege/Kaefig nehmen und ruhig stehenbleiben.


    So hab ich erreicht, dass sie mich zwar beobachtet, aber sich nicht wirklich stoeren laesst, wenn ich die Schweins ignoriere.


    LG
    Sasse (entschuldigung fuer die Laenge)

  • kommt drauf an wie gross das Kind ist, die Kleinen können recht grobmotorisch sein. Zwei lassen sich auch mal vom Kind übern Kopf streicheln, die anderen flüchten wenn sie sich nähert. Generell ist ruhiges Reden beim Annähern ganz gut. Unser Zwergenschick ist erst mit seinen "Erbsenperlen" zutraulicher geworden, also Lieblingsleckerlie herausfinden bringt auch was :wink: .
    LG